von tobi flintstone » 23. September 2012, 12:50
Da Legacy mit dem HOA 2012 Bericht ist ja nun erschienen, also nun hier extra fĂŒr Volker:
Donnerstag
PORTRAIT sind ein guter Opener und ziehen viel Publikum. Einigen Soundproblemen, vor allem bei 'Beast Of Fire', zum Trotz kommen die jungen Schweden gut an. Allerdings ist ihre ungestĂŒme Energie heute einer gewissen Rock-Kante gewichen.
Nach zwei etwas merkwĂŒrdigen Absagen haben es WARBRINGER endlich zum HOA geschafft und enttĂ€uschen niemanden. Spielfreude, Energie, Druck und jede Menge Bewegung, die Band macht alles richtig! Einzig der Gitarrensound könnte etwas schneidender sein.
JAGUAR sind eines der Highlights des Festivals! Der Proto-Speed-Metal wird mit so viel Energie ins Publikum gefeuert, dass es eine wahre Wonne ist. Der extrem agile und sympathische Frontmann setzt dem geilen Auftritt mit vielen Kabriolen und Top-Leistung das SahnehÀubchen auf. Nicht nur bei 'Dutch Connection' und 'Axe Crazy' geht der Garten steil wie Sau.
Leider zeigt sich, dass es SOLEMNITY nach dieser Vorstellung schwer haben das Publikum zu halten. Es gibt an der Leistung der Musiker nichts zu meckern und zu den Showeinlagen kann man stehen wie man möchte, trotzdem wirkt der Auftritt heute etwas zu zahm und selbst ein Hit wie 'Fire In Mainstreamland' reiĂt nicht viel raus.
LIZZY BORDEN sind eine perfekt geschmierte Unterhaltungsmaschine, leider ist der Gig zu routiniert. Manche Showelemente wirken etwas albern und die Songs nicht so mitreiĂend und knackig wie auf der 'Murderous Metal Roadshow'. Trotzdem ist es vor der BĂŒhne sehr voll und die Leute haben ihren SpaĂ.
Freitag
ATTIC vekaufen ihr Merch zu Fan-freundlichen Preisen und sind abseits der BĂŒhne super-symphatisch. Die Truppe, die im positivsten Sinne old-school ist, glĂ€nzt auf der BĂŒhne mit Energie und AttitĂŒde. Der Gesang ist einzigartig gut und das Highlight im Set ist 'The Headless Horseman.
Es folgt der old-school Hardrock des Power-Trios VANDERBUYST. Der fist-raising and beer-drinking Sound passt hervorragend zum Wetter und das Charisma und Nicht-Image der Truppe wird honoriert. Die Nummern vom zweiten Album kommen live viel besser als auf Scheibe, trotzdem geht's beim Klassiker 'Tracy Lords' am meisten ab.
Die sympathischen Thrasher von ARTILLERY rĂ€umen ordentlich ab und es zeigt sich, dass das Publikum auch auf die hĂ€rteren Bands des Festivals abfĂ€hrt. Der FĂŒnfer zockt sich arsch-tight durch ein Programm, in welchem sich die neuen Nummern neben den Ă€lteren Kloppern behaupten können.
Danach unterhalten SILVER MOUNTAIN mit solidem, erdigem Hardrock, der zwar etwas gesetzt und zahm wirkt, aber trotzdem Fans vor die BĂŒhne zieht. Der Sound ist OK, lediglich der Gesang ist zu leise. Alles in allem aber eher ein durchschnittlicher, unspektakulĂ€rer Auftritt.
Der knackige US-Metal von EDEN lockt leider nicht viele Zuschauer vor die BĂŒhne, die Band nimmt's gelassen und zieht mit ihrer tollen Performance bestimmt ein paar der Neugierigen auf ihre Seite. Der Gig wĂ€re durch ein paar schnellere Nummern in der Setlist noch besser geworden, da das Midtempo vorherrscht.
Hinter THE SANITY DAYS verbergen sich ehemalige Onslaught Musiker, die Songs der dritten Onslaught Platte plus Grim Reapers 'See You In Hell' darbieten. Steve Grimmett ist toll bei Stimme und hat super Laune, davon lÀsst sich das Publikum schnell anstecken und geht gut mit.
Danach spielen die kanadischen FIST, nicht mit den briteschen Fist zu verwechseln. Die Truppe spielt musikalisch einwandfrei und auch der Gesang ist klasse dargeboten. Leider agiert die Band etwas hĂŒftsteif und der Orgelsound aus dem Keyboard ist viel zu leise, so verlieren die Nummern viel von ihrem eigenstĂ€ndigen Charme.
Samstag
Sogar Gott hasst TALES OF HORROR, sie sind die einzige Band des Festivals, die bei Regen ran muss. Trotz des Mistwetters finden sich zahlreiche Fans vor der BĂŒhne ein und gehen gut mit, viele sind sogar textsicher. GroĂes Plus des Vierers ist Markus Brand, dessen Organ und Habitus sehr an Bruce Dickinson erinnert. 'Back To Metal' und 'We Don't Need To Burn In Hell' kommen am besten an.
Die Italiener von MEGAHERA hatten an der Grenze Probleme mit ihren Papieren und konnten nicht auftreten.
ADX mussten leider ob eines Blinddarmdurchbruchs und dazu gehöriger OP absagen.
Ob der Fuchs um den Schultern des IN SOLITUDE SĂ€ngers wieder ein Roadkill ist, ist nicht bekannt, wĂŒrde aber zu seinem kaputten Auftritt, der von jeder Menge Chaos und Wahnsinn gekennzeichnet ist, passen. Leider leidet darunter die Tightness, so dass der Funke heute nicht aufs Publikum ĂŒberspringen will.
HOBBS ANGEL OF DEATH können nicht nur das hĂ€Ălichste angeboten Band-Shirt des Festivals fĂŒr sich beanspruchen, sondern auch eine energiegeladene Show. Der SĂ€nger, der etwas an Ron Jeremy erinnert, peitscht die Fans ordentlich auf und die Rest-Band hĂ€lt was er verspricht. Brutal ohne Mumpitz und Stuss!
Hier spielen die Briten und nicht die DĂ€nen! Der melodische NWoBHM-Sound passt hervorragend aufs HOA und BLACK ROSE sind die groĂe Ăberraschung 2012. Niemand hĂ€tte erwartet, dass die alten Herren so druck- und gehaltvoll rocken. Spielfreude wird mit positiver Energie und musikalischem Können gepaart. Chapeau!
Diese Band kocht wirklich jedes Festivalpublikum hoch. TANKARD sorgen fĂŒr good friendly violent fun und Gerre hat das Publikum voll im Griff. Die gesamte Band ĂŒberzeugt mit AgilitĂ€t und Spielfreude, so dass es leicht ist sich im Pit in einen Rausch zu bangen. Klassiker und neue Nummern werden abgefeiert.
 "Yeah, well, you know, that's just, like, your opinion, man."