Bootleg Identification Guide

Schreibt euch die Finger wund ĂŒber das große Thema "Metal" - ĂŒber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 10. Dezember 2005, 10:11

Wir vom KEEP IT TRUE haben ĂŒbrigens beschlossen einen Anfang zu machen und die "Spezialisten" aufzuforden, die ganzen Griechenbootlegs nicht mehr am KIT zu verkaufen. Vielleicht hilft das etwas, damit spezielle Personen mal darĂŒber nachdenken, was sie mit der Scheisse eigentlich anrichten.
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Beitragvon Hugin » 10. Dezember 2005, 14:57

Finde ich auch eine SUPER Entscheidung. Es ist schon sehr schade, wenn Unmengen von aktuellen offiziellen Produkten angeboten werden, die dann bei den HĂ€ndlern stehen bleiben, weil manche Spezialisten sich bis zur Unterlippe mit den ach so tollen "RaritĂ€ten" von Mr. Bootleg eindecken. Gerade um viele junge Bands ist es jammerschade. Wenn ich da jetzt z.B. an eine Band wie Stygma IV denke, die sicher sehr vielen Wahrmetallern hĂ€tte zusagen mĂŒssen, die aber chronisch auf ihren Alben sitzen geblieben ist.

Bringt mich zum nĂ€chsten chronischen Missstand: Dem Promohandel. Wenn ihr dann eh schon kontrollieren mĂŒsst, was die HĂ€ndler so alles im Sortiment stehen haben, dann wĂŒrde ich es auch ganz toll finden, wenn endlich mal jemand den Anfang machen wĂŒrde, diese Unsitte zu bekĂ€mpfen. Ich finde es echt traurig, wenn ich sehe, dass manche Leute lieber 20 Promos kaufen als fĂŒnf bis zehn regulĂ€re CDs und dann auch noch 5-8 Euro fĂŒr diese "Hehlerware" ausgeben. Das ist fĂŒr Bands, Labels und die Szene als solche mindestens genauso schlimm wie der Bootleg-Handel.
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Beitragvon Johnny_Cool » 10. Dezember 2005, 15:22

Ich find's auch absolut lobenswert und vorbildlich!! Beide Daumen hoch fĂŒr's KIT und diese super Entscheidung!! Das mit Glacier wusste ich noch gar nicht, es passt aber bestens in Bild des tollen Verdienstes, den diese Penner mit ihren illegalen Ramsch CDs dem Metal Underground leisten!! Hoffentlich nehmen sich in dieser Hinsicht auch weitere Veranstalter, sowie Labels, Vertriebe und letzten Endes natĂŒrlich auch Fans ein Beispiel an Oli und Tarek, denn dann geht diesen SĂ€cken von Bootleggern ein riesengroßer Markt flöten!! Und die raren Sachen kann man sich, sofern sie nicht vielleicht sowieso wiederveröffentlicht werden, auch von Kumpels oder Bekannten brennen lassen, dann kann man die Mucke genauso hören und sabbotiert weder die Bands, noch schiebt man den Bootleggern und ihren Gehilfen die Kohle in den Rachen...
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Beitragvon Prof » 10. Dezember 2005, 16:55

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben: Wir vom KEEP IT TRUE haben ĂŒbrigens beschlossen einen Anfang zu machen und die "Spezialisten" aufzuforden, die ganzen Griechenbootlegs nicht mehr am KIT zu verkaufen. Wenn man sieht, welche Kohle damit verdient wird ist das echt zum Kotzen. Vielleicht hilft das etwas, damit spezielle Personen mal darĂŒber nachdenken, was sie mit der Scheisse eigentlich anrichten.

Achtung: langes Posting. Also, Oliver, das ist ein beachtliches und absolut lobenswertes Statement.
Nur mĂŒsste man eigentlich zwei Bemerkungen am Rande machen.

1- Als der Metal tief untergrundig war - jeder weiss, welche Periode gemeint ist - hat so manchereiner diese oder jene verschollene Band oder Platte durch die Reborn Classics-Reihe wiederentdeckt. Bootlegs bringen zwar den 'toten' Bands nichts mehr und man könnte argumentieren, dass viele Musiker nach einem Kein-Pfennig-Vertrag somit noch mal verarscht wurden. Aber irgendwie hat es damals auch die Szene ein wenig aufgepeppt.

2- Man kann die Situation der Reborn Classics-Zeiten nicht mit der heutigen vergleichen. War es damals eine ĂŒbersichtliche Reihe, heute hat die Bootleg-Produktion einen sintflutartigen Ausmass angenommen und das Internet macht es BetrĂŒgern auch einfacher, ihre Waren an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Im Netz (ich sag nur: eBay...) eine 'rare' CD ersteigern, dĂŒrfte immer öfters eine herbe EnttĂ€uschung darstellen. Wenn Manos von Cult Metal Classics da trotz seines offiziellen Labels jetzt wirklich zum Boot-Camp (sic) hinĂŒbergelaufen ist, dann ist das fĂŒr mich eine EnttĂ€uschung an sich. Wer mehr dazu weiss, bitte posten.

Trotzdem: ich bin sehr froh, durch Hot Metal auf Bands wie Buster Brown und Flight Charm gestossen zu sein. Wenn es diese Releases offiziell zu kaufen gÀbe, wÀre die Szene reicher in anderem Sinne.
Was mich jetzt aber noch interessieren wĂŒrde: wer hier kann aber sagen 'Ich hab keinen einzigen LP- und CD-Bootleg in der Sammlung' ohne dabei Pinocchio Ă€hnlich zu sehen?
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Beitragvon Johnny_Cool » 10. Dezember 2005, 17:18

Also ich hab wenn's hoch kommt 10 Bootlegs oder so daheim... die HÀlfte davon hab ich geschenkt bekommen und die andere HÀlfte sind so Sachen wie Reborn Classics oder so, die ich Jahre nach der Veröffentlichung auf'm Flohmarkt oder im Second Hand Laden gekauft hab... somit haben zumindest die Bootlegger und ihre Handlanger keinen Cent dran verdient...

Allgemein denk ich aber, dass man das Ganze immer in Relation sehen muss... wenn sich jemand hin und wieder auch mal 'nen Bootleg in die Sammlung stellt, dann ist das bestimmt nicht weiter wild... aber wenn sich alle Welt wie die Geier auf diese bekackten Bootleg CDs stĂŒrzt, bloß weil da ja ach so tolle RaritĂ€ten drauf sind, dann ist's schon ein anderes Kaliber... außerdem gibt es auch so schon hundert mal mehr an höllisch geilen Newcomern, nach wie vor bĂ€renstarken 80er Helden und wieder erstarkten Reunionbands als man in zwei Leben jemals hören kann, da kratzt's zumindest mich kein bisschen, wenn ich die eine oder andere coole Band nur dadurch verpenn, dass ich mich von den ganzen Bootlegserien fern halt... da kauf ich mir lieber Zeug wie Goat Horn, Ignitor, Pagan Altar oder Jotenheim, die fegen nicht nur 99% aller ĂŒberbewerteten RaritĂ€ten mĂŒhelos vom Feld, sondern ich weiß auch, dass meine Kohle nicht in den RaffhĂ€lsen irgendwelcher Geldgeier landet, sondern bei denjenigen, die's auch wirklich verdient haben!
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Beitragvon Thunar » 10. Dezember 2005, 17:28

Ich musste mal feststellen dass ich von Darkthrone zwei Bootlegs gekauft habe...angereizt durch den super Preis,und das zweite Album,dass noch auf der CD war...erst spĂ€ter hab ich festgestellt,dass es keine Originale sind...aber das war auch zu einer Zeit,wo ich mir ĂŒber Bootlegs kaum Gedanken gemacht habe,da ich bis dato noch keines gekauft hatte.


Achja...die beiden Bootlegs hab ich auf einem der StÀnde beim KIT gekauft.Guter Schritt,dass sowas jetzt unterbunden wird in Zukunft ;)
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Beitragvon Hugin » 10. Dezember 2005, 19:07

Jau, von Darkthrone, Burzum etc... gibt's diverse russische "2in1"-Bootlegs. Das hab ich auch mitbekommen. Beim KIT war so viel ich weiß auch immer ein HĂ€ndler, der die hatte. Solche Dinger sind besonders bescheiden, weil die offiziellen Releases ja nach wie vor regulĂ€r erhĂ€ltlich sind. NatĂŒrlich kein Vorwurf an dich, weil du das ja nicht gewusst hast. Es gibt ja schließlich auch immer öfter regulĂ€re 2in1-Releases.

Was meinen Bestand an Bootlegs angeht, der ist sehr gering. Ich hatte ein paar Reborn-Classics-Teile (2x Cirith Ungol, 1x Manilla Road). Die C.U. habe ich gekauft, als ich noch nicht mal wusste, was ein Bootleg ist. Die Manilla Road aus lauter Not, weil ich die ersten beiden Alben nirgendwo finden konnte. Wurde inzwischen aber ALLES als offizieller Rerelease nachgekauft. Dann hab ich noch drei Black-Metal-Demos als Bootleg, von Bands, von denen ich auch alle offiziellen Scheiben habe. Das war's glaub ich auch schon. Außer mir wĂ€re mal noch ein Bootleg untergejubelt worden, das ich noch nicht als solches erkannt habe.
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Beitragvon Metalpriest » 10. Dezember 2005, 22:43

Prinzipiell mĂŒsste man alle HĂ€ndler die Bootlegs anbieten boykotieren. (Fazit: wir hĂ€tten bald keine HĂ€ndler mehr).
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Beitragvon Johnny_Cool » 10. Dezember 2005, 22:55

Dann kann man die Sachen immer noch direkt bei den Bands bestellen... ;) Und die HĂ€ndler wĂŒrden sich vielleicht mal Gedanken machen, ob's nicht vielleicht doch besser wĂ€r, die Finger von dem ganzen BootlegmĂŒll zu lassen und stattdessen lieber ein paar mehr Scheiben cooler Newcomer ins Programm zu nehmen...
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Beitragvon Metalpriest » 10. Dezember 2005, 23:00

Johnny_Cool hat geschrieben: Dann kann man die Sachen immer noch direkt bei den Bands bestellen... ;) Und die HĂ€ndler wĂŒrden sich vielleicht mal Gedanken machen, ob's nicht vielleicht doch besser wĂ€r, die Finger von dem ganzen BootlegmĂŒll zu lassen und stattdessen lieber ein paar mehr Scheiben cooler Newcomer ins Programm zu nehmen...

Das mit den guten newcomern wÀr eh schlauer. Aber du weisst ja, neue unbekannte bands verkaufen sich weniger gut, als 20 jahre alte scheiben von bands die's nicht mehr gibt aber durch mundpropaganda (nicht negative) bekannter geworden sind. Und solange es sich um's geld dreht und nicht um eigenmotivation und interesse an der musik, wird man diese plage nicht beenden können.
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Beitragvon Metalpriest » 10. Dezember 2005, 23:14

CD's aus gebieten der ehemaligen Sowjetunion sind nahezu zu 100% alles Bootlegs. Egal ob da noch ein offizieller Stempel drauf ist oder nicht. Auf gewissen Scheiben von Aria z.B. ist sogar Vermerkt: Verkauf nur ausserhalb Moskaus zugelassen. Auch CD's von Slayer, Metallica, etc. sind alles Boots. sieht zwar höchst professionell aus, aber alles illegal. In Kiev hab ich in 'nem Shop ein Transcendence tape gesehen, mit Faltbooklet und texten fĂŒr umgerechnet 20$. Sah absolut offiziell aus. war es aber nicht. Wenn du dort ĂŒber den Markt gehst, kann man bei hunderten hĂ€ndlern tausende von CD's betrachten, bei gewissen sieht man an der QualitĂ€t des Booklets, dass es sich um ein solches handelt, bei anderen ist es verdammt schwer. Da nĂŒtzen nur befreundete die dir schnell zulachen und sagen: alles illegal.
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Beitragvon Thunar » 11. Dezember 2005, 02:02

Hugin hat geschrieben: Jau, von Darkthrone, Burzum etc... gibt's diverse russische "2in1"-Bootlegs. Das hab ich auch mitbekommen. Beim KIT war so viel ich weiß auch immer ein HĂ€ndler, der die hatte. Solche Dinger sind besonders bescheiden, weil die offiziellen Releases ja nach wie vor regulĂ€r erhĂ€ltlich sind. NatĂŒrlich kein Vorwurf an dich, weil du das ja nicht gewusst hast. Es gibt ja schließlich auch immer öfter regulĂ€re 2in1-Releases.

Was meinen Bestand an Bootlegs angeht, der ist sehr gering. Ich hatte ein paar Reborn-Classics-Teile (2x Cirith Ungol, 1x Manilla Road). Die C.U. habe ich gekauft, als ich noch nicht mal wusste, was ein Bootleg ist. Die Manilla Road aus lauter Not, weil ich die ersten beiden Alben nirgendwo finden konnte. Wurde inzwischen aber ALLES als offizieller Rerelease nachgekauft. Dann hab ich noch drei Black-Metal-Demos als Bootleg, von Bands, von denen ich auch alle offiziellen Scheiben habe. Das war's glaub ich auch schon. Außer mir wĂ€re mal noch ein Bootleg untergejubelt worden, das ich noch nicht als solches erkannt habe.

Jau,werd mir demnÀchst auch mal die Darkthrone Scheiben als Original holen !!!
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Beitragvon Hugin » 11. Dezember 2005, 03:16

Metalpriest hat geschrieben:CD's aus gebieten der ehemaligen Sowjetunion sind nahezu zu 100% alles Bootlegs. Egal ob da noch ein offizieller Stempel drauf ist oder nicht.

Wobei ein Label wie Metalizm schon auch eine ganze Menge qualitativ hochwertiger und legaler Produkte von Undergroundbands aus Russland und Zentralasien herausbringt und vertreibt (z.B. Holy Dragons, S.C.A.L.P., Grenouer etc...). Nur der Fairness halber. Und auch im Baltikum gibt es ein paar sehr gute Labels mit vielen verdammt starken lokalen Bands. Gerade Ledo Takas aus Litauen bringt sehr viel gute und legale Scheiben auf den Markt und organisiert fĂŒr seine Bands (Obtest, Dissimulation, Loits, Urskumug, Nahash...) auch Interviews, Promotion, Vertriebe und Konzerte in Westeuropa.

Dass die MissstĂ€nde im Osten teilweise eklatant sind, weiß ich von den Bands direkt auch, doch eben diese haben mir in Interviews eben auch berichtet, dass sie mit der Arbeit ihrer eigenen Labels - im speziellen Fall mit Matalizm und Ledo Takas sehr zufrieden sind.

Dass in den LĂ€den in Russland (außerhalb Moskaus) fast nur Bootlegs vertickt werden, egal ob von einheimischen oder auslĂ€ndischen Bands, haben mir die entsprechenden Musiker aber auch bestĂ€tigt. Drum sind die dortigen Underground-Labels auch so sehr vom Export ihrer legalen Produkte abhĂ€ngig, weil sie es zu Hause schwer haben, gegen die Piraten-Mafia anzukĂ€mpfen.


<!--QuoteBegin-Jurgen Thunderson (Holy Dragons)+--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (Jurgen Thunderson (Holy Dragons))</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteEBegin-->
Hier hĂ€ngt alles mit der Perspektive zusammen, wie viele Scheiben man vor allem in europĂ€ischen LĂ€den verkaufen kann. In der russischen Szene gibt es wenig Zirkulation. Die VerkĂ€ufe sind meist geographisch sehr limitiert. Außerdem gibt es viele Probleme mit dem Kampf gegen die Piraterie, die den legalen HĂ€ndlern und Musikern das Leben oft sehr schwer macht. In den entlegenen Regionen kommen die Piraten meist mit ihren Machenschaften durch, so dass es sehr schwer ist einen ordentlichen Vertrieb auf die Beine zu stellen. Nicht nur in Europa (wegen der bĂŒrokratischen HĂŒrden), sondern auch hier außerhalb einiger großer StĂ€dte. DarĂŒber hinaus stĂŒrzen sich die ProvinzlĂ€den auch lieber gierig auf den Massenvertrieb von Popmusik oder sie arbeiten sogar mit den Piraten zusammen. So haben viele kein großes Programm, sondern befriedigen nur die Nachfrage nach Produkten von Popcorn Music und Soyz Music oder sie kooperieren mit SPV, allerdings nur nach dem Einbahnstraßenprinzip. Soyz vertreibt die Produkte von SPV, aber nicht umgekehrt.
Wenn unsere Labels es schaffen VertrĂ€ge zu schließen, die einen regulĂ€ren und vollstĂ€ndigen Vertrieb von russischen CDs im Ausland gewĂ€hrleistet, so dass unsere CDs weltweit erhĂ€ltlich sind, dann bekommen die Musiker die Möglichkeit bessere Instrumente zu kaufen und demzufolge auch qualitativ höherwertige Produkte zu liefern, sowie in Europa auf Tour zu gehen. Der Hörer soll entscheiden, was gut ist und was nicht. Dann sind beide Seiten Gewinner: Die Labels und die Musiker und vor allem - und das ist das wichtigste - die Headbanger! Einfach weil die Musik abwechslungsreicher wird. Wahrscheinlich wird die Durchmischung der Kulturen und Traditionen dem Metal einige neue Trends bescheren. Das ist alles sehr interessant und kann im Endeffekt nur den Pop-Leuten schaden, weil neue Musiker ihnen ihren Anteil am Kuchen streitig machen werden. Wirklich bekannte Bands werden davon keinen Schaden nehmen. Wenn ich immer schon IRON MAIDEN gehört habe, werde ich mir die auch weiter anhören und ihre CDs kaufen, auch wenn andere Bands dazukommen, die ich auch mag.
[/quote]
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Beitragvon Metalpriest » 11. Dezember 2005, 04:56

Ich habe lediglich gesagt nahezu 100%, nicht komplett 100%. Meine Aussage ist aber auch eher fĂŒr Leute gedacht, die rĂŒber gehen.
In den GrosstĂ€dten kann man nahezu ĂŒberall CD's kaufen, Shops, riesige Untergrundeinkaufszentren (Metrocities), StĂ€nde am Strassenrand, etc., aber am extremsten sind die MĂ€rkte. Dort kann man von bekannteren Bands locker 30 und mehr unterschiedliche Pressungen der gleichen CD kaufen, oftmals mit Bonustracks oder Liveaufnahmen. Gewisse CD's erscheinen in Aufwendigen Versionen und andere nur mit dem nötigsten. Sehr oft werden auch CD's angeboten, welche die komplette Discographie der Band auf MP3 beinhalten.
Dass eine CD ein Boot ist erkennt man an gewissen nuancen. So ist z.B.
-das Inlet am Übergang zu den RĂ€ndern nicht perforiert oder mit einem 90°winkel versehen, sondern geht meistens in einem leichten Bogen in den Rand.
- Die Matrize der CD ist kurz und steht in keinem Zusammenhang zur Labelnummer
- Es existiert auf dem Rand der HĂŒlle keine Labelnummer oder schon gar kein Label.
- Das Cover und alle anderen Grafiken sind nicht 100% scharf.
Die CD's selbst sind Industriell gefertigte CD's, also keine CD-R's. Die Frontseite der CD 's sind oft tĂ€uschende Kopien der Originale. Die erwĂ€hnten Merkmale lassen sich bei einer nicht-osteuropĂ€ischen Band noch eher kontrollieren, als bei einer dort ansĂ€ssigen. Denn bei Bands wie Iron Maiden, Metallica, etc. kennt man das Label und weiss mehr oder weniger wie das ganze aussehen mĂŒsste. Schwierig wird es dann bei dortigen Bands, von denen man keine Ahnung hat welche Lizenzpressungen es gibt.
Zudem reagieren die HĂ€ndler auch sehr schnell auf Kontrollen und Verbote. Ich mag mich erinnern, dass mal kurz bevor ich nach Kiev ging alle ukrainischen Pressungen verboten wurden. Eine Woche nach dem Verbot wurden halt Pressungen aus Russland angeboten. Die Preise fĂŒr die angebotene Ware geht von 2,5$ bis 20$ (man versucht's).
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Beitragvon Prof » 11. Dezember 2005, 12:28

Metalpriest hat geschrieben: In den GrosstĂ€dten kann man nahezu ĂŒberall CD's kaufen, Dass eine CD ein Boot ist erkennt man an gewissen nuancen. So ist z.B.
-das Inlet am Übergang zu den RĂ€ndern nicht perforiert oder mit einem 90°winkel versehen, sondern geht meistens in einem leichten Bogen in den Rand.
- Die Matrize der CD ist kurz und steht in keinem Zusammenhang zur Labelnummer
- Es existiert auf dem Rand der HĂŒlle keine Labelnummer oder schon gar kein Label.
- Das Cover und alle anderen Grafiken sind nicht 100% scharf.
Die CD's selbst sind Industriell gefertigte CD's, also keine CD-R's. Die Frontseite der CD 's sind oft tĂ€uschende Kopien der Originale. Die erwĂ€hnten Merkmale lassen sich bei einer nicht-osteuropĂ€ischen Band noch eher kontrollieren, als bei einer dort ansĂ€ssigen. Denn bei Bands wie Iron Maiden, Metallica, etc. kennt man das Label und weiss mehr oder weniger wie das ganze aussehen mĂŒsste. Schwierig wird es dann bei dortigen Bands, von denen man keine Ahnung hat welche Lizenzpressungen es gibt.

Klingt wie eine Wette fĂŒr Thommi Gottschalk: zehn Russen-Boots von legalen Lizenz-Pressungen unterscheiden. Top, die Wette gilt! :)
In Asien und SĂŒd-Amerika ist es ja auch schlimm mit den CD-/DVD-Piraten. LĂ€uft alles ja ab nach dem altbekannten Volksmotto 'Wenn wir's billiger haben können, dann gerne!' So lange man vor allem auch in den Schulen weltweit nicht die Kinder ĂŒber KĂŒnstler, Royalties und Ethik aufklĂ€rt (meines Erachtens heutzutage viel nĂŒtzlicher als eine Reli- oder Sportstunde), werden ab sofort ganze Generationen aufwachsen die sich Musik und Filme rippen ohne zu wissen was sie da eigentlich machen. Wenn ich, wie vor kurzem geschehen, sehe, dass ein Vater der selbst Gitarre in einer Band spielte, seiner Teenietochter zwanzig Rohlinge schenkt damit sie sich alles beliebige aus dem Netz ziehen kann, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. :o
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