Hemlock Exordium

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Moderator: Loomis

Beitragvon Göran Herming » 14. Juni 2004, 16:06

HEMLOCK: EXORDIUM

Bittere Tränen habe ich geweint ob der süßen Vergänglichkeit aller irdischer Schönheit. Sie erschien mir in meinen dunkelsten Stunden und brachte mir Augenblicke der höchsten Glückseligkeit, bevor sie erlosch wie eine kleine Flamme im Sturm. Sie, die sie die Schönste und Anmutigste war, der ich je gewahr wurde, sie verstarb in meinen Armen. HEMLOCK ist tot.

Diese Band schickte sich an, das Erbe Rushs anzutreten. Sie verfeinerte den von Kanadas fast einzigartigstem Trio Sound, zerbrach die verkrusteten Struckturen des Progressivrocks und trieb diese Musik zu neuen Ufern der Intensität und emotionalen Tiefe. Grob umrissen könnte der Stil als eine Songwritingsession von Mitgliedern der Bands Adramelch, Rush, My Dying Bride, Saviour Machine, Skyclad und ELP beschrieben werden. Von jedem der genannten Acts haben sich HEMLOCK vielleicht (niemand wird es nun je erfahren) eine Inspiration geben lassen, wie denn nun originelle und gut durchstrukturierte Songs mit viel Seele zu klingen haben. Niemals haben sie aber auch nur eine Sekunde bei o.g. Rockheroen abgekupfert, sondern sind immer ihrer Richtung treu geblieben. Einzigartig auf dieser Welt war diese Band.

Man nehme da nur die von einer eigenartigen Melancholie geprägte Ballade ?An Acacia in September?, ein Requiem für ein geliebtes Wesen, das von ihnen ging. Sie beschreibt die Gefühle, die in solchen Augenblicken entstehen, zeigt aber auch, daß es einen Weg gibt, neuen Lebensmut zu fassen und seiner Trauer Herr zu werden. Diese Ballade wird nur noch von Greg Lake mit ?C?est la vie? getoppt und wer letzteren Song kennt, weiß, was das bedeutet.

Am Schluß des Albums erwartet den Hörer ein Trip in eine gewaltige Märchenwelt. ?The Immortal Legacy?, eine über fast 20 Minuten laufende Reise durch die Träume, die ein jedes menschliches Wesen in sich birgt. Musikalisch ist der Song eine Berg - und Talfahrt, ruhige, traumwandlerische Passagen werden von bedrohlich grollenden Heavyriffs abgelöst, die kurz darauf in sich zusammenfallen und wieder in schwebende, sanfte Momente übergleiten. Dieser Song wäre wunderbar zur musikalischen Untermalung des Filmes zu ?Ronja Räubertochter? geeignet gewesen, kam dazu aber leider 10 Jahre zu spät. Nevermind. Wer von euch ein Buch mit ähnlicher Story zur Hand hat und sich den Lesespaß mit passender Musik versüßen möchte, der sollte sich HEMLOCKS ?Exordium? CD zulegen. Alle anderen Metalheads mit Niveau und Progrocker haben die Pflicht dieser begnadeten Kombo wenigstens posthum die ihr zustehende Ehre zuteil werden zu lassen und somit die Jungs dazu zu bringen, sich zu reformieren (wieviele ?ZU?S? habe ich eigentlich im letzten Satz verbraten?). :unsure:
Faves: John Coltrane, Slime, Kraftwerk, Camel, Le Orme, Ange, UK Subs, Omega, Pallas, Shiva, Cruachan, Moon of Steel, Fates Warning, Genesis, Peter Gabriel, Van Der Graaf Generator, Omen, Legend (Jersey), Limelight, Shining, Pagan Altar, Alan Stivell, Saracen, Rorschach, Darkthrone, The Lamp Of Thoth, Angelic Upstarts, Perry Leopold, Jefferson Airplane, Curved Air, Gentle Giant, Adramelch, Faust, Midryasi, Solstice UK, Solitude Aeturus, Killing Joke, The Animals, Dust, Sir Lord Baltimore, Necronomion (D, 70s), GÄA, ELP, King Crimson, Massacre (Fred Frith), Slaughter, Saint Vitus, Candlemass, Manilla Road, Hero, Tangerine Dream, Blue Cheer, Beherit, Uriah Heep, Agent Steel, Iron Maiden, Karthago (Hun), Grivf, Magma, Psychotic Waltz, Asphyx, Morgoth, Dismember, Unleashed, Repulsion, Razor, Dresden, Lucifer (USA, 1995), Vision (CAN), Hemlock(CAN), Kate Bush, Peter Hammill, Isengard, Autopsy, Winter, Esoteric, Aarni, Rolling Stones, Yardbirds, The Doors, Graham Bond, Nick Drake, Pentagram, Ultra, Winterhawk, Rush, Banco Del Mutuo Soccorso, Osanna, Premiata Foneria Marconi, While Heaven Wept, Jane, Charles Mingus, Budgie, Black Sabbath, Judas Priest, Tank, Killer, Frumpy, God Forsaken, Amorphis, Emperor, Jag Panzer, Exodus, Testament, Lord (Hun), Slough Feg, Brocas Helm, Dark Quarterer, IQ, Marillion, Gong, Steve Hillage, Scorpions, UFO, Foreigner, Boltthrower, Benediction, Amebix, Hellhammer, Dead Kennedies, Mayhem, Iced Earth, Hawkwind, Deep Purple, Rainbow, Semiramis
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Re: Hemlock Exordium

Beitragvon Irish Coffee » 4. Februar 2011, 20:37

Hab damit sogar meine Liebste verzaubert, die eigentlich nicht Metal ist
Odins wilde Krieger aus dem Norden kehren wieder. Abgerissen und zerschlissen, dennoch ungebrochen. Holstein, Deine Helden wollen sich zu Worte melden. Voller Stolz und voller Wut, hier wird gestanden, nicht gekrochen.
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Re:

Beitragvon birdrich » 4. Februar 2011, 20:52

Göran Herming hat geschrieben:HEMLOCK: EXORDIUM

Bittere Tränen habe ich geweint ob der süßen Vergänglichkeit aller irdischer Schönheit. Sie erschien mir in meinen dunkelsten Stunden und brachte mir Augenblicke der höchsten Glückseligkeit, bevor sie erlosch wie eine kleine Flamme im Sturm. Sie, die sie die Schönste und Anmutigste war, der ich je gewahr wurde, sie verstarb in meinen Armen. HEMLOCK ist tot.

Diese Band schickte sich an, das Erbe Rushs anzutreten. Sie verfeinerte den von Kanadas fast einzigartigstem Trio Sound, zerbrach die verkrusteten Struckturen des Progressivrocks und trieb diese Musik zu neuen Ufern der Intensität und emotionalen Tiefe. Grob umrissen könnte der Stil als eine Songwritingsession von Mitgliedern der Bands Adramelch, Rush, My Dying Bride, Saviour Machine, Skyclad und ELP beschrieben werden. Von jedem der genannten Acts haben sich HEMLOCK vielleicht (niemand wird es nun je erfahren) eine Inspiration geben lassen, wie denn nun originelle und gut durchstrukturierte Songs mit viel Seele zu klingen haben. Niemals haben sie aber auch nur eine Sekunde bei o.g. Rockheroen abgekupfert, sondern sind immer ihrer Richtung treu geblieben. Einzigartig auf dieser Welt war diese Band.

Man nehme da nur die von einer eigenartigen Melancholie geprägte Ballade ?An Acacia in September?, ein Requiem für ein geliebtes Wesen, das von ihnen ging. Sie beschreibt die Gefühle, die in solchen Augenblicken entstehen, zeigt aber auch, daß es einen Weg gibt, neuen Lebensmut zu fassen und seiner Trauer Herr zu werden. Diese Ballade wird nur noch von Greg Lake mit ?C?est la vie? getoppt und wer letzteren Song kennt, weiß, was das bedeutet.

Am Schluß des Albums erwartet den Hörer ein Trip in eine gewaltige Märchenwelt. ?The Immortal Legacy?, eine über fast 20 Minuten laufende Reise durch die Träume, die ein jedes menschliches Wesen in sich birgt. Musikalisch ist der Song eine Berg - und Talfahrt, ruhige, traumwandlerische Passagen werden von bedrohlich grollenden Heavyriffs abgelöst, die kurz darauf in sich zusammenfallen und wieder in schwebende, sanfte Momente übergleiten. Dieser Song wäre wunderbar zur musikalischen Untermalung des Filmes zu ?Ronja Räubertochter? geeignet gewesen, kam dazu aber leider 10 Jahre zu spät. Nevermind. Wer von euch ein Buch mit ähnlicher Story zur Hand hat und sich den Lesespaß mit passender Musik versüßen möchte, der sollte sich HEMLOCKS ?Exordium? CD zulegen. Alle anderen Metalheads mit Niveau und Progrocker haben die Pflicht dieser begnadeten Kombo wenigstens posthum die ihr zustehende Ehre zuteil werden zu lassen und somit die Jungs dazu zu bringen, sich zu reformieren (wieviele ?ZU?S? habe ich eigentlich im letzten Satz verbraten?). :unsure:


Hab mir die CD vor Urzeiten im Sounds gekauft, und das ist immer noch ein Klassiker. Abgesehen von den unbestrittenen Fähigkeiten der Akteure ist vor allem die Atmosphäre einzigartig. Unvergleichbar, einzigartig und zum Anbeten.
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Re: Re:

Beitragvon Boris the Enforcer » 4. Februar 2011, 21:26

birdrich hat geschrieben:
Göran Herming hat geschrieben:HEMLOCK: EXORDIUM

Bittere Tränen habe ich geweint ob der süßen Vergänglichkeit aller irdischer Schönheit. Sie erschien mir in meinen dunkelsten Stunden und brachte mir Augenblicke der höchsten Glückseligkeit, bevor sie erlosch wie eine kleine Flamme im Sturm. Sie, die sie die Schönste und Anmutigste war, der ich je gewahr wurde, sie verstarb in meinen Armen. HEMLOCK ist tot.

Diese Band schickte sich an, das Erbe Rushs anzutreten. Sie verfeinerte den von Kanadas fast einzigartigstem Trio Sound, zerbrach die verkrusteten Struckturen des Progressivrocks und trieb diese Musik zu neuen Ufern der Intensität und emotionalen Tiefe. Grob umrissen könnte der Stil als eine Songwritingsession von Mitgliedern der Bands Adramelch, Rush, My Dying Bride, Saviour Machine, Skyclad und ELP beschrieben werden. Von jedem der genannten Acts haben sich HEMLOCK vielleicht (niemand wird es nun je erfahren) eine Inspiration geben lassen, wie denn nun originelle und gut durchstrukturierte Songs mit viel Seele zu klingen haben. Niemals haben sie aber auch nur eine Sekunde bei o.g. Rockheroen abgekupfert, sondern sind immer ihrer Richtung treu geblieben. Einzigartig auf dieser Welt war diese Band.

Man nehme da nur die von einer eigenartigen Melancholie geprägte Ballade ?An Acacia in September?, ein Requiem für ein geliebtes Wesen, das von ihnen ging. Sie beschreibt die Gefühle, die in solchen Augenblicken entstehen, zeigt aber auch, daß es einen Weg gibt, neuen Lebensmut zu fassen und seiner Trauer Herr zu werden. Diese Ballade wird nur noch von Greg Lake mit ?C?est la vie? getoppt und wer letzteren Song kennt, weiß, was das bedeutet.

Am Schluß des Albums erwartet den Hörer ein Trip in eine gewaltige Märchenwelt. ?The Immortal Legacy?, eine über fast 20 Minuten laufende Reise durch die Träume, die ein jedes menschliches Wesen in sich birgt. Musikalisch ist der Song eine Berg - und Talfahrt, ruhige, traumwandlerische Passagen werden von bedrohlich grollenden Heavyriffs abgelöst, die kurz darauf in sich zusammenfallen und wieder in schwebende, sanfte Momente übergleiten. Dieser Song wäre wunderbar zur musikalischen Untermalung des Filmes zu ?Ronja Räubertochter? geeignet gewesen, kam dazu aber leider 10 Jahre zu spät. Nevermind. Wer von euch ein Buch mit ähnlicher Story zur Hand hat und sich den Lesespaß mit passender Musik versüßen möchte, der sollte sich HEMLOCKS ?Exordium? CD zulegen. Alle anderen Metalheads mit Niveau und Progrocker haben die Pflicht dieser begnadeten Kombo wenigstens posthum die ihr zustehende Ehre zuteil werden zu lassen und somit die Jungs dazu zu bringen, sich zu reformieren (wieviele ?ZU?S? habe ich eigentlich im letzten Satz verbraten?). :unsure:


Hab mir die CD vor Urzeiten im Sounds gekauft, und das ist immer noch ein Klassiker. Abgesehen von den unbestrittenen Fähigkeiten der Akteure ist vor allem die Atmosphäre einzigartig. Unvergleichbar, einzigartig und zum Anbeten.


Ewigkeiten hatte ich die CD auf meinem Wunschzettel und seit dieser Woche steht ein Exemplar auch bei mir im Regal und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Der Meinung kann ich mich nur anschließen. Einzigartig ist das.
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Re: Re:

Beitragvon rapanzel » 7. April 2011, 10:35

Boris the Enforcer hat geschrieben:Ewigkeiten hatte ich die CD auf meinem Wunschzettel und seit dieser Woche steht ein Exemplar auch bei mir im Regal und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Der Meinung kann ich mich nur anschließen. Einzigartig ist das.

Endlich kann auch ich meine Tapekopie in die Tonne werfen, denn vorgestern kam die CD endlich an! Wunderschönes Teil <3
An obscene invention of twisted minds:

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