Acrylator hat geschrieben:Siebi hat geschrieben:Hugin hat geschrieben:...
Das Produktionsthema, das fĂŒr Siebi entscheidend ist, kann ich nachvollziehen, bin halt (zum GlĂŒck) hier nicht so sensibel. Dass Sneap aber einen Produzenten-Signatursound hat, das stimm schon. Wie O'Neill ihn hatte. Bei Priest finde ich das nicht so schlimm, wie wenn jetzt eine Manilla Road von Sneap produziert wĂ€re, weil Priest eben auch in der Vergangenheit schon mal bewusst glatte Produktionen hatte und gerne mit verschiedenen Klangbildern experimentiert hat. AuĂerdem ballert die Priest nicht sinn- und verstandlos wie manch andere Sneap-Produktion.
Nicht alles entscheidend, wohl aber markant ins Gewicht fallend, wie bei JEDER Band und Scheibe. Sound macht Musik fĂŒr mich zu einem sensiblen intensiven Erlebnis. Sound, also Klangbild, Soundvolumen, Höhen, Mitten, BĂ€sse, wie kann das einem hörenden Menschen egal sein oder anders gefragt, nicht hörbar sein? Bin da immer wieder sprachlos.
Die neue Priest ballert eben genau sneapesk dynamiklos, die Drums bei Toms leider weich und ekelhaft, die Snare laut knallig, daneben die zischende Hi-hat auf dem linken Kanal. Aber gut, ich Soundsensibelchen treffe oft auf andere Ohren... es liegt wohl an mir. Accept steht der Sound eher, Priest, Saxon und Hell weniger, alles in meinen Ohren. Ăhnlich geht es mir bei Exodus, das nur am Rande. Paul O'Neill kenne ich zu wenig, höre aber da nicht unbedingt einen Produzentenstempel, wenn ich jetzt Badlands und Savatge vergleiche, ist aber auch ein Stilunterschied. Den Bandsound einfangen, das macht fĂŒr mich einen guten Produzenten aus.
Beispiele fĂŒr mich extrem geilen modernen Sounds unabhĂ€ngig der Songs sind Von Hertzen Brothers' "War Is Over" und BTBAMs "Coma Ecliptic" oder Armored Saints "Win Hands Down". Nur das Klangbild und das VerhĂ€ltnis der Instrumente inklusive Gesang zueinander betreffend, ein wahrer Ohrenschmaus. Bei "Firepower" höre ich weiche Preset-Drums, die mich gruseln, fette Gitarren a la Primal Fear/neue Accept/neue Saxon und einen tollen Gesangssound. BĂ€sse und Mitten sind irgendwo im Mix verschwunden. Das macht es umso trauriger, wenn ich mir alte Priest-Videos ansehe und Herrn Hills Viersaiter spielen höre. Man hört ihn, wie auch die verschiedenen Pedaleinstellungen der beiden Gitarristen je nach Dynamikanteil im jeweiligen StĂŒck.
WĂŒrden mich die Liedlein flashen, wĂ€re das Soundthema nur ein Makel. Die Art der Abfeierei einer soliden Scheibe, die fĂŒr mich songtechnisch vor sich hin plĂ€tschert, sehe ich mit Erstaunen. "The Priest is back!" und es gibt scheinbar nichts anderes in der Musikwelt. Ăhm, kurz nachdenken. Nein, es gibt so viel geile Musik...
Bis dahin sehe ich es ziemlich genauso. Hab von der neuen Priest allerdings nur drei StĂŒcke ĂŒber die Computerboxen gehört, daher kann ich den Sound noch nicht abschlieĂend beurteilen.
Ganz gut sind die Songs ja schon, aber ich glaube, von den Alben nach "Painkiller" gefÀllt mir sogar "Jugulator" besser, da die einfach mutiger war. Die letzten beiden Priest-Alben waren halt 100%ige Nummer-Sicher-Alben, bei der neuen sound- und songtechnisch zwar gelungener, aber weit von einem Meisterwerk entfernt (aber gut, Meisterwerke hat die Band in meiner Welt nach "Stained Class" eh nicht mehr veröffentlicht).
Dieser Kommentar ist aber genauso ein Quark, wie die absolute Hochjubelei und "ein neuer Klassiker" Einstufung.