(Prog) Rock aus Schweden: RAG I RYGGEN - same (1975)


Rag I Ryggen - Rag I Ryggen (Schweden, 1975)
1. Det Kan Väl Inte Vara Farligt
2. You Know It Ain't Easy
3. Spångaforsens Brus
4. Jan Banan
5. Naked Man
6. Queen Of Darkness
7. Sanningsserum
RAG I RYGGEN wurden hier im Board zwar schon ein paar Mal lobenswert erwähnt (All Hail Mr. Irish Coffee!!!), aber ein so grandioses, vollkommenes, leider größtenteils unbekanntes Album muss ich einfach nochmal seperat vorstellen. So here we go (again)....
Schon beim Opener ´Det Kan Väl Inte Vara Farligt´ bricht ein Riffgewitter (diesen Begriff biete für die 70er anpassen) über den Hörer ein. Double-Leads und die treibende Rythmussektion bilden ein megafestes Fundament, auf dem die superben Melodien ihre volle Größe entfalten können. Neben den furiosen Gitarren fesseln besonders die Tasteninstrumente - einfach herrlich was man so alles aus´ner ollen Hammond-Orgel rausholen kann.
´You Know It Aint Easy´ kombiniert Rock, Blues und Classic Prog auf höchst überzeugende Art und Weise, und der Hörer stellt überrascht fest: War der Opener noch in Swedisch eingesungen, benutzt die Band beim zweiten Track Englisch als Singsprache. Diese interessante Abwechslung zieht sich durch´s ganze Album und irgendwie passt die jeweilige Sprache zum dazugehörigen Track. Hört sich jetzt komisch an, ist aber so.

´Spangaforsens Brus´ ist ein wundervolles Folk-Rock Instrumental, welches sein simples, aber eingängiges Hauptthema in verschiedenen Variationen zelebriert. Oder anders formuliert: Zwei sexy Gitarren haben ekstatischen Geschlechtsverkehr mit´nem maskulinen Melotron. Traumhaft.
´Jan Banan´, ´Queen Of Darkness´ (Ken Hensley, anyone?) und ´Naked Man´ sind wieder leicht angeproggte Rocker, wobei letztere sogar Wah Wah Effekte und eine Flöte (!?) auspackt, welche wieder so toll in die Nummer eingebaut wurde, dass man das Gefühl hat "Das muss so sein". Generell wirken die Kompositionen toll ausgearbeitet. Alles kommt zur richtigen Zeit am richtigen Platz, selbst wenn es beim ersten Anhören so gar nicht passen will. Just give it another try und schon passt´s.
Hier mal das flotte ´Jan Banan´, welches mit seinen Zwillingsgitarren sofort im Kopf kleben bleibt:
Der Abschlusstrack ´Sanningsserum´ lässt nochmal sämtliche vorher benutzte Stile Revue passieren, wildert sogar in Symphonic Prog Gefilden (geile Moog-Parts!!!), und poliert dem Hörer nochmals die musikalisch überrumpelte Fresse...allerdings ohne dass dieser etwas dagegen hätte - im Gegenteil: Er will verdammt nochmal MEHR DAVON!!!
Schade, dass die Band sich kurz nach Veröffentlichung auflöste...
Ach ja: Als (sehr vage) Vergleiche führe ich jetzt mal frühe Uriah Heep, Jethro Tull und Deep Purple (Riffs) an.
Keine Widerrede akzeptierendes Fazit: Sollte man als 70s Rock Afficianado kennen/haben.
