Da ich mal wieder nicht einschlafen kann, aber zum lernen zu müde bin, gleich mal das nächste Review getippt. Bitteschön, Großmeister Cromwell, hier meine ungefilterte Meinung zu einem Tag Pagan Altar:

Schon seltsam, wie lange es manchmal braucht, um ein Album in all seinen Facetten zu erfassen, in sich aufzu sagen und die ihm zu eigene innere Schönheit zu sehen. Seit fast 2 Jahren befindet sich dieses Allerorten als "Klassiker" , "Überalbum" oder, je nach Sprachwahl, "voll geile Wahnsinnsgeschoss" in meinem Besitz, aber so ganz hat es dann doch nie gezündet, obwohl ich nicht sagen könnte, warum.
Bis jetzt. Denn während das Album in Vorbereitung zur demnächst dritten Live-Begegnung mit der englischen Legende den Tag über wieder und wieder seine Runden drehte musste ich meine Meinung in staunendes Entzücken ändern. Die alten Haubitzen verbinden auf diesem Album geschickt und perfekt folkige Melodien, Gitarrenbögen und Arrangements mit Rock und Metal, wie ihn vermutlich nur über 45-Jährige spielen können, so warm, zart, durchdringend, kräftig und doch hart. Hier lebt die Produktion noch ohne sinnlose Riff- und Zerrberge, im Gegenteil, die Gitarren kommen mit einer Luftigkeit, die ihresgleichen sucht daher, immer wieder lockern geschickt eingewebte akustische Momente und folkige Einschübe die tolle, magische Athmosphäre auf. Geradezu atemberaubend, welche Wärme sie ausströmen, ohne dabei mulmig zu werden oder an Härte zu verlieren. Aber auch der Rest der Truppe kommt in dem tollen Mix jederzeit schön zur Geltung, so dass man alle Feinheiten langsam in sich aufsaugen kann.
Das gesamte Album klingt vom knarzig-quäligen Gesang über die mythische Stimmung einfach so unglaublich typisch britisch, dass man die grünen Berge und Täler mit ihren steil abfallenden Klippe und strohbedeckten Häuser mit all den kleinen Schrulligkeiten, Geistern und Kobolden ständig vor dem geistigen Auge hat. Wahnsinn!
(9,5/10, Stand 12.01.2012)
- The sound was so big I swear it created a new fjord behind us. -