Moderator: Loomis
Moppes hat geschrieben:Schubi - am Metal Assault trinken wir vielleicht mal ein Bierchen da drauf. Ja?
Fire Down Under hat geschrieben:Glaube die Platte hab ich hier als mp3s rumliegen, 1x gehört und nicht ganz so gut gefunden wie Du. Um genau zu sein: ich fand die Scheibe langweilig. Obwohl Dein Review so toll geschrieben ist, dass ich eigentlich Appetit auf die Musik bekommen müsste.
Vielleicht versuche ich es die Tage mal nochmal.
Moppes hat geschrieben:Hier muss ich als "Nicht-Kettenreviewer" mal laut hurra schreiben und den Schubi feste drücken. Eine ganz tolle Scheibe und ich kann das so direkt unterschreiben - asoziales und unwirsches Geprügel im Quadrat - mit dem hysterischen "Total Satan" Gemetzel als mein persönlicher Liebling.
Schubi - am Metal Assault trinken wir vielleicht mal ein Bierchen da drauf. Ja?
tik hat geschrieben:Moppes hat geschrieben:Schubi - am Metal Assault trinken wir vielleicht mal ein Bierchen da drauf. Ja?
Der Schubert trink generell keinen Alkohol.
thorondor hat geschrieben:Bei The Crown bin ich auch voll dabei. Mir gefällt sogar das (vielmals geschmähte) aktuelle!
Ich wĂĽrde dieses Album ebenfalls ganz weit oben ansiedeln. Doch mein Favorit wird wohl immer Possessed 13 bleiben, auch weil es mein Einstieg bei dieser Band war.
Hades hat geschrieben:So, nach ewigem Kopfzerbrechen habe ich mich doch gegen eine Provokation durch Rumpelkrach entschieden und einfach eines meiner Lieblingsalben genommen.![]()
BLIND ILLUSION - The Sane Asylum
In der von mir heiß und innig geliebten Bay Area Thrash Szene gehörten BLIND ILLUSION zu den ganz alten Hasen. Bereits im Jahr 1981 wurde das erste Demo eingespielt. Weitere Demos und unzählige Auftritte folgten ebenso regelmäßig wie die offenbar unvermeidlichen Besetzungswechsel (beispielsweise gehörte auch HEATHEN-Shouter David White zwischenzeitlich zum Lineup). Dass es dennoch im Vergleich zu Weggefährten wie Exodus und Co. nur zu einer schmalen
Nebenrolle in der öffentlichen Wahrnehmung gereicht hat, lag nicht zuletzt daran, dass das Debüt Album "The Sane Asylum" erst 1988 erschien, als der Thrashkuchen bereits weitgehend aufgeteilt war und sogar Bands der zweiten und dritten Generation schon Veröffentlichungen vorweisen konnten.
Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass es sich hier für mich um einen absoluten Klassiker des Bay Area Thrash handelt. Wie der Zufall wollte hatte sich just zu diesem Album eine hochkarätige Besetzung zusammengefunden. Bandleader und Urmitglied Marc Biedermann (v/g) wurde hier vom späteren PRIMUS-Kopf Les Claypool (b) und Larry Lalonde (g), den man ebenfalls später bei PRIMUS erlebte, Sacred Metallern aber wohl Hauptsächlich durch seine POSSESSED-Vergangenheit bekannt sein dürfte, unterstützt. Ergänzt durch den langjährigen Drummer Mike Miner brannten die Vier auf dem Album ein wahres Feuerwerk in Sachen origineller Thrash auf höchstem technischen Niveau ab.
Schon der Einstieg mit dem schleppenden Intro "The Sane Asylum" gerät mit seinen spacigen Parts und Biedermanns verhalltem Gesang ungewöhnlich bevor die Jungs mit "Blood Shower" einen lupenreinen Thrasher an den Start bringen.
Dennoch brodelt unter der Oberfläche immer die kaum zu kontrollierende Kreativität der vier Musikanten. Leichtfüßiger und spritziger kann man Bay Area Thrash kaum spielen. Mit Erschrecken kann man zudem feststellen, dass nicht einmal
die Lyrics (Terrorismus ist das Thema) 27 Jahre später an Aktualität eingebüßt haben...
Keine Atempause, es folgt mit "Vengeance is Mine" der wohl heavieste BLIND ILLUSION Track. Garniert von unglaublichen Soli hackt sich die Band durch diese Nummer, dass es eine wahre Freude ist. Übrigens werden HiFi-Fetischisten hier wohl schon mit Grausen das Weite gesucht haben. Der durch Biedermann (mit Hilfe von, so wird gerüchtet, Kirk Hammet) eigenhändig produzierte Sound gehört sicher nicht unbedingt zu den Pluspunkten der Platte. Für mich persönlich darf sich das Album aber nach einer geschätzt dreistelligen Anzahl von Durchläufen gar nicht mehr anders anhören.
Aber zurück zur Musik. Das siebenminütige "Death Noise" zeigt eine deutlich experimentellere Seite von BLIND ILLUSION. Eine wilde Mischung aus progressiven Einflüssen, klassisschem 70er-Rock und Thrash, die trotzdem nicht die nötige Eingängigkeit vermissen lässt. Hier kann sich vor allem Claypool bei ausgedehnten Instrumentalpassagen austoben.
Auch die nächste Nummer schlägt in diese Kerbe. Kein Wunder, die erste Version von "Kamikaze" wurde bereits 1981 in Demoform veröffentlicht! Aber keine Angst, auch der B-Seiten-Opener reisst durch seine unbändige Spielfreude mit. Altbacken klingt hier gar nichts. Vielmehr wird man hier und da sogar an die Bay Area Superkönner von ANVIL CHORUS erinnert.
Was nun folgt ist fĂĽr mich nichts Anderes als eine Sternstunde des Bay Area Thrash. Seit 1988 landet "Smash The Crystal" auf so ziemlich jedem Mixtape und auf jedem CD-Sampler aus meiner Produktion. Die Musiker scheinen hier kaum noch zu bremsen und spielen sich in einen wahren Rausch. Was die Rhythmsection Claypool/Miner hier anstellt ist der helle Wahnsinn. Biedermann und Lalonde wollen da an den Klampfen nicht nachstehen und feuern ebenfalls aus allen Rohren. Definitiv ein alltime Fave meinerseits. Eigentlich braucht man das Album alleine schon wegen diesem Song.
Mit dem stellenweise etwas ruhigeren "Vicious Visions" folgt die jetzt dringend benötigte Verschnaufpause. Aber selbst in dieser auf den ersten Hör im Vergleich etwas unscheinbaren Nummer verstecken sich tonnenweise großartige Ideen. Mit der Zeit steigert sich der Song zu einem wahren Riffmonster.
Zum Abschluss haben sich BLIND ILLUSION noch ein besonderes Schmankerl aufgespart. Die Geburtsstunde des Hippie-Thrash? Umweltschutz-Metal? Wie auch immer, in "Metamorphosis Of A Monster" wird die Botschaft, mit Mutter Erde etwas sorgfältiger umzugehen, mit Classic Rock Zitaten, Kinderchören(!) und anderen Soundspielereien in den typischen Bandsound eingebettet. Das ergibt eine völlig eigenständige, faszinierende Mischung, die so keine andere Band in dieser Stilrichtung im Programm hatte. Unnötig zu erwähnen, dass die vier Mannen auch hier wieder durch die Bank an den Instrumenten brillieren.
Es dürfte also wenig überraschen, dass ich jedem Thrash-Lunatic ans Herz legen möchte, dieses oft übersehene Meisterwerk (wieder) zu entdecken. Die Gelegenheit ist günstig. Nachdem es bereits vor einigen Jahren eine
Wiederveröffentlichung auf Metal Mind gab, hat das Label World In Sound soeben einen Re-Release auf CD und Vinyl an den Start gebracht, bei dem es mit dem "Trilogy of Terror"-Demo (mit oben erwähntem David White am Mikro) sogar noch
einen attraktiven Bonus gibt. Wie hiess es früher immer so schön: Buy or Die!
Azrael hat geschrieben:Hades hat geschrieben:Schön dass es hier doch einige gibt, die das Teil zu schätzen wissen.
zu denen darf ich mich auch zählen![]()
The Sane Asylum ist ein grosses Album
World In Sound hat die CD gerade wieder rereleased.
Als Bonus die 85er Demo "Trilogy Of Terror"
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