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Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 18:18
von Metalfranze
Powerprillipator hat geschrieben:Kann mir mal bitte jemand erklären, wie, wann, wo und warum dieses Hochjubeln bei Ashbury begonnen hat? Ich hab' von denen bis vor ein paar Wochen noch nie irgendwo irgendetwas mitbekommen. Eine Platte haben sie gemacht, aha. (Wahrscheinlich haben wir da schon die Begründung für's Abfeiern. Zwei Platten wäre schon wieder kein Kult mehr.) Alle Songs, in welche ich sporadisch mal reingehört habe, klingen schwer nach (schlechten) Supertramp (eh schlecht) und Konsorten, welche ja bekanntlich nicht unbedingt der heilige Gral der härteren Musikgeschichte sind. Was treibt jetzt also bitte dermaßen viele Leute dazu, diese Ashbury so abzufeiern?

Also ich kannte die Band auch nicht!

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 18:22
von MOR
sie ham übrigens 2 Pladden gemacht.
Ich kenne aber auch nur die Endless skies. Die finde ich Spitzenklasse.
Supertramp kann ich nun wirklich nicht raushören.
Mich erinnert das ganze phasenweise an Jethro Tull und Outlaws.
Als Heavy Metal kann man es nicht bezeichnen. Für mich ist es Rock.
Kann ich aber nichts schlechtes dran finden.

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 18:26
von Killmister
Das ist herrlicher Kuschelrock für Weicheier!

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 18:36
von Max Savage
Bild

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 20:38
von StrongerThanEvil
Max Savage hat geschrieben:Bild

Indeed. .mhmpf:
Ich hätte sie mir auch sehr gerne angesehn.

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 21:31
von Hades
Powerprillipator hat geschrieben:Kann mir mal bitte jemand erklären, wie, wann, wo und warum dieses Hochjubeln bei Ashbury begonnen hat? Ich hab' von denen bis vor ein paar Wochen noch nie irgendwo irgendetwas mitbekommen. Eine Platte haben sie gemacht, aha. (Wahrscheinlich haben wir da schon die Begründung für's Abfeiern. Zwei Platten wäre schon wieder kein Kult mehr.) Alle Songs, in welche ich sporadisch mal reingehört habe, klingen schwer nach (schlechten) Supertramp (eh schlecht) und Konsorten, welche ja bekanntlich nicht unbedingt der heilige Gral der härteren Musikgeschichte sind. Was treibt jetzt also bitte dermaßen viele Leute dazu, diese Ashbury so abzufeiern?


Schnellrecherche per Suchfunktion ergab erstes zartes Abfeiern 2008/2009. Davor Mauerblümchendasein.

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 22:14
von holg
Powerprillipator hat geschrieben:Kann mir mal bitte jemand erklären, wie, wann, wo und warum dieses Hochjubeln bei Ashbury begonnen hat? Ich hab' von denen bis vor ein paar Wochen noch nie irgendwo irgendetwas mitbekommen. Eine Platte haben sie gemacht, aha. (Wahrscheinlich haben wir da schon die Begründung für's Abfeiern. Zwei Platten wäre schon wieder kein Kult mehr.) Alle Songs, in welche ich sporadisch mal reingehört habe, klingen schwer nach (schlechten) Supertramp (eh schlecht) und Konsorten, welche ja bekanntlich nicht unbedingt der heilige Gral der härteren Musikgeschichte sind. Was treibt jetzt also bitte dermaßen viele Leute dazu, diese Ashbury so abzufeiern?


Die sind trotz eines zweiten Albums immer noch kultig. Allein schon deswegen.

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 22:26
von Cromwell
In der Tat ein der Reise werter Abend, das Hammer of Doom VIII. Meiner kurzen Anwesenheitsspanne geschuldet hatte ich zwar kaum das Gefühl, ein Festival zu besuchen, aber die Freude über das Wiedersehen mit Kameraden und Freunden von nah und fern wurde dadurch nicht getrübt.

Die Neuerfindung des Rades musste ich vorüberrollen lassen, obwohl grundlegend Interesse vorhanden war. Nach der Ankunft am Würzburger Hauptbahnhof stellte ich fest, dass das verbleibende Geld nicht mehr für den Eintritt reichte. Eine kurze Abwägung der Möglichkeiten ließ mich zum Schluss kommen, dass ein Gerangel mit der Security am Einlasstor mit einer vernichtenden Niederlage meinerseits geendet hätte, so dass ich mich zum örtlichen Geldspeicher begab und Wheel verpasste.

Age of Taurus waren bierbäuchig, bärtig und bullenstark. Herrlich, diese schneidenden Riffs und das launige Zusammenspiel der britischen Pfundskerle. Es hätten sich noch "Barren" oder "The Age of Taurus" vom Demo unter die Setlist mischen dürfen, aber die Bandehre konnte nach den zwei Absagen in den vorherigen Jahren souverän verteidigt werden. Stimmung vor der Bühne auch patent, Luftgitarre gut gestimmt, ich war begeistert.

Altar of Oblivion? Eine schwierige Angelegenheit. Sie haben einen guten Sänger, der überdies hohen Bewegungsdrang kurz vorm Verfallen in den Stechschritt zeigt, aber das Songwriting der Dänen wirkt auf sonderbare Weise statisch. Nichts bricht sich Bahn, keine schmelzenden Melodien lösen Spannung auf, keine Riffs greifen aus dem Hinterhalt an. Nachdem das zweite Lied bereits mein Favorit des AoO-Schaffens war ("Graveyard of Broken Dreams"), bin ich zu den Verkaufsständen zurückgewichen, um nach einem Funeral Circle-Album zu suchen.

Beelzefuzz waren für einen stattlichen Anteil des Publikums einfach viel zu cool. Gut, der Kontakt nach vorne ist ausbaufähig. Durch drei schüchterne Sätze in 45 Minuten und eine stoische Rhythmussektion überwindet man die Reserviertheit einer Menschenmenge nur schwerlich. Umso lustiger die Verwandlung des Sängers, wenn die Musik einsetzte und er wie ein Veitstänzer auf der Gitarre schrubbte und seinen exzentrischen, superben Gesang zu Gehör brachte. Der gong-artige Gitarreneffekt hat die Verwirrung einiger Zuschauer sicherlich auch nicht zerstreut. Die Sahnehaube war die nach versuchtem Bühnenabgang noch nonchalant nachgeschobene "The Ghoul"-Coverversion. Ich wäre fast ganz emotional geworden.

Die Vorbereitungen zum Year of the Geiß-Auftritt habe ich mit zunehmender Bestürzung verfolgt.
Das Mellotron mit Priesterbesetzung hatte ich halbwegs erwartet.
Dass die ganze Kirchgemeinde die Reise nach Deutschland antritt, nicht. Auf dem Bandphoto waren das halb so viele. Leif Edling besteigt nicht einmal einen Van, wenn Vulkane in die Luft gehen und jetzt quetscht sich halb Sverige die Autobahn nach Würzburg herunter.
Auf den Chorknaben in Soutane hingegen hätte mich nicht einmal eine mystische Einheit mit dem Allwissenden vorbereiten können. Desorientiert musste ich die Waffen strecken und für Procession Kräfte sammeln.

Die schwedisch-chilenisch-griechische Prozession war abschließend gar allmächtig. Geographisch von drei Seiten eingeschlossen, wurden wir sturmreif geschossen. Während der Schlagzeuger wie im Fieber Bronze singen lässt und Felle gerbt, zwingen die Riffs den Zuschauer dazu, wie eine Zwergpalme im mal peitschenden, mal walzenden Rhythmus zu pendeln. Nun, bei "To Reap Heavens Apart" war Felipe öfter eine halbe Sekunde hinter den idealen Einsätzen, aber zum Teufel damit. Spätestens bei "Chants of the Nameless" wollte man nur noch knien, hat's aber gelassen, um die Bühne noch sehen zu können. Mourner! Destroyer! Patriarch of worms and rats! Ich will die Band in einem finsteren Kellerclub spielen sehen. Jede Woche zweimal. Danke.

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 22:36
von Fire Down Under
Cromwell hat geschrieben:Die schwedisch-chilenisch-griechische Prozession war abschließend gar allmächtig.

Seit wann denn das? Hat der Pavlos die Triangel bedient?

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 22:41
von Cromwell
Nein. Der chilenische Bassist war verhindert, also hat Felipe Bass gespielt und Anastasis Valtsanis von Dead Congregation hat die Gitarrenfront vervollständigt.

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 22:47
von Dr. Best
Naja, ich bejubel eigentlich immer gern mal alle möglichen episch durch die Gegend plüschfolkproggenden 70er Rocker, hat ja ein ähnliches Feeling wie Hawkwind und alte Scorpions - aber ist wahrscheinlich auch falsch, die abzufeiern, weil einem persönlich gefällt. Mein Gott, haben manche Menschen mit dem Geschmack Anderer ein Problem :lol:


Zum Festival: Schön war's, lustig war's. Mit der längsten und kultigsten Anreise, die ich bislang hatte. Für 250km über 4h war jedenfalls eine Menge - dafür gab es eine Fahrt mit nem Landrover Defender über Autobahnen, Landstraßen und sogar quer durch den Acker, um den Stau zu umfahren. war schon cool :lol:

Freitags die Schlange war echt nervig, vor Allem, da wir 40 Minutn vor der ersten band da waren und trotzdem nur 3 Songs von Scorpion Cild sehen konnten, ziemlich blöd, auch wenn die mir jetzt nicht viel gegeben haben. BLUES PILLS dann Großteil quatschend im hinteren Bereich der Halle verbracht, war aber deutlich angetan von der Band, und war etwas überrascht, eine Band mit derart klassischem Bluesanteil hier zu sehen. Über ASHBURY brauche ich wohl ebenso wenig wie die Meisten Vorredner schreiben. Einfach wundervoll, wie die getragenen, verspielten Songs Live quasi 1:1 wiedergegeben wurden - die meiste Zeit stand ich irgendwie nur fasziniert rum und konnte das gar nicht fassen. Hach, herrlich <3 ORCHID wurden zwar noch brav geschaut, sind aber irgendwie vollkommen an mir vorbei gezogen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass das neue Material so gar keine eigene Duftmarke mehr hatte, aber war mir letztlich auch egal.
Die Aftershowparty wurde angesichts der Tatsache, dass Raf und ich keine bekannten Gesichter sehen konnten im Babelfisch fortgesetzt, was der Verfassung am Samstag zugute kam, vermute ich.

Der Samstag wurde dann fast vollständig begutachtet, wie immer. WHEEL konnten mit gutem, bodenständigen Material aufwarten, waren sehr gefällig, wenn auch sperrig und hatten die besten Sprüche des Wochenendes (um halb 2 mittags "Wir spielen jetzt den letzten Song des Abends" zu bringen ist schon cool). BELOW dagegen fand ich ähnlich wie Flo eher below. Musikalisch viel Candlemass und noch mehr Sorcerer, ohne so richtig Eigenständig zu klingen. Der Sänger war mir dazu noch quiekig und hat einen Orden als zweitbester Sabbath-Sänger-Kopist mit seinen Dio-Bewegungen redlich verdient. Das Cover verschweigt man besser, da waren so viele Verspieler drin, vom Nichtgesang zu schweigen... Bah. Zum Glück kamen dann AGE OF TAURUS, während der sich Cromwell, die Sturmhexe und einige mehr in die erste Reihe dazu gesellten. Was eine Macht, was eine Power, was eine gutgelaunte Band. Die Songs wurden zum Speed Metal umgebaut, alles deutlich zu schnell runtergehobelt und mal eben gezeigt, was eine Doomharke ist. :cool2: Ach: und danke, Oli, dass du der Band nochmal eine Chance gegeben hast <3
ALTAR OF OBLIVION wurden mal aktiv vor der Bühne, mal vom Plattenstand aus begutachtet, aber immer rege verfolgt. Das war die am gefährlichsten aussehende Band aber vor allen Dingen deutlich besser, als ich die Musik noch im Hinterkopf hatte. Schöne, leicht nordische Epic-Verweise, kraftvoll, richtig gut, das ganze! BEELZEFUZZ kannte ich nur von den Demos und hatte die lange nicht gehört, war also nicht wirklich vorbereitet, was mich erwartet. Der orgelfuzzende Gitarrist, der klang wie ein Mädchen und Grimassen schnitt wie ein besessener kam dann auch unerwartet und für viele der Anwesenden scheinbar überfordernd, ich fand es toll und hatte mit Meister Cromwell viel Spass, besonders bei den Covers am Ende. Geilo, das Album muss noch her! YEAR OF THE GOAT sind nicht eben meine Baustelle und wurden daher schamlos der Speisenaufnahme und der ernsten Konversation mit Göppingerinen, Dresdnern und anderem trist-düsteren Gestalten geopfert.
PROCESSION waren dann Procession. Sie kamen, sahen und nieteten alles um, was nicht bei "drei" auf den Knien zum Huldigen bereitkniete. Aber seit wann spielt Felipe eigentlich Bass? Egal, man gab sich wie immer Publikumsnah, kommunikativ und freute sich sichtlich, wieder da zu sein. Die Setliste war gut durchmischt und auch die Songs des letzten albums funktionierten plötzlich perfekt. Können die nächstes Jahr wieder spielen? Nur um zu zeigen, wie es richtig geht!
Jex Thoth waren komisch. Noch vor ein paar Monaten mit komplett anderer Begleitband waren die ersten 2 Songs noch richtig übel - mit dicken Verspielern des Drummers, einem vollkommen an der Band vorbeispielenden Gitarristen und wenig tight. Zum Glück wurde das im Laufe der Zeit viel besser und gegen Ende war da wieder diese Ergriffenheit und Faszination. Daher trotz anfänglicher Probleme einfach toll, das material live wieder zu sehen, schee :smile2:

Tja, und dann kam meine Enttäuschung des Wochenendes. WHILE HEAVEN WEPT hatten sich entschlossen, noch schnell vor dem Auftritt ihre Instrumente zu karamellisieren und in ihr Keyboard flüssigen Feenstaub zu gießen. Anders kann ich mir nicht erklären, was da vor sich ging. Wie HMM666 schon schrieb: die Band gniedelfiedelte selbstverliebt alles in Grund und Boden, kleisterte alles in dicke Zuckerschichten und hatte die Zahnlosigkeit einer alten Eidechse. Die an sich zwischen dem Kitsch bratenden Gitarren kamen diesmal einfach pappig und sanft daher, Rain Irving brachte die herzzerreissend-düsteren Texte mit der Leidensfähigkeit und Tragik einer Katzenmutter auf und hatte null Charisma. Besonders ging mir die vor, während und nach jedem Song bekundeten Danksagungen auf den Geist. Ja, ich weiß: wir sind toll. Bitte dafür. Ich habe nichtmal 'In Aeternum' richtig erkannt, so schlimm fand ich es. Erst mit 'Of Empires Forlorn' schien die band zu merken, dass das Gitarren in ihren Händen sind und man die auch nutzen kann. Ab da wurde es immer besser, nein, sogar richtig gut. Warum nicht gleich so? Bei der Setliste hätte es weitgehend gut gehen müssen. Einfach nur schade, in meinen Ohren.

Naja, trotzdem ein herrliches Wochenende mit vielen lustigen Gestalten, die man viel zu selten sieht, netten Gesprächspartner, die man zu selten zum Quatschen trifft und einer tollen Zimmergemeinschaft. War einfach alles ganz arg <3 dieses Mal!

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 22:53
von Dr. Best
Cromwell hat geschrieben:Nein. Der chilenische Bassist war verhindert, also hat Felipe Bass gespielt und Anastasis Valtsanis von Dead Congregation hat die Gitarrenfront vervollständigt.

Aha, das klärt dann auch dieses Mysterium. Danke!

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 23:22
von Fire Down Under
WHILE HEAVEN WEPT hatten sich entschlossen, noch schnell vor dem Auftritt ihre Instrumente zu karamellisieren und in ihr Keyboard flüssigen Feenstaub zu gießen.

:lol: :lol: :lol:

Hätte ich aber vermutlich dennoch total abgefeiert, wäre ich dortgewesen. :smile2:

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 23:24
von F. Kommandöh
Simon, wir haben gar keinen aufgelabert dieses mal! Seltsam...

Re: HAMMER OF DOOM 8

BeitragVerfasst: 18. November 2013, 23:51
von Pavlos
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Für den Pavlos und alle anderen...




<3 <3 <3