@Gordon: für alles ein Argument, das ist okay. Nur eines noch: zu kritisieren am Sytem/Gesellschaft hab ich auch nicht gerade wenig, da kennst du mich schlecht. Nur, was ich weiter vorne sagen wollte, wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich vorher vielleicht ausgemalt hat, dann sollte man nicht gleich die Systemfrage stellen, dafür muss schon ein triftiger Grund her und nicht mangelnde Auftrittsmöglichkeiten von Metal-Bands.
Da haste natürlich Recht. Ich habs eben auch so gesehen wie Hugin, dass die Sache mit den Bands im Grunde nur der Anschub war, um zu nem allgemeineren Thema zu gelangen.
Das passt für mich nicht in die Szene. Ärmel hoch, sich zusammentun, neue Medien nutzten und sich weiter anstrengen. Das ist als Ratschlag vielleicht platt und wenig hilfreich, aber mit Sicherheit mehr Metal als wenn man freiwillig zum Almosen-Empfänger wird. Wenn du mit deinen Bands so weitermachst, wirst du auch mal etwas erreichen, auf das du später stolz sein wirst, da bin ich mir ganz sicher, auch wenn es wohl keine Reichtümer werden. Aber du kannst dann sagen, du hast es aus eigener Kraft geleistet, unterstützt von Leuten wie mir, die dafür bestimmt keinen Zwang brauchen.
Mit Atom Smasher ist mir das im Grunde eigentlich fast egal. Ich will einfach endlich mal das erreichen, was ich mir vorgenommen hab, als ich angefangen hab, Gitarre zu lernen, nämlich den bestmöglichen Heavy Metal zu spielen, der irgendwie aus meinem Herzen, meinem Gehirn und meinen Fingern rauszukriegen ist. Wenn dabei ein Ergebnis raus kommt, das ich zumindest annähernd so gerne höre wie die Platten meiner Lieblingsbands, dann bin ich zufrieden, und wenn nicht, dann wird es halt nicht veröffentlicht. Ordentliche bis ganz gute Bands gibt es halt meiner Ansicht nach schon zu Genüge und es braucht keine weitere davon, nur weil ich irgendwie darin involviert bin. Die entscheidenden Ressourcen dafür sind, glaub ich, Ideen und Zeit. Ideen haben wir und Zeit nehmen wir uns, indem wir uns Stück für Stück Equipment und know-how aneignen, um alles selber machen zu können. Ich glaub, der Gedanke dabei ist gar nicht so verschiedem von dem, was Oli beschreibt: Unabhängigkeit ist halt der einzig sichere Weg, um ein Ergebnis zu erreichen, mit dem man zufrieden ist.
Messerschmitt ist dagegen Maiks Baby. Kris (der Drummer) und ich vertrauen ihm, dass er das Ding in ne gute Richtung lenkt, und tun halt unseren Teil, um ihn dabei zu unterstützen. Ich find die Erfahrung ziemlich spannend, dass ich mich da wirklich mal nur um mein eigenes Instrument kümmern muss, während jemand anderes den ganzen Organisationskram übernimmt und das Ganze zusammen hält... irgendwie ist das richtig entspannt ;-)
Naja, das Ganze ist halt Underground, und da hab ich mir - zum Glück, wie ich finde - meinen vielleicht etwas naiven Idealismus bewahrt, das Ding als eine unkommerzielle Herzensangelegenheit zu betrachten, bei der sich niemand am anderen bereichert und alle versuchen, fair mit einander umzugehen. Bei Gigs ist das so ähnlich, wir wollen nicht draufzahlen, aber wir sind auch nicht giftig, wenn wir nix verdienen. Und wenn geile Bands und ein geiles Publikum zu erwarten sind, dann nehmen wir auch mal ein Minus-Geschäft mit, wenn wir wissen, dass der Veranstalter es sich nicht anders leisten kann. Wenn wir dagegen sehen, dass er uns verarscht und wir am Ende für seinen Gewinn zahlen, dann kriegt er halt gegebenenfalls eins auf die Glocke, um ihn daran zu erinnern, beim nächsten mal etwas fairer vorzugehen... ist aber echt noch nicht häufig passiert ;-)
Der Goatstorm sowieso, auch wenn er nicht in seiner Heimatstadt spielen kann. Das war bei REACTOR aus meiner Ecke früher genauso, die waren in den japanischen Charts, aber in Augsburg wollte die keine Sau sehen.
Naja, dem ganz ungeachtet ist es doch irgendwie scheiße, dass er nicht in seiner Heimatstadt spielen kann. Und da darf man doch gerne darüber nachdenken, ob die ganze Sache nicht irgendwie besser zu lösen wäre.