Metal in den Neunzigern

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Metal in den Neunzigern

Beitragvon Hippie-Ben » 10. April 2013, 15:32

Da es einen ähnlichen Thread gibt in dem die Kollektivschuld des Grunge am Metaltod ausgelotet wird habe ich mir erlaubt ein neues Thema zu starten, das eher die Metalwelt der Neunziger an sich zum Thema haben soll.
1980 geboren habe ich das goldene Jahrzehnt des Metal nicht bewusst miterlebt. Ich kam erst 1991 mit Metallica und Iron Maiden in BerĂĽhrung und habe 1992 meine Seele an Blind Guardian verkauft, dicht gefolgt von Manowar und Bathory.
Auch wenn ich zunächst kein Szenegänger war und die Musik fast nur allein gehört habe ist diese Zeit natürlich absolut prägend für mich gewesen, weshalb ich die Neunziger auch heute noch in einem gewissen romantisch verklärten Licht sehe. Vielleicht würde ich das anders betrachten wenn ich zehn Jahre früher auf die Welt gekommen wäre und die Helden der Achtziger auf den absteigenden Ast hätte abwandern sehen. Habe ich aber nicht. Die Metalwelt war damals für mich das perfekte Paralleluniversum und ich werd den Teufel tun, diese Zeit im nachhinein schlechtzureden.
Für mich war auch damals nicht wichtig wann ein Album veröffentlicht worden war. Auf meinem Altar befanden sich 1995:

Manowar - Fighting The World
Bathory - Hammerheart
Blind Guardian - Tales From The Twilight World
Blind Guardian - Somewhere Far Beyond

Als ich mir im selben Jahr von meinem sauer ersparten Taschengeld mein erstes Metalshirt kaufte (ein zwei Nummern zu großes Manowarshirt von der Agony And Ecstasy Tour) war Metal mit Abstand das uncoolste was man bei mir auf der Schule hören konnte. Als Metaller bekam man keine Mädels ab und war generell ein beliebtes Ziel für Spott. Leider litt ich jedoch an einer geheimnisvollen Krankheit, die mich zwang trotzdem Metal zu hören, zu propagieren und auch so rumzulaufen - und obendrein an einer untherapierbaren Starre beider Mittelfinger... Die Grunger bekamen die Mädchen und wurden auf Parties eingeladen, aber ich hatte dafür diese unglaubliche Musik, von der ich mich um keinen Preis der Welt lossagen wollte! Nicht für Mädels, nicht für Parties, nicht um zu den Coolen zu gehören. Leider ging das ewige Außenseiterdasein nicht ganz so spurlos an einem Pubertierenden vorbei, weswegen sich mein Altar bald ziemlich tiefschwarz färbte (immer noch `95):

Emperor - In The Nightside Eclipse
Helheim - Jormundgand
Summoning - Minas Morgul

Aber wozu heulen: diese und andere Alben sind wie ein dunkler Ast an einem riesigen, ehrwürdigen Baum, den ich nun seit über zwanzig Jahren erforsche und immer neue Dinge daran entdecke! Rückblickend kann man sicher sagen dass der traditionelle Metal in den Neunzigern nur wenig Glanztaten vollbracht hat, dafür aber im Extrem-Metalbereich (Black/Death/Doom) einiges an essentiellem Zeug veröffentlicht wurde. Die ganze Stil-mischmasch-Experimentiererei hat sicherlich ihre zwei Seiten, ist aber auch ein Beweis dafür, dass der Metal auch in den Neunzigern NIEMALS TOT WAR!

Und so mancher nach 1990 geborener, der nur 80er-Kram hört und über Pantera die Nase rümpft sollte sich die Zusammenhänge mal genauer zu Gesicht führen und nicht einfach das ewige Indenneunzigernwarallesscheiße nachplappern. Definitiv transportieren die wichtigen Alben der Achtziger einen Spirit, der in den Neunzigern verlorengegangen ist und der Metal hat in dieser Zeit einige Wandlungen erlebt, die auch mir nicht in den Kram gepasst haben. Aber hätte es eben nicht diese Gesundschrumpfung, Neuorientierung und Richtungslosigkeit gegeben, wer weiß ob die Rückbesinnung der letzten Jahre auf die Ideale der Achtziger überhaupt stattgefunden hätte.
Wie seht ihr das?
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon Acrylator » 11. April 2013, 02:37

Schön geschrieben und ich habe die 90er ähnlich erlebt. Bin zwar drei Jahre älter als du, hab aber auch erst 1990 so richtig mit Metal losgelegt (ab ca. 1986/87 hab ich aber schon ab und zu Hardrock wie Deep Purple, Van Halen und Europe gehört).
Also waren die 80er fĂĽr mich im Metal immer ein bereits vergangenes Jahrzehnt und die 90er die Zeit meiner Sozialisation.
Hab wohl bis Mitte der 90er fast nur Metal der 80er Jahre gehört, (Ausnahmen waren Iced Earth, Skyclad und die aktuellen Alben von z.B. Maiden, Manowar, Vicious Rumors, Heavens Gate, Rage und Running Wild), die damals im Trend liegenden Subgenres Death Metal und später Black Metal hab ich erst noch völlig ignoriert, Grunge und Crossover sowieso.
Ich war mit meinem Musikgeschmack aber wohl nicht ganz so sehr AuĂźenseiter wie du, wobei ich erst noch andere "ĂĽberzeugen" musste.
Krass finde ich immer, dass mir damals z.B. die "Number Of The Beast", die zu dem Zeitpunkt ja erst 8 Jahre alt war, schon älter vorkam als heutzutage Scheiben aus den späten 90ern, obwohl die nun auch schon schon um die 15 Jahre auf dem Buckel haben...
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon tik » 11. April 2013, 06:46

Acrylator hat geschrieben:Krass finde ich immer, dass mir damals z.B. die "Number Of The Beast", die zu dem Zeitpunkt ja erst 8 Jahre alt war, schon älter vorkam als heutzutage Scheiben aus den späten 90ern, obwohl die nun auch schon schon um die 15 Jahre auf dem Buckel haben...

Genau über dieses Phänomen wundere ich mich auch ständig. 1991 war z.B. "Reign In Blood" für mich schon steinalt, obwohl erst 5 Jahre früher released (aber doch schon 2 neuere Slayer Alben danach kamen).
Im Vergleich sind Platten, deren Release ich selbst miterlebt habe, noch nicht so alt (obwohl manche schon 20 Jahre auf dem Buckel haben). Ähnlich geht es mir mit Live-Touren/Konzerten.
Aber ich denke, das hat wohl was mit der veränderten Zeitwahrnehmung im Alter zu tun...
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon Hippie-Ben » 11. April 2013, 09:32

Paradise Lost, Type O Negative, Samael, Tiamat, Moonspell, My Dying Bride, Edge Of Sanity, Hypocrisy etc, alles Bands die mir damals wichtig waren. Einige höre ich immer noch, andere wiederum weniger. Damals hat man halt genommen was einem an die Lauscher kam. Es gab ja auch kein Internet, und man konnte lediglich nach Hörensagen, Plattenkritiken oder Artwork gehen (und dabei mitunter ganz schön auf die Nase fallen...)
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon rapanzel » 11. April 2013, 09:54

Ich kann dieses rumgeheule in der Szene, dass der Metal quasi von 1992-1997 tot war, absolut nicht verstehen.
Als damals die entsprechende Story im Rock Hard erschien, hab ich mich wirklich gefragt, ob die sich bewusst sind, was fĂĽr gute Releases die ganze Zeit rauskamen?
Ok, nachdem vor Allem der Thrash mit der "Clash Of The Titans" Stadion-Tour massentauglich wurde und es danach generell sehr bergab ging (wozu aber der Grunge nix konnte), waren viele der grossen Bands einfach nicht mehr das, was sie Ende der 80er mal waren. Auch der Nachwuchs blieb aus oder sprang auf den momentan angesagten Trendzug mit auf, nur um kurze Zeit später wieder in der Versenkung zu verschwinden.
Wer aber Metal hören wollte, der fand ihn auch, egal ob im Thrash, Death, Power oder US-Metal.
Die Scheiben waren, Dank guter Labels wie zB "Rising Sun" oder kleinen Metal-Läden wie bei uns in der Stadt, da, nur irgendwie hat's so gut wie keinen interessiert. Woran das gelegen hat, keine Ahnung.
Besonders im klassischen Metal gab es immer wieder mal kleine Perlen oder auch Eigenpressungen, die aber weitgehend unbeachtet blieben.
Erst nach HAMMERFALL wurde das Interesse, dank Gutem Marketing, wieder geweckt und es wurde von der "Rettung des Metals" gesprochen, besonders wie gesagt von diversen Magazinen. Kann ich auch nicht verstehen, denn für mich ist auch heute noch das NOCTURNAL RITES Debut, welches weit vor "Glory To the Brave" erschien, um Längen besser!
Ich jedenfalls kann mich zu keinem Zeitpunkt ĂĽber mangelnde Releases in der Zeit beschweren.
Es war zwar alles sehr ĂĽberschaubar, aber qualitativ zT wirklich super!
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon Fire Down Under » 11. April 2013, 10:05

rapanzel hat geschrieben: Kann ich auch nicht verstehen, denn für mich ist auch heute noch das NOCTURNAL RITES Debut, welches weit vor "Glory To the Brave" erschien, um Längen besser!

Hihi, aber ich sehe das (obwohl kein metallischer Zeitzeuge der 90er) so ziemlich genauso. Wobei ich das NR-DebĂĽt nicht kenne und mich auf das zweite Album beziehe. :smile2:
:ahasoso:

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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon rapanzel » 11. April 2013, 10:11

Fire Down Under hat geschrieben:
rapanzel hat geschrieben: Kann ich auch nicht verstehen, denn für mich ist auch heute noch das NOCTURNAL RITES Debut, welches weit vor "Glory To the Brave" erschien, um Längen besser!

Hihi, aber ich sehe das (obwohl kein metallischer Zeitzeuge der 90er) so ziemlich genauso. Wobei ich das NR-DebĂĽt nicht kenne und mich auf das zweite Album beziehe. :smile2:

HAMMERFALL hatten das grosse GlĂĽck, eine sehr gutes Marketing von Nuclear Blast zu bekommen. Soweit ich weiss, war das Teil auch deren Erstes Nicht extrem Metal Album.
Jeder hat doch schon Monate vorher über das Album gesprochen obwohl die meisten noch nicht mal einen Ton gehört haben. Da wurde von "dem Besten Album seit den 80ern" oder der "Wiedergeburt des Metals" gesprochen, dass einem fast übel wurde und man gar nicht anders konnte, als sich das Album am Vö-Tag zu kaufen.
Das Album ist ja auch super und kam zur richtigen Zeit raus, aber ich frage mich halt, was passiert wäre, wenn es das Album NICHT gegeben hätte! Hätte es den "Boom" dennoch gegeben? Wären uns die ganzen italienischen "trallala" Bands erspart geblieben? Wären Metallica, Maiden oder wer sonst heute immer noch aktiv? Hätten wir trotzem den Band-/Release-Overkill, den es aktuell gibt oder hätte sich das Ganze auf eine handvoll Alben pro Monat beschränkt und wir wären weiterhin ausgelacht worden? Fragen über Fragen......
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon Franko » 11. April 2013, 10:15

rapanzel hat geschrieben:Wer aber Metal hören wollte, der fand ihn auch, egal ob im Thrash, Death, Power oder US-Metal.
Die Scheiben waren, Dank guter Labels wie zB "Rising Sun" oder kleinen Metal-Läden wie bei uns in der Stadt, da, nur irgendwie hat's so gut wie keinen interessiert. Woran das gelegen hat, keine Ahnung.
Besonders im klassischen Metal gab es immer wieder mal kleine Perlen oder auch Eigenpressungen, die aber weitgehend unbeachtet blieben...

Sag das nicht. Bands wie NEW EDEN haben das Doppelte von dem verkauft, was sie heute noch verkaufen.
Eine Band wie BLACK SYMPHONY verkaufte über 5000 Einheiten! (wenn man die Eigenpressung & die spätere Rising Sun Version zusammenzählt)
CRIMSON GLORY schafften es mit ĂĽber 7500 CD's NICHT in die Charts
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 11. April 2013, 10:20

Kennen tun das heute genau so viele Leute...nur die laden es sich kostenlos runter...
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon rapanzel » 11. April 2013, 10:24

Franko hat geschrieben:
rapanzel hat geschrieben:Wer aber Metal hören wollte, der fand ihn auch, egal ob im Thrash, Death, Power oder US-Metal.
Die Scheiben waren, Dank guter Labels wie zB "Rising Sun" oder kleinen Metal-Läden wie bei uns in der Stadt, da, nur irgendwie hat's so gut wie keinen interessiert. Woran das gelegen hat, keine Ahnung.
Besonders im klassischen Metal gab es immer wieder mal kleine Perlen oder auch Eigenpressungen, die aber weitgehend unbeachtet blieben...

Sag das nicht. Bands wie NEW EDEN haben das Doppelte von dem verkauft, was sie heute noch verkaufen.
Eine Band wie BLACK SYMPHONY verkaufte über 5000 Einheiten! (wenn man die Eigenpressung & die spätere Rising Sun Version zusammenzählt)
CRIMSON GLORY schafften es mit ĂĽber 7500 CD's NICHT in die Charts

Stimmt natĂĽrlich, aber wenn man das in Relation zu heute sieht, lag das natĂĽrlich daran, dass es kein Internet und kein downloading gab! Heute werden wenn ĂĽberhaupt 500 CD's verkauft und das fĂĽnffache illegal runtergeladen.
Wenn man aber die Verkäufe genauer betrachtet, waren diese, im direkten Vergleich zu vorher, nicht wirklich viel.
Heutige Bands wĂĽrden sich ĂĽber solche Zahlen freuen, damals waren 5000 Einheiten doch sehr wenig.
Man muss nur mal vergleichen, wieviel Platten du damals und heute verkaufen musstest um in die Charts zu kommen.
Mit den Verkaufszahlen von damals wären die heute Alle in den Charts!
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon Franko » 11. April 2013, 10:37

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Kennen tun das heute genau so viele Leute...nur die laden es sich kostenlos runter...

Genau das ist das Problem!
Der Carsten Lizard arbeitet ja bei der Telekom und der hatte mal die Downloads-Hits vom letzten Tommy Vitaly Album geprĂĽft, irgendwann waren wir bei 60.000 illegale Downloads... -.-
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon rapanzel » 11. April 2013, 10:41

Franko hat geschrieben:..... Downloads-Hits vom letzten Tommy Vitaly Album geprĂĽft, irgendwann waren wir bei 60.000 illegale Downloads... -.-

:oh2: Wahnsinn!
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon Franko » 11. April 2013, 10:50

rapanzel hat geschrieben:
Franko hat geschrieben:..... Downloads-Hits vom letzten Tommy Vitaly Album geprĂĽft, irgendwann waren wir bei 60.000 illegale Downloads... -.-

:oh2: Wahnsinn!

Die letzten beiden Konzerte in Italien waren mit je 100 Leuten ausverkauft! Wir haben vielleicht gerade mal das doppelt dort an CD's verkauft... das ist eben der Umkehrschluss ... .mhmpf:
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon Vain Shangway » 11. April 2013, 10:55

Eine landläufiger Falschannahme ist schonmal, dass Metal in der gesamten 90ern tot gewesen wäre.
Das schwarze Loch ist eher 94-96.

Im wunderschönen Frankenland zumindest war es so, dass auf den Schulen viele Jungs in Metalshirts rumgenannt sind und zwar von 89- 93. Erst ab 94 lies es nach.
Nirvanas Nevermind kam aber schon 91.

Metal wurde nicht vom Grunge verdrängt, sondern vom Crossover und Hardcore.
Bands wie Biohazard, Rollins, Clawfinger, Rage against the Machine, Such a Surge oder H Blockx etc. waren plötzlich cooler als Manowar, Maiden und Co.
Mit nem Kurt Cobain T Shirt lief nie jemand rum, allenfalls mal ein schrulliges Mädel.

Magazine ala Metal Hammer / Rock Hard pushten Mitte der 90er nicht nur massiv Hardcore und Crossover, sondern auch Death/Black Metal.
Sprich die Zielgruppe, die vor 5 Jahren noch einfach Heavy Metal gehört hätte, wurden jetzt mit verschiedenen Stilrichtungen unterfüttert. Die Szene unterteilte sich, zersplittete sich.

Schon ab 96/97 bekam der klassische Metal mit neuen Bands ala Hammerfall oder Edguy oder Altmeistern wie Bruce Dickinson neuen Aufwind.

Die 00er sollten dann nach einem kurzen Nu Metal Geplänkel, das Jahrzehnt der Altstars werden.

P.S.:
NatĂĽrlich ist viel mehr passiert, aber ich schreib hier ja kein Buch.
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Re: Metal in den Neunzigern

Beitragvon TheSchubert666 » 11. April 2013, 11:40

Jaja, die 90er…..man da kann ich Anekdoten erzählen. Aber das verschieben wir doch lieber aufs KIT.

Bzgl. Metal und Tod und 90er.:
Nö war er nicht. Dem Metal gings ganz gut, hat sich etwas mehr ausgeruht, ab und zu mal ein Nickerchen gemacht, über solche Arschkrampenbands wie Blind Melon, Nirvana, Arschblocks, ähm H-Blocks etc. gelacht und irgendwann kamen dann Hammerfall und fragten ihn, ob er nicht mal wieder Lust hätte, aus seinem miefigen Kabuff zu kommen um den Leute da draußen zu zeigen, was eigentlich richtig Metal ist.
Das hat der gute alte Metal dann auch gemacht, bis er erkannte, dass Hammerfall ja auch kein richtiger Metal waren , sondern nur so ne kleine Manowar-Kopie mit weniger Steroiden. Aber da war es bereits zu spät. Dem Metal hats draußen wieder gefallen und seit dem treibt er unbeirrt weiter sein Unwesen, egal ob im Underground, in den Medien, auf RTL, lacht über Retortenbands oder Manowar, freut sich über seine treuen Jünger oder oder oder. Hauptsache es macht Spaß. Das war dem Metal seine These.
So oder so ähnlich wars glaube ich damals…….
"Drei bringa vill z´samm, wenn zwaa ned neired´n!!"
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