Prof hat geschrieben:Exodus der etwas anderen Art beim Rock Hard - nach einigen Tagen offline klicke ich den ersten Thread hier an und bin ganz schön erstaunt. Auch wenn ich dem RH in den letzten 10-15 Jahren nur noch wenig abgewinnen konnte und bereits Anfang der Neunziger aufs Heavy (oder was!?) umgestiegen war, berührt mich das schon. Die letzte Ausgabe die ich mir übrigens gekauft hatte, war die vom November 2013 (Motörhead auf dem Cover). Ganz passabel, das Heft.
Götz ist auch hierzulande ein bekanntes Szene-Urgestein, und war nicht nur das Aushängeschild des Magazins, sondern verkörpert für mich den metal spirit der 80s. Stratmann ist Magazin-Inhaber, nicht mehr, nicht weniger. Jetzt muss er de fakto wieder selbst arbeiten gehen. Seine 'Stellungnahme' empfinde ich als weitestgehend nichtssagend, leider.
Dass im Züge Götz' und Albrechts Entlassung soviele RH-Mitarbeiter gekündigt haben finde ich in unseren oft kalten Zeiten ganz gross. Und dass gerade die markantesten Schreiberlinge gegangen sind, sagt viel, wenn nicht alles. Man kann dem Boris nur die Daumen drücken.
Bei aller Empörung muss man aber sagen, dass wir alle Internetuser sind und insofern letztendlich mitverantwortlich für die grossen Änderungen in der Medienlandschaft. Wir leben in einer konfusen Übergangszeit, irgendwo im Nirgendwo zwischen einer alten Papierkultur und dem Digitalzeitalter. Die Präsenz des WWWs wirkt sich früher oder später auch aus auf die gesellschaftlichen Subkulturen und Nischen mit Hang zum Alten, gar Archaischen. Ausnahmsweise bildet der Metal hier mal keine Ausnahme.
Ob Martin Brandt vom wiederbelebten That's Metal den Untergang dieses Titanics mit Interesse verfolgt? *sinnier*
Wohlbetrachtet ist der Weg quasi frei für ein Magazin - und das sagt ein alter Eklektiker - dass eben NICHT das sogenannte 'breite Spektrum der harten Rockmusik' widerspiegelt. Denn es fehlt seit Jahren ein gut geschriebenes, regelmässig erscheinendes 'Zine dass sich auf die traditionellen Metalstile beschränkt, quasi zu den Wurzeln unserer Musik zurückgeht. Dass man sich damit als Redakteur quasi ins semi-pro-Fanzine-Zeitalter zurückkatapultiert (und selbstverständlich einem regulären Job nachgehen muss), wird wohl jedem klar sein. Es wäre aber eine reine Verschwendung wenn Leute wie Götz nicht in irgendeiner Form weitermachen würden.
Du hast in allen Punkten recht.
Das ist ein Spagat, den heutzutage keiner mehr schafft.
Zum RH sage ich lieber nichts, natürlich war es mal richtig wichtig und gut.
Natürlich war das Heavy oder Was? viel informativer (allein die cd-Beilagen hatten immer richtig geile Sachen am Start).
Ich habe noch die gaaaanz alten RH-Sachen zu Hause...da steckt schon Herzblut drin. Und das nicht zu knapp.
Für mich kann ich lediglich sagen, dass ich auch heutzutage ein gutes printmagazin, welches ich physisch in den eigenen Händen halten kann/nicht anklicken muss, jederzeit kaufen/unterstützen würde. Aber wie Du schon geschrieben hast, den Lauf der Dinge hält das nicht auf.