Dezibel hat geschrieben:Siebi hat geschrieben:Meister Hulhu, wie hat Dir die letzte, also "Killing Peace", gefallen? Die finde ich gut und sehr catchy, weil auch etwas mehr in Richtung Bay Area geschielt wird.
Die fand ich z.B. auch bockstark. Da können sich die Affen von Exodus noch mal eine Scheibe von Abschneiden, wie man brutal aber trotzdem eingängiges liefern kann, ohne sich dabei in sinnbefreites Gehacke mit Wut-Schlumpf am Mikro zu ergießen.
Die neue habe ich noch nicht gehört. Ist die denn wirklich so anders, als die "Killing Peace"?
Nehme ich den Faden hier auf. Also, am Samstag gekauft und nach vielen bekömmlichen Fuhren Darkest Era in den Player geschmissen. Seit langer langer Zeit ein Blindkauf, weil Onslaught-Fanboy seit dem ersten gehörten Ton vor 50 Jahren. Was soll ich sagen? Die Scheibe spielt und spielt und spielt und... Nach einem kurzen Intro geht es mit "Born For War" in die Vollen. Der Sound ist von Jacob Hansen, modern und fett. Und er passt für mich. Der Song rasiert mit messerscharfem Riffing, geilen Soli und drückt mich mit slayereskem Ridebeckengeklimper in den Sessel. Zu Dezibels Frage. Nein, sie klingt wie die frische Fortführung der "KP" und ist verdammter Thrash Metal, nix Core, nix Nu. Denn hier sind richtig gute Songs mit Haken am Start. Den Prechorus schreist Du Mr. Keeler beim Konzert mitten ins Gesicht, jede Wette drauf!
Das Titelstück ist etwas zahmer, aber dennoch feinster Thrash mit Gitarristen, die zeigen, dass man nicht nur schredden muss. Im Gegensatz zu Cataract, Hatesphere und anderen Hansen-Produktionen sind die Gitarren nicht so stark komprimiert, klingen wie Sixstrings und auf alle Fälle in meinen Ohren mehr nach Gitarre als auf "KP". Das Songwriting ist ganz klar alte Schule und mMn ist ein latenter punkiger Crustfaktor mit drin, schön angepisst nach vorne prügeln. Mit "Code Black" gibt es ein fast schon doomiges Stück mit Supersolo zu bestaunen, eine richtige Granate und bringt Abwechslung in acht neue Stücke plus Intro und Outro. Auf der von mir erstandenen Digipakversion sind noch "Bomber" (Lemmy-Cover) und ein Remake von "Angels Of Death" (geile Speedkracher-Version) enthalten. Lohnt sich.
Der Offbeat-Thrasher "Rest In Pieces" muss live kommen. Das Stück schreit nach Bühne, Schweiß, Bier und fliegende Matten! "Godhead", "Hatebox" und das finale "Suicideology" bieten die schon vom Einstieg bekannten Trademarks auf. Für mich ist "Sounds Of Violence" ein ganz großer Anwärter auf die Top20 in 2011. Thrash Metal, der mit old school Songwriting in aktuellem Soundgewand zu begeistern weiß. Die alten Recken zeigen dem Jungvolk, wie's gemacht wird. Bier auf, Kopfhörer auf und ab geht's! Die erste faustdicke Überraschung für mich nach all den Unkenrufen. Thrash Or Be Thrashed!!!