Unsung Heroes & Forgotten Jewels

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon TexasInstruments » 31. Mai 2009, 16:19

So, nachdem ich die Beiträge in diesem Thread nach und nach editiert habe, da diese nach der Umstellung teilweise zerschossen waren, z.B. abgeschnittene Reviews, nicht mehr zu identifizierende Links, damit alles wieder etwas lesbarer ist, geht es nun erst mal langsam wieder weiter.

Gestern, nach einem schönen Tag der Faulheit mit meiner derzeit Angebeteten, welcher die besten je von mir zubereiteten Lammfilets in Knoblauch-Thymian-Sauce, eine kleine Cannes- Rolle mit "Inglourious Basterds" und "Das Weiße Band" (beide gut, Christoph Waltz rules big time in ersterem) und keusches (*hust) Händchen halten auf der heimischen Couch beinhaltete, fiel mir ein dass ich dieses Wochenende eigentlich diesen Thread fortführen wollte.

Also heute mittag mal hingesetzt und ein paar Sachen in den PC- Speicher gehämmert....

So, here we go again......
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon TexasInstruments » 31. Mai 2009, 16:23

ARMOROS – Piece By Piece – The Anthology (3 CD - Box 2009 / Marquee Records)

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Das Canuck - Thrashkommando ARMOROS war schon immer unbesungen und wird es wohl auch immer bleiben.
Egal ob zu seiner „Blütezeit“ Mitte bis Ende der 80er, bei der wenig wirkungsvollen Reunion in den Neunzigern oder aber heutzutage, wo sich das kleine aber feine brasilianische Label Marquee dazu durchgerungen hat das gesamte Schaffen von ARMOROS in einer fein ausgestatteten Dreier – Box vor die Säue zu werfen.
Aber ich erinnere mich noch sehr gut an diese Band, denn in meinen „erlauchten“ Kreisen war es 1988 an der Tagesordnung auf jeder der zahlreichen und zum Teil exzessiven Metal – Partys zu spät vorgerückter und alkoholbeseelter Stunde fistraisend und headbangend über den von Scherben übersäten Boden des jeweiligen Partykellers zu berserkern wenn der heimliche Bandhit ins Tapedeck geschoben wurde.
Dieser nannte sich „Remember Michelle“ und meine Güte, was habe ich damals auf diesen rohen Thrash mit seinen derben aber technisch einwandfreien Riffs, auf diesen gnadenlosen DARK ANGEL (remember „Darkness Descends“) – Drive gestanden. Dazu die feinen Soli, mal in SLAYER – Quietscheentchen – Manier, mal filigraner Natur.
Ja, „Remember Michelle“ ist ganz sicher einer der Hits meiner verkommenen Jugend gewesen und wenn ARMOROS über die Jahre auch in meinen Gedanken nur noch selten eine Rolle spielten war mir klar, dass ich mir das feine „Piece By Piece“ – Boxset gleich zulegen musste um mal wieder adäquat in Erinnerungen zu schwelgen.
Und Marquee hat sich mal wieder MĂĽhe gegeben, denn hier hat wirklich jeder verwertbare Ton der Kanadier Einzug gehalten.

Angefangen beim noch recht Speed Metal- lastigen Erstlingsdemo „Debut Assault“ (1986), noch mit Ursänger Kevin Wright am Mikro, über die ersten Ausrufezeichen in Sachen Thrash („Resurrecdead“ 1987 & „Remember Michelle“ 1988) bis hin zum guten Comeback – Demo aus dem Jahre 1993.
Dazu gesellen sich die klangtechnisch gelungenen Studioaufnahmen, aufgrund eines zweiten Platzes bei einem Bandwettbewerb erspielt, zum leider nie erschienenen Album „Pieces“, welches 1989 eigentlich beim Seattle – Label Ever Rat Records das Licht der Welt erblicken sollte…
Was aber niemals Realität wurde. Aufgrund dieser enttäuschenden Entwicklung lösten sich ARMOROS damals auf, was aber nichts daran änderte dass die „Pieces“- Sessions den Weg durch die Tapetrader- Szene nahmen und dort teilweise kultisch verehrt wurden.
Desweiteren finden sich einige Liveaufnahmen von verschiedenen Gigs, unter anderem jene des offiziellen Live – Demos „Live In Victoria“ auf „Piece By Piece“ wieder, die natürlich klangtechnisch alles andere als überragend sind, aber den rohen Charme der Band nur unterstreichen.
So hörte sich Thrash damals eben an und das ist gut so.

Als Einstieg besonders geeignet sind vor allem die „Pieces“- Aufnahmen, auf denen mit „Remember Michelle“, „Apparition Of Force“, „Euphoria“, „Critical Mass“ oder „Dementia“ gleich mehrere ultimative Thrash- Granaten zu finden sind, abgerundet von den mit schleppenderen Passagen durchsetzten „The Dead“ und „The Shadows“.
Und dies in eben annehmbarer Soundqualität….
Diese hat so manches auf „Piece By Piece“ gepresste Demo vielleicht nicht zu bieten aber ARMOROS standen zu jeder Phase ihres Bestehens für durchaus intelligenten räudigen Thrash mit Hyperspeed- Charakter, angetrieben vom manchmal simplen, manchmal äußerst effektiven aber technisch durchaus adäquaten Riff- Inferno des Gitarrenduos Jed Simon / Mike Sudar, dem oftmals unter Lichtgeschwindigkeit agierenden Drummer Terry Groom und dem wütenden Shouting von Basser / Sänger Rick Lee.

Anhänger von Combos wie DEATH TRIPPER, DEATH MILITIA oder eben DARK ANGEL sollten jedenfalls spätestens jetzt zuschlagen, auch wenn diese Aufmerksamkeit für die Jungs aus Victoria, British Columbia wohl eher zu spät kommt.

Nachdem man auch 1993 mit dem vergleichsweise recht technisch orientierten letzten Demo nichts reiĂźen konnte beschloss man im ARMOROS- Lager jedenfalls die Band endgĂĽltig ad acta zu legen.
Jed Simon war daraufhin für DEVIN TOWNSEND, STRAPPING YOUNG LAD und ZIMMERS HOLE tätig, der Rest der Band ward mehr oder weniger nimmer gesehen.

Mir hat diese Box auf jeden Fall eine Menge guter Erinnerungen bereitet, denke das dürfte dem ein oder anderen Thrash- Lunatic des Boards ebenso ergehen. Toll aufgemacht mit Klasse- Bio, etlichen Pics und Flyern ist „Piece By Piece“ ebenfalls.


http://www.myspace.com/armoros

http://www.marquee.com.br/english/titulo_exibe.asp?Codigo_Produto=488&Refresh=2008125214626
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon TexasInstruments » 31. Mai 2009, 16:27

VILLAN – Villan (EP 1993 / Tuck Fipper Records)

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Und nun mal eine dieser „sagenumwobenen“ Scheibletten, die für „Normalsterbliche“ kaum zu finanzieren sind.
In den meisten Fällen sind es diese Kostbarkeiten auch gar nicht wert, was ebenso auf die einzige EP der in Tacoma, Washington beheimateten VILLAN zutrifft. Einzelne Exemplare habe ich bei ebay bereits für 750 Dollar weggehen sehen, was im Endeffekt für JEDEN Tonträger völlig übertrieben ist.
Da ich aber leider selbst oft genug solche Schoten gerissen habe kann ich dies nicht mal anprangern, nur darauf hinweisen dass ich fĂĽr diese EP 1994 nur ca. 40 DM bezahlt habe.
Meine Leichen sind andere…..

Ok, 750 Dollar mag sie nicht wert sein, dennoch ist „Villan“ musikalisch betrachtet sehr gut und bietet eine feine Mischung aus US Power und Melodic Metal, der bei „X Tra, X Tra“ sogar Anklänge des bluesigen Hardrocks à la BADLANDS offenbart. Hierbei könnte man sich wundervoll Ray Gillen´s begnadeten Gesang vorstellen.
Aber auch der etatmäßige Vokalist Tommy Laww macht seine Sache mehr als überzeugend, kann auf melodischer Ebene genauso punkten wie hinsichtlich einiger eingestreuter Screams.
Der Opener „Take“ ist gleich ein gewaltiger Burner, die Gitarren von Lee Skott und Rob Young brutzeln ähnlich effektiv wie meine Lammfilets gestern Abend, der pumpende Bass von Tony Andrews pumpt unaufhörlich und stattet die Nummer mit ordentlich Drive aus.
Ein US Metal- Hammer der sich hinter VICIOUS RUMORS und ähnlich qualitativ guten Konsorten nicht zu verstecken braucht und hier fällt gleich die für eine Eigenproduktion höchst wuchtige Produktion.
„X Tra, X Tra“ mit seinen Glam / Hard Rock- Anleihen habe ich bereits erwähnt und wird von „Y- Not“ beerbt, einem im gemäßigtem Tempo daherkommenden ordentlichen Groover mit starkem Gesang und ebensolcher Gitarrenarbeit.
Auch „Creator Of Reality“ sprengt nicht gerade Geschwindigkeitsrekorde, hat aber wieder tolle Screams und brillante Gitarrenduelle vorzuweisen, die jedem US Metal- Maniac munden dürften.
Der abschließende „Run Away Train“ kommt wieder mit leicht hardrockiger Note aber begleitender Metal- Attitüde um die Ecke.
Ist auf jeden Fall keine Party- Mucke sondern durchaus ernstgemeintes metallisches Entertainment.

Kurz und schmerzlos also alle Songs abgehandelt, da aber zumindest mich jeder der einzelnen Songs vollkommen ĂĽberzeugt ein wĂĽrdiger Kandidat fĂĽr diesen Thread.

Viel in Sachen Historie ist mir im Fall VILLAN nicht bekannt, 1992 gab es wohl ein Demo namens „Taken By Storm“, welches mir nicht bekannt ist und natürlich ist die Band längst zu Grabe getragen.
Von den nachfolgenden Projekten einzelner Bandmember lässt mich auf den ersten Blick auch keines besonders ausflippen, so dass VILLAN wohl zu den vielen „One Release“- Kleinwundern zu zählen sind.


http://www.myspace.com/chronicprojection

http://www.myspace.com/mydisgracerocksyou

http://www.myspace.com/23295391

http://www.myspace.com/14425476
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon TexasInstruments » 31. Mai 2009, 16:31

VULTURE – Easier To Lie (CD 1993 / Overdrive Records)

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Nun geht es mal ins Nachbarland Holland bzw. politisch völlig korrekt (sic!) in die Niederlande, um mal einer völlig übersehenen technisch orientierten Speed / Thrash- Combo zu huldigen.
NL und technischer Thrash war nicht selten eine gelungene Kollaboration, man denke nur an DONOR (nein, Prof, diesmal nicht !), SACROSANCT, MYSTO DYSTO / MANDATOR oder aber auch OSIRIS.
Auch die Geier aus den Llanos rund um Rotterdam hatten sich diesem Stile verschrieben und konnten mich bereits mit ihrem Erstling „Fatal Games“ auf ihre Seite ziehen. Auch wenn der Gesang von Robert Soeterboek manchmal etwas anstrengend hyperaktiv war und eben jener Soeterboek bei WICKED SENSATION oder VAN EE gelungenere Zeugnisse seines Könnens abgab, desweiteren an so mancher AYREON- und ERIK NORLANDER- Produktion beteiligt war. Und übrigens auch Teil der obskuren Heavy / Doom- Band TEMPTER war.

Sei´s drum, das Zweitwerk „Easier To Lie“ erblickte drei Jahre nach dem Debüt das Licht dieser Welt und hatte mit Gitarrist Pieter Oosterman und Sänger Rick Ritman (ex- ABYSS) zwei neue Leute an Bord.
Der Sound wurde ebenfalls geringfügig geändert, statt des straighten und spielfreudigen Speed / Thrash Metals von „Fatal Games“ wurde auf „Easier To Lie“ eher technisch orientierter „Thrash with class“ geboten, der die komplexe Spielfreude von HEATHEN oder FORBIDDEN mit europäischem Charme verband, und das in positivem Sinne.
Die amtliche Produktion und die mit etwas mehr Kontrolle ausgestattete Stimme des Neuzugangs am Mikro kamen diesem Vorhaben entgegen, aber auch das Songwriting als solches präsentierte sich gereifter und die Gitarrenarbeit des Duos Oosterman / Marcel Van Der Heyden wurde höchsten internationalen Ansprüchen gerecht, man höre sich nur mal das wirkliche geniale Akustik- Break bei „Remember Me“ an, welches sich nach zahlreichen Stakkato- Riffs Bahn bricht.
VULTURE standen nicht für Hochgeschwindigkeits- Thrash, die verschachtelten und sich nicht nach einmaligem Hören erschließenden Songs zeigen ihre Stärken vor allem im Midtempo- Bereich, auch wenn immer mal wieder das Gaspedal dezent (dozent !) durchgetreten wird.
Auf jeden Fall dass VULTURE und tolle Songs wie „Alter Ego“, „Kicked From Both Sides“, „Backwards“ oder der Abschluss- Speedster „Forgive Us“ nicht die Beachtung fanden die sie eigentlich verdient gehabt hätten.
Auch die zum Teil nicht unintelligenten Lyrics sollten an dieser Stelle durchaus Erwähnung finden.

Auch heute noch finden „Easier To Lie“ aber auch „Fatal Games“ häufig ihren Weg in meinen CD- Schacht, gleiches gilt für die noch aus den 80ern stammenden Demos.
Nach diesem Release war fĂĽr das Kleinlabel Overdrive (hinter dem einige Leute der 70er Glam Band CATAPULT standen), aber auch fĂĽr die Band Schicht im Schacht.
Wie so oft ging jeder seiner Wege, Drummer Dirk Bruinenberg war später für ELEGY / IAN PARRY, ADAGIO, PATRICK RONDAT tätig, Basser Ed Van Savooyen wurde noch als Eigner eines Rockclubs namens „De Blokhut“ in Rotterdam auffällig.
Nähere Infos über den Verbleib der einzelnen Bandmitglieder könnte vielleicht der Prof erteilen ?


http://de.truveo.com/vulture-remember-me/id/648260103

http://de.truveo.com/vulture-alter-ego/id/50567965

http://de.truveo.com/vulture-hatred-at-first-site/id/2939422088

http://de.truveo.com/vulture-near-death/id/3059248295

http://de.truveo.com/vulture-easier-to-lie/id/2090053297

http://de.truveo.com/vulture-backwards/id/473198271

http://de.truveo.com/vulture-greater-cause/id/2846929654
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon TexasInstruments » 31. Mai 2009, 16:34

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STEEL REIGN – Change To Insane (CD 1995 / Knot Mye Records)

Die 90er hatten neben Anbiederungen an moderne Sounds auch die ein oder andere zu entdeckende Perle im traditionellen Metal- Bereich zu bieten. Ein gutes Beispiel dafür ist der 95er- Output „Change To Insane“ von STEEL REIGN aus dem US- Staat New York. Offeriert wurde ein Mix aus guter alter US- Power und Speed / Thrash Marke TESTAMENT`s „Practice What You Preach“. Letzteres nicht zuletzt dadurch, dass das Organ von Fronter Rob Malvagno in einigen Momenten an die melodischeren Gesangspassagen von Chuck Billy oder James Hetfield zur damaligen Zeit erinnerte.

Stilistisch könnte man also sagen dass STEEL REIGN ganz gut in die PowerThrash- Kiste passten, schnellere Songs wie das superbe „Cease To Exist“, „Deadly Hypnosis“ oder „Mortuary Delight“ schlagen vollends in die letztere Kerbe, während die im Midtempo angesiedelten Brecher à la „Inevitable Death“, „Truth About Dying“ oder „Death Con 5“ die erste Komponente der Stilbeschreibung hervorheben.
Mit dem Titelsong steht ein mit balladesken Einschüben versehenes Pendant zu den damaligen längeren „Halbballaden“ der beiden obengenannten ehemaligen „Big Ones“. Bei dem nur die nervigen Soli in der Mitte sauer aufstoßen lassen.
Diese sind aber in der Regel sehr gut, gleiches gilt für die prägnante auf den Punkt gebrachte Rhythmusarbeit der beiden Klampfer Jamie Ehling und Frank Harris. Diesbezüglich hat schon alles Hand und Fuß, auch in Sachen Aufbau kann man bei den meist über 5 Minuten dauernden Songs nicht wirklich meckern. Und der Gesang ist schon mehr als in Ordnung.
Der große Wurf fehlt ganz sicher auf „Change To Insane“, ansonsten wären STEEL REIGN auch in mehr Mündern, dennoch macht mir das Album auch nach über 13 Jahren noch regelmäßig ziemlichen Spaß, ähnlich wie es bei ähnlich selten genannten Bands wie K`RUPPT, TELEPATHY oder INDESTRUCTIBLE NOISE COMMAND der Fall ist.

Zwar gibt es noch eine 2000 erschiene EP („Forgotten“) und mit „East Of Eden“ ein weiteres Full Length- Album von STEEL REIGN, mit „Change To Insane“ haben diese aber nur noch rudimentär etwas zu tun, denn auch der Fünfer aus Levittown erlag irgendwann den modernen Reizen.
Wie so oft schade…..
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon Sgt. Kuntz » 31. Mai 2009, 16:42

Waaaaahnsinn!!! Es geht wieder weiter!!

:yeah: :yeah:
Muss rispettieren die andere Kollega!
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon TexasInstruments » 31. Mai 2009, 16:43

TWILIGHT KINGDOM – The Guardian (Demo 1995)

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So mancher von Euch wird das 2000er- Album „Adze“ sein eigen nennen und es sicher auch mögen.
Aber eines lasst Euch gesagt sein, dieses via Siegen Records veröffentlichte Machwerk ist absoluter DRECK !
„Objektiv“ betrachtet natürlich nicht, die Songs sind teilweise überragend, wahre Meilensteine des US- amerikanischen Prog Metals, aber die Umsetzung auf „Adze“ ist einfach amateurhaft dilettantisch. Das fängt bereits bei der lächerlichen Produktion des damaligen Aushilfsbassisten und Siegen Records- Eigners Keith Menser (MYSTIC FORCE) an, die mit zu den dürftigsten Sounddokumenten gehören dürfte die ich je gehört habe. So mancher Schuster sollte eben bei seinen Leisten bleiben und Produktionsaufgaben gehörten sicher nicht zu denen des ehemaligen Tausendsassas Menser, der schon immer zuviel auf einmal wollte und schlussendlich wohl auch daran scheiterte, trotz zahlreicher guter Ideen, das Label, mit seinem Kumpel Steve Woodham gegründet oder auch die Initiierung des POWERMAD- Festivals über mehrere Jahre, inbegriffen.
Aber die Produktion ist das eine, auf der anderen Seite sind allerdings noch viele andere Defizite auszumachen.
Da wäre die äußerst schrammelige, ja gar lustlose Gitarrenarbeit von Trey Hoad, die wirklich miesen und völlig das Timing vermissenden Soli, der Bass von Menser ist nicht mal zu erahnen. Am schlimmsten ist aber noch die „Leistung“ des Drummers / Sängers Christopher Bedell, er leiert seine Gesangspassagen herunter als ob er gar keinen Bezug zu dem Material hätte, verhunzt nahezu jeden Refrain jämmerlich, wirkt desinteressiert.
Dass „Adze“ dennoch für viele Prog- Anhänger als kleiner Klassiker gilt kann ich aber verstehen, wie bereits erwähnt sind die Songs fantastisch, aber zu solch einem Urteil kann man eigentlich nur kommen wenn man das 5 Jahre zuvor veröffentlichte Demo „The Guardian“ NICHT kennt.
War einem dieses geniale Kleinod nämlich schon bekannt konnte „Adze“ nichts anderes als eine wahnsinnige Enttäuschung darstellen.

Auch wieder etwas an dass ich mich sehr gut erinnere, das Tape schneite damals unvermutet bei mir zuhause herein und als ich diesem einen ersten Durchlauf gönnte war ich sofort völlig von den Socken, war mir sicher dass ich etwas bisher einzigartiges, etwas sehr GROSSES hörte, ein Gefühl welches mich sonst nur bei KINGSBANE, POWER OF OMENS oder aber DREAM THEATER`s Geniestreich „When Dream And Day Unite“ noch in dieser Intensität beschlich oder beschleichen sollte.
Damals war ich unter anderem für Steve Totomis` kleinem aber feinen Griechen- Fanzine „Experience The Power“ tätig und ich griff gleich zum Telefonhörer und kann mich noch gut an unsere Listening- Session erinnern, in der beide völlig ausrasteten. Ihr könnt Euch sicher vorstellen wie „The Guardian“ via Telefon geklungen hat, egal, besser als „Adze“ sicher.
Review im ETP folgte, ebenso beleuchtete ich die Band im Spellbound- Zine näher, samt kurzem Interview.
Aber außer begeisterten Reaktionen von ein paar wenigen Leuten die sich „The Guardian“ bestellt hatten kam (natürlich) nichts heraus.
Leider auch nicht als ich ein paar Jahre später „dank“ der Boris Kaiser- Connection an der Auswahl der Bands für die ersten drei ROCK HARD-„Unerhört“- Sampler mitwirkte, bei dessen Auswahlverfahren der Name TWILIGHT KINGDOM turnusmäßig von mir ins Spiel gebracht wurde.
Leider wurden sie erst mal nicht berücksichtigt, von meinen Vorschlägen wurden zwar Acts wie JACOBS DREAM, TELLTALEHARD, BEYOND REALITY, DESTINY DREAMING, TRIVIAL ACT, TALISPHERE, TALAMASCA oder TRAMONTANE genommen, aber auf mein liebstes Kind, TWILIGHT KINGDOM, musste ich bis zum vierten „Unerhört“- Silberling warten (auch auf meine guten Kumpel aus der Nachbarschaft, den Techno- Thrashern COMPLEX FICTION, grummel. Aber das nur am Rande). Und dann wurde mit „Bell“ auch ein eher schwächeres Rehearsal genommen.
Damit konnte es natürlich nur für einen „One off“- Deal mit Siegen Records reichen.

Aber genug vom ROCK HARD / Dying Illusion- Geklüngel, zurück zu „The Guardian“.
Wie bereits erwähnt war ich völlig begeistert ob der gebotenen Qualität, über mehrere Jahre tauchte dieses Kleinod regelmäßig in meinen „weekly playlists“ auf, wurde rauf- und runtergenudelt, nutzte sich zu keiner einzigen Sekunde ab und gehört heute noch zu meinen absoluten Lieblingsdemos.
Das in der einzig wahren Besetzung Christopher Bedell (Drums, Lead Vocals), Steve Paugh (Guitars), Kevin Hamm (Bass, Backing Vocals) und Thomas Rice (Keyboards, Backing Vocals) eingespielte Werk ist nämlich nichts anderes als ein Klassiker.

Eingeleitet vom wuchtigen und mit mächtigen Chören aus der Konserve versehenen Intro „March Of The Guardian“, welches für „Adze“ als Hidden Track herhalten musste macht das anschließende „Shadow Troops“ gleich klar, dass man es bei TWILIGHT KINGDOM mit einer genialen Combo zu tun hat. Eine superbe, von schönem Piano begleitete Einleitung, dann ein packendes Break, wunderbarer und leidenschaftlicher Gesang, ein großartiger Aufbau und hervorragende Soli (von Trey Hoad in größtem Stile auf „Adze“ grandios in den Sand gesetzt, wie eigentlich bei jedem Song) runden diese Weltklasse- Komposition, die zudem noch mit prima Lyrics versehen ist, ab.
Und dies ist erst der Anfang, das famose „Awakening“ schraubt die Qualität nahezu mühelos noch weiter in die Höhe. Der Refrain im Verbund mit den tollen Keyboard- Spielereien des klassisch ausgebildeten Thomas Rice ist einfach nicht von dieser Welt. Gleiches gilt für die abermals überragenden Breaks, die jederzeit schlüssig in das jeweilige Songkonzept eingebunden werden und sich zu keiner Sekunde in sinnlosen Frickeleien verzettelt. Großartiger Song mit unglaublichem instrumentalen Mittelteil.
Das folgende Instrumental „Winter Dreams“, hauptsächlich auf der akustischen Gitarre dargeboten und nur sehr dezent (bzw. dozent, wie ein ehemaliger Arbeitskollege sich immer im Brustton der Überzeugung ausdrückte…*hust*) von Keyboards begleitet, zeigt Steve Paugh, ebenfalls mit klassischem Background ausgestattet, hier seine ganze Meisterschaft.
Die Komposition lädt zum Träumen und Verweilen ein, erinnert etwas an die Solo- Alben von Jim Matheos, speziell an „First Impressions“.
Hochemotional und einfach nur wunderschön.
Gänsehautfördernd geht es gleich weiter, denn „Forever Sacred“ wird mit einem herrlich atmosphärischen Intro aus dem Film „Thunderheart“ (dt. „Halbblut“ mit Val Kilmer, Sam Shepard und dem wunderbaren Graham Greene, guter Film. Und das trotz Kilmer.) eingeläutet und punktet durch einen gefühlvollen Aufbau, einem sehr markanten und hocheingängigen Refrain und einer Atmosphäre, welche die Tragik des Unterganges des indianischen Volkes, um welchen es hier geht, adäquat zum Tragen bringt.
Nachdem Steve Paugh mit „Winter Dreams“ bereits seinen Auftritt hatte folgt alsdann Thomas Rice mit einem ebenso gelungenen Piano / Keyboard- Instrumental namens „Living On Borrowed Time“. Sehr schöne (E-)Piano- Anschläge werden auf über 7 Minuten mit Keyboard- Sequenzen konterkariert, das ist packend, sanft und von großer Musikalität.
Ebenso sanft wird auch der absolute Höhepunkt des Demos eingeleitet, „Angel To No One“ ist so etwas wie das Opus Magnum von TWILIGHT KINGDOM. Hier werden über 12 Minuten alle Vorzüge der Band, der Ideenreichtum, das kongeniale Zusammenspiel der Instrumente, die packenden Gesangslinien welche in bemerkenswerten Refrains (auf „Adze“ völlig….,ach lassen wir das…) münden, die Komplexität, welche niemals in unzugängliche Bahnen abdriftet, in eine Waagschale geworfen und ergeben eine über alle Maßen ergreifende Perle des progressiven und dabei hochmelodischen Metals.
Im hochgradig genialen und emotionalen Schlussteil wächst auch der stets klasse agierende Sänger Chris Bedell über sich hinaus und fördert beim Hörer die nächste Gänsehautattacke hervor.
Und leider auch letzte, denn der abschließende Fun- Song „The Ticket“, sicher ein Insider- Gag, für Außenstehende aber nur wenig komisch, wirkt gegenüber dem Restmaterial wie ein Fremdkörper. Naja, die knapp zwei Minuten sind zu verschmerzen und ändern nichts daran dass „The Guardian“ ganz große Kunst ist, in Sachen Songwriting ebenso wie auch in punkto Originalität. Denn auch wenn man sich von Bands wie DREAM THEATER, FATES WARNING und Konsorten durchaus beeinflusst zeigt, zelebrieren TWILIGHT KINGDOM einen originellen Stil, der bis heute seinesgleichen sucht. Verspielt, dennoch eingängig, mit manchmal schon AOR- mäßigen Refrains, dabei aber völlig natürlich, völlig schlüssig agierend. So und nicht anders muss anspruchsvolle und trotzdem zugängliche Musik mit intelligenten Texten klingen. Punkt.
„The Guardian“ ist die einzig richtige Wahl wenn man TWILIGHT KINGDOM hören möchte, die auf „Adze“ zudem oftmals noch gekürzten Versionen können mit denen des Demos zu keiner Sekunde mithalten.
Die Produktion ist sicher auch auf "The Guardian" nicht perfekt, aber sie ist jederzeit organisch, harmonisch und läßt die Vorzüge der einzelnen Tracks trotz aller Defizite im richtigen Licht erscheinen. Also das schiere Gegenteil zu "Adze".

Nach dem Demo ging es jedenfalls recht schnell etwas abwärts, die folgenden Rehearsals, aus denen Songs wie „Bell“, „Adze“ , „Saviour“ oder das superbe „Escape“ (mit schönem Pink Floyd- Gedenksolo im Mittelteil, auf „Adze“ übrigens……ach ja, ich wollte es lassen) waren zwar mehr als gutklassig, konnten aber bereits nicht mehr mit dieser einzigartigen bandeigenen Atmosphäre dienen.

Das kompakte Bandgefüge war Ende 1999 / 2000 bereits auseinandergebrochen, „Adze“ wurde somit nur noch ein Stückwerk und weil auch Menser wahrscheinlich keines seiner gut gemeinten Versprechungen wie Tour oder Promotion in die Tat umsetzte gingen die aus dem New Yorker Umfeld stammenden verbliebenden Musiker bald ihre getrennten Wege.
Chris Bedell und Thomas Rice komponierten eine Weile gemeinsam unter dem Namen EX NIHILO Soundtrack- artige Instrumentalmusik, aber dieses Unterfangen war nicht von Dauer.
Das letzte Line- up von TWILIGHT KINGDOM minus Chris Bedell aber plus Ur- Basser Kevin Hamm formierte sich später unter dem Namen FULL CIRCLE und führten auf dem einzigen Album „Matter Of Time“ den Weg der Stammband fort, ohne aber allzu große Momente zu offerieren. Was sicher nicht zuletzt am Fehlen Bedells lag.
Dieser gründete mit seinem langjährigen Freund Patrick Ward schließlich das LOTUS PROJECT, dessen polyrhythmischer Metal allerdings eher für Anhänger von FEAR FACTORY oder DEVIN TOWNSEND geeignet sein dürfte und mit dem Sound von TK nichts mehr am Hut hat.
Auch deren zweites gemeinsames Projekt, CASTLE BRAVO, nicht. Sehr Alternative- lastig, das Ganze.
Gleiches gilt für die Quasi- Reunion von Chris Bedell, Thomas Rice, Steve Paugh mit Patrick Sharp und FULL CIRCLE – Drummer Shane, die seit 2005 unter dem Namen DEATH OF CENTURIES firmiert.
Der an PORCUPINE TREE, 30 SECONDS TO MARS oder A PERFECT CIRCLE erinnernde Sound gefällt mir zwar ganz gut, aber an TWILIGHT KINGDOM reicht auch dieses nicht heran, womit DEATH OF CENTURIES für jeden Fan dieser Band nur eine weitere Enttäuschung darstellt.

Das „The Guardian“- Material habe ich zwischenzeitlich hochgeladen, denke dass hier der ein oder andere Prog- Lunatic Interesse an diesem Material haben dürfte, also macht ruhig per PN heftig Gebrauch von diesem Angebot. Es lohnt sich !!


http://www.myspace.com/fullcircle

http://www.myspace.com/lotusproject

http://www.myspace.com/castlebravo1

http://www.myspace.com/deathofcenturies
Zuletzt geändert von TexasInstruments am 31. Mai 2009, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon TexasInstruments » 31. Mai 2009, 16:46

Sgt. Kuntz hat geschrieben:Waaaaahnsinn!!! Es geht wieder weiter!!

:yeah: :yeah:


Ja, wurde mal wieder Zeit fĂĽr ein paar kleine FingerĂĽbungen... :smile2:
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon rapanzel » 31. Mai 2009, 17:03

Sollte irgendjemand mal die TELEPATHY oder die FIRST STRIKE Scheiben loswerden wollen, bitte mal melden :-D
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 31. Mai 2009, 17:10

Supergeil wieder mal. Schick mir doch mal eine PN mit dem TK Download. Mit hat Adze nie gefallen, vielleicht schaffe ich es ja mit dem Demo... :smile2:
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon rapanzel » 31. Mai 2009, 17:22

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Supergeil wieder mal. Schick mir doch mal eine PN mit dem TK Download.

Bitte auch an mich :cool2:
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon Hades » 31. Mai 2009, 18:59

TexasInstruments hat geschrieben:ARMOROS – Piece By Piece – The Anthology (3 CD - Box 2009 / Marquee Records)

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Das Canuck - Thrashkommando ARMOROS war schon immer unbesungen und wird es wohl auch immer bleiben.
Egal ob zu seiner „Blütezeit“ Mitte bis Ende der 80er, bei der wenig wirkungsvollen Reunion in den Neunzigern oder aber heutzutage, wo sich das kleine aber feine brasilianische Label Marquee dazu durchgerungen hat das gesamte Schaffen von ARMOROS in einer fein ausgestatteten Dreier – Box vor die Säue zu werfen.
Aber ich erinnere mich noch sehr gut an diese Band, denn in meinen „erlauchten“ Kreisen war es 1988 an der Tagesordnung auf jeder der zahlreichen und zum Teil exzessiven Metal – Partys zu spät vorgerückter und alkoholbeseelter Stunde fistraisend und headbangend über den von Scherben übersäten Boden des jeweiligen Partykellers zu berserkern wenn der heimliche Bandhit ins Tapedeck geschoben wurde.
Dieser nannte sich „Remember Michelle“ und meine Güte, was habe ich damals auf diesen rohen Thrash mit seinen derben aber technisch einwandfreien Riffs, auf diesen gnadenlosen DARK ANGEL (remember „Darkness Descends“) – Drive gestanden. Dazu die feinen Soli, mal in SLAYER – Quietscheentchen – Manier, mal filigraner Natur.
Ja, „Remember Michelle“ ist ganz sicher einer der Hits meiner verkommenen Jugend gewesen und wenn ARMOROS über die Jahre auch in meinen Gedanken nur noch selten eine Rolle spielten war mir klar, dass ich mir das feine „Piece By Piece“ – Boxset gleich zulegen musste um mal wieder adäquat in Erinnerungen zu schwelgen.
Und Marquee hat sich mal wieder MĂĽhe gegeben, denn hier hat wirklich jeder verwertbare Ton der Kanadier Einzug gehalten.

Angefangen beim noch recht Speed Metal- lastigen Erstlingsdemo „Debut Assault“ (1986), noch mit Ursänger Kevin Wright am Mikro, über die ersten Ausrufezeichen in Sachen Thrash („Resurrecdead“ 1987 & „Remember Michelle“ 1988) bis hin zum guten Comeback – Demo aus dem Jahre 1993.
Dazu gesellen sich die klangtechnisch gelungenen Studioaufnahmen, aufgrund eines zweiten Platzes bei einem Bandwettbewerb erspielt, zum leider nie erschienenen Album „Pieces“, welches 1989 eigentlich beim Seattle – Label Ever Rat Records das Licht der Welt erblicken sollte…
Was aber niemals Realität wurde. Aufgrund dieser enttäuschenden Entwicklung lösten sich ARMOROS damals auf, was aber nichts daran änderte dass die „Pieces“- Sessions den Weg durch die Tapetrader- Szene nahmen und dort teilweise kultisch verehrt wurden.
Desweiteren finden sich einige Liveaufnahmen von verschiedenen Gigs, unter anderem jene des offiziellen Live – Demos „Live In Victoria“ auf „Piece By Piece“ wieder, die natürlich klangtechnisch alles andere als überragend sind, aber den rohen Charme der Band nur unterstreichen.
So hörte sich Thrash damals eben an und das ist gut so.

Als Einstieg besonders geeignet sind vor allem die „Pieces“- Aufnahmen, auf denen mit „Remember Michelle“, „Apparition Of Force“, „Euphoria“, „Critical Mass“ oder „Dementia“ gleich mehrere ultimative Thrash- Granaten zu finden sind, abgerundet von den mit schleppenderen Passagen durchsetzten „The Dead“ und „The Shadows“.
Und dies in eben annehmbarer Soundqualität….
Diese hat so manches auf „Piece By Piece“ gepresste Demo vielleicht nicht zu bieten aber ARMOROS standen zu jeder Phase ihres Bestehens für durchaus intelligenten räudigen Thrash mit Hyperspeed- Charakter, angetrieben vom manchmal simplen, manchmal äußerst effektiven aber technisch durchaus adäquaten Riff- Inferno des Gitarrenduos Jed Simon / Mike Sudar, dem oftmals unter Lichtgeschwindigkeit agierenden Drummer Terry Groom und dem wütenden Shouting von Basser / Sänger Rick Lee.

Anhänger von Combos wie DEATH TRIPPER, DEATH MILITIA oder eben DARK ANGEL sollten jedenfalls spätestens jetzt zuschlagen, auch wenn diese Aufmerksamkeit für die Jungs aus Victoria, British Columbia wohl eher zu spät kommt.

Nachdem man auch 1993 mit dem vergleichsweise recht technisch orientierten letzten Demo nichts reiĂźen konnte beschloss man im ARMOROS- Lager jedenfalls die Band endgĂĽltig ad acta zu legen.
Jed Simon war daraufhin für DEVIN TOWNSEND, STRAPPING YOUNG LAD und ZIMMERS HOLE tätig, der Rest der Band ward mehr oder weniger nimmer gesehen.

Mir hat diese Box auf jeden Fall eine Menge guter Erinnerungen bereitet, denke das dürfte dem ein oder anderen Thrash- Lunatic des Boards ebenso ergehen. Toll aufgemacht mit Klasse- Bio, etlichen Pics und Flyern ist „Piece By Piece“ ebenfalls.


http://www.myspace.com/armoros

http://www.marquee.com.br/english/titulo_exibe.asp?Codigo_Produto=488&Refresh=2008125214626


Das ist ja gleich ein furioses Comeback dieses Threads! Ich glaube über die Band habe ich damals in irgendwelchen obskuren 80er Fanzines gelesen, aber nie einen Ton gehört. Tja, das war wohl ein Fehler. Das ist genau mein Ding! Danke für den Tipp, habe das Teil soeben geordert.
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon rapanzel » 31. Mai 2009, 19:09

Wo hastn das geordert? Direkt bei MARQUEE oder hier in D?
An obscene invention of twisted minds:

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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Prof & Tex

Beitragvon Pavlos » 31. Mai 2009, 19:42

Yeeeeesssssss, es geht weiter!!!

:yeah: ALL HAIL THE STEELPIMMELSCHWINGENDEN MIGHTY TEXAS INSTRUMENTS :yeah:

Die TWILIGHT KINGDOM hab´ich schon mal vor Jahren bei meinem Cousin gehört und fand die überwältigend genial. Bin seitdem auf der Suche nach diesem Prunkstück.
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Re: Unsung Heroes & Forgotten Jewels by Tex

Beitragvon Prof » 31. Mai 2009, 19:55

Ja, Tex, wie soll man das nun toppen? :oh2:

Die Vulture ist natĂĽrlich der NL-Hammer, mit Adze von Twilight Kingdom bin ich nie warm geworden (und werde es in Zukunft auch nicht). Villan und Armoros fehlen mir, leider.

(P.S. Habe den Thread-Titel mal flugs geändert. Diese Bühne sei Tex überlassen und ich komme erst im Juli dazu, einiges beizutragen.)
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