Markus(PureSteel) hat geschrieben:Fire Down Under hat geschrieben:Siebi hat geschrieben:Ernst bist Du selten bei dem Thema, gell. Alles ins LĂ€cherliche ziehen, hat was. Aber danke fĂŒr den Tipp. Mach ich, mein Label wĂ€re Purest Steel of Steel und wĂ€re auch nur meiner Musik gewidmet. Klingt gut, nicht?! Fehlt nur Investment und Nerven.
Zum Ernst zurĂŒck. Wenn ich mich aufarbeiten wollte, gerne. Denn ich wĂ€re ehrlich, zu ehrlich. Ist auch in meinem Job nicht immer hilfreich, weil die Menschen bescheiĂen und beschissen werden wollen, scheinbar. Will ich aber nicht, ich kenn das GeschĂ€ft von der Band- und Veranstalterseite aus den End-80ern. Dieses GeschĂ€ft fand ich damals oft zum Kotzen und darum bin auch kein Teil, sei es Musiker, Verlagsmitarbeiter oder sonstiger FunktionĂ€r, dessen geworden. Einzig der Tonmeister hĂ€tte mich gereizt, aber da war ich schon in meinem Beruf tĂ€tig. Ist aber nicht aufgehoben.
Mir langt mein Dasein als Fan oder Konsument, um beim Businessjargon zu bleiben. Als Fan darf und werde ich aber meine Meinung sagen. Wenn das fĂŒr Dich PlattitĂŒden sind, auch gut, Deine Meinung. Auf das Buch der 1000 GrĂŒnde freue ich mich heute schon. Und bitte keine platten TĂŒden. Warum man, wenn's so kacke ist, aber dann immer noch dafĂŒr tĂ€tig ist? Dienst am Fan und der Musik und Szene, PlattitĂŒde No. 2356, ich weiĂ.
Schach und Matt!
Wohl kaum, Ende der 80iger. Ihr seid euch aber schon bewuĂt, dass sich die komplette Industrie und auch der Konsument seitdem mehr oder weniger komplett gewandelt hat oder? Und nicht zum Besseren und Ehrlicheren, wobei auch das wieder zweischneidig ist. Aber ich seh es eher im Gegenteil, der "normale" Konsument von heute erwartet eher noch dass man 5 Euro zur CD zugibt, ĂŒbertrieben ausgedrĂŒckt. Man kann es ja auch umsonst irgendwoher ziehen oder billig aus RuĂland kriegen.
Ich bin selbst erst 10 Jahre drin und selbst in diesen 10 Jahren haben sich so viele Dinge geĂ€ndert, dass man es kaum glauben mag. Das ist sogar Teil des Problems, weil sowohl Manager, Label als auch Musiker mit "alten" Erwartungen rangehen, ohne die Zeichen der Zeit wirklich erkannt zu haben. Bei den Veranstaltern gehts weiter, ohne Vitamin B kriegst du kaum/keine noch so gute Band rein. Die gehen auch auf Nummer sicher und lassen zum 50tausendesten Mal eher Gravedigger etc. auffahren. 100 Mann Schuppen kann man ausklammern, das war schon immer FĂŒllstoff.
Deine Meinung darfst du selbstverstĂ€ndlich auch Ă€uĂern, aber nimm es mir nicht ĂŒbel, wenn ich behaupte, du suchst quasi nach Fehlern und bist bereit dich breit und ausfĂŒhrlich genau darĂŒber zu Ă€uĂern. Stell dir vor, wenn ich die Zeit noch hĂ€tte, mich darĂŒber zu mokieren, was mir alles nicht gefĂ€llt. Leider fehlt mir die Zeit dazu und daher beschrĂ€nke ich mich auf das Positive hie und da und verschwende keine Zeit dafĂŒr, mich x tausendfach ĂŒber immer wieder dasselbe aufzuregen bzw zu erweitern weil es mir weder geschĂ€ftlich noch persönlich irgendwas bringt. Wenn dir Avantgarde Black Metal mittlerweile besser gefĂ€llt, bitteschön. Dein DIng, ich habe so genug mit dem eher traditionellen Stoff zu tun und könnte fĂŒr diese Zeit definitiv besser bezahlt werden, wenn ich es denn wöllte.
Und du fragst mich allen Ernstes warum ich das noch mache? Weil ich nicht nach Fehlern suche, weil ich Kompromisse eingehe, weil ich denke dass sie es wert sind und weil ich auch immer versuche in der Kombination aller Mittel die mir zur VerfĂŒgung stehen das Beste herauszuholen. Das ist nicht immer perfekt, das ist auch nicht immer Hochglanz und es entspricht nicht immer den Erwartungen, aber ich machs mit Wissen, erworbenem Know-How und ja auch immer noch mit Leidenschaft, trotz allem.
Danke fĂŒr Deine ausfĂŒhrliche Antwort, das klingt doch ernsthaft aufrichtig gut, auch wenn ich kein Avantgarde Black Metal Hörer bin.
Misskreditieren eures Labels und Deiner Leidenschaft liegt mir fern. Entschuldige, wenn das so ankam. Ich habe meine Kritik als generell verstanden wollen, aber das Bsp. Omen dafĂŒr genommen. Wenn mich das Thema nicht jucken wĂŒrde, kĂ€me keine Kritik. So fĂŒhle ich mich ich als ein Teil des "GeschĂ€fts", weil ich konsumiere und mich die kleinen Labels interessieren. Vor allem das, was sie in ihrer Arbeit von den Majors wie NB, CM oder MB mit riesigen Vertrieben im Kreuz unterscheidet. Und auch dort arbeiten Leute mit Herzblut, remember Michael Trengert (RIP) oder Andy Siry oder Andreas Reissnauer.
Einiges im Vorgehen eines Labels verstehe ich, einiges sehe ich anders, weil ich es anders empfinde, anders machen wĂŒrde. Darum bin ich wohl bei keinem Label haupt- wie nebenberuflich tĂ€tig. Es genĂŒgt, ab und an die Machenschaften des GeschĂ€fts eines guten Bekannten bei Koch Media zu hören. Unser Diskurs ist in einer persönlichen Unterhaltung besser aufgehoben, auf die ich mich heute bereits freue. Metal On!