Sacred Metal-Board

So langsam wird's unheimlich mit der Canada-Szene. Wieviele tolle Bands gibt's denn momentan dort? Und weswegen bringen die alle ihre Debüts in Eigenregie heraus? Da sind zur Zeit Truppen unterwegs die fraglos eine Bereicherung wären für den Katalog von MetalBlade oder Nuclear Blast.
Wie dem auch sei, dass Melodik und very 'eaviness bestens zusammen gehen, belegen Malevolent Hand aus Winnipeg, Manitoba auf ihrem selbstfinanzierten Erstling Delusions of autonomy.



Das am 4. Juni dieses releasetechnisch rammelvollen Jahres erschienene Album enthält acht Songs in denen die Post abgeht. Irgendwie klingt's als hätten Nevermore den Stil von The politics of ecstasy weitergeführt und dabei einige Thrashbriketts der Burn my eyes-Machine Head nachgelegt.
Einige 'moderne' Elemente wurden in das Gesamtkonzept integriert. An dieser oder jener Stelle blastbeatelt es mal kurz oder growlt es ein bisschen, diese Elemente bleiben aber glücklicherweise nur Akzente. Der explosive Mix ergibt ein Thrashfeuerwerk ohne jegliche Bay Area-Kopistenklischees.
Die unbarmherzigen Gitarren sind hier die Stars. Was die Brüder Travis und Troy Thompson hier an Rasierklingenriffs und Jubelleads verbraten ist nichts geringeres als ein dreiviertelstündiges Fest fürs Ohr (man lausche den rasanten Rausschmeisser 'Age of digital'). Gitarrero-Sänger Travis verfügt obendrein noch über eine extrem variable Stimme. Der Mann trifft souverän jeden Ton, ob nun Semi-Balladeskes oder Power gefragt ist, er klingt völlig natürlich und unforciert. Streckenweise erinnert er mich vor allem in den melodischeren Momenten etwas an den Kinetic Dissent-Sänger.

Und auch wenn mal wieder die alte 'kosmisches Wesen hält den Erdball in der Hand'-Idee als Bild verwurstet wurde, das Albumcover ist zumindest ein schönes, gut gepinseltes Ding.
Bisher gibt's bei CD Baby nur den Download zu erwerben, laut Facebook-Seite der Band hat man Delusions of autonomy aber inzwischen als CD pressen lassen.* Für die thrash-with-class-Freaks die sich mit dem dezent zeitgemässen Anstrich der Musik auf Delusions of autonomy abfinden können, sind Malevolent Hand ein Muss.



http://www.malevolenthand.com/home.html

https://www.facebook.com/MalevolentHand/

* Ob es hier eine CD oder CD-R betrifft, ist noch unklar.

Das Cover sieht richtig geil aus. Und die Musik beginnt auch ganz nett... ABER dieser Wechselgesang zwischen extreme und clean vocals erinnert mehr eher an den ganzen Emo & Metalcore Krempel. Dazu bezeichnen sie ihren Stil als Trash Metal (siehe YouTube Link)...

Franko hat geschrieben:Das Cover sieht richtig geil aus. Und die Musik beginnt auch ganz nett... ABER dieser Wechselgesang zwischen extreme und clean vocals erinnert mehr eher an den ganzen Emo & Metalcore Krempel. Dazu bezeichnen sie ihren Stil als Trash Metal (siehe YouTube Link)...

'Trash Metal', yep, war mir auch aufgefallen.

In Punkto Wechselgesang/Emo/Core und soweiter: kurioserweise gibt's das im Opener und an noch einigen Stellen, aber meistens singt Travis Thompson wirklich, und macht das sogar wirklich besser als die meisten, meist arg limitierten T(h)rash-Sänger. Übrigens: wenn Delusions of autonomy eine Cookie Monster-Vokalen-Angelegenheit gewesen wäre, hätte ich die Bandvorstellung gar nicht erst geschrieben.
Übrigens könnte man das meisterhafte Riffing bei Malevolent Hand, insbesonders ab der zwoten Hälfte des Albums, durchaus vergleichen mit dem was Sindrome auf ihren zwei famosen Demos gemacht haben. That's some pretty intense stuff, man.

Und: merci dass du dir die Mühe gemacht hast, mal reinzuhören und hier was geschrieben hast.

Ich habe es sogar brav durch gehört

Franko hat geschrieben:Ich habe es sogar brav durch gehört

Franko hat geschrieben:Das Cover sieht richtig geil aus. Und die Musik beginnt auch ganz nett... ABER dieser Wechselgesang zwischen extreme und clean vocals erinnert mehr eher an den ganzen Emo & Metalcore Krempel. Dazu bezeichnen sie ihren Stil als Trash Metal (siehe YouTube Link)...

Bin ja musikalisch selten mit unserem Mansfäller Nachbarn auf einer Welle, aber wo der gute Franko recht hat hat er Recht, der Krempel hier geht gar nicht.

So, nachdem ich letzte Woche nur sporadisch "on board" war hab ich einiges nachzuholen...
Puuuuh, SINDROME? Nicht wirklich! Das Riffing hat eher was von den Frankokanadiern ANONYMUS (find ich klasse), aber der Gesamtsound klingt für meine Ohren einfach zu modern...

Modernen Thrash mag ich ja gar nicht, aber diese Band hat mich einfach. Keine Ahnung weswegen.
Und Sindrome-Riffing, doch, doch.
Ob ich was von Anonymus im Schrank stehen habe? Da müsste ich nachschauen, und das ist kein gutes Zeichen...