So, dann schieb ich mal endlich auch meinen Senf zur letzten Ausgabe des Hammer of Doom hinterher. Warung im Vorfeld: ich hab den Text aus Versehen mit aktivierter Rechtschreibkorrektur geschrieben
Freitag:Los ging es für mich schon einen Tag früher, nämlich Freitag morgens um kurz nach 6Uhr von Karlsruhe aus, da mich Oli angesprochen hatte, ob ich den Transfer von Yet So Far und Lord Vikar übernehmen würde. Da ich es ja liebe, Leute durch die Gegend zu kutschen, Geschichten anzuhören, Fragen, die ich schon immer hatte loszuwerden und einfach zu helfen war das eine super Sache für mich. Bevor ich los bin hatte ich noch schnell im Internet nach dem Verkehr (alles frei, super!) und dem Flug von YSF (40 min frühere Ankunft, unschön) geschaut, was mich letztlich nicht daran hinderte, direkt hinter der letzten Ausfahrt von Karlsruhe in eine Vollsperrung zu kommen und eine Stunde rumzustehen. Entsprechend kam ich dann mit reichlich Verspätung am Flughafen an, was sich über den ganzen Tag weiterschleppen sollte.
Als Erkennungsmerkmal hatte ich beiden Bands "ein markantes Bandshirt" versprochen und die Freude in Dennis' Gesicht, als er mein Into The Everflow-Shirt sah war riesig, da sie schon Sorgen hatten, dass irgendwas nicht klappt. Die erste Fahrt lief dann recht gut, Dennis und Jim stellten sich als supernette Typen heraus, mit denen man viel Quatsch machen kann. Gute Nachrichten: es wird ein neues YSF- und ein neues Unter the Sun-Album (Cromwell?) geben, schlechte Nachricht: dafür keine TTD Tour.
Schon die Rückfahrt von Würzburg zum Flughafen verlief schleppend, ich musste die schwedisch-finnische Garde immer weiter nach hinten vertrösten und kam fast anderthalb Stunden nach meiner ursprünglichen Schätzung an. Ich wurde dann auch grinsend bei der Ankunft gefragt, ob viel auf der Straße los sei :/ Allerdings verging der Band nach und nach das Lachen, als wir in die nächste Vollsperrung kamen, abgeliefert habe ich die Jungs dann mehr als 2 Stunden nach meiner Rechnung.
Nachdem ich in meinem Gasthof eingecheckt hatte wurde dann auch erstmal kurz geschlafen, geduscht und sondiert, wo sich der Rest denn so befindet. Vor dem Haus der 150 Biere (wo eigentlich sonst?) traf ich dann die ersten bekannten Gesichter, und schließlich war es Zeit aufzubrechen um mit Mountain Throne auf jeden fall die beste und wichtigste Band de ersten Abends gebührend zu huldigen. Auf dem Weg dorthin fiel mir dann noch auf, dass ich mein Ticket tags zuvor in Reutlingen vergessen hatte - ich Volltrottel, war ja allein bei Oli-Veranstaltungen schon das zweite Mal. Ich und Tickets
Als Semiprofi steht man aber über den Dingen, oder: Man kennt ja den Veranstalter (Gell, HMS, Aftermath?)
Und so kam ich noch rechtzeitig zu den ersten Klängen der ostbadischen Sympathiebolzen, die zwar nicht den besten Tag erwischt hatten, aber trotzdem ihre Sache gut machten. Hymnen wie "The
Mountain Throne", "The Forest" oder "Trumpets of Autumn" kamen mächtig, wie man es von Andi's (git) Schaffen kennt und Frank als Frontmann gab einfach alles.
Den Rest des Abends verbrachte ich damit, am Merch-Stand zu helfen und die restlichen Bands aus der Ferne zu beäugen. Als dann Manilla Road anfingen musste ich fluchtartig in den Backstage-Bereich, so grausig war das für mich: schlechter Gitarren/Gesamtsound, nölig-heißerer Gesang, das wird halt nix mehr für mich. Dafür wurde entspannte mit den Jungs von Mountain Throne gequatscht, bis mich der Aftermath dann per SMS zu sich nach draußen rief.
Später wurde dann noch in den Tiefen der Posthalle zu
Blood Fire Death das Haupt verneigt, die Setliste war gigantisch gut bestückt, die Umsetzung fast so stark wie beim letzten Mal, insgesamt ein Haufen Spass, spätestens bei "Ode" (danke nochmals!) war ich dann irgendwo in der Glückseligkeit gestrandet. Nach kurzen Abstechern zur Bar und dem Haus der 150 Biere ginge dann erstmal in's Bett.
Samstag:Am nächsten Tag gab es neben lecker Frühstück und Telefonaten mit der Liebsten noch kurze Einkäufe und einen ersten Abstecher zum Haus der 150 Biere, so dass trotz erklärtem Versuch keine Zeit mehr für
Serpent Venom war. Schade.
Devil konnten mich danach ebenso wenig wie auf Platte begeistern und auch
Nomad Son konnten mich (mal wieder) nicht so recht von ihren Qualitäten begeistern, irgendwie fehlt mir da immer der zündende Funke. Auf
The 11th Hour dagegen war ich schon im Vorfeld gespannt, hatte mich die Band auf dem letzten DSR schon aus dem Stand begeistert. Und auch diesmal war das genau meine Baustelle, wunderschöne Melodien und ergreifender Klargesang, dazu die drückende 3-Gitarren-Mauer und gelegentliches Gegrunze, das mich ausnahmsweise nicht stört. Für Fans von Griftegard sicher zu empfehlen!
Blood Ceremony fielen dann leider Gesprächen mit einem Haufen Boardlern zum Opfer, was ich im Nachhinein doch schade fand. Dafür machten
Orchid allem Anschein nach alles richtig, denn wenn mich nicht alles täuscht war hier neben TDB der größte Publikumszuspruch, und das zu Recht, bot sich doch eine mitreißende Show mit superbem Gitarrengegniedel, lustigem Ozzylookalike und einem tierisch abgehenden, allerdings kaum hörbaren Bassisten. A echte Granatn, wie jemand später sagte :D
Da ich
Forsaken für maximal gut halte und schon 4, 5 Mal gesehen habe wurde die Zeit wieder anderweitig (trinken, Essen, Quatschen) verwendet um bei
Yet So Far die erste Reihe zu belegen und das war gut so. Dennis Cornelius ist eine beeindruckende Gestalt (wortwörtlich), Jim zeigte mal wieder, dass man auch mit 4 Saiten seine Finger verknoten kann und Steve verknüpfte alles lässig - Bühnenshow ist was anderes, aber trotzdem hatte ich entschieden wenig keinen Spass, ebenso wie der neben mir abgehende Mr Cromwell.
Lord Vicar hatten danach einen schweren Stand das zu toppen. Dank räumlicher Distanz proben die Herren ja kaum, was sich immer wieder bemerkbar machte aber Stoisch ignoriert wurde. Die Setliste war so unbekümmert schrullig wie die Herren selbst, und so wurde neben dem spaßigsten Song des neuen Albums auch noch das Monsterteil der Funker Circle-Split gespielt, coole Sache! Dass sich dann am Ende von Born A Jäckel eine Bass-Seite verabschiedete war natürlich sch… ade, dafür gab es lustige Grimassen von Jussi.
Tja,
Devils Blood hab ich dann sausen lassen und bin stattdessen der Aufforderung von Jim nachgekommen, mal seinen Bass zu befummeln, nur um das Rainbow Cover war's schad. Dabei bin ich mit Steve (YSF) länger in's Gespräch gekommen, schon lustig, was die alten Hasen so zu erzählen haben.
Abgerundet wurde ein ansonsten lustiger Tag noch mit Trauba, diversen dubiosen Getränken und (sehr sinnvollen) Gesprächen vor dem Haus der 150 Biere und gegen 4Uhr bin ich dann doch richtung Unterkunft gewatschelt...
...wo ich die Tür aufschließen wollte und erstmal ein dummes Gesicht gemacht hab. Den Haus/Zimmerschlüssel hatte ich beim Auqirrieren des Trauba im Eifer des Zitatgefechts mit Herrn Cromwell nämlich auf dem Tisch vergessen wurd - direkt neben meinem Handy

Zum Glück kam da gerade ein feucht-freundlicher Jochen Fopp des Wegs, der mir dann netterweise einen Schlafplatz ein paar Häuser weiter anbot. Naja, wer braucht auch schon ein gemütlich-warmes , ruhiges Einzelzimmerbett, wenn er stattdessen auf dem Boden eines anderen schlafen kann?
Sonntag:
Der Sonntag wurde dann genutzt, um endlich mal Würzburg richtig zu erkunden, und so startete ich mit Plan zu einer kleinen Rundtour. Leider ist der Dom derzeit geschlossen, dafür boten die Gärten der Residenz bei goldenem Herbstwetter einen fast surreal schönen Anblick, der zusammen mit der letzten Argus und der ersten Doomshine ein ergreifendes Gesamtbild gab. Dass allerdings verkaufsoffener Sonntag war und die Stadt gerammelt voll, war weniger schön, dafür wurde ich noch Zeuge dieser unheiligen Tripple-Lead-Attak:

Naja, später noch Lord Vikar eingesackt (ratet mal, wo) und mit einer zu 2/3 nicht ganz nüchternen Truppe und dem neuen LV-Album im Player auf nach Frankfurt und von dort nach Hause.
Fazit: zwar Bandmäßig nicht die stärkste Ausgabe, zumal im Vorfeld ein paar echte Highlights (für mich) abgesprungen waren, dafür aber dank vieler netter Gespräche, lustiger Neubekanntschaften und den besten Festival-Rahmenbedingungen aller Zeiten ein großartiges Wochenende.
Grüße gehen (ohne Reihenfolge) an: Oli, die Mountain Throner, Lord Vicar'ler, Yet So Far'ler, die HMS, Cromwell, Aftermath, Cimmerr, Goatstorm (der diesmal an allem schuld ist), MOR, Timon, Jochen, Metalhart, Roadwarrior, Petrunella, all die Erfurter, Dresdner und Leipziger, Björn, Loomis, äh und all die anderen!
Danke nochmal an den Oli für ALLES. Wenn es zeitlich klappt immer wieder gern!
- The sound was so big I swear it created a new fjord behind us. -