Raf Blutaxt hat geschrieben:Immerhin sind wir wohl an der eigentlichen Frage von Prof meilenweit vorbeigeprescht, da ging es ja um das komplette Ende aller Veröffentlichungen.
Jein, Raf (ohne l, 'tschuldige für den Tippfehler). Alles was hier bisher geschrieben wurde, trifft irgendwie zu. Es gibt viele Aspekte an diesem Thema, auch weil wir im Digitalzeitalter leben in der sich alles im Wandel befindet.
In den letzten Jahren beschäftigt mich vor allem dieses Konsumdenken immer mehr, daher wird die Distanz zwischen dem inflationären Angebot und mir stetig grösser.
Mit dem nachtrauern alter Helden oder der Qualität von neuen Veröffentlichungen hat meine Frage im Ausgangsposting, wohlbetrachtet, nur am Rande etwas zu tun. Ich habe nur Beispiele und Gegenbeispiele genannt. (Ausserdem bin ich ja seit 30 Jahren oder so eh für die Unterstützung von Bands die alles in Eigenregie machen, das Thema dürfte also erledigt sein).
Es ist einfach diese Sintflut an VÖs, dieses nicht-mit-dem-hören-nachkommen, dieser Konsumwahn die mich beschäftigt. Was nehme ich da überhaupt noch wahr?
Es braucht ein richtiges hinsetzen und sich etwas unter Kopfhörer gönnen um tatsächlich Songs 'erleben' zu können - und sogar das ist meistens nichtmal mehr so richtig möglich, denn der 'will-noch-gehört-werden'-Stapel neben/vor der Anlage macht unruhig. Gar noch mehr wenn man, wie die meisten hier, noch anderes Zeug als Metal nebenbei hört und Familie/Arbeit/Hobbys Zeit in Anspruch nehmen.
Ich hab' das ungute Gefühl dass ich, in circa 10 Jahren, von den gekauften Alben aus der Periode 2000-2011 mich nur bei einer Handvoll erinnere was da drauf ist. Das kann doch nicht der Sinn der Sache sein, oder?
Deswegen kommt das Ende der herkömmlichen Tonträger-Industrie, so traurig ich es auch finde, vielleicht rechtzeitig. Downloads sind nicht für Musikliebhaber. Wenn ein neues Sacred Blade-Album erscheinen sollte und zwar exklusiv in diesem verfluchten Nullkommanix-Konsumformat, kaufe ich es mir nicht und rippe es auch nicht. Hab' ich eben ein Album weniger im regal stehen. Wo bleibt bei einem Hard Disc voller Bytes die Emotion, die Beziehung zur Musik?