Prowler88 hat geschrieben:Acrylator hat geschrieben:Ulle hat geschrieben:Von Gamma Ray braucht man die ersten vier Alben, fĂĽnf und sechs kann man noch haben, alles danach konnte man an einem Wochenende auf dem Klo schreiben. Okay, von den letzten beiden Alben kenne ich nur jeweils ein paar Songs, aber die waren doch alle schrecklich. So vorhersehbares Songwriting finde ich fast schon anmaĂźend

Da steht die Wahrheit!
Das will ich sehen. Schick mir dann bitte mal deine Songideen, nachdem du dir am Wochenende mal auf Toilette alles durch den Kopf gehen lässt. Nee, mal im Ernst: Gamma Ray sind so ziemlich einer der ganz wenigen Metalbands, die noch immer in Sachen Heavy Metal/ Power Metal eine ziemlich große Experimentierfreudigkeit an den Tag legen, welche von Einflüssen des Blues, über Gothic bis hin zu Nu- Metaleinflüssen reichen und trotzdem noch Gamma Ray bleiben. Es wird einfach nie langweilig bei den Hansen(aten)^^ und dafür lieb ich sie. Zugegebenermaßen wird hier und da mal gern bei Priest (ab und an auch Maiden) geklaut, aber welcher der heutigen Metalbands macht das bitte nicht?!
Du kennst die Diskografie, bwz. deren chronologische Reihenfolge?
Auf den ersten drei bis vier Alben waren sie tatsächlich sehr experimentierfreudig, danach artete es doch von Mal zu Mal mehr in Selbstkopie aus. Mag ja sein, dass man an den neuen Sachen als beinharter Fan immer noch seinen Spaß haben kann, bei mir lösen die meist entweder Langeweile oder Würgreflexe aus. Das mag vielleicht zu einem Teil auch daran liegen, dass ich europäischem Melodic Speed/Power Metal inzwischen fast nichts mehr abgewinnen kann, aber vor allem eben daran, dass die Stücke der jüngeren Vergangenheit wirklich extrem klischeehaft und vorhersehbar sind und für mich eher (bombastischen) Kinderliedern ähneln, als dem, was ich unter Metal verstehe. Zumindest finde ich da nichts, was ich von der Band nicht früher schon deutlich besser gehört hätte.
Auf den frühen Alben haben die Songs oft wirklich unerwartete Wendungen genommen und waren stilistisch auch viel breiter gefächert (die ersten vier Alben waren ja auch alle ziemlich unterschiedlich, wobei "Land Of The Free" ja damals schon ein wenig wie ein "Best Of" der bisherigen Bandbreite klang). Einzelne Songs der Phase fand ich allerdings auch schon sehr langweilig (Heaven Can Wait, Rich And Famous, No Return, die komplette "Heaven Can Wait" EP etc.), bei dem, was ich von den letzten Alben aber gehört habe, ging es mir fast durchgehend so. Das ist doch die gleiche, klischeehafte Selbstkopiererei wie bei Running Wild und Co.
Und ich glaube Ulle aufs Wort, dass er solche Stücke an einem Wochenende auf dem Klo schreiben könnte
(bzw glaube ich eher, dass er sich schon sehr anstrengen mĂĽsste, so einfallslose Musik zu schreiben)....