Oh Gott wir sind wieder out...

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon Rantanplan » 7. Mai 2010, 15:12

Wenn wir uns schon Schulgeschichten erzählen, dann will ich mitmachen.

Eine kleine Anekdote aus meiner Schulzeit (sicherlich nicht verallgemeinerbar, da Einzelfall):

Bio LK: Die Lehrkraft unterrichtete auch Religion. Als das Thema Evolution aufkam, machte ein Freund von mir eine flappsige Bemerkung á la "Und die Kirche hat echt behauptet Gott hätte all die Tiere erschaffen". Nach dem der reguläre Unterricht beendet wurde, sollte er zum Lehrer kommen, ein persönliches Gespräch führen. Die Folge davon war: Zwangsputzen der Physikdevotionalien im benachbarten Raum, weil der Lehrer es für inakzeptabel hielt, dass derartige gotteslästerliche Äußerungen vor allen anderen Schülern getätigt wurden. Er würde es nur "lehren", weil der Lehrplan es vorgibt. Seine Meinung sei dies nicht, das hat auch der Schüler zu spüren bekommen.

Leider hat der besagte Gotteslästerer keine Klage erhoben, wieso weiß er bis heute nicht wirklich.
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon Hades » 7. Mai 2010, 15:20

Ich kann hier beide Seiten irgendwo verstehen, aber ist es von dem Debauchery-Mann nicht sehr blauäugig, sich öffentlich (das ist er mit seiner Band nun mal) als blutbespritzter Sexmaniac zum "Bürgerschreck" zu machen, und dann völlig überrascht zu sein, wenn sich eben dieses Spießbürgertum tatsächlich provoziert fühlt?
Hätte er bei seiner Berufswahl ja vielleicht mal überdenken können....
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon Siebi » 7. Mai 2010, 15:24

Hades hat geschrieben:Ich kann hier beide Seiten irgendwo verstehen, aber ist es von dem Debauchery-Mann nicht sehr blauäugig, sich öffentlich (das ist er mit seiner Band nun mal) als blutbespritzter Sexmaniac zum "Bürgerschreck" zu machen, und dann völlig überrascht zu sein, wenn sich eben dieses Spießbürgertum tatsächlich provoziert fühlt?
Hätte er bei seiner Berufswahl ja vielleicht mal überdenken können....

D-A-N-K-E!!! Siehe dazu auch mein Post auf Seite 1 dieses mittlerweile sehr unterhaltsamen und völlig abschweifenden Threads.
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon Cthulhu » 7. Mai 2010, 15:30

Ich bin dann auch mal im Scorpions-Thread. :smile2:
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon tobi flintstone » 7. Mai 2010, 16:04

Cthulhu hat geschrieben:(und die meisten der o.g. Fälle waren sogar am Gymnasium)


Ich denke so etwas ist Schulformunabhängig, daher verstehe ich das sogar nicht.


Seltsam finde ich hingegen, dass der besagte Referendar bei Gesprächen, die es sicherlich gegeben haben wird, nicht deutlich machen konnte oder wollte, dass seine Texte und Auftreten als Bandmitglied nicht mehr als Stilmittel sind.
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon MetalMolli » 7. Mai 2010, 16:48

Hades hat geschrieben:Ich kann hier beide Seiten irgendwo verstehen, aber ist es von dem Debauchery-Mann nicht sehr blauäugig, sich öffentlich (das ist er mit seiner Band nun mal) als blutbespritzter Sexmaniac zum "Bürgerschreck" zu machen, und dann völlig überrascht zu sein, wenn sich eben dieses Spießbürgertum tatsächlich provoziert fühlt?
Hätte er bei seiner Berufswahl ja vielleicht mal überdenken können....


Da steht mehr oder weniger meine Meinung.

Ich kann den Rausschmiss in "beiderseitgem Einvernehmen" nicht befürworten, aber nachvollziehen.
Und das Argument dass Trinker und Konsorten ja auch bleiben dürfen hinkt gewaltig. Die gehören nämlich (auch) nicht vor eine Klasse.
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon J.uwe » 7. Mai 2010, 16:53

MetalMolli hat geschrieben:Und das Argument dass Trinker und Konsorten ja auch bleiben dürfen hinkt gewaltig. Die gehören nämlich (auch) nicht vor eine Klasse.


Wahre Worte.
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon Wildfire » 7. Mai 2010, 17:04

J.uwe hat geschrieben:
MetalMolli hat geschrieben:Und das Argument dass Trinker und Konsorten ja auch bleiben dürfen hinkt gewaltig. Die gehören nämlich (auch) nicht vor eine Klasse.


Wahre Worte.



Na dann, streng dich an. :cool2:
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon J.uwe » 7. Mai 2010, 17:06

Wildfire hat geschrieben:
J.uwe hat geschrieben:
MetalMolli hat geschrieben:Und das Argument dass Trinker und Konsorten ja auch bleiben dürfen hinkt gewaltig. Die gehören nämlich (auch) nicht vor eine Klasse.


Wahre Worte.



Na dann, streng dich an. :cool2:


Da Ich für's Lehramt nicht angenommen wurde, kann Ich auch weiterhin ungehindert dem Alkohol frönen. :lol:
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon Ghoul » 7. Mai 2010, 20:39

Irgendwie ziemlich erschreckend, dass hier ernsthaft Leute in Bezug auf Metal-Lyrics und -Showelemente Vokabeln wie "sittliche Verwirrung" und "kranke Gewaltphantasien" verwenden...
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon Iron Angel » 8. Mai 2010, 20:17

Ghoul hat geschrieben:Irgendwie ziemlich erschreckend, dass hier ernsthaft Leute in Bezug auf Metal-Lyrics und -Showelemente Vokabeln wie "sittliche Verwirrung" und "kranke Gewaltphantasien" verwenden...


Ach, ich seh das eher easy. Nach allem, was ich hier in diversen Freds (herauszuheben u.a. der von mir als sehr widerwärtig empfundene Bundestagswahl-Fred) schon gelesen habe, würde ich mich eher wundern, wenn sich nicht für jede noch so spießige Kotzmeinung hier irgendein Anhänger finden lassen würde. Oder wie es irgendjemand anders schon mal sagte: Die Kompetenzen dieses Boards liegen eindeutig im musikalischen Bereich :-D

Darüber hinaus finde ich es natürlich blöde, daß der Fuzzi da seinen Job verloren hat. Anderseits bin ich mittlerweile aber zu abgestumpft, um mich darüber noch ernsthaft aufzuregen - schließlich werden jeden Tag in Deutschland Menschen aus ihren Jobs gemobbt, weil den lieben Kollegen die Nase des Betroffenen nicht passt (ist mir selbst auch schon passiert :smile2: ). Irgendwelche dummen Gründe werden dann immer vorgeschoben. Bei dem Death Metal-Typen war es wohl die mangelnde Eignung als Vorbild. LOL - Lehrer als Vorbilder... ich brech zusammen... Na ja, mag ja sein, daß es Schüler gibt, die so pervers drauf sind. Normal dürfte das aber wohl nicht sein, denn ich kann mich nur zu gut daran erinnern, in meiner aktiven Schulpflichtzeit nie auch nur einen Mitschüler gehabt zu haben, der so drauf war... das ganz, ganz krasse Gegenteil war der Fall... anderseits sollte ich mit Mitte 30 aber auch mal so langsam Abstand davon nehmen, mich klar an meine eigene Schulzeit erinnern zu können, sondern sollte diese lieber zu irgendeinem realitätsfernen Schmonz verklären - sowas sollte man als aufrechter Deutscher irgendwann können; konnten die Väter und Vätersväter ja auch schon... :lol:
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon johnarch » 8. Mai 2010, 22:31

Iron Angel hat geschrieben:
Ach, ich seh das eher easy. Nach allem, was ich hier in diversen Freds (herauszuheben u.a. der von mir als sehr widerwärtig empfundene Bundestagswahl-Fred) schon gelesen habe, würde ich mich eher wundern, wenn sich nicht für jede noch so spießige Kotzmeinung hier irgendein Anhänger finden lassen würde. Oder wie es irgendjemand anders schon mal sagte: Die Kompetenzen dieses Boards liegen eindeutig im musikalischen Bereich :-D

Darüber hinaus finde ich es natürlich blöde, daß der Fuzzi da seinen Job verloren hat. Anderseits bin ich mittlerweile aber zu abgestumpft, um mich darüber noch ernsthaft aufzuregen - schließlich werden jeden Tag in Deutschland Menschen aus ihren Jobs gemobbt, weil den lieben Kollegen die Nase des Betroffenen nicht passt (ist mir selbst auch schon passiert :smile2: ). Irgendwelche dummen Gründe werden dann immer vorgeschoben. Bei dem Death Metal-Typen war es wohl die mangelnde Eignung als Vorbild. LOL - Lehrer als Vorbilder... ich brech zusammen... Na ja, mag ja sein, daß es Schüler gibt, die so pervers drauf sind. Normal dürfte das aber wohl nicht sein, denn ich kann mich nur zu gut daran erinnern, in meiner aktiven Schulpflichtzeit nie auch nur einen Mitschüler gehabt zu haben, der so drauf war... das ganz, ganz krasse Gegenteil war der Fall...

Hab mir die Beiträge in diesem Thread etwas schmunzelnd nun auch mal durchgelesen und kann diesen letzten hier eigentlich nur unterschreiben...Und jetzt wieder zu den wichtigen Dingen im Leben!
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon AnacrUte » 8. Mai 2010, 23:07

Acurus-Heiko hat geschrieben:Der Fall ist sehr interessant. Ohne jetzt alle Angaben im Welt-Beitrag überprüfen zu können, ist Folgendes festzuhalten:

1. Offenbar beruht die Auflösung des Referendariats auf gegenseitigem Einverständnis. Das erschwert den Rechtsweg.
2. Die Auflösung des Referendariatsverhältnisses hat eine Hintertür, welche die Rückkehr ermöglicht: Bei Abkehr von Gewaltphantasien kann das Referendariat wieder aufgenommen werden.
3. Merke: Wer einem Hobby frönt, welches öffentlich stattfindet (Auftritte, Videos im WWW), kann dies nicht zur Privatphäre erklären.
4. Lehrer, erst recht als Beamte, haben in der Tat als Vorbilder zu wirken. Deswegen können Beamte disziplinarrechtlich verfolgt und sogar entlassen werden, wenn sie auch außerhalb ihres Dienstes Straftaten begehen oder ihrer Vorbildfunktion grob zuwiderhandeln. Und sie können entlassen werden, wenn sie sich an Bestrebungen beteiligen, die sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten.
5. Eine Person, die sich in dieser Form mit Gewaltphantasien öffentlich darstellt, ist als Lehrer aufgrund mangelnder Vorbilfunktion (man könnte auch von sittlicher Verirrung wie Verwirrung sprechen) schlicht ungeeignet. Inwieweit die Bandmitgliedschaft vor dem Hintergrund der dargebotenen Gewaltphantasien eine Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung darstellt, wäre eine weitere, spannende Rechtsfrage, die ich hier nicht zu entscheiden vermag.
6. Ich würde meine Kinder von solchen Typen nicht unterrichten lassen und halte die getroffene Entscheidung für richtig, ja fast schon für zu weich, weil eine Hintertür offengehalten wird.
7. Das im Text aufgeführte Unterrichtsbeispiel (pro und contra Verbot von Killerspielen) ist sicherlich nicht der Anlaß für das Vorgehen der Schulbehörden. Anlaß ist vielmehr die Gesamtschau auf die Person. Denn wie soll ein Lehrer junge Menschen zum gewaltfreien Miteinander anhalten, wenn er selbst öffentlich Gewalt in dieser Form darstellt? Das untergräbt seine Vorbildfunktion und offenbart in jeder Hinsicht seine pädagogische Ungeeignetheit.


Wenn ich das lese, gewinnt dein Avatar 'Metal Inquisition' plötzlich eine ganz eigene Bedeutung...

Ich finde, das Thema 'Gewalt in der Musik' (sei es Hip-Hop, Metal oder was auch immer) wäre auch ein gutes Thema für eine Ethik Stunde von ihm gewesen, oder von mir aus auch für eine extra Stunde mit ihm, Lehrern, Eltern und Schülern.

Warum soll denn der Mann nicht einfach erst mal seine Sicht der Dinge mit den in erster Linie Betroffenen diskutieren können? Warum immer erst gleich alles und jeden, der nicht auf den ersten Blick ins Konzept passt, entfernen? Warum traut man auch den Schülern nicht zu, dass sie zwischen dem Lehrer und dem Sänger differnzieren können? Wer sagt, dass nicht genau einer, der sich in seiner Freizeit mit grenzwertigen Themen beschäftigt, den Schülern beibringen kann wo die Grenzen sind? Mich erinnert das alles ein bissl an den PMRC Terror gegen Metal nach dem Selbstmord zweier Jugendlicher nachdem sie Judas Priest gehört hatten (wenn ich mich richtig erinnere). Das war ja genauso absurd.

edit: Und damit wieder zu Johnarch. Hab nur grad erst den Artikel gelesen und musste das jetzt loswerden sonst wär ich geplatzt :-X/2
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon Acurus-Heiko » 10. Mai 2010, 16:52

AnacrUte hat geschrieben:
Acurus-Heiko hat geschrieben:Der Fall ist sehr interessant. Ohne jetzt alle Angaben im Welt-Beitrag überprüfen zu können, ist Folgendes festzuhalten:

1. Offenbar beruht die Auflösung des Referendariats auf gegenseitigem Einverständnis. Das erschwert den Rechtsweg.
2. Die Auflösung des Referendariatsverhältnisses hat eine Hintertür, welche die Rückkehr ermöglicht: Bei Abkehr von Gewaltphantasien kann das Referendariat wieder aufgenommen werden.
3. Merke: Wer einem Hobby frönt, welches öffentlich stattfindet (Auftritte, Videos im WWW), kann dies nicht zur Privatphäre erklären.
4. Lehrer, erst recht als Beamte, haben in der Tat als Vorbilder zu wirken. Deswegen können Beamte disziplinarrechtlich verfolgt und sogar entlassen werden, wenn sie auch außerhalb ihres Dienstes Straftaten begehen oder ihrer Vorbildfunktion grob zuwiderhandeln. Und sie können entlassen werden, wenn sie sich an Bestrebungen beteiligen, die sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten.
5. Eine Person, die sich in dieser Form mit Gewaltphantasien öffentlich darstellt, ist als Lehrer aufgrund mangelnder Vorbilfunktion (man könnte auch von sittlicher Verirrung wie Verwirrung sprechen) schlicht ungeeignet. Inwieweit die Bandmitgliedschaft vor dem Hintergrund der dargebotenen Gewaltphantasien eine Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung darstellt, wäre eine weitere, spannende Rechtsfrage, die ich hier nicht zu entscheiden vermag.
6. Ich würde meine Kinder von solchen Typen nicht unterrichten lassen und halte die getroffene Entscheidung für richtig, ja fast schon für zu weich, weil eine Hintertür offengehalten wird.
7. Das im Text aufgeführte Unterrichtsbeispiel (pro und contra Verbot von Killerspielen) ist sicherlich nicht der Anlaß für das Vorgehen der Schulbehörden. Anlaß ist vielmehr die Gesamtschau auf die Person. Denn wie soll ein Lehrer junge Menschen zum gewaltfreien Miteinander anhalten, wenn er selbst öffentlich Gewalt in dieser Form darstellt? Das untergräbt seine Vorbildfunktion und offenbart in jeder Hinsicht seine pädagogische Ungeeignetheit.


Wenn ich das lese, gewinnt dein Avatar 'Metal Inquisition' plötzlich eine ganz eigene Bedeutung...

Ich finde, das Thema 'Gewalt in der Musik' (sei es Hip-Hop, Metal oder was auch immer) wäre auch ein gutes Thema für eine Ethik Stunde von ihm gewesen, oder von mir aus auch für eine extra Stunde mit ihm, Lehrern, Eltern und Schülern.

Warum soll denn der Mann nicht einfach erst mal seine Sicht der Dinge mit den in erster Linie Betroffenen diskutieren können? Warum immer erst gleich alles und jeden, der nicht auf den ersten Blick ins Konzept passt, entfernen? Warum traut man auch den Schülern nicht zu, dass sie zwischen dem Lehrer und dem Sänger differnzieren können? Wer sagt, dass nicht genau einer, der sich in seiner Freizeit mit grenzwertigen Themen beschäftigt, den Schülern beibringen kann wo die Grenzen sind? Mich erinnert das alles ein bissl an den PMRC Terror gegen Metal nach dem Selbstmord zweier Jugendlicher nachdem sie Judas Priest gehört hatten (wenn ich mich richtig erinnere). Das war ja genauso absurd.

edit: Und damit wieder zu Johnarch. Hab nur grad erst den Artikel gelesen und musste das jetzt loswerden sonst wär ich geplatzt :-X/2


Nun weißt Du auch, warum ich eher dem White als dem Black Metal zuneige :) Du hast übrigens einen wichtigen Hinweis gegeben, denn im migrationshintergrundorientierten Rap/Hip Hop gibt es tatsächlich übelste Texte vom Sexismus bis hin zum Antisemitismus. Und hier wird viel zu oft weggeschaut, während beim sogenannten "Rechts Rock" sehr deutlich hingeschaut und dieser mit viel Aufwand unterbunden wird.

Gruß, Heiko
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Re: Oh Gott wir sind wieder out...

Beitragvon AnacrUte » 10. Mai 2010, 17:51

Acurus-Heiko hat geschrieben:
AnacrUte hat geschrieben:
Acurus-Heiko hat geschrieben:Der Fall ist sehr interessant. Ohne jetzt alle Angaben im Welt-Beitrag überprüfen zu können, ist Folgendes festzuhalten:

1. Offenbar beruht die Auflösung des Referendariats auf gegenseitigem Einverständnis. Das erschwert den Rechtsweg.
2. Die Auflösung des Referendariatsverhältnisses hat eine Hintertür, welche die Rückkehr ermöglicht: Bei Abkehr von Gewaltphantasien kann das Referendariat wieder aufgenommen werden.
3. Merke: Wer einem Hobby frönt, welches öffentlich stattfindet (Auftritte, Videos im WWW), kann dies nicht zur Privatphäre erklären.
4. Lehrer, erst recht als Beamte, haben in der Tat als Vorbilder zu wirken. Deswegen können Beamte disziplinarrechtlich verfolgt und sogar entlassen werden, wenn sie auch außerhalb ihres Dienstes Straftaten begehen oder ihrer Vorbildfunktion grob zuwiderhandeln. Und sie können entlassen werden, wenn sie sich an Bestrebungen beteiligen, die sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung richten.
5. Eine Person, die sich in dieser Form mit Gewaltphantasien öffentlich darstellt, ist als Lehrer aufgrund mangelnder Vorbilfunktion (man könnte auch von sittlicher Verirrung wie Verwirrung sprechen) schlicht ungeeignet. Inwieweit die Bandmitgliedschaft vor dem Hintergrund der dargebotenen Gewaltphantasien eine Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung darstellt, wäre eine weitere, spannende Rechtsfrage, die ich hier nicht zu entscheiden vermag.
6. Ich würde meine Kinder von solchen Typen nicht unterrichten lassen und halte die getroffene Entscheidung für richtig, ja fast schon für zu weich, weil eine Hintertür offengehalten wird.
7. Das im Text aufgeführte Unterrichtsbeispiel (pro und contra Verbot von Killerspielen) ist sicherlich nicht der Anlaß für das Vorgehen der Schulbehörden. Anlaß ist vielmehr die Gesamtschau auf die Person. Denn wie soll ein Lehrer junge Menschen zum gewaltfreien Miteinander anhalten, wenn er selbst öffentlich Gewalt in dieser Form darstellt? Das untergräbt seine Vorbildfunktion und offenbart in jeder Hinsicht seine pädagogische Ungeeignetheit.


Wenn ich das lese, gewinnt dein Avatar 'Metal Inquisition' plötzlich eine ganz eigene Bedeutung...

Ich finde, das Thema 'Gewalt in der Musik' (sei es Hip-Hop, Metal oder was auch immer) wäre auch ein gutes Thema für eine Ethik Stunde von ihm gewesen, oder von mir aus auch für eine extra Stunde mit ihm, Lehrern, Eltern und Schülern.

Warum soll denn der Mann nicht einfach erst mal seine Sicht der Dinge mit den in erster Linie Betroffenen diskutieren können? Warum immer erst gleich alles und jeden, der nicht auf den ersten Blick ins Konzept passt, entfernen? Warum traut man auch den Schülern nicht zu, dass sie zwischen dem Lehrer und dem Sänger differnzieren können? Wer sagt, dass nicht genau einer, der sich in seiner Freizeit mit grenzwertigen Themen beschäftigt, den Schülern beibringen kann wo die Grenzen sind? Mich erinnert das alles ein bissl an den PMRC Terror gegen Metal nach dem Selbstmord zweier Jugendlicher nachdem sie Judas Priest gehört hatten (wenn ich mich richtig erinnere). Das war ja genauso absurd.

edit: Und damit wieder zu Johnarch. Hab nur grad erst den Artikel gelesen und musste das jetzt loswerden sonst wär ich geplatzt :-X/2


Nun weißt Du auch, warum ich eher dem White als dem Black Metal zuneige :) Du hast übrigens einen wichtigen Hinweis gegeben, denn im migrationshintergrundorientierten Rap/Hip Hop gibt es tatsächlich übelste Texte vom Sexismus bis hin zum Antisemitismus. Und hier wird viel zu oft weggeschaut, während beim sogenannten "Rechts Rock" sehr deutlich hingeschaut und dieser mit viel Aufwand unterbunden wird.

Gruß, Heiko


Ähm, versteh ich jetzt nicht ganz? Von White / Black Metal hab ich gar nix geschrieben und Debauchery sind - wenn der Artikel wahr ist - ne Death Metal Band (hab jetzt aber net in die Musik reingehört). Und dass rechtes Gedankengut nix im Metal zu tun hat find ich übrigens auch. Schon allein deshalb weil der Metal für mich ein Symbol für Freiheit und gegen jegliche Unterdrückung ist. Aber das ist wohl ein anderes Thema.
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