von Tokaro » 27. April 2009, 18:38
Oli, einmal mehr vielen Dank für ein erneut geiles KIT!
Fein war schon mal, dass man mal ein paar Leute aus dem Board getroffen und auch die Pension geteilt hat - seid nochmal gesondert gegrüßt!
An den meisten SMlern ist man aber wohl wieder blind und unwissend vorbeigelaufen.
Vom Programm habe ich außer RIGOR MORTIS, bei denen wir uns beim C-Jugend-Spiel Königshofen - Tauberbischofsheim frische Luft gegönnt haben, alle Bands zumindest kurz, die meisten aber komplett gesehen.
Meine Highlights:
IN SOLITUDE waren eine würdige Eröffnung, wenn sie auch ein wenig unserer Einkaufseuphorie zum Opfer fielen. Waren sie von Show (Kerzen, Blut etc.) vielleicht ein wenig von The Devil´s Blood inspiriert (die ich allerdings noch nicht gesehen habe) oder gehörte das von Anfang an bei ihnen dazu? Aber auch musikalisch richtig gut.
Zu ATLANTEAN KODEX wurde hier schon alles gesagt, war einfach klasse. Auch der Gesang kam sehr überzeugend und souverän. Dass ein Gastsänger Textzettel braucht, kommt zwar nie so wirklich gut, hat aber, wenn überhaupt, wohl nur auf 'neutrale' Zuhörer negativ gewirkt - falls es die überhaupt gab, denn zumindest in den vorderen Reihen war das ein überdeutliches Heimspiel.
ASKA waren im Vorfeld meine Favoriten des Freitags. Nach anfänglichen Soundproblemen (Schlagzeug zu laut, Gesang zu leise) war es auch wirklich geil - allerdings viel zu kurz. Sie haben ihre Zeit nicht mal voll ausgenutzt oder? Nicht nur "Message From God" vermisse ich immer noch schmerzlich.
Danach kam der Sangesgott des ersten Tages. Seine Performance, besser gesagt sein Posing war zwar teilweise etwas...ähem...merkwürdig, aber: Meine Fresse kann Russ North geil singen!!!
Die Songs waren ja eh alles Hymnen, daher klares Fazit: CLOVEN HOOF waren GENIAL!!!
RUTHLESS ist nicht ganz meine Musik, darum habe ich davon nur kurz was von der Tribüne aus gesehen. War soweit okay.
EXUMER waren auch nie mein Ding (daher wieder Tribüne), mein Kumpel kannte sich mit denen besser aus, war aber ziemlich enttäuscht von der "hardcore-lastigen Show".
EXXPLORER waren zwar gut soweit, aber richtig mitgerissen haben sich mich nicht. Ich stand wohl noch zu sehr unter dem Eindruck von Cloven Hoof, zudem war ich mit dem Material nicht mehr so gut vertraut, wie ich vorher gedacht hatte.
TYRANT fand ich okay, da brauchte ich aber nach kurzer Zeit erstmal eine Pause, draußen am Bierstand.
Auch bei ABATTOIR war ich noch etwas am schwächeln. Auszusetzen gab es da aber nichts. Die Fans gingen teilweise auch mächtig ab. Und "Ace Of Spades" geht doch irgendwie immer.
Zu LIZZY BORDEN dann nochmal ab nach vorne. Hat sich auch völlig gelohnt, sowohl von der Show, als aber auch komplett von der Musik (American Metallllll). Sehr würdig und noch einen Tick besser als letztes Jahr auf dem BYH.
DEJA VU waren als Samstag-Opener auch völlig okay, wenn auch nicht so gut wie einen Tag vorher IN SOLITUDE. Auf Dauer doch etwas zu bieder. Man hat aber gemerkt, dass sie Bock hatten und sich des besonderen Moments bewusst waren.
Auf PROCESSION war ich gespannt und wurde in meinen Erwartungen noch übertroffen. Nicht nur der Sound war geil, die Anti-Star-Ausstrahlung passte auch bestens zur nachhaltigen Musik. Man hat leider etwas gemerkt, dass in der Halle wohl nicht unbedingt viele auf Doom standen.
Dann THE GATES OF SLUMBER: nochmal 'ne andere Hausnummer. Von Anfang bis Ende geil, hätte gerne länger gehen können. Die grantige Stimmung der Band wegen des Monitorsounds zu Beginn passte auch irgendwie perfekt zur Aura der Mannsbilder da auf der Bühne. MÄCHTIG!
MILITIA sind mir eigentlich zu thrashig (habe ihre Musik auch erstmals kurz vorm KIT durch die Wiederveröffentlichung gehört), dennoch haben mich ihre Spielfreude und mehr noch die Begeisterung des Publikums beeindruckt.
RIGOR MORTIS habe ich nicht gesehen.
LIVING DEATH fand ich nie gut, früher waren sie mir zu abgefahren - diesmal fand ich sie 'nur' langweilig.
Mit dem Material von SORTILEGE bin ich auch kaum vertraut, fand Zouille + Hantson aber besser als erwartet. Und bezüglich der Publikumsreaktionen gilt das gleiche wie bei Militia.
PICTURE waren eine gute Einstimmung auf das Restprogramm, hatte aber auch einige Längen. Vielleicht stand ich aber auch nur zu weit hinten.
Zum NWOBHM-Programm gibt es dann nur eine Bezeichnung: LEGENDÄR. Möchte gar nicht wissen, wie viele Veteranen in der Halle aufgrund der Jugenderinnerungen Pipi im Schlüpfer hatten. Ich habe zwar neben "Angel Witch", wie gesagt, Steve Grimmett vermisst (?) und der längere Umbau für den Samson-Drummer hat kurz den Fluss aus der Show genommen, aber die gute Laune auf der Bühne, die Songs ("Don't Break The Circle" - Vorfreude auf nächstes Jahr hoch zehn) und dann noch der Tyrant - alles einfach nur geil!!!
Bei ARMORED SAINT dann mit Bierunterstützung noch mal alles rausgeholt und bis zum Ende die Songs gefeiert (wenn auch auf dem Zahnfleisch und dicken Füßen). Mir kam die Band zwar etwas distanziert vor (zumindest im Vergleich zu den meisten anderen Bands. Ich habe zugegebenermaßen aber auch nicht die ganze Zeit zur Bühne geguckt), aber bei den Songs, dem Sänger kann gar nichts schief gehen. Ein mehr als würdiger Abschluss.
Sonstige Erkenntnisse:
Das wohl einzig negative an dem Wochenende war der Spacko am Samstagnachmittag, der auf den Toiletten in das (von den beiden noch funktionierende) Waschbecken gepisst hat (bei kompletter Leere bei den Pinkelbecken). Dass er sich selbst als asoziales Arschloch bezeichnet hat, konnte ich ihm nur bestätigen...
Ich habe einen Kerl im HIEROPHANT-Shirt gesehen (gehörte wohl zum Militia-Tross).
Der Tyrant ist und bleibt nicht nur einer der geilsten Sänger, sondern auch vom natürlichen Auftreten her einer der sympathischsten Musiker überhaupt. Alleine wie er fast an allen anderen Bands interessiert war und sie sich zumeist alleine von der Tribüne aus komplett angeguckt hat, zeigt, wie sehr er in der Szene drinsteckt.
Es würde mich nicht wundern, wenn es in Kürze von wohl fast jedem Auftritt einen Live-Bootleg gibt...
Der Frauenanteil ist aber mal deutlich in die Höhe gegangen.
Im Gegensatz zu den meisten Konzerten heutzutage gab es erfreulich wenig Handy-Mitfilm-Nerver. Okay, bei Lizzy Borden war das anders - wegen der Ladies...
Es war zwar teilweise recht warm in der Halle, aber nie unerträglich. Wir standen aber auch meistens in der Nähe der Bier- und Essenstände, da dort durch die offenen Türen die Luft immer am besten war.
Im Kiebitz, der Kneipe am Bahnhof, gibt es große Jack Daniels für 3,90 €.
In Königshofen habe ich in der vermutlich einzigen Gaststätte Deutschlands gegessen, die am Sonntagabend Ruhetag hat...
Nun heißt es 12 Monate bangen, hoffen und vor allem warten...