von Skullview » 3. Januar 2009, 15:40
Hochmut kommt meistens vor dem Fall........
Manowar-Festival: Weniger Tickets als Zuschauer
Bad Arolsen (-es-). Die Stadt hatte gerade begonnen, sich mit der Heavy-Metal-Szene anzufreunden. Da kommt die Nachricht, dass das dritte Magic-Circle-Festival wahrscheinlich nicht in Mengeringhausen stattfinden wird.
Hintergrund sind zum einen finanzielle Schwierigkeiten der Veranstaltungsgesellschaft Circle Song Touring GmbH, die an ihrem Firmensitz in Hamburg Insolvenz anmelden musste. Daneben zeichnet sich aber auch ab, dass die ehemalige Prinz-Eugen-Kaserne im kommenden Jahr nicht mehr wie bisher als idealer Festival-Austragungsort zur Verfügung stehen wird. Die städtische Bioenergiepark GmbH hat mit dem beim Kauf des Geländes vereinbarten Abriss der ehemaligen Mannschaftsgebäude begonnen. Diese wurden jedoch zur Unterbringung der vielen Hundert Helfer hinter der Bühne und im Bereich der Sicherheit benötigt. Außerdem erfuhr gestern Hinrich Stürken, ein Vertreter des Manowar-Managements, dass sich die ehemalige Kaserne bis zum kommenden Sommer immer mehr zur Baustelle wandeln wird. Das Holzkraftwerk ist bereits im Bau. Eine riesige Biogasanlage soll folgen. Auch das Asphaltwerk ist wieder im Gespräch und bis Sommer wahrscheinlich im Bau. Kein Platz also für campende und feiernde Heavy-Metal-Fans aus aller Welt. Das Manowar-Management feilt daher schon am Plan B. Der wäre auch ohne die Großbaustelle auf dem Mengeringhäuser Hagen nötig gewesen. Schließlich sind die finanziellen Probleme, die nach dem letzten Festival entstanden sind, auch nicht von der Hand zu weisen: Statt der erwarteten 20 000 zahlenden Gäste sind nur rund 9500 gekommen. Die Differenz wiegt bei einem Ticketpreis von 80 Euro schwer. So schwer, dass viele Lieferanten immer noch auf ihr Geld warten. Die Pyrotechniker, die das Abschlussfeuerwerk auf der Riesenbühne vorbereitet hatten, zogen es während des Festivals vor, ihre bunten Bomben und Feuerregen vor dem Ende der Bühnenshow abzubauen und vorzeitig nach Hause zu fahren. Auf die vereinbarte Grundstückspacht und Vergütung für andere Dienstleistungen in Höhe von rund 30 000 Euro wartet die Bioenergiepark GmbH ebenfalls vergeblich. Bei dieser Forderung will das Management allerdings eine Gegenrechnung aufmachen: Entgegen der Abmachung habe der Sicherheitsdienst des Bioenergieparks zugelassen, dass Zuschauer ohne Ticket aufs Gelände gelangt seien, argumentiert Stürken. Fotos belegten, dass der Platz vor der Bühne genauso voll wie im Vorjahr gewesen sei. Doch die errechnete Zuschauerzahl decke sich nicht mit der der verkauften Tickets. Außerdem habe die Stadt an dritte Schankgenehmigungen auf den Gelände ausgegeben, obwohl die Bewirtung allein dem Management vorbehalten gewesen sei. ? Genügend Arbeit für Juristen. Unterdessen wartet der Helser Horst Schmidt immer noch auf die Harley Davidson, die er bei der offiziellen Verlosung auf der großen Bühne gewonnen hat. ?Die Maschine kommt ganz bestimmt?, versicherte Stürken gestern gegenüber der WLZ. Es seien bürokratische Hindernisse bei der Einfuhr aus den USA nach Deutschland aufgetaucht. Diese Zollformalitäten würden allerdings in nächster Zeit erledigt, versichert der Sprecher von Manowar. Am Donnerstag, 27. November, erscheint die Festival-Doppel-DVD, auf der Live-Mitschnitte und Interviews rund um das Festival zu sehen sind. bad aroslen wird auf der DVD zur ?City of Steel? geadelt.
Jahres Faves 2012
RAM-Death