Der Anvil Chorus-Thread

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Kubi » 17. Dezember 2009, 08:56

Prof hat geschrieben:Ein persönliches, nuanciertes Review zu 'The killing sun' hat der Holg auf Powermetal.de geschrieben. Und dieses ist es wert, aufmerksam gelesen zu werden, damit man auch die schon erschreckend von metallischem Nichtverstehen zeugenden Noten im P.de-Soundcheck verdauen kann. Erinnert irgendwie an Pfiste, der im Heavy eine Kauzmetalscheibe bewerten muss.
Anyhow, hier geht's lang: http://powermetal.de/review/review-Anvi ... 14916.html

Noch eine Bemerkung am Rande. Dass der Gesang von Aaron Zimpel von bestimmten Hörern nicht verstanden und gebührend geschätzt wird, sagt viel aus über was denn heutzutage Metal sein soll und was nicht. Dabei haben eben jene Nichtkapierer nicht kapiert wie das Kapitel 1978-1982 der Hardrock- und Metalgeschichte aussieht - und was das Wort 'authentisch' eigentlich beinhaltet. Traurig, eigentlich.
Enfin, c'est comme ça.

'Once again you'll be back where you began'...


Ganz ehrlich, Prof, so sehr ich dich auch schätze, aber wenn ich Dinge wie "metallisches Nichtverstehen" oder "Gesang...nicht verstanden" lese, bekomme ich tatsächlich das Kotzen. Ich freue mich ja für dich (und für alle anderen), die "The Killing Sun" ganz fantastisch finden, aber am Ende geht es nicht ums Verstehen, sondern um Emotionen.

Natürlich ist Aaron ein eigenständiger Sänger, natürlich will er so klingen, wie er klingt. Das nützt nur alles nix, wenn einen das Dargebotene nicht berührt. Und das ist offensichtlich nicht nur bei mir der Fall. Den Herren dann fehlenden Sachverstand zu attestieren, könnte glatt von der Szene-Polizei kommen, die jeden runtermacht, der nicht CIRITH UNGOL vergöttert.

Zu den Noten nur der kurze Hinweis, dass es sich ganz bewusst um subjektive Noten handelt, deren Deskription die Hörgewohnheiten widerspiegeln.
http://www.musik-sammler.de/sammlung/kubi

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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Prof » 17. Dezember 2009, 11:02

Kubi hat geschrieben:Ganz ehrlich, Prof, so sehr ich dich auch schätze, aber wenn ich Dinge wie "metallisches Nichtverstehen" oder "Gesang...nicht verstanden" lese, bekomme ich tatsächlich das Kotzen. Ich freue mich ja für dich (und für alle anderen), die "The Killing Sun" ganz fantastisch finden, aber am Ende geht es nicht ums Verstehen, sondern um Emotionen.

Natürlich ist Aaron ein eigenständiger Sänger, natürlich will er so klingen, wie er klingt. Das nützt nur alles nix, wenn einen das Dargebotene nicht berührt. Und das ist offensichtlich nicht nur bei mir der Fall. Den Herren dann fehlenden Sachverstand zu attestieren, könnte glatt von der Szene-Polizei kommen, die jeden runtermacht, der nicht CIRITH UNGOL vergöttert.


Hoffentlich bist du nach dem kotzen gestern abend heute morgen frisch und munter aufgestanden.
Seit zweieinhalb Dekaden nervt es mich, als Cineast und freiberuflicher Journalist der im Filmbereich tätig ist, dass die Mehrheit der jüngeren und leider auch viele der etwas betagteren Kollegen eine sehr knappe filmhistorische Perspektive haben. Was vorhanden ist, scheint allzu oft 'Internetweisheit' zu sein. Trotzdem werden Noten vergeben, Rezensionen geschrieben. Das sollen sie tun, aber sich nicht wundern dass diese Noten nichts, nothing und nada aussagen. Wenn ich mich zu diesem permanenten und allgemein akzeptierten Missstand äussere, bin ich also Filmszenepolizist? Okay, dann bin ich es.
Musik ist Emotion, sagst du. Da gehe ich zu 100% konform. Und genau das, Emotion, ist auch mein Kommentar zu einer 6,5 oder 7,5 für ein Album das rein objektiv betrachtet (Kompositionen, Technik, Produktion/Mix) schon den Grossteil der Konkurrenz locker in die Tasche steckt. Eine 6,5 oder 7,5 ist hier die traurige Note des Nichtverstehens. Es wäre in diesem Fall, und in vielen anderen Fällen, besser dass man überhaupt keine Note abgibt. Das wäre ein Statement von einem indivuellen Menschen. Jetzt ist es bloss das grosse Nichtverstehen.
Normalerweise nehme ich solche 'Bewertungen' nicht ernst und schweige dezent drüber. Man wird älter, weiser, höflicher. Es gibt ja auch eh zu wenig Stunden am Tag und so viele Sachen die gehört werden wollen, man hat besseres zu tun. Für dieses Album bzw. diese Noten habe ich eine Ausnahme gemacht. Als Anvil Chorus-Polizist. Emotionen halt.

Gut zu wissen, dass 'The killing sun' es trotzdem auf Platz 1 bei Powermetal.de geschafft hat und dass das Review dazu von jemandem geschrieben wurde der es wirklich zu würdigen weiss. All's well that ends well.
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Sgt. Kuntz » 17. Dezember 2009, 11:15

Testsieger zu werden bei dieser Konkurrenz ist auch keine Kunst:

http://powermetal.de/soundcheck/show-So ... 09,20.html

Ausser HIRAX hab ich von denen noch nie was gehört und das ist wahrscheinlich auch ganz gut so. Ihr solttet mal mit ein paar gescheiten Labels zusammenarbeiten, denn viel "Power Metal" scheint da ja nicht dabei zu sein.
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Kubi » 17. Dezember 2009, 13:00

Prof hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:Ganz ehrlich, Prof, so sehr ich dich auch schätze, aber wenn ich Dinge wie "metallisches Nichtverstehen" oder "Gesang...nicht verstanden" lese, bekomme ich tatsächlich das Kotzen. Ich freue mich ja für dich (und für alle anderen), die "The Killing Sun" ganz fantastisch finden, aber am Ende geht es nicht ums Verstehen, sondern um Emotionen.

Natürlich ist Aaron ein eigenständiger Sänger, natürlich will er so klingen, wie er klingt. Das nützt nur alles nix, wenn einen das Dargebotene nicht berührt. Und das ist offensichtlich nicht nur bei mir der Fall. Den Herren dann fehlenden Sachverstand zu attestieren, könnte glatt von der Szene-Polizei kommen, die jeden runtermacht, der nicht CIRITH UNGOL vergöttert.


Hoffentlich bist du nach dem kotzen gestern abend heute morgen frisch und munter aufgestanden.
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Musik ist Emotion, sagst du. Da gehe ich zu 100% konform. Und genau das, Emotion, ist auch mein Kommentar zu einer 6,5 oder 7,5 für ein Album das rein objektiv betrachtet (Kompositionen, Technik, Produktion/Mix) schon den Grossteil der Konkurrenz locker in die Tasche steckt. Eine 6,5 oder 7,5 ist hier die traurige Note des Nichtverstehens. Es wäre in diesem Fall, und in vielen anderen Fällen, besser dass man überhaupt keine Note abgibt. Das wäre ein Statement von einem indivuellen Menschen. Jetzt ist es bloss das grosse Nichtverstehen.


Genau deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass bei uns hinter der Note eine Deskription steht, die das eigene, subjektive Hörverhalten beschreibt. Sprich, wenn jemand der Platte eine 6.0 gibt, meint er damit, dass er sie hören kann, in Ordnung findet, aber halt nie wieder auflegt. Das bewertet ganz bewusst nicht objektive Kriterien wie die von dir genannten. Dass man damit aneckt, ist klar. Gerade, wenn die Note nicht erklärt wird. Das wird bei AC aber passieren.

(M)Eine 7.5 bedeutet von der Deskription her: "Ein gutes Album, dem der letzte Kick fehlt, um es dauerhaft auflegen zu wollen. Interessierte sollten dennoch reinhören." Der für mich fehlende Kick ist der Gesang. Dazu gibt es einen für mein Empfinden langweiligen Song wie 'After Time' und einige tolle Kompositionen wie 'Deadly Weapons' oder 'Once Again'. Und das hat nichts mit "Nichtverstehen" zu tun, das ist weder richtig oder falsch. Es ist lediglich (m)eine Meinung. Ob sie dir nun passt oder nicht.

Und ganz ehrlich, ich war jahrelang Gegner der Noten. Aus genau den von dir angeführten Gründen. Sie einzuführen, hatte ganz allein strategische Gründe, um als Magazin weiter voranzukommen und so etwas wie den Soundcheck überhaupt durchzuführen. Jetzt wird die Scheibe - hoffentlich - ganz anders wahrgenommen, als hätte holg eben "nur" eine Rezension ohne Note geschrieben. Das hätten viele Leute nicht gelesen, weil sie die Band nicht kennen. Sad but true.

Prof hat geschrieben:Normalerweise nehme ich solche 'Bewertungen' nicht ernst und schweige dezent drüber. Man wird älter, weiser, höflicher. Es gibt ja auch eh zu wenig Stunden am Tag und so viele Sachen die gehört werden wollen, man hat besseres zu tun. Für dieses Album bzw. diese Noten habe ich eine Ausnahme gemacht. Als Anvil Chorus-Polizist. Emotionen halt.


Ich finde interessant, dass diese (im Durchschnitt immer noch sehr guten) Noten bei dir (und auch bei einer anderen mir bekannten Person) zu so viel Emotionen führt. Ich freue mich darüber, weil es a) zeigt, dass die Platte euch wirklich viel bedeutet und b) dass Musik überhaupt noch solche Gefühle wecken kann. Ich werde aber an diese Diskussion erinnern, wenn jemand anders mal "seine Band" von "euch" ungerecht behandelt fühlt. :harrr:

Prof hat geschrieben:Gut zu wissen, dass 'The killing sun' es trotzdem auf Platz 1 bei Powermetal.de geschafft hat und dass das Review dazu von jemandem geschrieben wurde der es wirklich zu würdigen weiss. All's well that ends well.


Und um auch das klarzumachen: Ich freue mich auch, dass ANVIL CHORUS das Album des Monats stellen und respektiere die Band sehr dafür, wie sie ihre Musik definiert. Ich muss sie deshalb nur noch lange nicht so guten finden wie einige hier.

Sgt. Kuntz hat geschrieben:Testsieger zu werden bei dieser Konkurrenz ist auch keine Kunst:

http://powermetal.de/soundcheck/show-So ... 09,20.html

Ausser HIRAX hab ich von denen noch nie was gehört und das ist wahrscheinlich auch ganz gut so. Ihr solttet mal mit ein paar gescheiten Labels zusammenarbeiten, denn viel "Power Metal" scheint da ja nicht dabei zu sein.


bla, bla, bla. Wenn du (immer noch) denkst, dass sich unser Magazin auf "Power Metal" beschränkt/spezialisiert, hast du nichts verstanden.
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Sgt. Kuntz » 17. Dezember 2009, 13:24

Kubi hat geschrieben:bla, bla, bla. Wenn du (immer noch) denkst, dass sich unser Magazin auf "Power Metal" beschränkt/spezialisiert, hast du nichts verstanden.


Hab nichts gegen das Magazin gesagt, nur die Auswahl der Promos ist ja echt fast nur mitleiderregend schlecht, die würde ich selbst gegen Bezahlung nicht anhören wollen, freiwillig schon gar nicht. Ist natürlich nur meine subjektive Meinung versteht sich, bitte nicht als Angriff oder so sehen.
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Goatstorm » 17. Dezember 2009, 13:29

Emotionen schön und gut, aber sobald man als offizieller Schreiber einer Internetpublikation, egal ob im Filmbereich oder im Musiksektor, seine Meinung öffentlich macht, wird man für viele Leute zu einer Autorität. Und spätestens ab diesem Punkt ist es nicht mehr nur mit Emotionen getan. Hier sollte auch Wissen und Verständnis vorhanden sein, und genau das ist eben in weiten Teilen des Journalismus nicht mehr gegeben. Ich gehe hier völlig konform mit dem Prof (übrigens bedenklich, wie man in letzter Zeit sofort als "Szenepolizist" niedergebrüllt wird, sobald man bestimmte negative Entwicklungen in der Szene nicht einfach kritiklos abnickt...). Natürlich sind die Noten unter den Reviews subjektive Einschätzungen, aber was glaubt ihr, wieviele Eure Leser diese Reviews tatsächlich auch als "subjektiv" wahrnehmen?
Es ist ganz allgemein verantwortungslos, Platten öffentlich von Leuten besprechen zu lassen, die weder Ahnung von der Geschichte der entsprechenden Musik haben, noch sich für das jeweilige Genre interessieren. Vor allem Soundchecks sind in diesem Punkt die Pest schlechthin, weil hier für die Leser Realitäten geschaffen werden, die zu Teilen auf unqualifizierten Einschätzungen beruhen. Egal ob im Print- oder im Onlinesektor. Soundchecks mit Noten sind eines der größten Übel im Musikjournalismus, weil es in den seltensten Fällen die besten Platten an die Spitze schaffen, sondern immer die gefälligsten, die jeden Hinz und Kunz gleichermaßen ansprechen. Welche Labels davon vor allem profitieren, muss ja nicht weiter erläutert werden. Letztlich ist es auch eine Folge dieser unsäglichen Soundcheck-Fetischisierung, dass die breite Masse nicht mehr wirklich erkennt, was Qualität ist, und stattdessen den Durchschnitt abfeiert, weil ja irgendeine Redaktion mit einer Nr.-1-Platzierung die jeweilige Band ex cathedra abgesegnet hat.
Es geht nichts über ein fundiertes Einzelreview von jemanden, der die Band kennt, über die Hintergründe des Releases informiert ist und über das Wissen und die Fähigkeiten verfügt, die Platte entsprechend in ihrem stilistischen Kontext zu bewerten. Dann darf's auch ruhig subjektiv und emotional sein.
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Prof » 17. Dezember 2009, 13:47

@ Kubi:
Die oft furchtbar inkompetenten und nichtssagenden Reviews in Printmedien - ob sie jetzt über Metal, Pop, Kino, Literatur oder etwas anderes berichten - muss man nicht nochmal in einem Hobby-Webzine kopieren. Es ist weitaus sinnvoller, im Grunde genommen sogar ethisch, nur noch einen Bruchteil der Erscheinungen mit Reviews zu berücksichtigen und den ganzen Hitparade-/Soundcheck-Unfug aussen vor zu lassen. Wer braucht überhaupt diesen monatlichen Erscheinungsrhythmus? Es gibt doch keinen Kiosk- oder Abonnenten-Zwang? Stellt etwas online wenn es wirklich Sinn macht, wenn genügend Qualität vorhanden ist.
Dass die Mainstreampresse, in diesem Rahmen betrachtet, qualitativ zweifellos den allseits berüchtigten Bach runtergeht (wir reden hier nicht von wirtschaftlichen Aspekten), leuchtet ein. Was in der Metalszene eine Aufgabe für die Zukunft wäre: weniger Reviews, dafür aber gerne längere die besser geschrieben sind und, zum Beispiel, auch Teile der Bandgeschichte aufgreifen, damit die Perspektive des besprochenen Albums besser stimmt.

Für 'Leser' die Reviews und Bands nicht erforschen weil ein bestimmtes Album nicht in der monatlichen Notenparade plaziert ist, gibt es eh keine Hoffnung. Dafür schreibt man nicht. Man sollte auch als Hobbyschreiberling genau über seine Prioritäten nachdenken. Die Notenparade/Richterskala auf Powermetal.de gibt mir nichts extra, eher im Gegenteil: sie zeigt, dass hier die Printzines nachegeahmt werden, obwohl ihr das als recht erfolgreiches Webzine überhaupt nicht nötig habt.
So, und jetzt geh' ich mal raus, einen Spaziergang durch den frischen Schnee machen. :smile2:
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Rantanplan » 17. Dezember 2009, 13:49

Edit:

Ich halt mich doch lieber aus der Diskussion raus. Soll ja jeder machen, wie er will.
Zuletzt geändert von Rantanplan am 17. Dezember 2009, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Michael@SacredMetal » 17. Dezember 2009, 14:03

Sehr interessante und gut geführte Diskussion, großes Lob!
Ich hoffe, dass beide "Seiten" ihre Meinung hier weiter so vehement vertreten können, ohne von der jeweils anderen angemacht zu werden (was bisher natürlich nicht geschehen ist).
Kontroverse Meinungen sollen hier bitte IMMER gepostet werden dürfen - aber bei Gegenwind darf man bitte nicht mit schweren Geschützen schießen. Und das ist inzwischen eben der Unterschied zu vielen anderen Foren, meiner Meinung nach. SOWAS klappt hier (meistens) und anderswo eben nicht. Danke dafür.

Zur Sache: Ich sehe Noten auch recht kritisch und habe aus denselben Gründen, wie sie Prof und Goatstorm anführen, keine bei Sacred Metal eingeführt. WENN man aber welche nutzt (wie ich beim RH), sollte man bei tollen Scheiben auch eine ebensolche Note raushauen. Ich höre Metal seit 1986 und bin immer noch völlig emotional dabei, wenn mich eine Platte irgendwie berührt (wie in diesem Jahr WHW und Crescent Shield, gerade aktuell Vektor) - wieso scheut man davor zurück, mal ne 9 oder ne 9,5 oder gar eine 10 herauszuhauen?
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Kubi » 17. Dezember 2009, 14:05

Sgt. Kuntz hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:bla, bla, bla. Wenn du (immer noch) denkst, dass sich unser Magazin auf "Power Metal" beschränkt/spezialisiert, hast du nichts verstanden.


Hab nichts gegen das Magazin gesagt, nur die Auswahl der Promos ist ja echt fast nur mitleiderregend schlecht, die würde ich selbst gegen Bezahlung nicht anhören wollen, freiwillig schon gar nicht. Ist natürlich nur meine subjektive Meinung versteht sich, bitte nicht als Angriff oder so sehen.


Ich bin ein bisschen irritiert, dass du die Qualität der Bands bewerten willst, ohne sie zu kennen. Selbst wenn der Dezember jetzt (und auch generell) kein herausragender VÖ-Monat ist. Aber das ist bekannt.

Goatstorm hat geschrieben:Emotionen schön und gut, aber sobald man als offizieller Schreiber einer Internetpublikation, egal ob im Filmbereich oder im Musiksektor, seine Meinung öffentlich macht, wird man für viele Leute zu einer Autorität. Und spätestens ab diesem Punkt ist es nicht mehr nur mit Emotionen getan. Hier sollte auch Wissen und Verständnis vorhanden sein, und genau das ist eben in weiten Teilen des Journalismus nicht mehr gegeben. Ich gehe hier völlig konform mit dem Prof (übrigens bedenklich, wie man in letzter Zeit sofort als "Szenepolizist" niedergebrüllt wird, sobald man bestimmte negative Entwicklungen in der Szene nicht sofort kritiklos abnickt...). Natürlich sind die Noten unter den Reviews subjektive Einschätzungen, aber was glaubt ihr, wieviele Eure Leser diese Reviews tatsächlich auch als "subjektiv" wahrnehmen?
Es ist ganz allgemein verantwortungslos, Platten öffentlich von Leuten besprechen zu lassen, die weder Ahnung von der Geschichte der entsprechenden Musik haben, noch sich für das jeweilige Genre interessieren. Vor allem Soundchecks sind in diesem Punkt die Pest schlechthin, weil hier für die Leser Realitäten geschaffen werden, die zu Teilen auf unqualifizierten Einschätzungen beruhen. Egal ob im Print- oder im Onlinesektor. Soundchecks mit Noten sind eines der größten Übel im Musikjournalismus, weil es in den seltensten Fällen die besten Platten an die Spitze schaffen, sondern immer die gefälligsten, die jeden Hinz und Kunz gleichermaßen ansprechen. Welche Labels davon vor allem profitieren, muss ja nicht weiter erläutert werden. Letztlich ist es auch eine Folge dieser unsäglichen Soundcheck-Fetischisierung, dass die breite Masse nicht mehr wirklich erkennt, was Qualität ist, und stattdessen den Durchschnitt abfeiert, weil ja irgendeine Redaktion mit einer Nr.-1-Platzierung die jeweilige Band abgesegnet hat.
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Das alles hast du ja schon im "Ende des Musikjournalismus"-Thread angesprochen. Und ich kann dir da auch zu großen Teilen nicht wideresprechen. Aber der Soundcheck ist kein Übel des Musikjournalismus, sondern ein Übel der Musikhörer, die sich nicht die Mühe machen (wollen) oder die Zeit haben, sich durch Dutzende Reviews pro Woche zu lesen, um zu erforschen, was ihnen ggf. gefallen könnte. Denen können diese Noten durchaus zur Orientierung dienen, um überhaupt in der VÖ-Flut einen kleinen Überblick zu behalten. Dass dabei VÖs untergehen können, ist wahr, lässt sich aber leider nicht vermeiden. Dennoch kann man nach einer Weile den Geschmack gewisser Leute einschätzen und von da ableiten, ob man sich Alben anhören sollte. So wie es der Prof bspw. bei holg machen kann. Oder du bei Rüdiger.

Die Vorstellung bei jeder Rezension gleich einen musikhistorischen Kontext herzustellen und ewig lang über jede Platte zu schreiben, scheitert einfach an der Masse der VÖs. Selbst, wenn jeder in der Redaktion nur die besprechen würde, die gefallen, wären das schon zu viele. Das ist als romantisches Ideal toll, in der Realität aber offensichtlich nicht durchführbar

Prof hat geschrieben:@ Kubi:
Die oft furchtbar inkompetenten und nichtssagenden Reviews in Printmedien - ob sie jetzt über Metal, Pop, Kino, Literatur oder etwas anderes berichten - muss man nicht nochmal in einem Hobby-Webzine kopieren. Es ist weitaus sinnvoller, im Grunde genommen sogar ethisch, nur noch einen Bruchteil der Erscheinungen mit Reviews zu berücksichtigen und den ganzen Hitparade-/Soundcheck-Unfug aussen vor zu lassen. Wer braucht überhaupt diesen monatlichen Erscheinungsrhythmus? Es gibt doch keinen Kiosk- oder Abonnenten-Zwang? Stellt etwas online wenn es wirklich Sinn macht, wenn genügend Qualität vorhanden ist.


Ich verstehe diesen Ansatz und wir haben intern lange und ausführlich darüber diskutiert, ob und wie Dinge wie Noten/Soundcheck einführen. Letztendlich glaube ich, dass die Reviews heute nicht anders sind als vor einem oder zwei Jahren, nur eben eine Note darunter steht. Das ist - wie schon erwähnt - eine strategische Entscheidung gewesen. Auch, weil die Leser es wiederholt und vermehrt gefordert haben.

Prof hat geschrieben:Dass die Mainstreampresse, in diesem Rahmen betrachtet, qualitativ zweifellos den allseits berüchtigten Bach runtergeht (wir reden hier nicht von wirtschaftlichen Aspekten), leuchtet ein. Was in der Metalszene eine Aufgabe für die Zukunft wäre: weniger Reviews, dafür aber gerne längere die besser geschrieben sind und, zum Beispiel, auch Teile der Bandgeschichte aufgreifen, damit die Perspektive des besprochenen Albums besser stimmt.

Für 'Leser' die Reviews und Bands nicht erforschen weil ein bestimmtes Album nicht in der monatlichen Notenparade plaziert ist, gibt es eh keine Hoffnung. Dafür schreibt man nicht. Man sollte auch als Hobbyschreiberling genau über seine Prioritäten nachdenken.


Ich schreibe für jeden Leser. Und wenn mir ein Album besonders am Herzen liegt, die Rezension dazu aber niemand liest, weil er die Band nicht kennt und auch sonst nicht darauf aufmerksam gemacht wird, dann finde ich das schade. Bei ANVIL CHORUS z.B. wäre genau das passiert. Und zu sagen, dass "Leser", die nicht die Zeit und Muße haben, sich selbst durch unzählige Reviews/MySpace-Seiten etc. zu klicken, ohne eine Guideline zu haben, es nicht wert sind für sie zu schreiben, ist ganz schön elitär.

Prof hat geschrieben: Die Notenparade/Richterskala auf Powermetal.de gibt mir nichts extra, eher im Gegenteil: sie zeigt, dass hier die Printzines nachegeahmt werden, obwohl ihr das als recht erfolgreiches Webzine überhaupt nicht nötig habt.


Das haben wir offensichtlich anders gesehen. :)
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Goatstorm » 17. Dezember 2009, 14:12

Michael@SacredMetal hat geschrieben: Ich höre Metal seit 1986 und bin immer noch völlig emotional dabei, wenn mich eine Platte irgendwie berührt (wie in diesem Jahr WHW und Crescent Shield, gerade aktuell Vektor)


Merkt man kaum... :smile2:


Sollen wir die letzten Posts vielleicht in den "Musikjournalismus"-Thread verschieben? Dann hätten Anvil Chorus hier wieder einen Thread für sich selber.
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Michael@SacredMetal » 17. Dezember 2009, 14:18

Goatstorm hat geschrieben:
Michael@SacredMetal hat geschrieben: Ich höre Metal seit 1986 und bin immer noch völlig emotional dabei, wenn mich eine Platte irgendwie berührt (wie in diesem Jahr WHW und Crescent Shield, gerade aktuell Vektor)


Merkt man kaum... :smile2:


Sollen wir die letzten Posts vielleicht in den "Musikjournalismus"-Thread verschieben? Dann hätten Anvil Chorus hier wieder einen Thread für sich selber.



Mir egal, wenn einige das zuviel finden. Ich mach so weiter. :)

Verschieben? Hmm, weiß nicht - was meint ihr?
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Goatstorm » 17. Dezember 2009, 14:21

Michael@SacredMetal hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:
Michael@SacredMetal hat geschrieben: Ich höre Metal seit 1986 und bin immer noch völlig emotional dabei, wenn mich eine Platte irgendwie berührt (wie in diesem Jahr WHW und Crescent Shield, gerade aktuell Vektor)


Merkt man kaum... :smile2:


Sollen wir die letzten Posts vielleicht in den "Musikjournalismus"-Thread verschieben? Dann hätten Anvil Chorus hier wieder einen Thread für sich selber.



Mir egal, wenn einige das zuviel finden. Ich mach so weiter. :)

Verschieben? Hmm, weiß nicht - was meint ihr?


Jetzt werd mal hier nicht zu pädagogisch. Triff eine diktatorische Entscheidung.
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Ulle » 17. Dezember 2009, 14:30

Ich will gar nicht lange mitgackern wollte aber sagen, dass ich es schade finde, dass ihr bei PM Noten eingeführt habt. Die Begründung verstehe ich, nur verstehe ich sie nicht :lol:
Man neigt nämlich auch als interessierter Leser dazu, ein Review nicht durchzulesen, weil man bereits vorher ne 6 oder 7 sieht und dann denkt das lohnt sich ja eh nicht.

Mich widert es aber alllgemein an, dass man Musik öffentlich nach Noten bewertet. "Kunst" und "benoten" sind zwei Wörter, die eigentlich gar nicht im selben Satz Platz haben dürften.

Man stelle sich folgendes Szenario vor:
Dali und Picasso landen beim Soundcheck im Mittelfeld, weil nur die progressiven Kunstfans sie gut finden, Traditionalisten wie Bosch und Rembrandt landen weiter vorne, weil zumindest jeder ein bisschen was mit anfangen kann und Carl Jutz kriegt ne Plusminus Kritik, weil der eine auf seinen Kitsch steht, der andere ihn aber eklig findet.
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Re: Anvil Chorus - 'The killing sun'

Beitragvon Michael@SacredMetal » 17. Dezember 2009, 14:35

Goatstorm hat geschrieben:
Michael@SacredMetal hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:
Michael@SacredMetal hat geschrieben: Ich höre Metal seit 1986 und bin immer noch völlig emotional dabei, wenn mich eine Platte irgendwie berührt (wie in diesem Jahr WHW und Crescent Shield, gerade aktuell Vektor)


Merkt man kaum... :smile2:


Sollen wir die letzten Posts vielleicht in den "Musikjournalismus"-Thread verschieben? Dann hätten Anvil Chorus hier wieder einen Thread für sich selber.



Mir egal, wenn einige das zuviel finden. Ich mach so weiter. :)

Verschieben? Hmm, weiß nicht - was meint ihr?


Jetzt werd mal hier nicht zu pädagogisch. Triff eine diktatorische Entscheidung.



Okay, aber du musst es tun.
*milde lächel*
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