Acurus-Heiko hat geschrieben: Veni Domine zählen für mich zu dem interessantesten, was der Metal je hervorgebracht hat. Keine CD klingt wie die andere, aber trotzdem klingt jede nach VD. Material Sanctuary ist die CD, die mein Player neben Operation Mindcrime am häufigsten drehen mußte. Und noch heute hoffe ich, diese CD einmal als remasterte Version erwerben zu dürfen. Ich kenne kaum eine andere Band, die so einen breiten Tiefgang hat. Zur Zeit sieht es aber eher mau aus. Die Homepage von denen wird nicht mehr gepflegt und Studio- bzw. Live-Aktivitäten gibt es zur Zeit wohl nicht. Ich bin damals extra nur zum DSR gedüst, um die neben Solitude Aeturnus live zu sehen. Wenn Du eine Board-Suche machst, findest Du meine Tongues-Kritik.
Frage: hat irgend jemand hier die alten VD-Demos?
Gruß, Heiko
Kann ich so völlig unterschreiben!
Die Länge & das Verschachtelte vieler Songs machen es oft wirklich schwer, aufmerksam zu bleiben, aber genau das ist unbedingt nötig, um die Musik von VENI DOMINE verstehen zu können. Also ist Zeitnehmen & der Kopfhörer angesagt... Von der Struktur, Detailverliebtheit und Melodieführung der Lieder kenne ich wenig vergleichbares.
Außerdem haben sie ein echtes Rhythmus-Genie hinter ihrer Schlagbude. Thomas Weinesjö ist weit mehr als nur ein Taktgeber. Wunderbar, wie er neben seinem Bruder Torbjörn W. an der Gitarre (teils wirklich unfassbar viel Gefühl!!) und natürlich dem Sänger Fredrik Ohlson Lebendigkeit & Individualität in die Musik von VENI DOMINE wuchtet.
Und ich glaube, auch dieses enorme Maß an Individualität ist es, was es vielen Leuten schwer macht, mit der Band warm zu werden (was auf die meisten Boardler hier aber wohl eher nicht zutrifft...

).
Mein Favorit ist wohl auch der Erstling "Fall Babylon Fall". "Wisdom Calls" hat für mich ähnlichen Status wie "Guardian" oder "I Remember" oder "Samarithan" ...
nahezu perfekt!
Und das Schöne ist: die anderen Lieder sind eigentlich nicht schlechter. "King of the Jews" ist so dermaßen erhaben, dass mir die Worte fehlen. "Face of the Prosecutor", "The Chronicle of the the Seven Seals", usw. schlagen in die gleiche Kerbe. Purer WAHN!
Die "Material Sanctuary" ist noch ne Spur sperriger, aber auf andere Weise eine Pracht. Auch Nr. 3 hat ihre großen Reize: "If I fall asleep" oder "Riddle of Eternity" kann man sich hier mal beispielhaft anhören.
Dann kenn ich leider bisher nur noch die "23.59", aber die hat mich gleich beim ersten Hören ziemlich aus den Socken gehauen. Nicht so erhaben wie "Fall Babylon Fall", nicht so sperrig-doomig wie "Material Sanctuary", dafür riecht sie fast ein wenig nach Ambient-Music, mit vielen Sample-Parts verziert, aber nach wie vor verbreitet sie die typische VENI DOMINE-Doom-Melancholie, die süchtig machen kann. Von der Wirkung fast ein wenig mit "FWX" von Fates Warning vergleichbar (aber bitte nicht direkt vergleichen)... also sicher nicht jedermanns Geschmack, ich find sie aber (beide) genialst.
Schon der Opener frisst sich in den Gehörgang. Weitere Anspieltipps wären "Patience, Receive", "Valley of the Visions" (fürs schnelle Ohr) oder "Hyper Sober Nature" (leicht abgedreht) sowie der ganze Rest!
Zudem hat die Band noch ein großes Live-Potenzial. Auf ihrer Tour Ende der Neunziger mit Saviour Machine und Soul Cages haben sie schon nichts anbrennen lassen & Fredrik Ohlson sang, als wäre der Herr schon gekommen. Und der DSR-Auftritt war ebenso "göttlich"

.
Ach ja: gerade hör ich einen meiner Faves auf "23.59": Living Sequence. Fabelhafte Symbiose von Keyboard, Samples, Gitarre, Bass & Gesang!! Ein Refrain zum dahinschmelzen...
