StrongerThanEvil hat geschrieben:In meiner Hauptdisziplin lade lade ich mir stumpf jede einzelne Veröffentlichung von
dieser Liste runter (sicher nicht gerade vollständig, reicht aber erstmal für ein paar Jahre) und kaufe mir, sofern erschwinglich, die Sachen, die mir am Besten gefallen.
Das ist auch mal ´ne sehr interessante Vorgehensweise
Zum Thema:
Cromwell hat geschrieben:Die meisten der hiesigen Stammgäste betreiben die vornehme Jagd auf neues oder altes Ungehörtes.
Leider beschränkt sich die Jagd nicht auf Ungehörtes, da auch bereits Gehörtes und als gut bis exzellent Eingestuftes oft nicht (sofort) verfügbar ist.
Cromwell hat geschrieben:Wo liegen eure Jagdgründe?
- Das
Board ist bei der Jagd definitiv ein wichtiger Anhaltspunkt. Erst heute habe ich mal wieder im Wichtel-Thread gestöbert. Dann gibt es natürlich Best-Of oder reine Genre Threads, die prädestiniert dafür sind, sie der Reinhör-/ Einkaufsliste zugrunde zu legen. Und nicht zuletzt merkt man ja, welche User eine ähnlichen Musikgeschmack haben. Dementsprechend werden die Tipps im Board dann auch gewürdigt.
- Daneben ist das
Internet eine wichtige Quelle. Da fällt mir jetzt insbesondere ein: Ich gebe ganz gerne bei
http://www.lastfm.de Bands ein, die mir ganz besonders gefallen. Der Klick auf "Ähnliche Künstler" bietet dann zwar nicht immer tatsächlich musikalisch ähnliche Künstler, hat mich aber schon auf die ein oder andere geniale Band aufmerksam gemacht. Außerdem werden in Reviews nicht selten Querverweise zu anderen Bands gezogen, die dann bei Gefallen der reviewten Band auch noch angetestet werden.
- Gelegentlich tun sich auch durch Tipps/Shirts/Gespräche von/mit
Freunden interessante Bands auf.
- Im Hinblick auf anstehende
Festivals, ganz gleich ob selbst besucht oder nicht, dient das jeweilige Billing als Quelle der musikalischen Reise. Und nicht zuletzt konnten natürlich auch schon Bands durch ihren Auftritt besonderes Interesse wecken.
- Dass nicht allein die musikalische Qualität entscheidend für den Erfolg ist, zeigt folgender Punkt: Natürlich können vor allem
interessante Cover/Bandnamen/Logos einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das hat jetzt beispielsweise bei BÖLZER aufgrund der Einstufung als Black/Death Metal nicht zum ganz großen persönlichen Erfolg geführt, aber sollten sich meine musikalischen Vorlieben irgendwann derart drastisch ändern, dass diese Einstufung sofortiges Herzflattern hervorruft, steht BÖLZER ganz vorn auf der Liste.
Die auf diesen Wegen entdeckten Bands werden dann zunächst auf grundsätzliche Kompatibilität geprüft (u.a. musik-sammler, metal-archives). Ist die vorhanden, führt das hierzu...
Cromwell hat geschrieben:Legt ihr Listen an, die dann in einer lauten Stunde penibel abgearbeitet werden?
Selbstverständlich! Nachdem ich vor einiger Zeit feststellen musste, dass sich meine Listen in elektronischer- wie in Papierform in einer nicht abzuarbeitenden Fülle angehäuft hatten, habe ich mittlerweile via Excel ein ausgeklügeltes Listen-System entwickelt, das, unterteilt in Genres, Tonträgerliste, Reinhörliste nach Priorität, Liste der im aktuellen Jahr erworbenen Tonträger sowie teilweise einzelne Band-Diskografien miteinander verknüpft.
Bands, die also grundsätzlich kompatibel sind, werden in dem Listen-System verwurstet (damit auch ja kein Tipp verloren geht) und je nach Zeit/Lust wird dann reingehört. Ungehört wird im Prinzip nix gekauft. Es gibt viel zu viel gute Musik. Da muss man nicht mit Blindkäufen Fehlkäufe provozieren.
Die Einkäufe richten sich also mehr oder weniger nach der Einkaufsliste, auf die die besonders guten Bands der Reinhörliste wandern. Soweit zur Theorie, leider lassen sich in keiner Liste dieser Welt die Spontanität und Irrationalität eines Musikfans einrechnen...
Cromwell hat geschrieben:Blindkäufe nach Genre?
Die Frage ist ja grundsätzlich schon beantwortet. Da treten ab und an die Faktoren Spontanität und Irrationalität zu Tage (teilweise auch in Verbindung mit Suff, ich denk da an Konzerte/Festivals, nach denen wir uns gegenseitig in die Arme gefallen sind und die Bewertungen von "Boah wie geil waren die denn" bis "Meine neue Lieblingsband!" reichten. Das Ganze will dann natürlich durch einen entsprechenden Tonträger-Erwerb gewürdigt werden. Und am nächsten Tag, als die CD/LP aufgelegt wurde, war das auf einmal gar nicht mehr ganz so großartig. Aber gut, da schützen wir uns mittlerweile gegenseitig.

).
Dann gibt´s da noch Bands, in deren VÖ man via YouTube nicht reinhören kann, bei denen aber vieles darauf hindeutet, dass die Musik gefallen könnte (manchmal genügen da Beschreibungen, um sich sicher zu sein, das brauch ich!). In den Fällen wird natürlich nicht sofort die teuerste LP-Ausführung gekauft, aber da greif ich schon gelegentlich "blind" zum günstigen CD-Re-Release (amazon, grooves-inc. etc. im Bereich 5-7 €). Und auch im Plattenladen hab ich wegen des geilen Covers schon mal blind zugegriffen. Solange das preislich vertretbar ist, find ich das okay.
Cromwell hat geschrieben:Jede Diskographie muss eh vollständig heim ins Reich geholt werden?
Nein! Ich versuch mir ohnehin, sowohl was Bands als auch deren einzelne Alben/EPs angeht, (erstmal) nur die Perlen rauszugreifen. Und das führt zwangsläufig dazu, dass das eher der beispielsweise von Acrylator beschriebenen Vorgehensweise entgegensteht (hängt aber natürlich auch immer damit zusammen, wie umfassend die eigene Sammlung bereits ist). Wenn mir das, was ich von einer Band kenne, aber dermaßen zusagt, dass ich sofort mehr davon will, dann soll das auch so sein
Cromwell hat geschrieben:Seid ihr immer auf der Suche und seht schon beim Abspielen des neuesten Erwerbs sehnsüchtig dem nächsten Postpaket, dem nächsten Youtube-Video, dem nächsten "Hömma, ich hab da wat für dich" entgegen?
Tendenziell würde ich schon sagen, "immer auf der Suche". Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich immer wieder auf neue neue / neue alte Sachen stoße, die mir gefallen. Ich will aber nie behaupten müssen, dass ich so viel tolle Musik in der Sammlung stehen habe und davon nur die Hälfte wirklich kenne. Insofern bin ich manchmal schon erstaunt, wie viele neue Tonträger der ein oder andere User hier regelmäßigt "erjagt".
Hört sich für einen normalen Menschen (davon gibt es hier ja vermutlich eh nicht allzu viele

) wahrscheinlich teilweise etwas nerdig an, aber das ist es ja, was an dem Hobby Musik neben dem Musik hören selbst so viel Spaß macht.