Zeit für einen Jahresrückblick

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Zeit für einen Jahresrückblick

Beitragvon Ernie » 16. Dezember 2010, 14:10

Freut mich immer noch riesig, dass die "La Raza" dann doch so einige Anhänger gefunden hat, nachdem die doch vorher nicht so die Vorschußlorbeeren bekommen hatte wie manch andere Scheibe. John Bush zählt mit diesem Rundling auf jeden Fall auch für mich wieder zu den coolsten Säuen des Jahres. :yeah:
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Re: Zeit für einen Jahresrückblick

Beitragvon Kubi » 16. Dezember 2010, 14:58

Boris the Enforcer hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:"La Raza" ist die einzige wirkliche SMB-kompatible Scheibe, die in meinen Top10 auftaucht.


Jetzt hast Du mich aber heiß gemacht auf Deine Top3, würde ich wirklich gerne wissen.
Ich selber bin noch zu keinem abschließendem Ergebnis gekommen.

Die "La Raza" gefällt mir übrigens auch, obwohl sie es in die Top10 wohl nicht schaffen wird.


Ich würde sagen, dass meine Top3 geschlossen ein kleines Stück vor allen anderen Alben des Jahres stehen, weshalb die Reihenfolge zweitrangig ist. Eingetragen wurde es folgendermaßen:

Platz 3:
AUDREY HORNE - s/t


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Vom Cover angefangen, ist an dieser Scheibe einfach alles rund. Ein Album, das als solches konzipiert wurde und mit jeder Nummer und jedem Durchlauf wächst. Textlich lose zusammenhängend, gibt es hier treibenden Heavy Rock, der gekonnt den Spagat zwischen 70ern, 90ern und Neuzeit schafft. Mit 'Down Like Suicide', 'Blaze Of Ashes', 'Bridges & Anchors' oder 'Firehose' gibt es eine Vielzahl Nummern, die sich fix in den Ohren breitmachen, ohne dabei so sehr aus dem Album herauszuragen, dass man den Rest vergisst. Nein, auch 'Charon', 'Pitch Black Morning' oder das abschließende 'Godspeed' verfügen über das, was man gemeinhin als "Tiefe" bezeichnet. Ganz grandios.


Platz 2:
THE GRACIOUS FEW - s/t


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Aus den Trümmern von LIVE & CANDLEBOX setzt sich diese Band zusammen, die aber in punkto Härte gegenüber den vorherigen Brötchengebern mächtig zulegen. Classic Rock mit Anleihen an LED ZEPPELIN trifft auf 90er-Alternative und stellenweise gar moderne Sounds. Aber ähnlich wie bei AUDREY HORNE ist es die Nachhaltigkeit im Songwriting, die in erster Linie begeistert. Songs wie das höllisch groovende 'Honest Man', das mit großartiger Bridge versehene 'The Rest Of You', der Chorusgigant 'The Few', das balladeske 'Crying Time' und das unglaublich intensive 'Closer' sind nur einige Beispiele aus einer knapp einstündigen Lehrstunde von zeitloser Rockmusik.

Platz 1:
ALTER BRIDGE - AB III


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Meine Vorliebe für ALTER BRIDGE habe ich ja spätestens mit dem dazugehörigen Thread im Hardrock-Sub kundgetan. Und "AB III" setzt exakt da an, wo "Blackbird" aufhörte. Noch etwas düsterer, noch etwas heavier, noch etwas intensiver, noch etwas weniger vordergründig eingängig, setzen ALTER BRIDGE zum dritten Mal in Folge Maßstäbe im Alternative/Heavy Rock. Egal, ob die harte Single 'Isolation', die unter die Haut gehenden 'Ghost Of Days Of Gone By', 'All Hope Is Gone' und 'Wonderful Life' oder knackige Rocker wie das völlig fantastische 'I Know It Hurts', 'Fallout' oder der hypnotische Opener 'Slip To The Void'. Alles Volltreffer.
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Re: Zeit für einen Jahresrückblick

Beitragvon TexasInstruments » 16. Dezember 2010, 15:12

Fürwahr drei großartige Alben... <3
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Re: Zeit für einen Jahresrückblick

Beitragvon Prof » 16. Dezember 2010, 15:31

Diesmal hatte ich mich bereits vor dem Sacred-Polling dazu entschlossen, die Non-Metal-Sachen aussen vor zu lassen. Also, weder A Cosmic Trail noch Zazie sind drin. Mit Qualität hat das selbstverständlich nichts zu tun. 'The outer planes' mag ich als Nichthörer von Instrumentalalben sehr und 'Za7ie' (kein Tippfehler) ist erneut eine glänzende Franzosenpop-Perle der Ausnahmesängerin. Das Coverbild ihres Albums ist für mich übrigens das schönste dieses Jahres.
Ich bin mir sicher dass Vanderbuyst und Armored Saint hier, neben Atlantean Kodex, gut wegkommen werden. Bodenständiges Zeug gewinnt Terrain, très bien.
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Re: Zeit für einen Jahresrückblick

Beitragvon Kubi » 16. Dezember 2010, 15:44

"Voll-SMB-kompatibel" hätte es bei mir wohl so ausgesehen:

01. ARMORED SAINT - La Raza
02. THE SHADOW THEORY - Behind The Black Veil
03. PROCESSION - Destroyers Of The Faith
04. HEATHEN - The Evolution Of Chaos
05. DOOMSHINE - The Piper At The Gates Of Doom
06. DEATH ANGEL - Relentless Retribution
07. HALFORD - IV - Made Of Metal
08. CRASHDIET - Generation Wild
09. UNLEASHED - As Yggdrasil Trembles
10. SLOUGH FEG - The Animal Spirits

In meiner jetzigen Top10 sind nur die ersten beiden. Und THE SHADOW THEORY ist auch nur dank Buddy "Vollkompatibel".
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Re: Zeit für einen Jahresrückblick

Beitragvon The-Aftermath » 16. Dezember 2010, 20:40

Weiter mit den Top3 der SMB-Gemeinde, guter Thread, weil auch Meinungen einfließen und nicht nur dröge Listen angeführt werden. Wobei ich natürlich auch dem Listenfetisch unterworfen bin. :smile2:


Empfinde ich auch so. Es macht einfach viel mehr Spass ins Board zu schauen wenn man so tolle persönliche Reviews wie die von Siebi lesen kann. Daumen hoch!

Ich habe meinen Poll für dieses Jahr soeben und nach einiger Gedankenakrobatik abgeschickt und kann nun ein paar Worte zu meinen persönlichen Highlights diesen Jahres verfassen. "Destroyers Of The Faith" von PROCESSION hat noch durchaus das Zeug dazu im Nachinhein in meine Top-5 zu rutschen, aber zu gegebener Stunde fehlen dafür noch einige Durchläufe ("The Final Frontier" von IRON MAIDEN habe ich übrigens schlussendlich unter "Enttäuschungen 2010" einklassiert ... ).

Platz 3: MOTÖRHEAD - The Wörld Is Yours
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Dass das neue Album von MOTÖRHEAD am Ende in meiner Jahres-Top-3 landen würde, hätte ich mir vor einigen Wochen noch nicht so recht vorstellen können. Auf der einen Seite war das Jahr 2010 reich an Highlights, andererseits stellt der Vorgänger "Motörizer" aus dem Jahr 2008 für mich immer noch eine (kleine) Enttäuschung dar. Obwohl ich niemals daran gezweifelt habe, dass Lemmy & Co. auch dieses Mal wieder eine gute Scheibe veröffentlichen würden, war meine Freude doch umso grösser als ich bemerkte dass "The Wörld Is Yours" ein echter Kracher geworden ist. Ein Kracher, der es sogar geschafft hat MOUNTAIN THRONE und VANDERBUYST auf den vierten, respektiv fünften Platz zu verweisen. "The Wörld Is Yours" strotz nämlich nur so vor geballter Rock`n`Roll Power und hat mit "Brotherhood Of Man" mindestens einen zukünftigen Klassiker im Gepäck. Doch auch das restliche Material, in erster Linie der Opener "Born To Lose" (Erinnert mich immer stärker an "Shoot You In The Back"), der schnelle Hammer "I Know How To Die" und das abschliessende "Bye Bye Bitch Bye Bye", kann (fast) ausnahmslos überzeugen. "The Wörld Is Yours" animiert zum Headbangen, zum Feieren, zum Tanzen, zum Mitsingen, zum Luftgitarrespielen und zu vielem mehr. Es ist einfach eine rundum geiles Rock`n`Roll-Album geworden das den Mythos MOTÖRHEAD auch im Jahr 2010 nicht enden lässt ...

Platz 2: SLOUGH FEG - The Animal Spirits
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Ich gebe zu dass ich mich am Anfang etwas schwer getan habe mit "The Animal Spirits". Ich zog zunächst den direkten Vergleich zum Vorgänger und vermisste einen ähnlichen Hammer wie "Ape Uprising" (Für mich immer noch einer der besten Metalsongs der letzten 10 Jahre). Hinzu kam die verstärkt folkige Ausrichtung des Grossteils des neuen Materials, welches durch die zwei irrwitzigen Eckpfeiler namens "Trick The Vicar" und "Tactical-Air-War" gestützt wird. Beide Songs sind Heavy Metal Grosstaten die so kaum besser gespielt werden können. Somit vermisst man zunächst die Wildheit dieser beiden Songs beim Annähern an den Rest von "The Animal Spirits". Doch schon bald ist man gefangen zwischen herzerwärmenden Twin-Guitar-Passagen, gekonnt in Szene gesetzten akustischen Elementen und der Magie von SLOUGH FEG. Am faszinierendsten finde ich jedoch nach wie vor den Spagat zwischen Heavy Metal in seiner reinsten Form und unbeschreiblicher Eigenständigkeit den SLOUGH FEG hier erneut an den Tag legen. Das zeichnet sie meiner Meinung nach als eine der talentiersten und besten Heavy Metal Bands aller Zeiten aus! Mein persönliches Highlight auf "The Animal Spirits" ist übrigens neben "The 95 Thesis" in erster Linie das eindringliche "Second Coming".

Platz 1: ATLANTEAN KODEX - The Golden Bough
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Anstatt mir jetzt zuviele Gedanken darüber zu machen, wie viele Leute schon etwas zu diesem Album geschrieben haben oder wie oft es schon durchdiskutiert wurde, schreibe ich an dieser Stelle einfach dass "The Golden Bough" mein persönliches Album des Jahres geworden ist. Egal wie ich es drehe und wende, die Qualität dieses Albums ist unanfechtbar. Mit der Ausnahme von "Vesperal Hymn" schaffen es alle Songs mich zu begeistern, mich zu bewegen und mich, wie im Booklet versprochen, auf eine Reise mitzunehmen. Was "The Golden Bough" meiner Meinung nach jedoch so grossartig macht ist in erster Linie die Stimmigkeit des Gesamtpaketes. Hier stimmt einfach alles: Angefangen vom Artwork bis hin zur Produktion, über die Lyrics bis hin zum Outro. Man merkt einfach dass "The Golden Bough" das Ergebnis langjähriger, leidenschaftlicher Arbeit ist . Und noch wichtiger: "The Golden Bough" ist ein Album das gemacht wurde um die Jahre zu überdauern (Eine weniger dramatischer Ausdruck ist mir jetzt leider nicht eingefallen ...). Wenn ich das Album höre weiss ich dass ich es auch noch in 10 Jahren hören werde, wahrscheinlich sogar regelmässig. Mein Lieblingssong ist übrigens "Temple Of Katholick Magic", dicht gefolgt von "Fountain Of Nepenthe". Und ich habe lange darüber nachgedacht, aber nein, ich habe 2010 nichts besseres gehört ...
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Re: Zeit für einen Jahresrückblick

Beitragvon Vain Shangway » 16. Dezember 2010, 21:42

Das Jahr ging für mich mit Blaze Bayley's "Promise & Terror" los.
Er konnte nicht ganz an das Überwerk "The Man that would not die" anknüpfen, aber die Scheibe hat auch diesmal ihre Höhepunkte. Anspieltipps "Watching the Nightsky, God of Speed". 8/10

Weiter gings mit Armored Saint "La Raza". Aus meiner Sicht sollte man Leute nicht 10 Jahre warten lassen und dann so viel experimentieren. Es sind mir zuviel Red Hot Chilli Peppers Einflüsse auf der Platte drauf, man merkt dass da wohl privat nicht mehr zuviel Metal gehört wird. 7,5/10

Slash ist der Grund warum ich vor 14 Jahren mit dem Gitarren spielen angefangen habe, dem gleichnamigen Solowerk fehlt aber jeder roter Faden. Kann ich mir am Stück nicht anhören. 6/10

Dann kam der Mai und die absolute Katastrohpe: Dio ist tot. Was bleibt ist ein unsterbliches musikalisches Vermächtnis.

Mitte des Jahres erschien die neue Ozzy.
Die Ozzy Scheibe Scream hat mitunter starkes Songmaterial, das aber kalt produziert wurde. 8,5/10

Bei Enforcer stimmt die Produktion, sie fängt auch songtechnisch stark an, aber zum Ende finden sich doch einige Füller auf der Platte. 8/10

Im August kamen Maiden mit einer Platte, die mich entäuscht hat. Die paar guten Ideen wurden durch überlange Arrangements zersiebt. 7/10

Außerhalb des traditionellen Metals, hab ich mir noch Alter Bridge besorgt, mußte aber festellen, dass ich diese Wuhuuuuuuhuuh Heulbojen Emotionalität in manchen Songs mittlerweile einfach nicht mehr ertrage.
Mark Termonti ist und bleibt für mich aber der Gitarrist der jüngeren Generation schlechthin. 7/10

Stone Sours Audio Secrecy hab ich mir ebenfalls besorgt, da ich die Vorabsingle und den Vorgänger stark fand. Allerdings spielt man nun weitgehend Rock Pop für das Radio. Bei manchen Songs erwartet man fast schon, dass gleich der Verkehrsbericht kommt. 7/10

Ende des Jahres gabs dann noch Halford mit Made of Metal. Ordentliches Kraftfutter, mitunter aber ein bißchen cheesy. 8/10

Sicherlich ist noch mehr Gutes erschienen, aber das war das was ich mir dieses Jahr leisten konnte.
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