Queensryche ohne Tate?

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Flossensauger » 3. August 2015, 23:02

Hmmm. Random!
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Pavlos » 3. August 2015, 23:03

Flossensauger hat geschrieben:Und wer ist die?


Birgül aus Osnabrück.
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Flossensauger » 3. August 2015, 23:13

Die hat bestimmt ihr Englisch Diktat verhauen und zur Strafe hat SMM sie zum "nachsitzen" bei Geoff Tate verdonnert.
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Thunderstryker » 7. August 2015, 14:18

Also der Reihe nach: Das neue Queensryche-Cover ist ja mal potthässlich. Aber das sagt erstmal nichts aus; diese wirren Phantasien, die mich von Tates neuer Platte anschwitzen, sind auch grenzwertig.

Also, nachdem ich "The Key" komplett gehört habe, kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich die Schwarzmaler bestätigt fühlen, denn außer "Re-Inventing The Future" ist wenig bis nichts dabei, was etwa die oft herbeigesehnten Zeiten erinnert. Das Intro "Choices" ist ein purer Art-Rock-Einstieg, den man Geoff Tate ohne Probleme zuordnen kann und der weniger aus einem Text, als aus dahingesungenem deepen Shit besteht. Es folgt die Überleitung zu "Burn", das vom Riff und Tempo her auch auf die "Here In The Now Frontier" gepasst hätte, allerdings mit wesentlich interessanteren Arrangements, Einwerfseln und Tricksereien, die man nach so vielen Jahren im Business schon drauf haben kann. Nicht uninteressant!

"Re-Inventing The Future" ist halt ein wenig "Empire", eines der tolleren Stücke des Albums. In "Ready To Fly" wird deutlich, was Tate meint, wenn er davon spricht, komplett Neues in die Musik integriert zu haben. Diese Keyboards ab der Mitte sind mehr Yes als Queensryche und sollten auch den weniger interessierten Hörer aufhorchen lassen. "Discussions In A Smoke-Filled Room" schielt ein wenig in Richtung der "Operation Mindcrime"-Zwischenstückchen. Ruhig, entspannend, leider etwas zu kurz, um die maximale Wirkung zu entfalten. In "Life Or Death" treten dann die beiden anderen Lead-Sänger in Erscheinung (der mit dem komischen Hut und irgendein anderer...) und die sind ziemlich nah an Tates Stimme; ein bisschen kratziger vielleicht. Sehr guter Refrain, treibend, bleibt im Ohr. "The Stranger" hat etwas von der "Say U Luv It"-Attitüde des letzten Tate-Soloalbums; hier wird ein Auftragskiller in die Story eingeführt und der muss natürlich dicke Eier beweisen, also gibt es einen ungewohnt martialischen Text ("I'm the best - fuck the rest" wäre sogar für einen Manowar-Text platt. Sehr, sehr platt.) und wunderbar theatralischen Macho-Gesang Tates, sodass man schon von Hollywood-Rock sprechen kann. Das Riff ist mehr Disturbed als Queensryche.

Der Endspurt: "Hearing Voices" erschloss sich mir anfangs nicht, rockt aber gut. Sehr basslastig, auf das erste Hören unkomplex, aber immer mehr Details offenbarend. Auf gutem Weg zu einem meiner Favoriten der Platte. "On Queue" hätte gut in's letzte Drittel der "Operation Mindcrime II" gepasst; getragen, textlastig. "An Ambush Of Sadness" ist ein Übergang in Moll, Überraschung. Leitet über zu "Kicking In The Door", das "American Soldier"-artig zwischen Ballade und lauernd-aggressiver Grundstimmung daherkommt. Das Schlussstück "The Fall" ist das womöglich beste Stück des Albums, genau wie bei "Frequency Unknown" eine Powerballade zum Ende, gesanglich auch ein Stück weit ähnlich, steht aber mehr in der Tradition von "Eyes of A Stranger".

Also ich bin sehr zufrieden, obwohl es ja eigentlich nicht das ist, was ich erhofft hatte, nämlich der gute(!) Vorgänger mit der Produktion des zweiten Soloalbums. Stattdessen wandelt man jetzt weniger auf den rockigen bis metallischen Wegen von "Dare", "Running Backwards" und "Slave", sondern irgendwo bei "Promised Land" mit höherer "Dedicated To Chaos"-Schlagseite. Art-Rock, der wächst und für den Thunderrycher auch in Zukunft noch interessant sein wird.
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Mirco » 7. August 2015, 14:23

Danke für die ausführliche Kritik.
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Raf Blutaxt » 8. August 2015, 12:20

Öhm, also irgendwie sind doch beide Versionen ziemlich egal, live hat aber QUEENSRYCHE den klar besseren Sänger und größeren Sympathievorschuss. Werd ich mir jetzt ein Platte kaufen? Nö. Werd ich Geld für ein Einzelkonzert ausgeben? Nö. Ist halt doch nur QUEENSRYCHE, deren Klassiker ich auch irgendwie nur gut finde.
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Blacktiger » 8. August 2015, 12:36

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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Thunderstryker » 8. August 2015, 12:48

Raf Blutaxt hat geschrieben:Öhm, also irgendwie sind doch beide Versionen ziemlich egal, live hat aber QUEENSRYCHE den klar besseren Sänger und größeren Sympathievorschuss. Werd ich mir jetzt ein Platte kaufen? Nö. Werd ich Geld für ein Einzelkonzert ausgeben? Nö. Ist halt doch nur QUEENSRYCHE, deren Klassiker ich auch irgendwie nur gut finde.


Das Thema mit dem "Sympathievorschuss" verstehe ich bis heute nur sehr schwer. Die Mannschaft besteht weder aus bodenständigeren Typen (und den Vergleich habe ich, weil ich sowohl mit Restryche, als auch mit Tate zu tun hatte. Mit Letzterem im Zuge eines Interviews im September wieder), noch stehen sie für die viel gepriesene Authentizität; einige der experimentellsten Songs nach Promised Land gehen nicht auf Geoffs Konto.

Mit dem "besseren Sänger" gehe ich nur teilweise mit, weil Tate die ganz alten Sachen ja nicht mehr singt und ab Mindcrime alles noch prima hinbekommt. Außerdem beherrscht er einige Tricks und Kniffe, die ein LaTorre noch nicht drauf hat. Das Liveerlebnis ist bei Restryche aufgrund der Setlist für viele im Board natürlich interessanter.

Ansonsten: Gib' den Klassikern eine neue Chance, über "gut" hinauszuwachsen :smile2:
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Raf Blutaxt » 8. August 2015, 13:20

Thunderstryker hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Öhm, also irgendwie sind doch beide Versionen ziemlich egal, live hat aber QUEENSRYCHE den klar besseren Sänger und größeren Sympathievorschuss. Werd ich mir jetzt ein Platte kaufen? Nö. Werd ich Geld für ein Einzelkonzert ausgeben? Nö. Ist halt doch nur QUEENSRYCHE, deren Klassiker ich auch irgendwie nur gut finde.


Das Thema mit dem "Sympathievorschuss" verstehe ich bis heute nur sehr schwer. Die Mannschaft besteht weder aus bodenständigeren Typen (und den Vergleich habe ich, weil ich sowohl mit Restryche, als auch mit Tate zu tun hatte. Mit Letzterem im Zuge eines Interviews im September wieder), noch stehen sie für die viel gepriesene Authentizität; einige der experimentellsten Songs nach Promised Land gehen nicht auf Geoffs Konto.

Mit dem "besseren Sänger" gehe ich nur teilweise mit, weil Tate die ganz alten Sachen ja nicht mehr singt und ab Mindcrime alles noch prima hinbekommt. Außerdem beherrscht er einige Tricks und Kniffe, die ein LaTorre noch nicht drauf hat. Das Liveerlebnis ist bei Restryche aufgrund der Setlist für viele im Board natürlich interessanter.

Ansonsten: Gib' den Klassikern eine neue Chance, über "gut" hinauszuwachsen :smile2:

Nun, das mit der Sympathie bezieht sich bei mir einzig auf die Art und Weise, wie sich beide Truppen auf der Bühne geben. Ich habe QUEENSRYCHE mit Todd jetzt zweimal auf Festivals gesehen und das wirkte alles deutlich lockerer, so als hätten die Musiker tatsächlich Spaß bei dem, was sie da tun und Todd als Frontmann brachte das auf den Punkt. Wie die sich in Interviews geben, ist mir letztendlich wurst, so lange ich keine mit ihnen führen muss. Lesen tu ich die nicht, weil beide Bands mich nicht so sehr interessieren und ich jetzt auch wenig Lust hab, auf weitere schmutzige Wäsche oder Fremdschämmomente zu geiern.

Was die Klassiker angeht, befürchte ich, dass sich da nicht viel tun wird. Ich höre schon, dass die super sind, aber der Stil begeistert mich einfach nicht so sehr, dass ich das irgendwie vergöttern würde. Was hilft es mir, dass die super eingespielt und -gesungen sind, wenn mich das emotional kalt lässt?
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Siebi » 8. August 2015, 23:17

Thunderstryker hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Öhm, also irgendwie sind doch beide Versionen ziemlich egal, live hat aber QUEENSRYCHE den klar besseren Sänger und größeren Sympathievorschuss. Werd ich mir jetzt ein Platte kaufen? Nö. Werd ich Geld für ein Einzelkonzert ausgeben? Nö. Ist halt doch nur QUEENSRYCHE, deren Klassiker ich auch irgendwie nur gut finde.


Das Thema mit dem "Sympathievorschuss" verstehe ich bis heute nur sehr schwer. Die Mannschaft besteht weder aus bodenständigeren Typen (und den Vergleich habe ich, weil ich sowohl mit Restryche, als auch mit Tate zu tun hatte. Mit Letzterem im Zuge eines Interviews im September wieder), noch stehen sie für die viel gepriesene Authentizität; einige der experimentellsten Songs nach Promised Land gehen nicht auf Geoffs Konto.

Mit dem "besseren Sänger" gehe ich nur teilweise mit, weil Tate die ganz alten Sachen ja nicht mehr singt und ab Mindcrime alles noch prima hinbekommt. Außerdem beherrscht er einige Tricks und Kniffe, die ein LaTorre noch nicht drauf hat. Das Liveerlebnis ist bei Restryche aufgrund der Setlist für viele im Board natürlich interessanter.

Ansonsten: Gib' den Klassikern eine neue Chance, über "gut" hinauszuwachsen :smile2:

Wau, ich bin auf des Ösis Linie. *ins Logbuch notiert*

Toddryche braucht keine Sau, also ich, hehe. Wenn ich immer höre, wie geil die doch sind. Ja genau, ein neuer Song und der Rest wird mit Tate-Klassikern aufgefüllt. Deren erste Scheibe, wie die letzte Metal Church, war leider rein gar nix. Nein, ich bin nicht das Board und sage: QR oder O:M, beide aufhören, einstampfen! Danke, RIP mal 2!
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Schnuller » 10. August 2015, 13:59

Ich wollte es ja eigentlich ausfühlicher schreiben, aber kurz. "The Key" gibt mir nix.
Warum will Tate keine Melodien mehr singen?
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 10. August 2015, 14:56

Schnuller hat geschrieben:Ich wollte es ja eigentlich ausfühlicher schreiben, aber kurz. "The Key" gibt mir nix.
Warum will Tate keine Melodien mehr singen?


Weste sitzt zu eng..
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Schnuller » 10. August 2015, 18:39

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:
Schnuller hat geschrieben:Ich wollte es ja eigentlich ausfühlicher schreiben, aber kurz. "The Key" gibt mir nix.
Warum will Tate keine Melodien mehr singen?


Weste sitzt zu eng..


:lol: vom eigenen Geschmack eingeengt...
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Franko » 5. September 2015, 09:54

Sehr sehr geil!!! was singt er da: ...Revolution calling... ?

You Better ROCK (It Up)!!!
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Re: Queensryche ohne Tate?

Beitragvon Ulle » 5. September 2015, 12:50

Definitiv auch wieder stärker als alles auf dem letzten Album :smile2:
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