Hell (UK) - Human Remains

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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Siebi » 23. Mai 2011, 12:34

Zitat 1: "Davon abgesehen möchte doch kein vernünftiger Mensch mehr eine Produktion wie in den Achtzigern. Wenn wir ganz ehrlich sind, klingen die meisten Produktionen aus dieser Zeit einfach scheiße."
-> Nein! Nichtmal die erste Sabbat.

Zitat 2: "Wenn ich einfach nur so für mich im Auto oder zu Hause Musik höre, ist es meist eine Scheibe aus den Achtzigern. Den neuen Kram höre ich fast gar nicht mehr."
-> Aha. Also ist die Soundkacka aus den 80ern die bessere Musik und darum tönt die Hell so wie sie tönt. Alte Songs, neuer Sound, das ist der Sneap'sche Ansatz, jetzt habe ich es endlich begriffen.

Echt, ihr lest da Aussagen? Na gut. Mir wäre es wohl wie dem Neudi ergangen. Mich würde mal interessieren, was ihm sein Lehrmeister über Sound gelehrt hat. Dass er den Sound Colin Richardsons 1:1 übernommen hat, davon keine Rede. Doch halt, die Bands wollen diesen Sound ja genau so.
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Kubi » 23. Mai 2011, 12:45

Siebi hat geschrieben:Zitat 1: "Davon abgesehen möchte doch kein vernünftiger Mensch mehr eine Produktion wie in den Achtzigern. Wenn wir ganz ehrlich sind, klingen die meisten Produktionen aus dieser Zeit einfach scheiße."
-> Nein! Nichtmal die erste Sabbat.

Zitat 2: "Wenn ich einfach nur so für mich im Auto oder zu Hause Musik höre, ist es meist eine Scheibe aus den Achtzigern. Den neuen Kram höre ich fast gar nicht mehr."
-> Aha. Also ist die Soundkacka aus den 80ern die bessere Musik und darum tönt die Hell so wie sie tönt. Alte Songs, neuer Sound, das ist der Sneap'sche Ansatz, jetzt habe ich es endlich begriffen.


Da musste ich auch ein bisschen lachen. Aber er hat die Musik aus den Achtzigern dann schon auf die eher großen Bands reduziert. Er hört schon eher Maiden, Priest oder Sabbath als Heir Apparent & Co. Und dass man als Produzent mit anderen Ohren an Musik rangeht, ist doch eh klar. Ich glaube auch nicht, dass irgendeine Band, die in den 80ern aktiv war und nicht mit dem großen Budget ausgestattet war (nehmen wir z.B. HEIR APPARENT) heute genau dieses Ergebnis wieder wollen würden. Ich denke, das ist es, was er meint. Und damit liegt er sicher nicht falsch. Dass die Hörer das nicht so sehen, steht auf einem ganz anderen Blatt.
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon rapanzel » 23. Mai 2011, 12:47

Siebi hat geschrieben:Zitat 1: "Davon abgesehen möchte doch kein vernünftiger Mensch mehr eine Produktion wie in den Achtzigern. Wenn wir ganz ehrlich sind, klingen die meisten Produktionen aus dieser Zeit einfach scheiße."


Selbst eine Demo (!!!) Aufnahme, wie das ANNIHILATOR Demo von 1986 schlägt vom Sound her viele der aktuellen Produktionen. Der Gitarrensound ist bis heute mein absoluter Liebling!

Auch ein nettes Zitat:
"Wir haben gerade einen Platz auf einem Package, das im September startet, abgelehnt, weil wir dort an zweiter Stelle für rund 30 Minuten spielen sollten und ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir über diesen Punkt hinaus sind."

Glaub da liegt der gute Andy bissl falsch, den ob die Band "über diesen Punkt hinaus ist" muss sich jetzt erst mal zeigen!
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon holg » 23. Mai 2011, 12:49

rapanzel hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Zitat 1: "Davon abgesehen möchte doch kein vernünftiger Mensch mehr eine Produktion wie in den Achtzigern. Wenn wir ganz ehrlich sind, klingen die meisten Produktionen aus dieser Zeit einfach scheiße."


Selbst eine Demo (!!!) Aufnahme, wie das ANNIHILATOR Demo von 1986 schlägt vom Sound her viele der aktuellen Produktionen. Der Gitarrensound ist bis heute mein absoluter Liebling!


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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Kubi » 23. Mai 2011, 12:52

rapanzel hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:Zitat 1: "Davon abgesehen möchte doch kein vernünftiger Mensch mehr eine Produktion wie in den Achtzigern. Wenn wir ganz ehrlich sind, klingen die meisten Produktionen aus dieser Zeit einfach scheiße."


Selbst eine Demo (!!!) Aufnahme, wie das ANNIHILATOR Demo von 1986 schlägt vom Sound her viele der aktuellen Produktionen. Der Gitarrensound ist bis heute mein absoluter Liebling!


Sound ist eben eine sehr subjektive Sache. Vom technsichen Standard her schlägt das Demo von 1986 wahrscheinlich fast gar keine der aktuellen Produktionen und das ist natürlich etwas, was für Produzenten und Bands eine große Rolle spielt. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass dir der Sound des Demos so wie er ist besser gefällt. Frag mal Jeff Waters wie er die Produktion des Demos findet.... ;)
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 23. Mai 2011, 12:56

Das ganze läuft doch perfekt parallel mit dem Abstumpfen der heutigen Jugend. Sounds müssen keine Emotionen mehr transportieren, sie müssen nur noch laut, fett und agressiv sein.
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon rapanzel » 23. Mai 2011, 12:58

Kubi hat geschrieben:
Sound ist eben eine sehr subjektive Sache. Vom technsichen Standard her schlägt das Demo von 1986 wahrscheinlich fast gar keine der aktuellen Produktionen und das ist natürlich etwas, was für Produzenten und Bands eine große Rolle spielt. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass dir der Sound des Demos so wie er ist besser gefällt. Frag mal Jeff Waters wie er die Produktion des Demos findet.... ;)

Hehe, da hast du vollkommen Recht. Wenn ich mich recht erinnere, wurde das Demo damals im Keller von Jeff's alter Wohnung eingeholzt, also nix mit "techischem Standart" :lol: Was ich vielmehr damit sagen wollte ist, dass man generell (und vor allem heute) keine megateure Produktion brauch um gut zu klingen (subjektiv natürlich, wer kann sich das ausserdem leisten?). Auf der anderen Seite gibts auch teure Produktionen, die in meinen ohren absolut scheiße klingen; da hat jeder einen anderen Geschmack! Ich persönlich glaub ja, wenn viele Bands wieder wöchentlich proben und die Sachen im Studio wie früher aufnehmen würden und nicht einzelne Parts kopieren bis es passt, würden die auch Anders (besser?) klingen! Heute muss alles klar und fett produziert sein, wo bleibt da Gefühl?
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon holg » 23. Mai 2011, 12:59

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Das ganze läuft doch perfekt parallel mit dem Abstumpfen der heutigen Jugend. Sounds müssen keine Emotionen mehr transportieren, sie müssen nur noch laut, fett und agressiv sein.



Vielleicht mit ein Grund fü den Umstand, dass laute Musik aus PKWs fast immer Plastikmusik ist. Ich vernehme zum Beispiel selten überdrehte Armored-Saint-Alben aus Cabriolets.
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Hugin » 23. Mai 2011, 13:19

rapanzel hat geschrieben:Auch ein nettes Zitat:
"Wir haben gerade einen Platz auf einem Package, das im September startet, abgelehnt, weil wir dort an zweiter Stelle für rund 30 Minuten spielen sollten und ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir über diesen Punkt hinaus sind."

Glaub da liegt der gute Andy bissl falsch, den ob die Band "über diesen Punkt hinaus ist" muss sich jetzt erst mal zeigen!

Ich weiß nicht, ob das so gemeint ist, wie du das jetzt deutest. Es ist ja bei der Bewertung einer solchen Situation nicht unbedingt nur die Frage, ob der Status der Band in der Szene eine bessere Position hergibt, sondern auch, ob der Status der Musiker im Leben allgemein dazu führt, dass sie mit einer gewissen Konsequenz des Alters sagen: "Das tun wir uns nicht an, darüber sind wir hinaus." - Wer gut situiert ist, nicht auf die Band angewiesen ist und diese nur aus Spaß an der Freude betreibt, der kann doch ganz nach Gusto entscheiden, ob er mit seiner Hobby-Band im hohen Alter noch(mal) die harte Schule des Rock'n'Roll als Opener viel jüngerer Bands durchmachen will, oder ob er sagt: Wir warten auf eine Tourmöglichkeit, wo wir uns angemessen präsentieren können, so wie wir uns das vorstellen, oder wir lassen es bleiben. Das kann man natürlich auch als arrogant auslegen, aber es ist m.E. nicht unbedingt Selbstüberschätzung der Band, sondern vielmehr eine etwas versnobte Antwort auf die Frage: "Hab ich das nötig?" - Da finde ich die Ausschlagung des KIT-Angebots eher bedenklich als die obige Aussage bzgl. der ausgeschlagenen Tourofferte, weil da hätten sie ja die Möglichkeit bekommen, sich vor vielen Leuten angemessen zu präsentieren.
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Siebi » 23. Mai 2011, 13:25

Nochmal zum Sneap und seinem Soundverständnis. Er ist Musiker und er will den Sound so, weil es für ihn gut klingt. Sei ihm unbelassen. Im selben Atemzug sagt er, dass die Fans von den sterilen Produktionen die Schnauze voll haben. Was, bitte schön, ist denn an seinen Produktionen nicht steril? Der Gesang wahrscheinlich. :smile2:

Widersprüchliche Aussagen. Was will er eigentlich sagen? Mir gefallen Produktionen aus den 80ern meist weitaus besser. ok, eine Satan's Host nicht, aber Accept oder Vicious Rumors oder alte Metallica oder Flotsam. Wow! Was liebe ich den Sound der "Ride The Lightning" oder der "Warning Of Danger" oder der "Doomsday..."!

Das Problem scheint mir zu sein, dass Musiker nicht mehr spielen können müssen. Das andere ist, ein guter Produzent holt das Bestmögliche aus den Songs und dem Sound heraus. Er lässt die Band so klingen wie sie klingt. Bei Tägtgren, Nordström, Sielck, Liapakis und Sneap klingt nahezu jede Band gleich. Schade das, auch wenn ich zugeben muss, dass mir einige Werke der Herren zusagen, wie eben die neue Accept und jetzt Hell, was aber in erster Linie an den Songs liegt.
Birch hat Purple und Maiden produziert, die Bands klangen eigenständig und nicht nach "ah, eine Birch-Produktion!". Dierks hat es gekonnt, viele andere auch. Wieso geht das heute denn laut Sneap nicht mehr? Denke, dass man fürs Studio nicht viel Kohle ausgeben will, weil CDs eh nicht gekauft werden, und dann wird gerne der "fette" Sound von der Stange genommen. Allein am Budget kann es nicht liegen, wird aber gerne als Erklärung genommen. Aber: Atlantean Kodex, Procession, Argus, Steelwing, ja auch Enforcer und viele mehr erfreuen uns durch ihren eigenen Klang und dafür Respekt. Es geht also doch, Herr Sneap!
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Raf Blutaxt » 23. Mai 2011, 13:28

rapanzel hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:
Sound ist eben eine sehr subjektive Sache. Vom technsichen Standard her schlägt das Demo von 1986 wahrscheinlich fast gar keine der aktuellen Produktionen und das ist natürlich etwas, was für Produzenten und Bands eine große Rolle spielt. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass dir der Sound des Demos so wie er ist besser gefällt. Frag mal Jeff Waters wie er die Produktion des Demos findet.... ;)

Hehe, da hast du vollkommen Recht. Wenn ich mich recht erinnere, wurde das Demo damals im Keller von Jeff's alter Wohnung eingeholzt, also nix mit "techischem Standart" :lol: Was ich vielmehr damit sagen wollte ist, dass man generell (und vor allem heute) keine megateure Produktion brauch um gut zu klingen (subjektiv natürlich, wer kann sich das ausserdem leisten?). Auf der anderen Seite gibts auch teure Produktionen, die in meinen ohren absolut scheiße klingen; da hat jeder einen anderen Geschmack! Ich persönlich glaub ja, wenn viele Bands wieder wöchentlich proben und die Sachen im Studio wie früher aufnehmen würden und nicht einzelne Parts kopieren bis es passt, würden die auch Anders (besser?) klingen! Heute muss alles klar und fett produziert sein, wo bleibt da Gefühl?
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Hmm, bei AK ist das eine schwierige Sache. Der Sound generell gefällt mir, die Drums klingen irgendwie nicht gut, vor allem die Snare klingt seltsam, beinahe künstlich.

Ich denke auch, dass ei großer Teil der Bands aus den Achtzigern ihren Alben heute einen anderen Sound verpassen würde. Man arbeitet halt immer mit den Mitteln, die man zur Hand hat. Ob man die dann richtig einsetzt oder nicht, ist eine ganz andere Sache. Wenn ich mir z.B. die Neueinspielungen der Bonded By Blood von Exodus anhöre, so tut mir das schon körperlich weh, aber die Schuld nur bei Andy Sneap zu suchen, wäre wohl falsch, das will auch die Band so.
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon rapanzel » 23. Mai 2011, 13:31

Siebi hat geschrieben:Das Problem scheint mir zu sein, dass Musiker nicht mehr spielen können müssen.

Nicht mehr zusammen spielen müssen, genau!
Und bzgl. "fetter Sound"; als ich die PROCESSION das Erste Mal aufgelegt habe, hat der Sound mich förmlich umgeblasen. Ich geh mal mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Jungs kein mega Budget für die Aufnahmen hatten! AK, Argus und all die anderen mit eingeschlossen!
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon holg » 23. Mai 2011, 13:35

Ich denke mal, Oli hat den Grund schon schön erklärt: Während man in den 80ern ein völlig anderes Verständnis für "guten" Sound hatte, ist man heute - wie in vielen anderen Bereichen - eher auf Effektivität aus. Bei Masse an Produktionen, die abgeliefert werden müssen, versucht man sich zu organisieren. Und daher bedient man sich der modernsten Technik. Es werden Voreinstellungen benutzt, die dann eventuell auf die jeweilige Band minimal umgestellt werden. Das geht fix und der Hörer der Neuzeit nimmt das eh als den "guten" Klang wahr. Er ist es auch gar nicht anders gewohnt.

Ich merke das ja, wenn ich jüngeren Kollegen so etwas wie PORTRAIT, ASHBURY oder GATES OF SLUMBER vorspiele. Da kommen dann ratzfatz Kommentare wie "wie alt ist das denn?", "das klingt ja übel", "oh, wieder so ein Demo von einer damaligen Undergroundband" ... Die sind immer völlig baff, wenn sich dann heraus stellt, dass es sich um aktuelle Produktionen handelt.
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Raf Blutaxt » 23. Mai 2011, 13:40

Siebi hat geschrieben:Nochmal zum Sneap und seinem Soundverständnis. Er ist Musiker und er will den Sound so, weil es für ihn gut klingt. Sei ihm unbelassen. Im selben Atemzug sagt er, dass die Fans von den sterilen Produktionen die Schnauze voll haben. Was, bitte schön, ist denn an seinen Produktionen nicht steril? Der Gesang wahrscheinlich. :smile2:

Widersprüchliche Aussagen. Was will er eigentlich sagen? Mir gefallen Produktionen aus den 80ern meist weitaus besser. ok, eine Satan's Host nicht, aber Accept oder Vicious Rumors oder alte Metallica oder Flotsam. Wow! Was liebe ich den Sound der "Ride The Lightning" oder der "Warning Of Danger" oder der "Doomsday..."!

Das Problem scheint mir zu sein, dass Musiker nicht mehr spielen können müssen. Das andere ist, ein guter Produzent holt das Bestmögliche aus den Songs und dem Sound heraus. Er lässt die Band so klingen wie sie klingt. Bei Tägtgren, Nordström, Sielck, Liapakis und Sneap klingt nahezu jede Band gleich. Schade das, auch wenn ich zugeben muss, dass mir einige Werke der Herren zusagen, wie eben die neue Accept und jetzt Hell, was aber in erster Linie an den Songs liegt.
Birch hat Purple und Maiden produziert, die Bands klangen eigenständig und nicht nach "ah, eine Birch-Produktion!". Dierks hat es gekonnt, viele andere auch. Wieso geht das heute denn laut Sneap nicht mehr? Denke, dass man fürs Studio nicht viel Kohle ausgeben will, weil CDs eh nicht gekauft werden, und dann wird gerne der "fette" Sound von der Stange genommen. Allein am Budget kann es nicht liegen, wird aber gerne als Erklärung genommen. Aber: Atlantean Kodex, Procession, Argus, Steelwing, ja auch Enforcer und viele mehr erfreuen uns durch ihren eigenen Klang und dafür Respekt. Es geht also doch, Herr Sneap!


Steelwing? Ich mag die CD wirklich gerne, aber der Sound ist definitiv nicht eigenständig.

Bei der Sache mit dem Sound von der Stange hast du sicher Recht, wobei die Frage ist, wer daran Schuld hat.
Als Produzent ist es natürlich einfach, wenn du alle Bands mit den gleichen Sounds produzierst, gerade in Zeiten von ProTools und Konsorten. Aber da liegt doch die Schuld ganz klar auch bei den Bands, die zu einem Produzenten wie Sneap, Nordström oder Sielck gehen und sich so einen Sound verpassen lassen. Ich glaube, dass sich viele Musiker über den Sound keine Gedanken, die über es muss fett klingen hinausgehen.
Da kommt eine Band, die die ersten Sneap Produktionen für Nevermore gehört hat ins Studio und sagt, sie will auch so einen Sound. Und dann bekommt sie halt auch so einen Sound und ein paar Jahre später klingen alle Alben gleich.

Gerade bei den Gitarren erkenne ich beim Herrn Sneap aber schon Unterschiede zwischen Accept, Hell, Exodus odere. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass er selbst Gitarrist ist.
Zuletzt geändert von Raf Blutaxt am 23. Mai 2011, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hell (UK) - Human Remains

Beitragvon Siebi » 23. Mai 2011, 13:48

Dann sind die jüngeren Kollegen alle auf "Gleichmacherei" der Neuzeit gepolt. Dachte, die Jugend rebelliert und hebt sich von der Masse ab?!? Gut, wenn es jemandem gefällt, nix dagegen zu sagen. Mich stört nicht, dass man sich modernster Technik bedient. Allein der Umgang damit scheint das Problem zu sein. Oli Holzwarth meinte mal in gepflegter Weißbierrunde, wie geil Pro Tools wären, man bräuchte ab sofort kein Studio mehr, könne an den Songs feilen und feilen uswusf.! Er hätte seinen Bass auf der neuen Scheibe (er meinte die "Sophisticated") auf dem Klo aufgenommen. "Pass auf Siebi, da wirst staunen!" Tja, AA klingt in der Tat gänzlich anders. Auch die letzten beiden Produkte aus dem Hause Sieges Even lassen mich jedesmal schwärmen. Das ist so gut wie nix analog, aber trotzdem geht einem das Herz auf, weil der Sound die formidablen Songs so sonnenwarm durch den Körper flutet.
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