WARLORD

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Ulle » 2. Januar 2013, 00:36

Hast du da auch ein Beispiel parat? Also eine Scheibe ab 2000 mit einem Sound wie beispielweise auf der Cannons? Oder der Medieval Steel EP? (Ob man das nun für wünschenswert hält oder nicht mal dahingestellt)


Nö, hab ich nicht, zumal mich sowas halt auch schlicht wirklich interessieren würde. Man sollte ja auch beachten, dass da die Wahl der Instrumente, der Verstärker, der Boxen, der Mikros usw. auch eine gewaltige Rolle spielt.

Naja, wenn man mal den Frequenzgang vergleicht, Gleichlaufschwankungen, Sättigungseffekten, die Elektronik in einer Analogkonsole usw das verändert ja alles minimal den Sound. Und dadurch wird er (rein technisch betrachtet) doch verfälscht, oder nicht?


Natürlich, aber verfälscht wird der Sound so oder so. Wenn du z.B. bei einer Aufnahme Gitarre, Bass und Bassdrum soundlich aufeinander abstimmst (wird übrigens viel zu selten gemacht), werden die sich einzeln auch komplett anders anhören als im Mix. Man muss das Gesamtbild im Auge behalten und bei der Soundwahl nicht nur auf ein einzelnes Instrument achten, dann klingen "dünnere" Sounds im Gesamtmix plötzlich unglaublich fett, weil man zuvor weiß, wie man es handhabt, die Frequenzen im Auge behält usw. - ich will jetzt nicht mit Details langweilen :smile2:
Was ich meine ist, dass bei einer analogen Aufnahme nicht die Verfälschung (nennen wir es mal so) dafür verantwortlich ist, dass ein Sound plötzlich warm oder dynamisch klingt, sondern die Herangehensweise bei der Aufnahme an sich. Ersteres bringt Audiophilen auf einer supertollen Anlage vielleicht einen zusätzlichen 2%-Kick und erzeugt alleine bei der Vorstellung ein wohliges Gefühl, das will ich gar nicht bestreiten.

Wenn ich von tollen Analog-Produktionen rede, dann wĂĽrde ich aber sicherlich eher alte Van Halen-, Dio- oder Black Sabbath-Scheiben meinen, als jetzt z.B. Medieval Steel. Die EP hat natĂĽrlich ihren kultigen Reiz, aber eine gute Produktion - objektiv betrachtet - klang damals wie heute anders.
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Prof » 2. Januar 2013, 10:26

Ulle hat geschrieben:Natürlich, aber verfälscht wird der Sound so oder so. Wenn du z.B. bei einer Aufnahme Gitarre, Bass und Bassdrum soundlich aufeinander abstimmst (wird übrigens viel zu selten gemacht), werden die sich einzeln auch komplett anders anhören als im Mix. Man muss das Gesamtbild im Auge behalten und bei der Soundwahl nicht nur auf ein einzelnes Instrument achten, dann klingen "dünnere" Sounds im Gesamtmix plötzlich unglaublich fett, weil man zuvor weiß, wie man es handhabt, die Frequenzen im Auge behält usw. - ich will jetzt nicht mit Details langweilen :smile2:

Wenn ich von tollen Analog-Produktionen rede, dann wĂĽrde ich aber sicherlich eher alte Van Halen-, Dio- oder Black Sabbath-Scheiben meinen, als jetzt z.B. Medieval Steel. Die EP hat natĂĽrlich ihren kultigen Reiz, aber eine gute Produktion - objektiv betrachtet - klang damals wie heute anders.


Am Morgen die Diskussion nochmal frisch aufgegriffen. :smile2:

Die Details aus Musikersicht erklärt zu bekommen, lieber Ulle, ist gerade das was diese Diskussion so interessant macht.
Da ich nur ein winzig kleines bischen weiss vom Mastering (ein Freund von mir hat jahrelang in einem Masteringstudio gearbeitet und ich hab' da als Nebenjob 'kontrollegehört'), lese ich solche technischen Sachen sehr gerne.

Dass ich The Lamp of Thoth als Beispiel für eine Art nicht-zeitgemässe 'Kontraproduktion' angeführt habe, war teilweise ironisch gemeint, das hast du darin hoffentlich auch so gelesen, oder?
Was ich meinte war nicht dass man gerade den TLoT-Sound auf Warlord (oder 'ne andere Band) überträgt, das macht null Sinn. Es ging mir darum, darauf hinzuweisen dass diese Briten es halt wagen in allem so zu klingen wie ihre Vorstellung von 'kauzig' halt ist. Primitive, schlecht gespielte Musik mit schepperndem, rumpeligstem Sound. So passt das zusammen, wie auch Mucke und Sound vom Beispiel Hammers of Misfortune zusammenpassen.

Vor kurzem hab' ich mit einem alten Tapetrader über die Demos der frühen und Mitt-Achtziger geredet. Damals hörte man immer wieder dieselbe Leier wenn Undergroundband X mit superduper Demo(s) ihr Debütalbum in die Läden geschossen hat: 'Das Demo war viiiiieeeel besser!' Ja, logo, denn man wollte halt den Sound 'verbessern', aufwerten. Und so oft war das kontraproduktiv. Ein gewisses Mass an rumpeling and scheppering gehört halt zu bestimmten Spielarten im Metal.

Der Kontrast dazu bilden halt die von dir aufgeführten Ted Templeman- und Martin Birch-Produktionen der Dinosauriertruppen. Find' ich auch toll (die erste VH oder Maidens 'Killers' haut einen soundmässig noch immer komplett aus den Socken). Es komt halt drauf an was für einen Stil gespielt wird. Ich kann mir die 'Cannons...' mit einer Templeman-Produktion schlichtweg nicht vorstellen. Das sind einfach auch zwei verschiedene Welten.

Das mit dem Unterschied zwischen früher (ist auch relativ, 'früher') und heute was Vorbereitung, arrangieren und proben angeht, stimmt selbstverständlich zu 100 Prozent: ein guter Song, ein gutes Album, eine gute Band aufzubauen braucht Zeit und Einsatz. Aber was will man machen wenn, in unseren kurzlebigen Zeiten in denen die Jetzt!-Kultur regiert, diese Basis eines natürlichen Reifungsprozesses meistens fehlt?

Um nochmal auf Scorcher, dieses Ein-Mann-Projekt vom Tex aus Hellas zurückzukommen: der Kerl hat sich das Material auf 'Armageddon from the sky' über einige Jahre hinweg eigen gemacht. Dazu hat er sämtliche Instrumente selbst gespielt, was sich zweifellos positiv auf die Arrangements ausgewirkt hat. Alles hat kompositorisch nicht nur Hand und Fuss, die einzelnen Teile passen wirklich zusammen. Es sind richtige, detailverliebte Songs, keine zusammengewürfelten Ideen. Dass die DIY-Produktion dann auch eine Lernkurve hat, ist klar. Diese hat aber die Charme der Imperfektion.
Hier war jemand am Werk der, in deinen Worten, tatsächlich eine Vision von seiner Musik hat. Und genau das vermisse ich allzu oft und bewundere ich an der Scorcher-Scheibe sehr.
FĂĽr mich ist 'Armageddon from the sky' ein Paradebeispiel fĂĽr den wirklich Spirit der Achtziger: es wird nicht auf Retro geschielt, sondern ist schlicht und einfach gute, handgemachte Musik.
Das war dann der Scorcher-Werbespot fĂĽr heute. :smile2:
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Ulle » 2. Januar 2013, 12:01

Yep - sehe ich alles auch so, nur hab ich die Scorcher noch nicht gehört.
Und natĂĽrlich wurde die LoT-Ironie bemerkt - es kann ja nur Ironie sein :cool2:
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Goatstorm » 2. Januar 2013, 12:26

Es läuft doch letztlich wieder auf die schlichte Erkenntnis hinaus, dass eine Produktion zur jeweiligen Band passen muss. Wenn das der Fall ist, - egal ob analog oder digital - ist es eine gute Produktion. Dazu braucht man einerseits einen Produzenten, der es schafft, sich für die Band (nicht nur die Musik, sondern auch das ästhetische Gesamtpaket) zu sensibilisieren. Und man braucht eine stilsichere Band mit einer klaren Vision. Beides kann man heute im Metalbereich an einer Hand abzählen. Zu Warlord-Zeiten, als sich noch nicht jeder Schimpanse für einen Tonmeister hielt und die Qualitätskontrolle durch die Labels noch gegeben war, hatte deshalb jede Band ihren eigenen Sound. Und das macht die Musik der Zeit so einzigartig und toll. Heute nimmt Herr Sneap für Accept, Testament, Hell, etc. pp. die gleichen Presets und die Bands freuen sich noch, weil sie fett und modern klingen. Alles klingt gleich, alles klingt gleich beschissen, weil die Bands hinter den digitalen Sounds nicht mehr zu hören sind. Es ist nur noch Musik, keine Vision, kein eigenes Gesicht. Darum ist der ganze Kram heutzutage ja so unsagbar öde, weil alles austauschbar geworden ist. Wo sind die Bands, die man nach 5 Sekunden erkennt? Wo sind die Platten, die schon beim ersten Mal im Ohr hängen bleiben? Wo sind die Bands, die sich was eigenes trauen und nicht nur blind die 80er (Trad) bzw. 90er (Prog) nachäffen? Bands wie Warlord, Manilla Road, Manowar, Metallica, Slayer, letztlich der ganze 80er-Metal war nur möglich, weil die Bands den 70er-Sound weiterentwickelt und sich nicht darauf beschränkt haben, so klingen und auszusehen wie die Beatles, sondern was eigenes zu machen, die Latte höher zu legen.
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Prof » 2. Januar 2013, 12:41

Die Ironie dabei ist aber, dass viele Musiker die anno 1981 so um die 35 waren damals öfters in Interviews sagten, die neuen Bands klingen doch alle gleich. :smile2:
Ist halt auch Wahrnehmung, und zudem ein Generationsding.

Neuzeit-Bands die man nach 5 Sekunden identifizieren kann: Pharaoh, Orne/Reverend Bizarre, Artizan, Subsignal, Order of Nine. Sind alles auch Bands wobei der Sänger prägend ist.
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Ulle » 2. Januar 2013, 13:26

Ja, die Erkenntnis ist immer die gleiche und die Diskussion war ja auch schon oft da.
Im Endeffekt wird es sicherlich Leute geben, die sich in 25 Jahren auf Rhapsody berufen und den eigenständigen und tollen Sound loben.
Und dass das auch nochmal erwähnt wird: Die o.e. Wegbereiter der 80er machten aus ihren Einflüssen damals was Neues und Modernes - deshalb klangen sie eigenständig und frisch. Wer sich also 25 Jahre später dazu entschließt, diesen Idolen nachzueifern, der kann sie was das angeht niemals erreichen. Es ist nun mal so, dass die Slayers und Metallicas von heute nicht Enforcer und Vanderbuyst heißen, sondern Periphery oder Muse. Und ich weiß, dass man das jetzt absichtlich falsch verstehen kann, wenn man will.

Portrait oder Possessor oder In Solitude werden genau so wenig Metallica & Slayer ersetzen können, wie Graveyard oder The Devil's Blood Black Sabbath oder Coven ersetzen. Wer sich nach hinten orientiert kann nix Neues erwarten - so einfach ist das. Die einen Fans sind damit glücklich und möchten die Nacheiferer auch soundlich so haben wie die Originale, die Anderen verlieren das Interesse an den Nacheiferern und orientieren sich musikalisch anderweitig. Beides ist okay, wenn man dann damit glücklich ist.
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Goatstorm » 2. Januar 2013, 13:44

Ulle hat geschrieben: Wer sich nach hinten orientiert kann nix Neues erwarten - so einfach ist das.


Doch! Genau da widerspreche ich. Slough Feg, Primordial, Warning, Reverend Bizarre, Procession, Borrowed Time ... es gibt ja Bands, die den 80er-Metal stilsicher und eigenständig updaten. Jede dieser Bands hat ihren eigenen Sound und eine klare Vision (und noch dazu gute Songs!), aber leider kann man sie an einer Hand abzählen. Das ist das Manko. Etwas völlig "Neues" wird man heute jenseits von Experimentalkunst eh nicht mehr schaffen können. Auch bei Periphery und vor allem Muse geht's letztlich nur darum, bereits Bestehendes neu zusammenzufügen. Aber das braucht auch Kreativität.
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Ulle » 2. Januar 2013, 14:05

Hmm, ich finde obige Bands interessant und teilweise sehr gut, aber jetzt halt nicht so neu und revolutionär, wie das "damals" war - so meinte ich das halt auch. Ich gebe dir aber Recht, dass es sich bei deinen erwähnten Combos um gelungene "Updates" handelt. Gerade im traditionellen Bereich sind das wirklich nur ganz wenige Fälle - was am erwähnten Problem liegt.
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Nightrider » 2. Januar 2013, 20:28

Ich finde diesen Thread hochinteressant, aber was mir letztlich jetzt hier noch fehlt, ist die Quintessenz aus den Erkenntnissen von Ulle und Goatstorm. Was müsste sich denn nun aktuell ändern, damit man die Unverwechselbarkeit eines individuellen Bandsounds wieder wie früher mit entsprechender Einzigartigkeit (Stichwort: Wiedererkennungswert) hinbekommt? Egal, ob digital oder analog! Wo liegt also das soundtechnische Ei des Kolumbus für ein faktisches "Zurück in die Zukunft"?
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Ulle » 2. Januar 2013, 22:09

Nightrider hat geschrieben:Ich finde diesen Thread hochinteressant, aber was mir letztlich jetzt hier noch fehlt, ist die Quintessenz aus den Erkenntnissen von Ulle und Goatstorm. Was müsste sich denn nun aktuell ändern, damit man die Unverwechselbarkeit eines individuellen Bandsounds wieder wie früher mit entsprechender Einzigartigkeit (Stichwort: Wiedererkennungswert) hinbekommt? Egal, ob digital oder analog! Wo liegt also das soundtechnische Ei des Kolumbus für ein faktisches "Zurück in die Zukunft"?


Ganz einfach: Meiner Meinung nach eigenständigeres Songwriting. Das verleiht dem Sound von Anfang an das gewisse Etwas, was keine Produktion der Welt hinkriegt.
Ansonsten kann ich nur ne Klischeeantwort geben, die aber stimmt:
Das ist bei jeder Band anders :lol:

Okay, bei handgemachter Musik immer so authentisch wie möglich aufnehmen, dabei aber auch vernünftiges Equipment benutzen und (falls man sich nicht auskennt), jemanden fragen der sowohl vom Produzieren als auch von dem gewählten Musikstil an sich was versteht (und am besten noch Psychologie und Rhetorik studiert hat).
Auch wichtig: Üben, üben und üben. Die Songs vorher dumm und dämlich spielen, damit man eine Vorstellung kriegt wie das überhaupt klingen soll/kann. Dabei nie am Limit zocken, sondern sich wohlfühlen. Wichtig ist bei der Aufnahme an sich für mich auch, keine Takes zu stückeln, sondern den Song am Stück zu spielen um das richtige Gefühl dafür entwickeln. Kleine Fehler können das Salz in der Suppe sein, aber eben nicht bei jeder Musikrichtung - also nicht alles über einen Kamm scheren. Ein dreckiger Rutscher oder ein Intonationsfehler kann bei Reverend Bizarre ultracool sein, bei Watchtower wäre er das eher nicht.
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Raf Blutaxt » 3. Januar 2013, 02:12

Letztendlich ist es doch folgendes:
Eine Band, die weiĂź, was sie will, weiĂź, was sie tut und schafft, dass sich beides trifft.
The people united can never be ignited.
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Ulle » 3. Januar 2013, 10:25

Raf Blutaxt hat geschrieben:Letztendlich ist es doch folgendes:
Eine Band, die weiĂź, was sie will, weiĂź, was sie tut und schafft, dass sich beides trifft.


Ja genau, deswegen mache ich mich auch ĂĽber so viele Retrokapellen lustig :smile2:
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon GordonOverkill » 12. Januar 2013, 12:35

Ganz einfach: Meiner Meinung nach eigenständigeres Songwriting. Das verleiht dem Sound von Anfang an das gewisse Etwas, was keine Produktion der Welt hinkriegt.


Das geht schon sehr in die Richtung, wie ich das seh... wobei ich das "eigenständig" noch ein bisschen abwerten und schlicht durch "gut" ersetzen würde. Woraus besteht Musik? Am Ende doch im wesentlichen aus Rhythmus, Harmonie und Dynamik und aus einer größeren Idee, die diese drei Aspekte passend verbindet. Das ist das Wesentliche und das ist bei allen Bands gleich. Und wenn eine Band gute Harmonien, gute Rhythmen und gute Dynamik passend verbindet, dann ist es im Grunde zweitrangig, was für einen Stil sie spielt, welche Instrumente am Werk sind und wie das ganze produziert ist, das Ergebnis wird ein guter Song sein.
Mein Problem mit großen Teilen der "Retro-Bewegung" ist, dass dabei viel zu viel Wert auf das äußerliche Gewand und das ganze Drumherum gelegt wird, das dann irgendwie authentisch old-school wirken soll. Dieses Drumherum entspricht dann wohl der verbindenden Idee, allerdings nützt diese Idee nicht viel, wenn die Elemente, die durch sie verbunden werden, zweitklassig sind.
In meinen Augen hat ein old-school Song nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn er entweder auch auf den Veröffentlichungen der Vorbilder eine herausragende Stellung gehabt hätte (Es geht also darum, einen richtigen Hit zu schreiben, den die Bands damals zu schreiben "vergessen" haben.), oder wenn sie sich ehrlich dazu bekennt, eben nicht mehr zu sein als eine Tribut- oder Spaßband.
Bands wie Slough Feg oder Reverend Bizarre, die hier ja schon genannt wurden, sind in meinen Augen deshalb relevant, weil sie gerade diese Fähigkeit besitzen: Songs zu schreiben, die noch gefehlt haben, um den traditionellen Metal zu einem wirklich runden Gesamtbild zu machen. Am Rande bemerkt, weil mir das bisher nicht geglückt ist, gibts nach zehn Jahren aktivem Musiker-Dasein auch noch keine Veröffentlichung, unter der meine Credits stehen.
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon Unexpected Guest » 29. Januar 2013, 12:58

http://www.youtube.com/watch?v=_4QlEzcvo_o
Irgendwie bekomm ich das nicht mit den Videos hin.
Aber hier mal was neues von Warlord.
Save us from all these fairytales
we're livin' in a land of fantasies
give us all those dreams and hopes
together we could find a way to be free

http://www.musik-sammler.de/sammlung/eremit
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Re: Neues Warlord Album

Beitragvon rapanzel » 29. Januar 2013, 13:50

Unexpected Guest hat geschrieben:http://www.youtube.com/watch?v=_4QlEzcvo_o
Irgendwie bekomm ich das nicht mit den Videos hin.
Aber hier mal was neues von Warlord.

Du must nur _4QlEzcvo_o in den link einfĂĽgen, dann klappt's
An obscene invention of twisted minds:

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