So, brothers. Ich hatte also die Gelegenheit SKULL FIST bei ihrer Station der Wild Wild West-Tour am 19. August in Vancouver zu sehen. Die Location Funky's in Vancouver Downtown liegt genau an dem Punkt, wo die West Hastings zur East Hastings wird. Wer sich etwas in Vancouver auskennt, der weiß, dass gerade East Hastings in der Drogen-Problemstadt Vancouver eine außerordentliche Stellung einnimmt. Nachdem man allerdings an den Junkies auf der Straße vorbeimarschiert war, offenbarte sich das Funky's als sehr coole Bar im amerikanischen Stil. Um die kleine Bühne ist der Laden am Ende mit etwa 100 bis 120 Leuten gut gefüllt.
Kurz zu den anderen Bands. Der Opener STRYKER braucht aus meiner Sicht noch ein paar strenge Winter. Der oldschoolige Heavy Metal konnte zwar teilweise gefallen, aber vor allem der Sänger (so sah Dave Mustaine wohl mit 15 aus) muss noch hart an sich arbeiten. Höhepunkt war das PRIEST-Cover "Hell Patrol". Wenn ich mir's recht überlege, sieht die Zukunft für die Band aber doch rosig aus. Als mir der Sänger begeistert erzählte, dass er vor einigen Wochen THE DEVIL'S BLOOD gesehen habe, habe ich ihm gleich mal POWERVICE ans Herz gelegt und ihm den Bandnamen ins Handy getippt. Wer STRYKER mal anchecken möchte, kann das hier tun:
http://www.myspace.com/strykermetalHeadliner waren BLACK WIZARD. Johnny, der Gitarrist der, ist laut Jackie Slaughter ehemaliges Bandmitglied von SKULL FIST. Mit deren US-Metal haben BLACK WIZARD jedoch nichts gemein. Hier regiert unheimlich dynamischer Rock/Metal mit SABBATH-Zitaten an allen Ecken und Enden. Live war es jedenfalls super! Hier kann man mal reinhören:
http://www.myspace.com/blackwizardcomUnd zwischen den beiden Bands spielen SKULL FIST einen schier unglaublichen Gig. Was Stageacting angeht, sind die Kanadier wahre Meister ihres Fachs. Es wird gepost, dass es eine Freude ist. Die Klamotten sind öldschööl to the core. Der Bassist etwa rockt mit einem zerfetzten THIN LIZZY-Shirt, die süße Drummerin Alison Thunderland läuft mit Leder und Nieten auf, usw. Das Ganze wirkt aber echt und keinesfalls aufgesetzt. Musikalisch ist alles im Lot und kein Schwachpunkt auszumachen. Absoluter Blickfang ist trotz Alison aber Gitarrist und Sänger Jackie Slaughter. Der Typ hat das Zeug zum Star. Soviel steht fest. Stageacting, Gepose und vor allem die Stimme sind absolut mitreißend. Damit haben SKULL FIST etwa ihren Nachwuchskollegen von ENFORCER etwas Entscheidendes voraus. Wo Olof mit seiner Studioleistung live leider nicht mithalten kann, setzt Jackie nochmal gehörig einen drauf!
Zu den Songs: SKULL FIST spielen neben den fünf Songs der EP einen oder zwei ältere Tracks, die mir leider (noch) nicht bekannt sind. Von den EP-Songs funktioniert live jeder einzelne, "Ride The Beast" ragt am Ende dennoch heraus. Mit dem unerwarteten und tollen Cover "Iron Maiden" als Zugabe beenden SKULL FIST einen überragenden Auftritt.
Leute, freut euch auf's METAL ASSAULT!!!