Pay To Play, Band-Gagen etc.

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 30. September 2011, 12:16

Neudi hat geschrieben:Es gibt ja drei etablierte Old-School-Festivals. Wie denkst denn Du darüber, daß viele Leute ohne Erfahrung oder Ahnung meinen, sie müssten jetzt auch ganz dringend und unbedingt etwas Ähnliches machen?


Naja, was denke ich darüber...jeder soll machen was er nicht lassen kann, aber es gehört etwas mehr dazu als ein paar "kultige" Bands zu nehmen. Die meisten merken schnell, welche Arbeit da wirklich dahinter steckt...oder verkaufen ihre Plattensammlung... :smile2:
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon GordonOverkill » 30. September 2011, 13:34

@Gordon: für alles ein Argument, das ist okay. Nur eines noch: zu kritisieren am Sytem/Gesellschaft hab ich auch nicht gerade wenig, da kennst du mich schlecht. Nur, was ich weiter vorne sagen wollte, wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich vorher vielleicht ausgemalt hat, dann sollte man nicht gleich die Systemfrage stellen, dafür muss schon ein triftiger Grund her und nicht mangelnde Auftrittsmöglichkeiten von Metal-Bands.


Da haste natürlich Recht. Ich habs eben auch so gesehen wie Hugin, dass die Sache mit den Bands im Grunde nur der Anschub war, um zu nem allgemeineren Thema zu gelangen.

Das passt für mich nicht in die Szene. Ärmel hoch, sich zusammentun, neue Medien nutzten und sich weiter anstrengen. Das ist als Ratschlag vielleicht platt und wenig hilfreich, aber mit Sicherheit mehr Metal als wenn man freiwillig zum Almosen-Empfänger wird. Wenn du mit deinen Bands so weitermachst, wirst du auch mal etwas erreichen, auf das du später stolz sein wirst, da bin ich mir ganz sicher, auch wenn es wohl keine Reichtümer werden. Aber du kannst dann sagen, du hast es aus eigener Kraft geleistet, unterstützt von Leuten wie mir, die dafür bestimmt keinen Zwang brauchen.


Mit Atom Smasher ist mir das im Grunde eigentlich fast egal. Ich will einfach endlich mal das erreichen, was ich mir vorgenommen hab, als ich angefangen hab, Gitarre zu lernen, nämlich den bestmöglichen Heavy Metal zu spielen, der irgendwie aus meinem Herzen, meinem Gehirn und meinen Fingern rauszukriegen ist. Wenn dabei ein Ergebnis raus kommt, das ich zumindest annähernd so gerne höre wie die Platten meiner Lieblingsbands, dann bin ich zufrieden, und wenn nicht, dann wird es halt nicht veröffentlicht. Ordentliche bis ganz gute Bands gibt es halt meiner Ansicht nach schon zu Genüge und es braucht keine weitere davon, nur weil ich irgendwie darin involviert bin. Die entscheidenden Ressourcen dafür sind, glaub ich, Ideen und Zeit. Ideen haben wir und Zeit nehmen wir uns, indem wir uns Stück für Stück Equipment und know-how aneignen, um alles selber machen zu können. Ich glaub, der Gedanke dabei ist gar nicht so verschiedem von dem, was Oli beschreibt: Unabhängigkeit ist halt der einzig sichere Weg, um ein Ergebnis zu erreichen, mit dem man zufrieden ist.
Messerschmitt ist dagegen Maiks Baby. Kris (der Drummer) und ich vertrauen ihm, dass er das Ding in ne gute Richtung lenkt, und tun halt unseren Teil, um ihn dabei zu unterstützen. Ich find die Erfahrung ziemlich spannend, dass ich mich da wirklich mal nur um mein eigenes Instrument kümmern muss, während jemand anderes den ganzen Organisationskram übernimmt und das Ganze zusammen hält... irgendwie ist das richtig entspannt ;-)
Naja, das Ganze ist halt Underground, und da hab ich mir - zum Glück, wie ich finde - meinen vielleicht etwas naiven Idealismus bewahrt, das Ding als eine unkommerzielle Herzensangelegenheit zu betrachten, bei der sich niemand am anderen bereichert und alle versuchen, fair mit einander umzugehen. Bei Gigs ist das so ähnlich, wir wollen nicht draufzahlen, aber wir sind auch nicht giftig, wenn wir nix verdienen. Und wenn geile Bands und ein geiles Publikum zu erwarten sind, dann nehmen wir auch mal ein Minus-Geschäft mit, wenn wir wissen, dass der Veranstalter es sich nicht anders leisten kann. Wenn wir dagegen sehen, dass er uns verarscht und wir am Ende für seinen Gewinn zahlen, dann kriegt er halt gegebenenfalls eins auf die Glocke, um ihn daran zu erinnern, beim nächsten mal etwas fairer vorzugehen... ist aber echt noch nicht häufig passiert ;-)

Der Goatstorm sowieso, auch wenn er nicht in seiner Heimatstadt spielen kann. Das war bei REACTOR aus meiner Ecke früher genauso, die waren in den japanischen Charts, aber in Augsburg wollte die keine Sau sehen.


Naja, dem ganz ungeachtet ist es doch irgendwie scheiße, dass er nicht in seiner Heimatstadt spielen kann. Und da darf man doch gerne darüber nachdenken, ob die ganze Sache nicht irgendwie besser zu lösen wäre.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Kiview » 30. September 2011, 15:02

Muss hier dem zustimmen, was die Musiker Fraktion bisher geschrieben hat.

Ich bin natürlich noch jung und noch voller idealismus, aber auch ich hab mitlerweile keinen Bock mehr mich verarschen zu lassen. Wenn man da für 50€ und einen Kasten Bier in irgendeinem Jugendzentrum mit irgendwelchen Kackbands spielen muss, ne dann sagen wir mitlerweile auch nein. Das Gesamtpaket muss stimmen.

Letztens haben wir mit Warhammer auf einem Festival gespielt, da durften wir dann auf dem Parkplatz zelten und jeder bekam 5(!!) Wertmarken für Essen und Trinken. Auf die Frage, ob man denn noch mehr Wertmarken kriegen würde, bekamen wir nur die Antwort, das wäre hier ja nicht das Wacken. Da hatte ich dann schon einen ganz schönen Hals...

Aber in anderen Ländern ist das deutlich schlimmer, in Deutschland haben wir noch eine recht gute Situation. In Griechenland dürfen die lokalen Bands bei Clubgigs grundsätzlich draufzahlen und Verpflegung gibts garnicht. In Italien ist die Verpflegung auch meistens unglaublich mager.

Aber wie man in Deutschland einer Band nicht einfach 2 Kästen Bier in den Backstage stellen kann, ist für mich vollkommen unverständlich und unverschämt...
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Neudi » 30. September 2011, 15:08

Ha ha, frag mal Bands die....sagen wir mal vor 17 Uhr und nicht auf der Hauptbühne in Wacken gespielt haben! Von daher war deren Aussage auch noch Blödsinn!
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Vain Shangway » 30. September 2011, 15:44

Das ist auch wieder so eine Sache.
Was bringt dir ein Festivialauftritt bei Wacken, Rock Hard, Rock am Ring und Co. heutzutage nachhaltig als Band,
wenn du kein Headliner oder zumindest hoch im Billing bist?

Die Leute gehen auf die großen Festivals wegen dem Event,
oftmals noch wegen dem Headliner, seltener wegen bestimmter Lieblingsbands.

Ok man kann auch eine DVD drehen wie das manche Bands machen, die aus eigener Kraft 500 Leute ziehen.
Auf mich wirkt sowas immer etwas unauthentisch.

Du mußt im Endeffekt versuchen den Leuten irgendwie im Gedächtnis zu bleiben, was bei der Masse an Bands gar nicht mal so leicht ist.
Früher gabs noch die Monster of Rock Festivals mit + - 8 Bands und wenn du da auf dem Billing warst war das schon ein Ritterschlag.

Wer die Chance hat heutzutage auf einem großen Festival zu spielen, sollten sie natürlich nützen.
Aber in Unkosten muss man sich dafür nicht stürzen.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Kubi » 30. September 2011, 16:17

Vain Shangway hat geschrieben:Das ist auch wieder so eine Sache.
Was bringt dir ein Festivialauftritt bei Wacken, Rock Hard, Rock am Ring und Co. heutzutage nachhaltig als Band,
wenn du kein Headliner oder zumindest hoch im Billing bist?


Na ja, da gibt es aber zahlreiche Gegenbeispiele, die belegen, dass so ein Festivalgig auch zu früher Stunde ernsthaft was bewegen kann. VOLBEAT haben 2005 auf dem Rock Hard als zweite Band gespielt. Am Anfang war das Auditorium relativ luftig gefüllt, am Ende sind Hunderte von Menschen zum Merch-Stand gestürmt und haben das Album gekauft, heute füllen sie locker(!) 5.000er Hallen. RIVERSIDE kannte 2004 auf dem ProgPower keine Sau, nach dem Gig gab es kein Shirt, keine CD, kein gar nix mehr von den Jungs und drei Jahre später waren sie Headliner des "Night Of The Prog" und des "ProgPower". Die Band selbst bezeichnet den Gig als Initialzündung für ihre Karriere. Sind zudem auch zwei Bands, die am Anfang ihrer Karriere keine großes Major-Geld im Rücken hatten, sondern vor allem mit ihren Live-Qualitäten und ihrer Originalität gepunktet haben. Das geht also schon.

Dass das für Retro-Kapellen, die hier in den Himmel gelobt werden, oft weniger bringt, liegt einfach daran, dass die Masse daran offensichtlich nicht so interessiert ist. Das hat auch nur ganz wenig mit Qualität zu tun, sondern wohl eher mit Zeitgeist & Trends. Etwas, was VOLBEAT & RIVERSDE in einigem Maße (VB mehr, RS weniger) getroffen haben, ENFORCER oder IN SOLITUDE bislang eben noch nicht.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 30. September 2011, 16:42

Ghost haben am HOD ihren ersten Gig als Opener gespielt...nun trägt James Hetfield Ghost Shirts...
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Kubi » 30. September 2011, 16:48

da wird James sie entdeckt haben. :-D
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Raf Blutaxt » 30. September 2011, 22:13

Ich denke, das hängt auch vom Festival ab. In Wacken geht man als unbekanntere, kleinere Band einfach in der Masse irgendwo im Zelt oder sonst wo unter, das bringt wirklich nicht so vil, außer dass man halt erzählen kann, dass man schon mal in Wacken gespielt hat. Auf dem Rock Hard mit der einen Bühne und vor allem dem Amphitheater als Location haben auch die unbekannten Bands immer ne Menge Leute, die mal vorbeischauen und die man überzeugen kann. Ansonsten hat Kubi mit der Anmerkung bezüglich des Zeitgeists sicher Recht. Ner Band wie Enforcer haben auch Touren vor Airbourne nicht allzu viel genutzt. Vielleicht muss man einfach einsehen, dass man mit bestimmten Spielarten des Metals nur eine bestimmte Menge an Leuten erreichen kann. Da dürfte auch bei Enforcer noch etwas Luft nach oben sein, aber in die Dimensionen von Volbeat werden die wohl nie vorstoßen.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon KuttenBjuf » 30. September 2011, 22:25

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Ghost haben am HOD ihren ersten Gig als Opener gespielt...nun trägt James Hetfield Ghost Shirts...

Beweise Junge, wir brauchen Beweise! :cool2:
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Neudi » 1. Oktober 2011, 02:28

death to false sounding neuauflage??
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Vain Shangway » 1. Oktober 2011, 07:57

Ja ganz klar Volbeat und Airbourne habens geschafft einen Nerv zu treffen.

Ich denke auch Bands wie Soulfly oder Machine Head haben dereinst auf Festivals Publikum erorbert, weil da wirklich im Publikum was passiert, wenn die Moshpit Riffs ausgepackt werden.
Sowas vergisst man nicht.

Und dann gibts wieder die Sorte Bands, die ich mal Kritikerlieblinge nenne,
bei denen die Leutz aber mit verschränkten Armen rumstehen. Z.B. Alice in Chains.

Was Enforcer und Konsorten machen ist tatsächlich Underground und wenig zeitgeistig.
- Man hat weder die Schädelspalterriffs von Machined Head und Soulfly,
- noch dass Good Times Feeling von Airbourne oder Volbeat

Aber wenigstens machen Enforcer das was sie wollen.
Sich zu verstellen bringt auch nix.
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Franko » 1. Oktober 2011, 10:03

KuttenBjuf hat geschrieben:
Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Ghost haben am HOD ihren ersten Gig als Opener gespielt...nun trägt James Hetfield Ghost Shirts...

Beweise Junge, wir brauchen Beweise! :cool2:

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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Neudi » 1. Oktober 2011, 10:17

Daß die NWOBHM-Show beim KIT 2009 mit dem VÖ-Datum unserer ersten CD zusammengefallen ist, war für uns auch extrem wichtig...auch wenn der Vertrieb 2 Wochen später erst mal pleite ging...
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Re: Pay To Play, Band-Gagen etc.

Beitragvon Franko » 1. Oktober 2011, 10:28

Neudi hat geschrieben:Daß die NWOBHM-Show beim KIT 2009 mit dem VÖ-Datum unserer ersten CD zusammengefallen ist, war für uns auch extrem wichtig...auch wenn der Vertrieb 2 Wochen später erst mal pleite ging...

Was aber damals bereits im Dezember des Vorjahres die Spatzen vom Dach pfiffen.... :wink:
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