Die kleine, schnuckelige Wellness Rock/Prog Oase

[Pavlos]

ENGLAND - Garden Shed (England, 1977)

"Garden Shed" ist ein Referenzwerk in Sachen 70s Prog, daran besteht kein Zweifel - nur leider scheint das 1977 wohl keiner so richtig mitbekommen zu haben. Wie sonst ist es zu erklären, dass allerprächtigste Longtrackperlen wie das organisch fließende ´Three Piece Suite´ oder das grandiose Plattenfinale ´Poisened Youth´ nur selten zum Einmaleins des Progs gezählt werden.

Das Zeug dazu hat das Material allemal, erinnert es den Hörer doch ständig an die stärksten Momente der Vorbilder GENESIS, CAMEL, GENTLE GIANT und YES, ohne jedoch dabei zu düster und zu verkopft zu klingen. Allein schon die Art, wie die Band manchmal fröhliche Satzgesänge in melancholisch-ruhige Instrumentalparts einbaut, nur um dann im nächsten Moment mit bombastischen Mellotron/Hammond-Parts um die Ecke zu kommen, ist eine wahre Pracht.

Entdecker, Abenteurer und Freunde der 70er sollten sich dieses leider unbekannten Albums, welches damals sicherlich eines der letzten seiner Art war und somit quasi den Schwanengesang des Classic Prog darstellte, annehmen.

[holg]

Bun Chakeze ist eine Band, die im Jahr1 1985 ein ALbum fertig gestellt hat, welches allerdings erst vor kurzer Zeit veröffentlicht wurde. Geboten wird herrlich verträumter Artrock, der komplett ohne Hektik und Gefrickel auskommt. Echter Entspannungs-Prog, der allerdings mit einer guten Portion Humor durchsetzt ist.



Zurücklehnen und genießen.

[Pavlos]

Nachdem ich mich zurücklehnte und genoss, hier nun mein Feedback:

´The Deal´ find ich wirklich klasse. Das Lied hat´ne total eigenständige Atmosphäre. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass es mehr abgeht, das da mehr passiert, aber nein, der Song zieht seine chillige Linie durch....und gewinnt dadurch an Qualität. Sehr atmosphärisch, sehr floydig, sehr interessant....

Zu den beiden anderen Songs (die allerdings nicht von BUN CHAKEZE sind - was ich aber erst beim dritten Durchgang bemerkt habe, haha):

´Fade Away´ geht schön in die Frühsiebziger Romantik-Ecke a la CRESSIDA. Zarte Gitarre, gehauchter Gesang, bedeutungsschwangere Stimmung...Melancholie pur, und dann singen die auch noch "Fade away...". Düsterer, aber sehr starker Song. Find ich glatt noch besser als den BUN CHAKEZE Track.

´Mr. Happy´ geht mir dann doch zu sehr in die Ambient Ecke, das klingt ja wie SADE, hahaha.

[Pavlos]

Blåkulla - Blåkulla (Schweden, 1975)

Ein recht interessantes Album voll Riffpower und Orgelorgien gab es Mitte der Siebziger in Schweden zu bestaunen. Der Großteil des Materials geht als recht aggressiv gezockter Hardrock der Marke DEEP PURPLE durch. Ab und an werden die Songs etwas verschachtelter, hier und da gibt es gemütliche Folk-Parts auf die Ohren und ein Schuß Epic ist dann in Form des knapp zehnminütgen Albumclosers auch noch drin. Gesungen wird übrigens in der Landessprache....Abwechslung wird hier also ganz groß geschrieben, wie man sieht.

Eindeutiger Star der Scheibe ist Gitarrist Mats Öhberg, der mit seiner Sechssaitigen für manch coolen Momente sorgt. Rockig, ausufernd, melancholisch, verspielt, songdienlich - der Mann beherrscht die komplette Griffbrettgefühlspalette und zeigt das auch gerne auf. Wer seine 70er also riffy mag, der sollte jetzt unbedingt weiter unten auf Play drücken. Zur Orientierung werfe ich mal die 70er Alben von KAIPA, die weiter oben schon erwähnten DEEP PURPLE, sowie meine Lieblinge von RAG I RYGGEN in den imaginären Raum.

Der Prof wird wohl erneut an der Sprache scheitern, alle anderen dürfen ruhig näherkommen und lauschen:

[Pavlos]

SANDROSE - Sandrose (Frankreich, 1972)

Eigentlich wollte ich hier wegen mangelndem Feedback nichts mehr posten, aber ein Besuch in einem Heidelberger Plattenladen, sowie die dabei laufende Beschallung sorgten für eine rasche Meinungsänderung meinerseits - this stuff here is great!!!

Stark in den Spätsechzigern verwurzelter Symphonic Rock/Prog light mit ganz viel Hammond/Mellotron und charismatischer Sängerin, so würde ich die Musik SANDROSEs bezeichnen. RUPHUS und CARAVAN fallen mir da spontan als mögliche Orientierungsbands ein.

Die Scheibe hat, bis vielleicht auf den kräftigen, recht flotten Opener, eine Menge Melancholie inne. Der mal spacige, mal (an-)klagende Gesang Rose Podwojnys lenkt die Nummern durch die Straßen der frühen 70er und ist, trotz dominanten Tasteninstrumenten, das Highlight bzw. Erkennungsmerkmal der Band. Ab und zu gibt es bluesige Gitarrenparts bzw. -soli um das Material etwas aufzulockern.

Leider war nach einer Scheibe schon wieder Schluß.

[Prof]

Mit Verlaub, Herr Progdoktor Pavlos, aber die Sandrose musste ich als Fehlkauf ins Regal stellen. Instrumental ist alles im grünen Bereich, aber der, hm, wollen wir es Gesang nennen, nun, der Gesang der Dame also geht mir heftigst auf den Keks. Fürchterlich, das.
Hier und da werden bei Sandrose stilistische Vergleiche mit Earth and Fire und deren Sängerin Jerney Kaagman gezogen. Bitte diese ignorieren: die französische Rose kann der holländischen Tulpe nie und nimmer das Wasser reichen.

[Michael@SacredMetal]

Ich lese deine Reviews sehr gerne, Herr Progdoktor. Weitermachen, bitte!

[Pavlos]

Mit Verlaub, Herr Progdoktor Pavlos, aber die Sandrose musste ich als Fehlkauf ins Regal stellen. Instrumental ist alles im grünen Bereich, aber der, hm, wollen wir es Gesang nennen, nun, der Gesang der Dame also geht mir heftigst auf den Keks. Fürchterlich, das.
Hier und da werden bei Sandrose stilistische Vergleiche mit Earth and Fire und deren Sängerin Jerney Kaagman gezogen. Bitte diese ignorieren: die französische Rose kann der holländischen Tulpe nie und nimmer das Wasser reichen.

Einspruch, Euer Ehren!!! Ça n'est pas si facile. Der charismatische, kraftvolle, intensive Gesang ist für mich ganz klar der Hauptdarsteller dieses bewegenden Filmes. Dass gerade du dich daran störst, wundert mich jetzt doch a little bit. Aber sei es drum....

Und so poste ich einen weiteren Song des Albums....und bitte um weitere Meinungen anderer User.

Hier ist ´Old Dom Is Dead´:




Aber um nochmal zum Thema Botanik zurückzukommen: Was wäre denn ein idealer Song um in die Welt von EARTH AND FIRE einzutauchen? Von denen kenn ich nämlich noch nix....


@ Michael:

[Prof]

Werter Progdoc, dass wir uns bloss nicht missverstehen: auch ich lese gerade deine Bandvorstellungen sehr gerne und mit gebührender Aufmerksamkeit.
Die Sandrose hab' ich mir blind gekauft, da ich bei einer Bestellung noch eine CD frei hatte. Dein Review zum Album hab' ich erst nachher gelesen. Der letzte Instrumentaltrack (gerademal 30 Sekunden kurz) ist selbstverständlich Pavlos-kompatibel: 'Fräulein kommen Sie schlaffen mit mir.' Ja, mit Doppel-f.

Zu Earth and Fire: an deren Prog-Frühphase wirst du deine helle Freude haben, versprochen. Und Jerney, ah!









...und aus der späteren Zeit, weil's so schön ist.

[Ohrgasm]

Bei Sandrose finde ich den Gesang alles andere als schlecht/nervig, die Musik packt mich aber nicht so sehr.

Earth & Fire ist schon Prog light für meine Ohren, wie auch bei Sandrose ist die Sängerin das Hauptmerkmal der Musik.
"Storm And Thunder" ist aber richtig super, allein die Gitarre gegen Ende... (wie auch der Anzug der Sängerin )
Das letzte Lied klingt mir ein wenig nach Abba

[Prof]

Bei Sandrose finde ich den Gesang alles andere als schlecht/nervig, die Musik packt mich aber nicht so sehr.

Earth & Fire ist schon Prog light für meine Ohren, wie auch bei Sandrose ist die Sängerin das Hauptmerkmal der Musik.
"Storm And Thunder" ist aber richtig super, allein die Gitarre gegen Ende... (wie auch der Anzug der Sängerin )
Das letzte Lied klingt mir ein wenig nach Abba

Das mit Sandrose ist klar Geschmackssache.

Die E&F-Alben 'Song of the marching children' und 'Atlantis' - und mit einigen Abstrichen 'To the world of the future' - sind schon sehr proggig. E&F waren aber zu ihren Anfangszeiten 'ne reinrassige Beatband und hatten immer diese griffigen Melodien. Später liessen die Koerts-Brüder (die heutzutage übrigens New Age-Musik machen) in den Kompositionen immer mehr Pop- und gar Disco-Elementen zu. Übrigens immer perfekt arrangiert und oft in dem seventies-typischen Breitwandsound. Deine ABBA-Bemerkung werte ich durchaus als Kompliment für die Band, ob du es jetzt willst oder nicht.

Der grösste Hit der Band war 'Weekend' in 1979, das hatte klar nichts mehr mit den frühen Earth and Fire zu tun.
Aber es war noch immer die süsse Jerney die sang (und später ohne viel Erfolg solo ging).

[Pavlos]

Der letzte Instrumentaltrack (gerademal 30 Sekunden kurz) ist selbstverständlich Pavlos-kompatibel: 'Fräulein kommen Sie schlaffen mit mir.' Ja, mit Doppel-f.

Beischlaf, der länger als 30 Sekunden dauert ist ja auch a waste of time.....

Ach ja, die EARTH AND FIRE Songs feedbacke ich erst, wenn ich sie in Ruhe gehört habe. Das kann heute Abend oder erst morgen Mittag sein. Das erste Anspielen klingt schon mal very interresant.

[Prof]

Der letzte Instrumentaltrack (gerademal 30 Sekunden kurz) ist selbstverständlich Pavlos-kompatibel: 'Fräulein kommen Sie schlaffen mit mir.' Ja, mit Doppel-f.

Beischlaf, der länger als 30 Sekunden dauert ist ja auch a waste of time.....

Ach ja, die EARTH AND FIRE Songs feedbacke ich erst, wenn ich sie in Ruhe gehört habe. Das kann heute Abend oder erst morgen Mittag sein. Das erste Anspielen klingt schon mal very interresant.

Zu 1, I hear ya.

Zu 2. Lass' dir Zeit, Qualität (und Prog) sollte man eh in Ruhe goutieren.
Ich muss mich noch mit den Scandi-Blakkulas beschäftigen.

[Fire Down Under]

So, hier muss dann auch etwas Feedback sein, damit der Pavlos uns auch weiterhin fleißig mit Tipps versorgt...

ENGLAND:
Die Musik ist ziemlich geil - verspielter, verschachtelter Prog wie ich ihn mag. Leider geht mir die Gestalt welche sich "Sänger" nennt, ganz schön ordentlich auf die Nüsse. Der jault rum wie eine rollige Katze. Schade...

BLAKULLA:

Was ist DAS denn??? Das haut mich weg... Spacig, abgefahren, progressiv, geil gezockt... Ey, was haben sie den Schweden damals bloß ins Trinkwasser gegeben? Völlig intensive Musik. Das muss her! Sofort. Wo kann ich das bitte kaufen???

SANDROSE:
Very interessante, total verträumte Musik. Die Sängerin mag nicht gerade mit viel Talent gesegnet sein, aber das macht nichts, denn diese Art von Gesang passt wunderbar zur Musik: zerbrechlich, leidend, gefühlvoll, ehrlich...

[Hofi]

So, hier muss dann auch etwas Feedback sein, damit der Pavlos uns auch weiterhin fleißig mit Tipps versorgt...

ohja....Pavlos Bitte nicht nachlassen