von Hugin » 28. März 2014, 12:13
Das mag durchaus zutreffen, Oliver. Wobei ich mir da derzeit kein Urteil erlaube, weil ich bei diesen ganzen Aktionen, die ihm angelastet werden, keine objektiven Wahrheiten und Beweismittel kenne, und die Vertrauenswürdigkeit der Quellen auch nicht einschätzen kann. Man hat halt die Beschuldigungen gelesen, und die Verteidigungen des Herren.
Die spannenden Fragen fĂĽr mich sind aber andere:
- Hat ihn denn mal jemand verklagt, wegen dieser ganzen kolportierten BetrĂĽgereien und Abzocke-VorwĂĽrfe?
- Ist er wegen solcher Dinge zu Schadensersatz verurteilt worden?
- Gibt es Strafverfahren, insbesondere solche, die mit einer Verurteilung endeten?
Eine Strafanzeige kostet kein Geld; wenn sich jemand betrogen, erpresst, bedroht oder genötigt fühlt, kann er Anzeige erstatten und der Staatsanwalt muss ermitteln. Wenn ein Vertragsverstoß da ist, aufgrund dessen der Vertragspartner einen Schaden hat, kann er Zivilklage erheben. Es kann gut sein, dass da solche Dinge gelaufen sind, aber ich habe nichts darüber gehört oder gelesen. Gibt's irgendwelche Links über Presseberichte etc..., in denen klar wird, dass der Mann wegen unlauterer Geschäftspraktiken verurteilt oder auch nur vor Gericht gebracht wurde?
Das sind jetzt keine rhetorischen Fragen und schon gar kein Versuch, den werten Herrn in Schutz zu nehmen, sondern echtes Interesse. Würde mich einfach interessieren, ob jemals einer derjenigen, die nur das Schlimmste über ihn behaupten, auch wirklich den Schneid und die nötige Erfolgsaussicht hatte, seine Rechte einzufordern oder den Herren die rechtlichen Konsequenzen seines Tuns spüren zu lassen.
Mir ist halt der Fall der Photographin Y. Y. bekannt, die angeblich 5 Millionen Dollar von ihm wollte. Dazu gab es zwei bis drei News im Mai 2010; seither hat man aber auch davon nichts mehr gehört, aber schon mal gleich gar nichts mehr. Hat sie wirklich geklagt? Hat sie gewonnen? Wollte sie nur Publicity? - Nachdem Gerichtsverfahren hierzulande wie auch in den USA öffentlich sind, ist schwer vorstellbar, dass es nicht durchgesickert wäre, wenn aus der Sache mehr geworden wäre. Bei anderen Musikern liest man doch auch dauernd auf Blabbermouth, wenn sie wegen Alkohol, Drogen, Missbrauch, Gewalt, Royalties etc... vor Gericht landen. Warum lese ich nichts Entsprechendes über unser forales Lieblingsfeindbild, wenn es angeblich so viele Leute abzieht und ruiniert?
Am meisten würde mich dabei interessieren, was in den Fällen der ganzen ehemaligen Bands auf dem Roaster des Labels passiert ist. Was die Ursachen für die Splits mit dem Label waren, warum die Bands teilweise lang auf Eis liegen / lagen. Dass die Bands selbst sich ggf. in Vergleichsverhandlungen zur Verschwiegenheit verpflichtet haben, das ist ja die eine Sache. Aber wenn es laufende Verfahren waren, dann muss die ja jemand mitbekommen haben, denn wir haben ja keine Geheimjustiz.
Oli, ich bin da nicht blind vor der Realität, und bin mir sehr sicher, dass es schon ein sehr komischer Zufall wäre, wenn das alles immer an den anderen läge. Der Beschuldigte wird da seinen Anteil daran haben, dass viele Leute die Zusammenarbeit mit ihm heute bereuen. Aber es ist halt ein Unterschied, ob die Geschäftspartner aus Vertrauen, Blindheit, Beratungsresistenz etc... unfaire aber nicht rechtswidrige Verträge unterschrieben haben, mit denen man nachher geschröpft oder geknebelt wird, oder ob hier tatsächlich rechtswidrige Handlungen und Vertragsbrüche vorliegen.
Im letzteren Falle wĂĽrde es mich halt sehr wundern, warum nichts Handfestes darĂĽber bekannt wurde.
Dass aus meiner Sicht auch formell legale Knebelverträge in ganz erheblichem Maße unmoralisch sein können, das ist keine Frage. Darüber sind wir uns einig. Und dass das hier öfters in erheblichem Umfang der Fall ist, kann ich mir sehr gut vorstellen.
"It takes a thousand fans from any other band to make one Manowarrior!"- Sir Dr. Joey DeMaio, 2012
Primitivsoundkunst:
http://www.morbid-alcoholica.com/2016 A.Y.P.S. = 0 A.R.C.U.