Yeah, jetzt muss ich doch mal etwas zu meinen Erlebnissen schreiben, wie schon gesagt, granatengeiles KIT, erst mein zweites, aber definitiv auch nicht mein letztes. Nachdem ich letztes Jahr erst spät am Freitag nachmittag angereist bin, habe ich mir diesmal das ganze Ding inkl. Warm-up gegeben, und es hat sich wirklich gelohnt.
Warm-up
MEGA-besoffen gewesen, zu zweit eine Flasche Jägermeister und eine Kiste Starkbier plattgemacht (ok, ist nicht unbedingt viel, war aber nicht im Training und auch schon recht platt von 400km Autofahrt) und gleich mal beim Headbangen meine Nackenmuskulatur getötet. Das sollte sich beides noch negativ auf den Freitag auswirken, aber ich habe tapfer durchgehalten.

Ansonsten, sehr nett, gut abgerockt und nett unterhalten & gesoffen mit einigen netten Mädels die sich in den folgenden Tagen als Mitarbeiterinnen rausgestellt haben, den Jungs von Satans Host und einigen Spaniern, die anscheinend keinen Jäger kannten, dafür aber (angeblich) jamaikanisches Gras dabei hatten, welches mein Kumpel mit ihnen konsumiert hat. Anschließend hat er gekotzt, etwas, worüber ich mich sehr geärgert habe, es nicht selbst getan zu haben. Mein Kater war wie schon gesagt echt vom feinsten. Ansonsten bleibt festzustellen, dass der Gitarrist von Satans Host ein ultra-konservativer Bush-Wähler ist, trotzdem ein wahnsinnig cooler, sympathischer Typ. Er war mir auch nicht böse, dass ich zuerst garnicht wusste, wer er ist.
Ansonsten bleibt festzuhalten: Donde estan las chicas?
Freitag
Ich wach auf und mir tut von innen und außen alles weh. Habe ja im Auto geschlafen und mir war schon vorher klar, dass das nicht schmerzlos verlaufen würde. Dazu allerdings noch der aus der Weigerung der letzten Nacht, die Menge an zu viel konsumiertem Alkohol oral auszuscheiden, hervorgerufene Schmerz quasi des gesamten Verdauungstraktes. War schön. Kumpel, der sich wie gesagt nicht entsprechend geweigert hat, ist dann das dankenswerterweise kurze Stück zur Halle gefahren. Nach dem Einlass erstmal über den Marktplatz geschlendert, konnte mich aber nicht recht auf eventuelle Schnäppchen konzentieren, deswegen ab auf die Tribüne zum ausnüchtern und entspanntem Metaln.
Steelwing
Waren ganz nett, konnte mich aber wirklich nicht gut drauf konzentrieren. Ich steh ja auf diesen ganzen Kram, der von Schweden rüberschwappt und hoffe, dass dieser Trend noch lange anhält.
Roxxcalibur
Gut wie immer und natürlich ein Fest für jeden NWOBHM Freak (wie mich) mein persönliches Highlight war natürlich "War of the Ring", da habe ich mich wirklich geärgert, auf der Tribüne rumzuschimmeln.
Crystal Viper
Die erste Band die ich einigermaßen gut verfolgen konnte. War sehr schön, kannte zwar außer Metal Nation keinen ihrer Songs, war aber trotzdem alles sehr überzeugend. Besonders hat mich auch das Agent Steel Cover gefreut, es gibt keinen Song,den man besser mitkreischen kann, und die Dame hat ihn runtergerissen, als ob es nix gewesen wäre.
Watt ne geile olle, do.
Emerald
Kannte ich vorher garnicht, war ordentlich, hat mich aber nicht sonderlich ergriffen. Sehr cool war aber der Gitarrist, der meist ganz links vor sich hingerockt hat. Wirkte so, als ob er überhaupt nicht dazugehört und komplett 08/15, hat aber komplett gerockt, sehr sympathisch.
Obsession
Nur "For the love of money" gesehen, da das der einzige Song war, den ich kannte. Peinlich, peinlich, aber ich war ja nicht der einzige, der gewisse Songs nicht kennt.

Zumindest war der Song perfekt dargeboten. Danach waren meine Kräfte aber auch schon wieder erschöpft
Anacrusis
Mein Kumpel war davon total begeistert. Ich weißt immer noch nicht, was alle daran finden. Totale Gähnmusik
Watch Tower
Musikalisch schon unglaublich geil, vom Auftritt her nicht mehr von dieser Welt. Als der Alan irgendwann nur noch mit Unterbuchse dastand, dachte ich echt, dass er den Schlüpper gleich auch noch auszieht. Von der Show her definitiv die Nummer 1 des Festivals.
Tööööröööööö
Savage Grace
Auf der Tribüne pennend gesehen. Mein liebstes "Bound to be free" kam eh schon am Anfang, ansonsten fand ich (überraschenderweise) "Exciter" noch sehr ansprechend.
Omen
Wer braucht Candlemass? Anstatt getragener Doomtöne nochmal richtig abrocken, genau das richtige, um sich endgültig in Richtung Valhalla zu verabschieden. Als jemand der Omen zum ersten Mal live gesehen hat, auch für mich zum ersten Mal das Erstaunen, wie nah sich das ganze am Original dran anhört, trotz nahezu vollständiger Umbesetzung. Insgesamt also sehr geiler Gig, wenn auch nicht so geil wie das, was am nächsten Tag noch folgen sollte.
Danach sofort ins Bett. (VW Polo Rückbank)
Samstag
Currywurstfrühstück beim Sportverein und danach TOPFIT!!! in die Halle.
Mortician
Vorher mir unbekannt, aber sehr sehr ordentlich. Wird im Auge behalten.
Heart of Cygnus
Langweilig. Sorry.
RAM
Nur zum Teil gesehn. Das was ich gesehn hab war vom Songmaterial vielleicht nicht die allerhöchste Kunst, von der Darbietung her allerdings nahezu perfekt. Klang wie von der Platte.
ADX
Das erste Highlight an diesem schönen Tag. Mitsingen ist zwar auf französisch so eine Sache, abrocken ging aber definitiv. Hätte nicht gedacht, dass die so eine tighte Show zusammenkriegen, aber es passte einfach alles und spätestens beim Überhit "Deese du Crime" war der Nacken dann auch wieder komplett durchgewalkt.
Kalapacs
Mitsingen war hier natürlich erstrecht unmöglich, genau wie bei ADX aber eine mehr als überzeugende Show. Ich hätte mich natürlich über den Partysong "Metal az esz" gefreut, aber auch ohne war das eine sehr schöne Sache.
GEP! GEP! KALAPACS!
Satan's Host
Schwierig. Das "Metal from Hell" Album ist wirklich sehr gut, ich liebe das alte Gerumpel einfach. Der Auftritt hier war nun allerdings alles andere als rumpelig, sondern tight, professionell und deathig. Kann man es nun einer Band vorwerfen, gut zu spielen? Mir persönlich hätte es wahrscheinlich besser gefallen, hätten die guten Leute nur für diesen einen Abend mal ein wenig vergessen, wie sie ihre Instrumente benutzen müssen. Beim letzten Song, "Metal from Hell" allerdings, kam es mir so vor als hätten sie ein wenig Druck herausgenommen, der Klang etwas mehr wie früher, soll heißen: Sehr gut.
Der Sound kam mir hier unnötig laut vor, war nicht so schön. Ansagen waren scheiße. Alles in allem nicht bewertbar, hat aber trotzdem Spaß gemacht.
Tygers of Pan Tang
Ich habe nach dem Festival lange mit mir gerungen, welche Band nun die Beste war. Zur Auswahl standen die Tygers, Demon und Fifth Angel. Ich muss nun doch zu dem Schluss kommen, dass die Tygers die geilsten waren. So dermaßen abgerockt habe ich bis jetzt in meinem Leben noch nie. Nach "Suzie smiled" hat mein Nacken die Scheidung verlangt, und auch jetzt ist er noch nicht gut auf mich zu sprechen. Selbst der neue Song "Hot blooded" konnte alles. Wahnsinn.
Demon
Nach diesem Abrockspektakel hatten es Demon ein wenig schwer, zum einen weil zum einen die körperlichen Kräfte anfingen nachzulassen, zum anderen weil ihre Musik ja vergleichsweise "sanft" ist. Nichts desto trotz boten die Dämonen einen Wahsinnsauftritt. Songs wie "The Spell", "Night of the Demon" und "Live on the Wire" (!!!!!) sind Legenden in Musikform und objektiv gesehen schon fast allem der Tygers überlegen. Nach ihrem Auftritt dachte ich mir echt nur: Scheiße, hoffentlich wird Fifth Angel kacke, wenn die auch geil sind überlebst du das nicht".
Fifth Angel
Ich hab die 1,5 Stunden jede einzelne fuckin' Textzeile mitgeschrien, so geil war das. Mehr kann ich dazu auch nicht mehr sagen. Ich habs überlebt und ich weiß nich wie.
Danach ab ins Bett und darauf achten, nicht doch noch zu sterben.
Ansonsten
Was dumme Penner angeht, habe ich wenig mitbekommen. Das einzige war, dass mit so ein eingebildeter Schnösel nach dem Warm-up immer wieder sagen musste, wie doof er mich doch fand. Wir sind total Knülle und ohne Sinn durch das Dorf getorkelt, der Typ ist uns immer wieder über den Weg gelaufen und hat mich vollgelabert, wie toll er sich doch im Gegensatz zu mir findet. Ich habe ihn dann auf dem KIT selbst nicht mehr gesehen, sehr bezeichnend.
Aber ich will auch nicht zu viel sagen, er schien zumindest, nachdem ich ihn etwas deutlicher auf sein Verhalten hingewiesen habe, jemand zu sein, der auch im betrunkenen Zustand nicht auf Gewalt zurückgreift. Solange das gewährleistet ist, ist für mich eigentlich alles in Ordnung.
Desweiteren sind mir die Feuer auf dem Parkplatz auch aufgefallen, war ja kaum zu übersehen. Gestört hats mich ehrlich gesagt nicht.
Mehrere SMler gesehen, allerdings nie in einer Weise, die ein Anquatschen möglich gemacht hätten. Entweder hatte ich anderweitig zu tun oder die entsprechende Person war unerreichbar auf der Tribüne oder sonst wo. Falls ich mit jemandem gequatscht haben sollte, den ich nicht als SMler erkannt habe, bzw. derjenige mich nicht als solchen, ich hatte entweder Cirith Ungol oder KISS als Shirt und als wichtigstes Erkennunsmerkmal: Keine Kutte.
Ein abschließendes Lob an das Essen: Die KIT-Steaks waren nicht von dieser Welt. Großartig.