Ernie hat geschrieben: Den muß man nicht mögen, keine Frage. Daß aber JDM (oder die Band) nicht hinter dem Stoff stehen würde, das wage ich zu bezweifeln. IMO trifft Hugin weiter oben den Nagel auf den Kopf - leichter zu vermarkten wäre ganz klar ein Album voller "Die For Metal"/"Warriors Of The World"/"Kings Of Metal"-Verschnitte. (Nicht zuletzt schon, weil das ganze Geblubber von Odin, Walhalla und Runen außerhalb der Metalszene doch nun wirklich kaum eine Sau gut findet. Der Spiegel-Artikel z.B. spricht Bände.)
Ernie hat geschrieben: Edith sagt, den Reiber/Schunkel-Vergleich halte ich für maßlos übertrieben.
NegatroN hat geschrieben: zwischen Thunderstruck und I was made for loving you
NegatroN hat geschrieben:Bist du wirklich der Ansicht, dass Manowar ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden? Dass ihnen tatsächlich die Fans das wichtigsten sind und sie alles für sie tun? Dass sie tatsächlich immer ohne Rücksicht auf Verluste ihr bestes geben, auch bei diesem Album? Ist Gods of War deiner Ansicht nach wirklich eine Platte für die Fans, ohne ein "es sich leicht machen", ohne kommerzielle Anbiederung, ohne Hintergedanken?
Genau das kann ich nämlich alles nicht mehr glauben, und DAS ist mein Problem mit der Band. Nicht, ob ich die Songs jetzt mag oder nicht. Und hier schließt sich auch der Kreis zu den kleinen Bands, die nämlich viele der oben genannten Punkte erfüllen (zugegeben auch teilweise deswegen, weil sie gar keine andere Möglichkeit haben) und für die es eben ein Schlag ins Gesicht ist, wenn eine Band mit "Schummelei" den großen Reibach einfährt während sie trotz ehrlichem Engagement irgendwann enttäuscht aufgeben.
Hugin hat geschrieben: Meine persönliche Lieblingsband (siehe Avatar) ist auch ein "Opfer" des kommerziellen Misserfolgs und des Business geworden. Manowar "Schummelei" vorzuwerfen, find ich in dem Zusammenhang wenig relevant. Tokio Hotel, Britney Spears und Dieter Bohlen machen mit vermutlich noch mehr "Schummelei" einen noch viel größeren Reibach als Manowar. Trotzdem seh ich keinen Schlag ins Gesicht einer kleineren Band, wenn ein begeisterter Britney-Fan deren Album für das Album des Jahres hält. Manowar liefern vielleicht nicht für alle Undergroundler, aber doch für zigtausende anderer Fans völlig geniale Musik ab, die es nicht bereuen, die Scheiben gekauft zu haben. Musik ist so subjektiv, dass es schon einiges an Anmaßung erfordert, zu sagen, dass Manowar mit "schlechter" oder "billiger" Musik den Reibach machen, wenn Massen überzeugt sind, dass es gute Musik ist. Das ist auch mein Hauptproblem bei der ganzen Diskussion. Es wird zu oft so getan als sei die neue Manowar "objektiv schlecht" und deren kommerzieller Erfolg mithin "objektiv unverdient". Das ist aber m.E. falsch, weil gut immer genau das ist, was dem jeweiligen Hörer gefällt. Wer sind wir beide, einem Bohlen-Fan zu sagen, dass Modern Talking scheiße ist? Es gefällt uns halt nicht. Punkt.
NegatroN hat geschrieben:Hier liegt das Missverständnis. Ich sage nicht, dass die Musik auf der Platte schlecht ist. Ich sage, dass sie schlecht gemacht ist - im Sinne von lieblos, unehrlich, schlampig, auf Verkaufszahlen getrimmt, ohne Herzblut.
PS: Gegen Erfolg hab ich nicht das geringste. Einer Band wie System Of A Down (soll keine Provokation sein, ist einfach nur ein Beispiel für eine kommerziell sehr erfolgreiche Band) gönne ich jeden Cent.
Hugin hat geschrieben: Das ist aber auch wiederum nur deine individuelle Wahrnehmung. Nicht verifizierbar, nicht falsifizierbar.
Warum sollte das jetzt jemand als Provokation auffassen? Für mich sind S.O.A.D. eine der besten Metalbands der letzten zehn Jahre. Ehrlich, originell, innovativ, charakteristisch, vielseitig und mit einem göttlichen Sänger versehen. Die Existenz solcher Bands (oder um kommerziell weniger erfolgreiche zu nennen: Sigh, Arcturus, Yob, Yat-Kha, ) ist für mich mit ein Grund, warum mich die meisten "jungen Old-School-Bands" eher langweilen.
und man kann halt durchaus zu dem Schluß kommen, daß Deine Meinung nicht immer nur mit der aktuellen musikalischen Leistung der jeweiligen Combo zu tun hat, sondern auch und vor allem damit, daß du dich nicht damit abfinden kannst und willst, daß Priest oder Manowar vielleicht ihren Zenit (zumindest musikalisch) überschritten haben (kommerziell wohl eher nicht). Daß du halt ein Album des Jahres von Priest oder Manowar haben willst und es dann natürlich auch bekommst, weil du (wie jeder Mensch) gerne deine Erwartungshaltung erfüllt siehst bzw. du dir die Enttäuschung nicht geben willst. So kommt das bei mir an, und es ist für mich ein ganz entscheidender Grund, warum es hier immer zu so vielen "Mißverständnissen" kommt.
Die Einstellung, daß Du es scheinbar prinzipiell ausschließt, daß Dir eine Band bzw. auch nur eine Platte, die irgendeinem Original nahe kommt, besser gefallen könnte als das Original selbst (siehe Wolf, Ram, Powervice) trägt natürlich ihr übriges zu obigem Eindruck bei...
ad 5.: Seh ich nach wie vor anders. Ohne den regelmäßigen Powermetal-Lesern ans Bein pinkeln zu wollen, aber ich denke eben nicht, dass die Mündigkeit und Urteilsfähigkeit, die Du den Usern zurechnest, durchweg gegeben ist.
Gerade die jüngeren Fans bzw. Fans, mit weniger Medienerfahrung, können dies nicht und werten "Platte des Jahres" als Kaufempfehlung.
Egal, wie stark Du die Emphasis darauf legst, dass dies nur rein subjektiv ist.
Außerdem denke ich, dass eine Bezeichnung wie "halbgar" bei so vielen feststellbaren Kritikpunkten (die Du auch selber siehst) nicht mehr "nur" eine Meinung darstellt, sondern sich tatsächlich objektivieren lässt. Auf einem anderen Blatt steht wiederum, ob Dir das "Halbgare" gefällt oder nicht.
Eins noch: natürlich bezeichnet sich Joey von jeher als Wagner-Fan, aber warum setzt er erst auf Orchestrierungen, als es salonfähig geworden ist? Natürlich hatten Manowar schon vor Amon Amarth Wikingertexte, aber trotzdem erscheint es merkwürdig, dass gerade jetzt, wo das ganze Pagan-Ding am Boomen ist - gerade bei den jüngeren Fans, also der Zielgruppe, auf die Manowar in der Zukunft mehr denn je angewiesen ist - eine Konzeptplatte über nordische Mythologie veröffentlicht wird. Mag sein, dass ich hier evtl. tatsächlich leicht paranoid bin, aber ich denke, bei einer Band dieser Größenordnung passiert nichts mehr nach Zufall, bzw. weil man grade Lust und Laune hat.
ad 7.: Hier verstehe ich einmal mehr nicht, warum Du den "Underground" wieder ins Spiel bringst. Erstens kam, wie bereits erwähnt, der Großteil der unsachlichen Kritik nicht aus dem "Underground" und zweitens hat, wie ich auch schon versucht habe, auszudrücken, Kritik nichts mit Kategorien wie "Underground", "True", "False" oder sonstwas zu tun. Wenn (nur als Beispiel - ich fühle mich nicht angesprochen...) ich mit Deiner Einschätzung einer Platte nicht einverstanden bin, dann nicht, weil ich jemandem was beweisen will, sondern eben weil ich's anders sehe. Wenn Du der Meinung bist, der "Underground" - was immer das auch ist - hätte es wegen Deiner Kritik am Sound der Platte auf Dich abgesehen, dann liegst Du damit ganz einfach falsch. Die Kritik ist individuell begründet, nicht aus Kadertreue.
Ich hoffe, wir nähern uns einer Synthese...
Ice-B hat geschrieben: Hugin, ich hab keinen Bock mehr...lassen wir's dabei, ich gönn' Dir gerne das letzte Wort, obwohl ich mit so ziehmlich gar nichts aus deinem letzten Posting einverstanden bin und es mir wirklich verdammt schwer fällt nicht wieder den Quote-Knopf zu drücken...
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