ricomortis hat geschrieben:Siebi hat geschrieben:Auf der anderen Seite steht der Musikkonsument, der bei Nichtgefallen einfach zur nächsten Band weiterklickt, schließe mich durchaus mit ein. Zudem wird bei Savage Master zwei Monate vor der offiziellen VÖ immens begeistert berichtet, was Neugier weckt. So weit ok. Ist das Album draussen, legen sich die Diskussionen darum meist rasch. Verliert die Band durch die VÖ das Unschuldige, das Geheime? Geht es auf zu neuen Ufern in den Weiten des Internet, die nächste musikalische Sensation? Es scheint so.
Nehme ich auch so wahr. Internetzeitalter, ständig neue Reize, aber sich keiner Sache wirklich widmen können... Ok, ich bin vielleicht zu jung, um dieses Aufmerksamkeits-/ Konzentrationsdefizit irgendwie aus Erfahrung psychologiehistorisch einzuordnen, aber das ist ja kein reines Problem des Musikkonsums, nur logisch, dass es auch auf den Bereich übergreift - wobei Problem, bezogen auf die Allgemeinheit, vielleicht zu wertend ist, die wenigsten sehen das ja als Problem, hab ich den Eindruck.
Problem aber für mich, weil ich mich halt, selbst wenn ich das nicht gutheiße, irgendwie auch nicht komplett davon frei machen kann, Ähnliches deutest du ja auch an. Die Musikindustrie (nebst oder besser inklusive YouTube, spotify, Printmedien etc.) steht einem dabei auch nicht gerade zur Seite, will sie ja selbst nur größtmögliche Aufmerksamkeit erhaschen. Hat gewiss auch alles positive Seiten. Die negativen wird man nicht verändern könnten, aber: Inwieweit man sich davon leiten lässt oder aber bereit ist, den alles-kennen-wollen/die-angst-was-zu-verpassen-Aspekt (auch mal) hinten anzustellen, bleibt ja jedem selbst überlassen. Für mich gewinnt die Musik tatsächlich an Qualität, wenn ich die eigene Begeisterung ergründe, statt auf die nächste berichtete zu warten, nicht immer auf der Suche nach dem nächsten Reiz bin. Dafür ist schon früh genug wieder Zeit.
Absolut richtig! Oft habe ich auch den Eindruck, dass wegen der ganzen Zeit, die im Internet mit Stöbern, fremde Meinungen einholen & Kommentieren verplempert wird das eigentliche Musikhören keinen ausreichenden Platz mehr bekommt...
Gott sei Dank kenne ich dieses Bloßnichtsverpassen-Gefühl überhaupt nicht