Erstmal zu den Bands:
SEAMOUNT:
Toll. Sehr sympathischer und gelungener Auftritt. Hat mich postwendend dazu gebracht, die Doppel-LP abzugreifen. Dass Phil erkältet war, hat man beim Gesang kaum gemerkt. Bei den Ansagen schon. Interessant.
EREB ALTOR:
Ich bin ein Fan der Band und des Stils, finde aber, dass er live nicht ganz so rüber kommt, wie auf Platte. Vielleicht ist das der wahre Grund, warum Quorthon nie live spielen wollte. Der spezielle Sound hat auf Platte eine mystischen Klang, der sich scheinbar nicht so leicht live umsetzen lässt. Gesanglich bisweilen schief, ja, wobei ich nicht weiß, ob das Absicht ist. Die Coverversion war auch cool. Gemischte Gefühle, insgesamt aber doch ein leichtes Plus.
IN AEVUM AGERE:
Hier hab ich nicht ganz so viel mitbekommen. Hatte nach zwei Stunden den dummen Fehler gemacht, meinen tollen Wandplatz aufzugeben und dann keinen vernünftigen Platz mehr bekommen. Nach der eher zähen Performance von EREB ALTOR war der thrashigere Anflug aber recht willkommen.
ISOLE:
Bin schon immer ein großer Fan der Band und fand auch diesen Auftritt absolut überzeugend. Hatte bei den Jungs den Eindruck, dass es ihnen auch mehr Spaß macht, die ISOLE-Stücke live zu spielen als das EREB-Material. Der mehrstimmige Gesang war hier auch überzeugender und es war aus meiner Sicht auch die am ehesten zum Festival-Motto passende Band.
DARK QUARTERER:
Hier sag ich einfach mal: Überwältigend! Unfassbar starke Instrumentalisten, tolle stimmliche Verfassung von Gianni und ein Songmaterial, das schlicht überirdisch ist. Wie man mit so viel Anspruch doch so episch und fesselnd sein kann, beeindruckt mich immens. Musik für Geist und Seele, und das in Vollendung.
THE DEVIL'S BLOOD:
Da ich vorher nur was über die Band, aber noch nie etwas von der Band gehört habe, hatte ich in etwa Null Erwartungshaltung. War daher weder enttäuscht noch positiv überrascht. Wie Siebi gesagt hat: Bei den ersten drei Stücken ging mir der dynamische Drive gut rein, aber spätestens ab der zweiten Hälfte fing es an zu plätschern. Ich wäre vielleicht mehr gefesselt worden, wenn ich auch was von der Band gesehen hätte, aber da das optische Elemente hier komplett weg gefallen ist und ich nur mir unbekannte Songs hören konnte, ging der Auftritt ziemlich an mir vorbei.
LOCATION:
Die Location ist sicher der Hammer für Gigs mit 100 Leuten, aber viel mehr sollten m.E. nicht kommen, sonst wird's ungemütlich. Der Seitenraum fällt als zumutbarer Standplatz weg, weil man die fetten Säulen im Blick hat, und in Folge der niedrigen Decke und Bühne ist man als Normalgroßer auch verkauft, weil es natürlich in Deutschland nicht klappt, dass die Riesen sich ein bisschen rücksichtsvoll postieren. Hab gehört, dass das in Japan besser funktionieren soll. Ist natürlich schon ärgerlich, wenn der 2,05-Meter-Mann direkt mittig vor der Bühne steht... Aber was will man machen.
Dafür war der Cola-Preis unschlagbar und die Location im Übrigen gemütlich und urig. Aber aus meiner Sicht eben nur für kleinere Gigs (oder große Menschen) geeignet.
