Ein wenig Senf hab ich auch
Mir gefällt das Cover total gut, auch wenn das allgemein ja nicht so ankommt.
Ich mag den Sound. Die Gitarren klingen wirklich eher rockig und hätten dominanter sein dürfen, aber man kann nicht alles haben und der Rest wirkt auf mich stimmig. Die Drums sind natürlich und punchig und richtig voluminös, der Bass hat ebenfalls genau die richtige Balance zwischen knackig und knarzig. Der Mix ist super, das Zusammenspiel klasse und ja, Mike Howe klingt ebenfalls super und null gealtert. Zwar verzichtet er auf die extremen Geschichten, aber das ist mir lieber, als ob er die halbgar bringen würde.
Musikalisch ist das auch fein, vielleicht hätte mir die eine oder andere Schippe Heavyness noch ganz gut gefallen und manch ein Part hätte gestraft werden können, dafür groovt die Platte schön und alles sitzt am richtigen Platz.
Was sich leider relativ schnell bei mir breit gemacht hat, war die Refrainangst. Da gibt es knackige Strophen und Bridges, aber sobald der Chorus kommt, knickt das Kartenhaus eigentlich durchweg ein. Was ich bei den zwei Vorabsongs schon als Schwachpunkt empfunden hatte, zieht sich irgendwie durch das ganze Album. Zwar gibt es herausragende Beispiele wie "Signal Path" und vor allem "Soul Eating Machine", dazu zumindest runde Nummern wie "Suffer Fools", aber eben auch 0815-Refrains wie in "Killing Your Time", dem ansonsten geilen "No Tomorrow", "Shadow" oder "Blow Your Mind".
Verstehe ich nicht so ganz, wieso die da nicht einfach noch ein wenig kritischer rangegangen sind, weil das Potential für ne richtig starke Platte ja eben da ist.
Enttäuscht bin ich eigentlich nicht, weil ich ja echt gar nicht sonderlich interessiert war. Da aber eben mehr kam, als ich erwartet hatte, hätte ich dann doch gerne NOCH MEHR davon gehabt.
Und ja, live würde ich mir das dennoch gerne ansehen