
Da ich es ein wenig schade finde, dass schon einige Highlights des neuen Jahres im "Best Of 2012" untergegangen sind, wollte ich zumindest das vierte Album von PHARAOH mit einem eigenen Thread würdigen und vor der Versenkung bewahren. Das liegt vor allem daran dass das Album gerade in letzter Zeit bei mir enorm gewachsen ist. Der erste Eindruck war positiv, die ersten Durchgänge haben Spass gemacht, aber ich habe trotzdem lieber weiterhin die neue RAM gehört. Mittlerweile haben sich aber alle Songs fest in meinen Gehörgängen festgekrallt, ich kriege die Melodien aus "Graveyard Of Empires", "Burn With Me" oder "The Spider`s Thread" nicht mehr aus dem Kopf. Das überraschende für mich war festzustellen, dass die Songs trotz der komplexen Arrangements und der auf den ersten Hör nicht eingängigen Gesangslinien zu 100% Hand und Fuss haben. Vor allem "The Wolves" würde ich persönlich als eher "ungewöhnlich" in kompositorischer Hinsicht beschreiben, aber den Refrain sang ich plötzlich dauernd vor mich hin. Ich denke das liegt weniger daran, dass die Songs tatsächlich besonders eingängig sind sondern vielmehr an der Tatsache, dass PHARAOH jedem Stück seinen eigenen Charakter verpasst haben.
Und gerade das ist meiner Meinung nach heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Auf "Bury The Light" kann man jeden Song sofort vom anderen unterscheiden, jeder Song hat etwas Besonderes das der andere nicht hat. "The Year Of The Blizzard" erzählt eine fesselnde Geschichte anhand eines genialen Textes, "The Spider`s Thread" ist unglaublich melodisch, "The Wolves" fast thrashig-agressiv, "Castles In The Sky", ja man ich muss den Begriff an dieser Stelle verwenden, episch. Für mich ist das klassische Komponieren, das viele Bands heute nicht mehr drauf haben. Gleichzeitg kopieren PHARAOH nie, sondern sichern mit Tim Aymars Stimme und Matt Johnsons Riffs ihre Selbstständigkeit. Gerade Aymars Stimme holt die powermetallischen Riffs immer auf den Boden zurück, verleiht ihnen das Raue und Düstere das "Bury The Light" auszeichnet. Ich bin jedenfalls total begeistert von der Platte, und sollte mir vielleicht mal "Be Gone" und "The Longest Night" zulegen...