dawnrider hat geschrieben:4.Manowar – The Lord Of Steel
Nein, das ist kein Witz, das meine ich ernst. Wie schon im Albumthread mitgeteilt: ich sehe und höre die Macken. Ich höre die miese, viel zu basslastige Produktion (auf der CD noch schlimmer als auf der Hammer Edition). Ich höre, dass viel Reißbrettarbeit im Spiel ist. Ich höre keine dominanten Gitarrenparts. Ich höre, dass Eric Adams von Album zu Album ein wenig abbaut. Aber das alles ändert nichts daran, dass mich die Songs mitreißen, dass das Album zündet, das Adams immer noch eine geniale Stimmfarbe hat, die mich voll und ganz anspricht. Ich weiß, dass das Album nicht mit dem Frühwerk gemein hat, dass hier ein ganz anderer Spirit vorherrscht, ich käme nicht auf die Idee, The Lord Of Steel über einem der Alben vor 1990 anzusiedeln, aber das, was Manowar 2012 im Studio abgeliefert haben reicht bei mir immer noch, um vieles anderes hinter sich zu lassen. Klingt seltsam, ist aber so. Manowar!
Schön, dann soll es halt so sein (da wird sich jetzt der Hugin aber mal kräftig freuen).

Ich denke mal, gerade der Blickwinckel auf diese ja mittlereile so polarisierende Band ist immer auch ein ganz persönlicher, und das zeigt auch diese hohe Platzierung in Deiner Jahresbestenliste. Was für mich und einige andere, die die Band schon zu Zeiten ihrer frühen Werke kennengelernt haben, heute seltsam klingt, hat für andere, die eventuell erst in den 90ern oder später den Zugang fanden, oft eine andere Bedeutung. Zu diesem 2012er Album selbst kann ich denn auch gar nichts sagen (und will ehrlich gesagt dazu auch gar nichts sagen können), weil mich die Band mittlerweile völlig kalt läßt. Schade eigentlich, da ich gerne an die alten Zeiten in den 80ern zurückdenke, als ich alles bis zur "Kings Of Metal" kritiklos abgefeiert habe. Irgendwann kam dann aber der Punkt, an dem die einstigen Helden für mich nicht mehr die songwriterische Relevanz, und letztlich durch die Arroganz von Joey auch jeglichen Sympathiebonus eingebüßt hatten. Habe schon in die "Gods of War" nicht mehr reingehört und werde das auch bei "The Lord of Steel" nicht bewußt tun. Dies soll allerdings nicht heißen, daß ich es anderen vergellen möchte, die Band auch weiterhin gut zu finden.