Epic Doom, Funeral Doom oder was?

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon Hugin » 12. Januar 2008, 17:55

@Hugin:
Aller langsamer Metal = Doom? Kennst du Khold? Läuft wie ich feststellen musste unter Black Metal, ist aber sehr langsam. Nach dieser vereinfachten Darstellung wäre dies ebenfalls Doom...

Kann mich nicht erinnern, das jemals behauptet zu haben. Natürlich kenn ich Khold. Wär im Leben nicht auf die Idee gekommen, die zur Doom-Band zu ernennen. Wenn man Hellhammer/Celtic Frost eine teilweisige doomige Ader unterstellt, dann dürfte der Einfluss das einzig doomige an Khold sein. Aber im Wesentlichen seh ich Khold als Black Metal Band mit einem zähen, rockigen Groove, wie er Darkthrone heute auch auszeichnet. Sowohl bei Darkthrone als auch bei Khold, und mehr noch bei Hades Almighty, seh ich hier und da durchaus Doom-Einflüsse, aber es sind für mich eindeutig keine Doom-Bands.

Du kennst "Nifelheim - Where Mighty Giants build high quality refridgerators for not so mighty giants"????
Hast du am Ende sogar noch eins der 27 Originalexemplare?

Jo, genau. *g*
Würd ich jetzt aber auch nicht als Doom oder Metal bezeichnen, sondern als Drone. Genauer gesagt als True Avantgarde Epic Viking Ambient Industrial Cyber Drone.


Ist doch logisch, dass die ganzen Drone-"Musiker" keine Werbung im Stil von "keine Musik auf der Platte, nur Anhäufung von Geräuschen" machen.

Eigentlich machen sie genau das, wenn sie die Drone-Idee ernst nehmen. Hab das Zitat von 'nem Drone-Typen im Sinn, dass Drone keine Musik sei, sondern einfach nur Sound. Frag mich aber nicht danach, wer das war. Fällt mir nemme ei.
"It takes a thousand fans from any other band to make one Manowarrior!"
- Sir Dr. Joey DeMaio, 2012

Primitivsoundkunst: http://www.morbid-alcoholica.com/

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Beitragvon Mirco » 19. Januar 2008, 18:55

Mir ist heute beim Aufräumen ein Fanzine von 1994 (Revelation Nr. 7) in die Hände gefallen. Da gibts ein Doom-Special und ich fand einige Sätze wegen der hier laufenden Diskussion sehr interessant (alles in Anführungszeichen Zitate aus dem Bericht):

"...Leider werden auch alle Black Sabbath Fetischisten und Wino-Fanatiker diese Rubrik vergeblich lesen, auf Hellhound Rec. und Konsorten steh ich gar nicht..."

und weiter:

"Doom can be: Anathema, Earth, Rotting Christ, Winter, My Dying Bride, Eternal Darkness, alles bevorzugt auf 33 Umdrehungen oder langsamer"

"...im Mai konnte ich gleich drei der momentan heißesten Insider-Tips aus England, dem Doomland schlechthin sehen, nämlich Anathema (Kein Kommentar zu diesen Überirdischen...), Decomposed (wohl der nächste Hammer aus GB und close friends of Anathema), sowie Mourn...Gerade noch so rutschen Phlebomtized aus den Niederlanden in dieses Heft..."

Verfasser war ein gewisser Peter Pöllinger.
"Wir wollen eure Hirne aus der Schädeldecke nehmen, ein wenig mit ihnen herumspielen und sie dann verkehrt herum wieder einsetzen."
(Chris Reifert, Autopsy)

Zum Protzen: https://www.musik-sammler.de/sammlung/minimeini/
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Beitragvon StillReigning » 20. Januar 2008, 17:59

Ich hab mir von Anathema jetzt mal die Alternative 4 besorgt. Ist eine verdammt geniale und sehr rockige Platte, mit Doom hat das imo aber nicht mal ansatzweise was zu tun. Vielleicht klingen die anderen Alben ja "doomiger"?
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Beitragvon YYZ » 20. Januar 2008, 19:05

StillReigning hat geschrieben: Ich hab mir von Anathema jetzt mal die Alternative 4 besorgt. Ist eine verdammt geniale und sehr rockige Platte, mit Doom hat das imo aber nicht mal ansatzweise was zu tun. Vielleicht klingen die anderen Alben ja "doomiger"?

Dann musst du dir halt auch Platten aus der Doomphase der Band, wie "The Silent Enigma" kaufen :P :D
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Beitragvon Michael@SacredMetal » 20. Januar 2008, 19:06

Gaaaaaanz ruhig, Goatstorm, gaaaanz ruhig.... :)
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Beitragvon YYZ » 20. Januar 2008, 20:17

Was hab ich getan? Kenne selbst nur "Judgement", weiß aber, dass zumidnest "The Silent Enigma" und "Pentecost III" doomig sein sollen.

*unbekümmert von dannen latsch*
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Beitragvon StillReigning » 20. Januar 2008, 20:23

Zitat Goatstorm:

MY DYING BRIDE, ANATHEMA, SUNN O))), FUNERAL, MORGION, WRAITH OF THE ROPES sind kein Doom sondern langsamer Gothic Metal für Lidschattenträger bzw. 30minütiges Feedback für Pullunderträger und Spex-Leser. Punkt.

Und Paradise Lost sollte man mit der Klobürste verprügeln.


;)

Nice. Morgen kauf ich mir Eyeliner.
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Beitragvon Acrylator » 20. Januar 2008, 21:05

Goatstorm hat geschrieben: EDITIERT, weil ich keine Lust mehr hab.


MY DYING BRIDE, ANATHEMA, SUNN O))), FUNERAL, MORGION, WRAITH OF THE ROPES sind kein Doom sondern langsamer Gothic Metal für Lidschattenträger bzw. 30minütiges Feedback für Pullunderträger und Spex-Leser. Punkt.

Und Paradise Lost sollte man mit der Klobürste verprügeln.

Teilweise hast du ja nicht unrecht, aber My Dying Bride (zumindest die letzten 5 Alben) und Funeral (die Scheiben vor "From These Wounds") sind selbst nach der "traditionellen Definition" dem Doom Metal ja wohl deutlich näher als dem Gothic Metal. Die Riffs und die Stimmung sind hier größtenteils eindeutig Doom - auch wenn bei Funeral extrem langsam gespielt (und z.T. mit Frauengesang) und bei My Dying Bride stilistisch sehr offen gehalten, allerdings ist z.B. "Light At The End Of The World" ja wohl ganz eindeutig Doom - da sind kaum typische Gothic-Elemente enthalten und auch die Death (-Doom) Parts der Frühwerke waren verschwunden.
Ich würde sagen My Dying Bride machen Musik, bei der die Basis Doom Metal ist und das ganze mit einigen anderen Stilelementen angereichert wird (zumindest auf den meisten ihrer Scheiben).

Wenn man damit nicht einverstanden ist, darf man Nevermore definitiv auch nicht als Power Metal bezeichnen.
Und im Thrash Metal tummeln sich mit z.B. Heathen, Overkill, Sepultura (natürlich nur bis 1991), Depressive Age (die ersten beiden), Demolition Hammer und Sadus ja nun auch extrem unterschiedliche Bands. Warum sollte man da bei Doom so viel engstirniger sein?
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Beitragvon Acrylator » 20. Januar 2008, 21:21

Goatstorm hat geschrieben: Aber was soll's, ist ja schließlich alles Metal, nicht wahr...?
Und wer wird denn so engstirnig sein und behaupten wollen, dass Grunzgesang, Keyboards, Flöten, Geiger, weibliche Elfengesänge kein Doom seien...

Einen herzlichen Dank von meiner Seite an alle Schreiber, Industriemenschen und Toleranzapostel, die dafür sorgen, dass sich eine authentische Szene mit festen und lebendigen Traditionen in einen unbestimmbaren, austauschbaren Moloch verwandelt, in dem jede Gothic-Tucke, die langsam auf einer Flöte spielt, als Visionär und jeder Pullunderträger, der ein Feedback aus seinem stylischen Orange-Amp zustande bringt, als neuer Messias gefeiert wird.

Das ist ja wohl nun völlig lächerlich!
Wer hat denn behauptet, dass die von dir gemeinten Bands wegen der Keyboards, Flöten, Geigen oder des weiblichen Gesangs als Doom Metal bezeichnet werden?
Sie werden es wohl eher trotz dieser Dinge.

Sonst haben Attack z.B. auch keinen Power Metal gemacht, da sie ja z.T. auch Flöte, Cello, Klavier etc. benutzt haben.

Und von wegen Gleichmacherei: genau deshalb gibt es ja eben doch Abgrezungen wie Death Doom, Funeral Doom etc., da weiß dann jeder engstirnige Epic Doom-Liebhaber, dass er dort nicht reinhören muss.

Drone würde ich aber definitiv auch eher unter "Experimentelle Musik" laufen lassen, obwohl sich so manches Stück durchaus von der Stimmung her als Intro für ein Doom Metal Album eignen würde.
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Beitragvon Irish Coffee » 20. Januar 2008, 21:22

YYZ hat geschrieben: Sunn O))) sind tatsächlich kein Doom Metal, sondern einfach ein Erlebnis, das ich als "Drone" bezeichnen würde. Eine Art Ambient mit Gitarren, einen Sog in den man sich reinziehen lassen muss. :)

Edit: Und die Big Three des Doom Metals sind übrigens Black Sabbath, Black Sabbath und Black Sabbath :)

Der ganze Dronekram ist die Fortsetzung der "kosmischen Musik" der 70er mit anderen Mitteln (Clausewitz möge mir verzeihen). Doom ist es nicht.
Man kann ja leidenschaftlich drüber diskutieren, was nun Doom ist oder nicht....Doom ist nicht allein ein Stil, Doom ist ein Gefühlsausdruck.
Odins wilde Krieger aus dem Norden kehren wieder. Abgerissen und zerschlissen, dennoch ungebrochen. Holstein, Deine Helden wollen sich zu Worte melden. Voller Stolz und voller Wut, hier wird gestanden, nicht gekrochen.
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Beitragvon Irish Coffee » 20. Januar 2008, 21:25

Mirco hat geschrieben: Mir ist heute beim Aufräumen ein Fanzine von 1994 (Revelation Nr. 7) in die Hände gefallen. Da gibts ein Doom-Special und ich fand einige Sätze wegen der hier laufenden Diskussion sehr interessant (alles in Anführungszeichen Zitate aus dem Bericht):

"...Leider werden auch alle Black Sabbath Fetischisten und Wino-Fanatiker diese Rubrik vergeblich lesen, auf Hellhound Rec. und Konsorten steh ich gar nicht..."

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"...im Mai konnte ich gleich drei der momentan heißesten Insider-Tips aus England, dem Doomland schlechthin sehen, nämlich Anathema (Kein Kommentar zu diesen Überirdischen...), Decomposed (wohl der nächste Hammer aus GB und close friends of Anathema), sowie Mourn...Gerade noch so rutschen Phlebomtized aus den Niederlanden in dieses Heft..."

Verfasser war ein gewisser Peter Pöllinger.

Revelation war dpch auch so ein Fanzine Marke "pseudointellektuell". Die Vögel hatte ich immer besonders gerne.
Hi Herr Vesper übrigens! Freak, Du!!!!
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Beitragvon Acrylator » 20. Januar 2008, 21:42

Irish Coffee hat geschrieben:
Mirco hat geschrieben: Mir ist heute beim Aufräumen ein Fanzine von 1994 (Revelation Nr. 7) in die Hände gefallen. Da gibts ein Doom-Special und ich fand einige Sätze wegen der hier laufenden Diskussion sehr interessant (alles in Anführungszeichen Zitate aus dem Bericht):

"...Leider werden auch alle Black Sabbath Fetischisten und Wino-Fanatiker diese Rubrik vergeblich lesen, auf Hellhound Rec. und Konsorten steh ich gar nicht..."

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Verfasser war ein gewisser Peter Pöllinger.

Revelation war dpch auch so ein Fanzine Marke "pseudointellektuell". Die Vögel hatte ich immer besonders gerne.
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Hi Sascha!

selber Freak! ;)
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Beitragvon Bombadil » 21. Januar 2008, 08:19

Acrylator hat geschrieben:



Drone würde ich aber definitiv auch eher unter "Experimentelle Musik" laufen lassen, obwohl sich so manches Stück durchaus von der Stimmung her als Intro für ein Doom Metal Album eignen würde.

Die Intros wären halt nur länger als die Songs...

und ein Gods of War des Dooms halte ich für eher weniger essentiell :rolleyes:
Men can not suffer enough for his sins
Men can not suffer enough for the nails.

Ich wollte einen Auftrag und um aller meiner Sünden willen gaben sie mir einen.
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Beitragvon Acrylator » 21. Januar 2008, 14:11

Bombadil hat geschrieben:
Acrylator hat geschrieben:



Drone würde ich aber definitiv auch eher unter "Experimentelle Musik" laufen lassen, obwohl sich so manches Stück durchaus von der Stimmung her als Intro für ein Doom Metal Album eignen würde.

Die Intros wären halt nur länger als die Songs...

und ein Gods of War des Dooms halte ich für eher weniger essentiell :rolleyes:

Haha, ja, man müsste sie halt kürzen. (und ich meinte ja auch nicht ein Intro pro Song ;) )

Aber ohne Scheiß, so manches von SunnO)) finde ich schon recht geil, hat was von nem Horrorfilmscore. Aber immer kann ich´s mir auch nicht geben (und auch lange nicht alles).
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Beitragvon YYZ » 21. Januar 2008, 14:25

Acrylator hat geschrieben:Aber ohne Scheiß, so manches von SunnO)) finde ich schon recht geil, hat was von nem Horrorfilmscore. Aber immer kann ich´s mir auch nicht geben (und auch lange nicht alles).

Eben!
Aber wenns um Drone geht, mag ich Boris und Nadja lieber, weil variabler :)
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