Im Prinzip ist das alles vollkommen richtig – es gibt keinen „richtigen“ und keinen „falschen“ Musikgeschmack, jeder soll das hören, was er mag. Das was die Junggermanen von Dark Sin da abgeliefert haben, hat zwar enormes Fremdschämpotential, aber das gab es gerade in unserer Szene durchaus schon häufiger, da brauche ich zum Beispiel nur an den guten Onkel Thor zu denken.

Wem's gefällt, der soll es gern auch hören und abfeiern.
Der Unterschied zu Equidelirium liegt aber hier in der Tatsache begründet, dass bei dieser NB-Bande nicht Herzblut, Geschmack und eigene Überzeugung der Künstler dahinterstecken (das unterstelle ich Dark Sin oder Thor einfach mal), sondern eiskaltes Kalkül der Musikindustrie. Gerade durch den, von diversen großen Labels herbeigezüchteten Trend des sogenannten „Pagan-Metal“, ist doch die Ballermannisierung der Metalszene in nie gekannte Höhen aufgestiegen.
Vor 15-20 Jahren verstand man unter Pagan-Metal noch Bands wie Sabbat (UK) oder die frühen Skyclad, und da ging es nicht um einen bestimmten Musikstil, sondern rein um die textliche Aussage.
Heutzutage läuft unter diesem Begriff doch in erster Linie folkangehauchtes, mitgröhltaugliches Ultrasimpel-Liedgut, dessen textliche Message sich um volltrunkene Wikinger/Germanen und deren heroische Schlachten dreht. Futter für die hirngewaschene Masse, die einen Song nicht mehr versteht, wenn er mehr als zwei Riffs und eine Hookline enthält. Dass sowas Geld in die Kassen spült, hat nunmehr auch die Metal-Plattenindustrie, angeführt von Nuclear Bohlen erkannt und es mittlerweile geschafft, dass ehemalige große Happenings wie z.B. Wacken zu einer Kirmesveranstaltung mutierten und somit für „echte“ Metaller nicht mehr in Frage kommen.
Das ist für mich der Unterschied – über Bubis wie Dark Sin kann ich mich abrollen, sie stören mich aber nicht. Im Falle von Konsorten a'la Equidelirium bin ich tatsächlich in der Versuchung, Moppes' Vorschlag ein paar Posts vorher aufzugreifen. Das macht mich einfach nur wütend...
