von Cthulhu » 24. Februar 2010, 00:31
Kein Klassiker-Album, sondern Song. Und zwar "Run Of The Mill" von Judas Priest. Warum unterbewertet? Weil's auf der unbeachteten Rock Rolla drauf ist, die zwar als Album kein Klassiker ist, aber trotzdem den ein oder anderen Gänsehaut-Song besitzt. Der stärkste von allen ist meiner Meinung nach "Run Of The Mill". Obwohl der Begriff "episch" reichlich überstrapaziert ist, bring ich ihn hier mal an. Die balladeseken, sehr melancholisch gesungenen Töne werden nur durch ein Black Sabbath-artiges Riff unterbrochen, was dem Song für kure Zeit eine unglaubliche Heaviness beschert - nur um dann wieder in die alte Melancholie zurückzufallen. Einfache Mittel effektiv angewendet. Das macht einen guten Song aus. Nach dem 60s-beeinflussten leicht psychedelischen Solopart folgt ein absolut furioses Finale. Halford schreit sich die Seele aus dem Leib und klingt dabei so herzzerreissend verzweifelt, dass man meinen will, er versucht sich die Bitterkeit eines alten langen Lebens von der Seele zu singen. Ironischerweise treffen die folgenden Textzeilen aus dem Lied auf niemanden besser zu, als auf den heutigen Rob Halford, der wie kein anderer die gealterte, in ihrem eigenen Image gefangene Musik-Ikone repräsentiert.
What have you achieved now you're old
Did you fulfill ambition, do as you were told
Or are you still doing the same this year
Should I give sorrow, or turn 'round and sneer
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Cthulhu am 24. Februar 2010, 10:38, insgesamt 3-mal geändert.