Iron Maiden

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon Thundersteel » 16. Januar 2007, 23:22

Ich kann´s halt nicht lassen... deswegen hier mal der Versuch, mich der Diskographie der Holy Maiden zu nähern. Vielleicht zum Einstieg ein paar erläuternde Worte: Zu Schulzeiten hatte ich eine Klassenkameradin, die aus Glaubensgründen ihre Plattensammlung dem Reißwolf überantworten wollte. Gott :rolleyes: seidank ließ sie sich überzeugen, einige Reste der Kollektion statt dem Müllkübel lieber mir in die Hände zu geben. Das waren Dios "Holy Diver", "Live In The UK" von Helloween und "Somewhere In Time" von Maiden. I´ve been a Metallian ever since ;) . Einen besseren Einstieg konnte man wohl kaum finden. Das Maiden-Album hat mich sofort in seinen Bann gezogen, weil ich ein derartiges Gesamtkunstwerk - Musik, Artwork, Sound - noch nicht erlebt hatte. Keine Frage, da mußte schnellstmöglich der Backkatalog angeschafft werden...




IRON MAIDEN (´80)

Ein verflucht guter Einstand. Mag Steve Harris auch noch so häufig gegen die Produktion, die seiner Meinung nach das gesamte Album ruiniert, wettern, diese Scheibe ist ein Klassiker.

Kein einziger Filler findet sich hier, und die Band präsentiert sich unheimlich hungrig und energisch. Wenn man die NWOBHM als die perfekte Verbindung aus dem Songwriting des Hardrock und der Energie des Punk definiert, hat man hier die Blaupause.

"Prowler" und "Running Free" sind einfach geile Rocker, "Charlotte The Harlot" zeigt, daß man lyrisch durchaus mal im Keller wildern wollte, und "Phantom Of The Opera" ist die Steilvorlage für all die fantastischen Harris-Epics, die da noch kommen sollten und die heutzutage krampfhaft und nach Schema F zu kopiert versucht werden.

"Iron Maiden" ist ein Album, bei dem ich verdammt bedauere, kein "Zeitzeuge" zu sein.
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Beitragvon Holy Mighty Stormwitch » 16. Januar 2007, 23:46

Ich liebe den jungenhaften Charme dieser wilden, damals noch äußerst hungrigen Combo... und schäme mich mittlerweile, dass ich die Alben mit Di Anno lange Zeit komplett ignoriert habe. Nun hab´ ich sie aber doch und höre vor allem das Debüt immer wieder gerne. Faves: Remember Tomorrow, Running Free, Phantom Of The Opera und Transylvania.
Na vrh brda vrba mrda
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Beitragvon Thundersteel » 16. Januar 2007, 23:56

Holy Mighty Stormwitch hat geschrieben: und schäme mich mittlerweile, dass ich die Alben mit Di Anno lange Zeit komplett ignoriert habe.

Geht mir genauso - meiner Meinung nach hat Di´Anno erst zu "Murder One"-Zeiten gezeigt, was er wirklich drauf hat.



KILLERS (´81)

Nach dem schon wirklich gutklassigen Debüt gleich ein Quantensprung - meiner Meinung nach erkennt man erstmals auf "Killers" in aller Deutlichkeit, zu was diese Band noch fähig sein sollte.

"Wrathchild" ist zwar mittlerweile totgedudelt und leider Gottes das einzige Überbleibsel in der Live-Setlist- dabei hat diese Scheibe so viel stärkere Tracks zu bieten. "Murders In The Rue Morgue" ist so ein Fall, wo man beim ersten Hören nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Erstmals verstärkt durch den einzigartigen Martin Birch - der es geschafft hat, jedem der von ihm produzierten Maiden-Alben einen einzigartigen Charakter zu verpassen - reiht sich hier ein Höhepunkt an den nächsten.

Der Titeltrack, "Purgatory", "Another Life"... hier weiß man wirklich nicht, welchen Song man gesondert hervorheben sollte. "Killers" ist ein wahrer Paukenschlag und ein würdiger Wegbereiter für den Hammer, der einen mit dem nächsten Album ereilen sollte.
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Beitragvon holg » 17. Januar 2007, 00:48

Lustig, aber "Killers" war meine zweite Original-Kauf-MC nach "Back In Black" und somit mein Einstand zum HM. Bis heute nichts von seinem urwüchsigen Charme verloren. Ganz großes Kino! Kurz danach bekam ich von 'nem Kumpel "Wild Cats" und "Iron Maiden" überspielt und brauchte schnellstens einen Plattenspieler ...
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Beitragvon mike » 17. Januar 2007, 00:54

Für mich haben Maiden mit Killers ihren Karrierehöhepunkt abgeliefert. Liegt wahrscheinlich daran, daß ich noch nie ein großer Dickinson Fan war.
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Beitragvon Thundersteel » 17. Januar 2007, 00:58

THE NUMBER OF THE BEAST (´82)

Unvoreingenommen an dieses Album heranzugehen, ist ja schon ein Ding der Unmöglichkeit. Deswegen versuche ich mal, das Pferd von hinten aufzuzäumen: Über die häufig genannten Kritikpunkte, die sich in zwei Songs manifestieren: "Invaders" und "Gangland".

Bei letztgenanntem muß ich allen Kritikern recht geben, dieser Song ist wirklich für die Füße und eines Maiden-Albums kaum würdig. "Invaders" allerdings gefällt mir ausnehmend gut.

Der große Plupunkt des Albums ist meiner Meinung nach Bruce Dickinson, der hier eine wirklich überragende Vorstellung gibt und - Ketzerei hin oder hier - danach nie wieder so fantastisch gesungen hat. Teilweise überschlägt er sich fast vor Energie, und augenscheinlich konnte er dieses Level auch live halten, was "Beast Over Hammersmith" oder das weitverbreitete Bootleg vom New York-Gig bestätigen.

"The Prisoner", "Children Of The Damned" und vor allem "Hallowed Be Thy Name" sind Metal in Perfektion, fantastisch produziert, gekonnt umgesetzt und einmalig gesungen.

"The Number Of The Beast" ist zwar in meinen Augen nicht der Höhepunkt der Maiden-Diskographie, aber dennoch ein Album, an dem man einfach nicht vorbeikommt.
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Beitragvon Misery » 17. Januar 2007, 03:29

Wenn Maiden "Total Eclipse" an Stelle des faden "Gangland" auf das Album gepackt hätten, wäre NOTB ein Album ohne jeden Ausfall. Ok, RTTH ist schon ein bisschen simpel, ich mag's aber trotzdem. Highlights sind für mich die unterschätzten "Prisoner" und "22 Acacia Avenue". Nach "Hallowed Be Thy Name" natürlich. ;-)

Zu den DiAnno-Alben sag ich besser nix, sonst werde ich hier noch nen Kopf kürzer gemacht... *g*
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Beitragvon Thundersteel » 17. Januar 2007, 04:11

Misery hat geschrieben: Wenn Maiden "Total Eclipse" an Stelle des faden "Gangland" auf das Album gepackt hätten, wäre NOTB ein Album ohne jeden Ausfall. Ok, RTTH ist schon ein bisschen simpel, ich mag's aber trotzdem. Highlights sind für mich die unterschätzten "Prisoner" und "22 Acacia Avenue". Nach "Hallowed Be Thy Name" natürlich.

Genau so sieht´s aus :) .
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Beitragvon The Butcher » 17. Januar 2007, 10:11

Misery hat geschrieben: Zu den DiAnno-Alben sag ich besser nix, sonst werde ich hier noch nen Kopf kürzer gemacht... *g*

Gute Entscheidung!


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Beitragvon NegatroN » 17. Januar 2007, 15:01

Bei den beiden DiAnno-Scheiben stimme ich vorbehaltlos in allen Punkte zu.

NOTB sehe ich etwas anders. Für mich ist das das klare Übergangsalbum. Den Stil der Vogänger konnte man mit Dickinson nicht mehr weiterführen, also ist man epischer geworden. Meiner Meinung nach aber ohne die spätere Größe zu erreichen. Klar, mit Number Of The Beast und Hallowed Be Thy Name sind Kultsongs gelungen und 22 Acacia Avenue und Children Of The Damned sind auch ziemlich gut, erreichen aber bei weitem nicht das Niveau späterer Songs. Der Rest fällt dann schon sehr klar ab. Invaders, Run To The Hills und Gangland sind dann für mich allesamt ziemliche Griffe ins Klo geworden. Und auch ein Austausch von Gangland gegen Total Eclipse hätte nicht so viel geändert, der Song ist für mich bestenfalls Mittelmaß.

Für mich klar das schwächste der guten Maidenalben, der Sprung zu Piece Of Mind (wo Dickinson dann meiner Meinung nach den gesanglichen Zenith erreicht) ist irrsinnig groß.
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Beitragvon Bizarre Reverend » 18. Januar 2007, 04:10

Ich liebe Di´Anno und Dickinson.
Vielleicht ist das perfekte Metal Album KILLERS.
Vielleicht das ausgereifteste Seventh Son of a Seventh Son.

Maiden ist für mich DIE EINE GROSSE LIEBE............................
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Beitragvon Thundersteel » 18. Januar 2007, 09:41

NegatroN hat geschrieben:
NOTB sehe ich etwas anders. Für mich ist das das klare Übergangsalbum. Den Stil der Vogänger konnte man mit Dickinson nicht mehr weiterführen, also ist man epischer geworden. Meiner Meinung nach aber ohne die spätere Größe zu erreichen.

Das ist für mich ein Vorteil des Albums; man hört noch vieles von der urspünglichen Frische und Unbekümmertheit heraus - wenn auch einige der Songideen sicherlich nicht die Reife späterer Werke hatten.

Ich mag "Piece Of Mind" sehr, allerdings klingt das Album für mich schon ein wenig zu "konstruiert", deswegen würde ich NOTB vorziehen.
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Beitragvon NegatroN » 18. Januar 2007, 12:00

Thundersteel hat geschrieben:
NegatroN hat geschrieben:
NOTB sehe ich etwas anders. Für mich ist das das klare Übergangsalbum. Den Stil der Vogänger konnte man mit Dickinson nicht mehr weiterführen, also ist man epischer geworden. Meiner Meinung nach aber ohne die spätere Größe zu erreichen.

Das ist für mich ein Vorteil des Albums; man hört noch vieles von der urspünglichen Frische und Unbekümmertheit heraus - wenn auch einige der Songideen sicherlich nicht die Reife späterer Werke hatten.

Ich mag "Piece Of Mind" sehr, allerdings klingt das Album für mich schon ein wenig zu "konstruiert", deswegen würde ich NOTB vorziehen.

OK, unter dem Aspekt betrachtet ist NOTB sicher die beste Scheibe.
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Beitragvon Truemetalwarrior » 18. Januar 2007, 12:06

NegatroN hat geschrieben:
Thundersteel hat geschrieben:
NegatroN hat geschrieben:
NOTB sehe ich etwas anders. Für mich ist das das klare Übergangsalbum. Den Stil der Vogänger konnte man mit Dickinson nicht mehr weiterführen, also ist man epischer geworden. Meiner Meinung nach aber ohne die spätere Größe zu erreichen.

Das ist für mich ein Vorteil des Albums; man hört noch vieles von der urspünglichen Frische und Unbekümmertheit heraus - wenn auch einige der Songideen sicherlich nicht die Reife späterer Werke hatten.

Ich mag "Piece Of Mind" sehr, allerdings klingt das Album für mich schon ein wenig zu "konstruiert", deswegen würde ich NOTB vorziehen.

OK, unter dem Aspekt betrachtet ist NOTB sicher die beste Scheibe.

Also von dem Material, das ich von Maiden kenne würde ich behaupten, dass die Brave New World die Beste ist. Sie kling für mich sehr frisch, sehr episch, sehr ausgereift mit genialen Songs und Dickinson kann noch so singen wie früher (im Gegensatz zu anderen dieser Zunft)...

Gleich danach möchte ich dann aber schon die NOTB ansiedeln... - POM kenn ich nicht...
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Beitragvon Thundersteel » 18. Januar 2007, 12:11

Truemetalwarrior hat geschrieben:
Also von dem Material, das ich von Maiden kenne würde ich behaupten, dass die Brave New World die Beste ist. Sie kling für mich sehr frisch, sehr episch, sehr ausgereift mit genialen Songs und Dickinson kann noch so singen wie früher (im Gegensatz zu anderen dieser Zunft)...


Das sehe ich in allen Punkten anders. Auf BNW wurde meiner Meinung nach schon versucht, mangelnden Songideen durch künstliches Aufblähen einen wenigstens "progressiven" Anstrich zu geben. Und Bruce Dickinson hatte stimmlich zwar seinen absoluten Tiefpunkt (´90 - ´93) schon überschritten, kam aber an seine Leistungen aus den Achtzigern bei weitem nicht mehr heran. Dennoch muß man zugeben, daß er in Bezug auf die Länge seiner Karriere immer noch recht gut singt, auf seinen Soloalben aber weitaus mehr Einsatz zeigt.
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