Werter Herr Kuntz,
Du bist nicht allein auf weiter Flur, was LAKE OF TEARS angeht.
"Forever Autumn" ist auf ewig eine meiner Top-10-Allzeit-Favoriten, ein melancholischer Monolith fernab schwĂĽlstiger Klischees. Allein der traurige Gesang Daniel Brennares jagt mir gelegentlich den einen oder anderen Schauer ĂĽber den RĂĽcken.
Der Titelsong schickt mich stets auf eine imaginäre Reise in das verregnete "sleepy little Inn", welches sich "down the Crossroad" befindet, und "The Homecoming", welches dem verstorbenen Vater des Keyboarders gewidmet ist, sorgt in entsperchender Stimmung tatsächlich auch mal für das Verdrücken eines Tränchens. Als sonderlich "gothisch" empfinde ich die Musik noch nicht mal, lediglich die Grundstimmung ist vielleicht ähnlich. Allerdings, und das ist das grosse Plus an LAKE OF TEARS, klingt die Musik nicht aufgesetzt, der ekelhafte Gotic-Pathos, das zum Kitsch hin Übersteigerte fehlt.
Da aber, wie im Falle ANATHEMA (oder zigtausend anderen) keine Gerechtigkeit in der Welt der Beatmusik vorherrscht, haben LAKE OF TEARS nie die ihnen eigentlich zustehende Aufmerksamkeit erhalten und fristen doch eher ein Nischendasein. Auf dem Rock Hard-Festival vor 1 oder 2 Jahren fand ich sie auch ganz gut, wobei eindeutig zu wenig von "forever Autumn" zum Vortrage gebracht wurde. Und der Drummer ein ziemlicher Osterhase war (daher vielleicht auch der Drum-Computer auf "The Neonnai", der definitiv einer ist).
Die Hoffnung auf Vinyl ist vermutlich leider unbegründet, obwohl : mit mir wären wir schonmal zwei potenzielle Kaufanwärter.
Sollte also irgendein Vinyl-Verantwortlicher da draussen dieses hier lesen : mach feddich, Alter !
Ach so: hab gestern Abend die BLACK HAWK gehört. Danke nochmal ! Ist durchaus ok, das Teil, wenngleich auch hier meiner Meinung nach ein Drummer aus der Steckdose den Takt angibt...
