*Mal eine absolute Unart anpranger*

Schreibt euch die Finger wund ĂĽber das groĂźe Thema "Metal" - ĂĽber neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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*Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Cthulhu » 22. Mai 2010, 09:18

Fällt mir wieder bei der aktuellen Y&T-Scheibe auf. Wieso zur Hölle muss heutzutage eine CD mindestens 12-15 Songs haben!? Ich hasse das. Es gibt Alben, die wären von vorne bis hinten absolute Jahrhundertwerke, hätte man 2 bis 3 Songs weggelassen. Ich hab lieber 7-10 absolute Granaten auf der Scheibe, als 15 Songs, von denen die Hälfte druchschnittliches Füllmaterial ist. Aber mehr ist gut und größer ist besser. "Value for money" heisst das heute. Bullshit for money!!! Manowar hatten früher de facto auch selten mehr als 7 Songs auf ihren Alben, und die DInger sind trotzdem Klassiker. Aber nein, der Konsument - und hier der Deutsche im speziellen - will sein Schnitzel möglichst groß, ob es gut schmeckt ist dann erstmal sekundär. Schuld sind hier aber auch nicht unerheblich die Musikzeitschriften und Online-Magazine: "Ansich eine gute Scheibe, die aber mit nur 8 Songs und einer Spielzeit von knapp 40 Minuten etwas mager ausfällt..." Hallo!? Schonmal "Reign In Blood" gehört? Länger ist nicht gleich besser - das wissen nicht nur Porsche-Fahrer - und Quantität ist nicht gleichbedeutend mit Qualität. Aber wenn das die Antwort auf sinkende CD-Verkaufszahlen sein soll ("Wir müssen den Leuten was bieten für's Geld"), dann gut' Nacht.
Zuletzt geändert von Cthulhu am 22. Mai 2010, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Prof » 22. Mai 2010, 09:31

Genau und exakt so lautet die Wahrheit. Immer wieder sag ich's und laut dazu, aber die Bands und Labels stellen sich einfach taub! :angry2:
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Franko » 22. Mai 2010, 09:41

Ganz schwieriger Grat: von meiner Lieblingsband möchte ich in der Tat gern jeden Song auf der CD haben, auch die die nur "Durchschnittlich" gut sind.
Bei anderen Bands, die ich "nur" gut finde, wäre weniger manchmal wirklich mehr.
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Cimmerer » 22. Mai 2010, 09:46

Kann ich so auch komplett unterschreiben. Die ersten vier Manowar Alben sind perfekte Beispiele für die ideale Album Länge. Da macht es einfach richtig Spaß, sich die Alben von vorne bis hinten durchzuhören und sich dabei nur auf die geniale Musik zu konzentrieren. Bei vielen endlos langen Alben erwische ich mich immer öfters dabei, dass ich mir nur die Hälfte oder (im Falle einer Cd) ausgewählte Songs anhöre. Völlig unabhängig von der Musikalischen Qualität, irgendwann lässt die Aufmerksamkeit halt einfach nach. Leute für die Musik einfach nur Hintergrundbeschallung darstellt werden dieses Problem wohl nicht haben aber wenn man sich ein Album aufmerksam anhören will, dann finde ich sind oft schon Laufzeiten von 60 Min oder länger meist zu viel.
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon heavymetalmaniac » 22. Mai 2010, 09:47

Eigentlich hast Du - mal von ein paar Ausnahmen abgesehen - Recht. Vielleicht ist das dann auch der Grund für die teilweise höheren Verkaufspreise? Keine Ahnung aber gerade die Frontiers Sachen (wo ja auch die neue Y&T CD erscheint) sind im freien Handel ziemlich teuer. Unter 18,99 Euro geht da - z. B. beim Saturn - nix.

MfG
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Hawkeye_m » 22. Mai 2010, 10:14

aktuelles positives beispiel: die crashdiet - nur geile Songs und genau 40 minuten ;-)
21 ist nur die halbe Antwort!
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Rauberer » 22. Mai 2010, 11:09

heavymetalmaniac hat geschrieben:Eigentlich hast Du - mal von ein paar Ausnahmen abgesehen - Recht. Vielleicht ist das dann auch der Grund für die teilweise höheren Verkaufspreise? Keine Ahnung aber gerade die Frontiers Sachen (wo ja auch die neue Y&T CD erscheint) sind im freien Handel ziemlich teuer. Unter 18,99 Euro geht da - z. B. beim Saturn - nix.

MfG
HMM.


Frontiers-CD´s findet man dann einige Zeit später meist zu Ramschpreisen. Bei denen bin ich wirklich gespannt, wie lange sie es noch machen. Die signen ja mittlerweile fast alles, das hat Long Island und MTM schon das Genick gebrochen.
Wenn jemand ein Problem mit mir hat, ist das sein Problem, nicht meins.

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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon AnacrUte » 22. Mai 2010, 11:25

Cthulhu hat geschrieben:der Deutsche im speziellen - will sein Schnitzel möglichst groß, ob es gut schmeckt ist dann erstmal sekundär


Der Deutsche will sein Schnitzel auch prinzipiell mit Sauce, damit fangen sich die Unarten ja schon an :wink:

Ansonsten wĂĽrd ich schon meinen, dass ich so 30 min fĂĽr ein Vollpreisalbum etwas wenig finden wĂĽrde, aber du hast Recht, duch FĂĽllsongs wird das auch net besser. 45 min Granaten sind optimal (und wenns mehr sind solls mir auchrecht sein :wink:)
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Cromwell » 22. Mai 2010, 11:49

Eine interessante Beobachtung, so etwas ist mir noch gar nicht aufgefallen. Allerdings zählten die meisten Alben, die ich in den letzten beiden Jahren gekauft habe, entweder zur Kategorie "Doom Metal" ( = weniger Lieder, weil i.A. überdurchschnittliche Länge eines Liedes) oder "Alben aus den 90er /80er Jahren", bei denen die kritisierte Unart noch nicht gang und gäbe war.
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon SavageManiac » 22. Mai 2010, 12:48

Ich geb dir in jeder Beziehung recht. Perfekt währen so 45 Minuten Spielzeit. Obwohl es auch Bands schaffen, ne Stunde lang interressant zu gestalten(Beispiel: Screams and Whispers von Anacrusis).
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Acrylator » 22. Mai 2010, 13:11

Ja, tendenziell sehe ich's auch so, wobei es durchaus auch nicht wenige Scheiben in meiner Sammlung gibt, die ĂĽber 70 Minuten lang sind und die ich durchgehend sehr gut finde - und auf der anderen Seite auch 40-min.-Alben mit einigen FĂĽllern drauf.
Das fing ja auch eigentlich nicht erst mit Einführung der CD an (wurde dadurch nur viel häufiger) - es gab ja auch in den 70ern schon mal Bands, die ein Album als Doppel-LP rausgebracht haben, weil's zu lang für eine Scheibe war.

Solange die Qualität stimmt, freue ich mich auch durchaus über längere Alben aber es gibt halt leider auch viele Bands, die meinen, alles was sie geschrieben und aufgenommen haben auf ein Album packen zu müssen, egal wie durchschnittlich es ist. Hauptsache, die Spieldauer einer CD wird auch ausgereizt... :ehm:
Z.B. bei RAGE fand ich schon ab "The Missing Link", spätestens bei "Black In Mind", dass man auf jedem Album immer locker 30 - 40% der Stücke hätte weglassen können. Ab ca. 1996 war die Redundanz dann noch deutlich höher...

Edit: hab gerade noch mal nachgesehen - "Black In Mind" geht tatsächlich 76 Minuten! Davon hab ich mir wohl immer nur ca. eine Dreiviertelstunde angehört, die ich auch echt immer geil fand. Aber es nervt halt, wenn man immer erstmal die guten Sachen rausfiltern muss.
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Piledriver » 22. Mai 2010, 15:55

mir sind 8-12 songs und ne spielzeit bis maximum 60 minuten auch lieber als 15+ und 80 min. wenn ich so in meine sammlung sehe haben meine lieblingsalben alle eine spielzeit unter 65min. gibt wirklich ne menge alben die absolut top wären mit 5-6 songs weniger drauf.
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon SchoppeAnno » 22. Mai 2010, 16:03

Es gibt Alben, die wären von vorne bis hinten absolute Jahrhundertwerke, hätte man 2 bis 3 Songs weggelassen.
Fragt sich nur, ob dann auch genau DIE Songs weggelassen würden, die Du nicht so gut findest... Meistens läuft's dann wohl eher scheiße und die Band -Extra-Thema: "die wirre Gedankenwelt eines Musikers"- sieht die Krücke als Klassiker an und umgedreht...
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Ice-B » 22. Mai 2010, 16:10

Cthulhu hat geschrieben: und hier der Deutsche im speziellen


Die Amis sind da viiieeeel schlimmer. "Big is beautiful" heisst die Devise. Grosse Autos, riesige Steaks (und vor allem riesige Ofenkartoffeln), grosse Häuser, gigantische Kühlschränke...aber die Qualität? Amerikanische Autos sind Schrotthaufen, die grossen Steaks sind nicht besser als die kleinen (nur teurer), die Häuser sind alle aus Holz und die Kühlschränke verbrauchen 10Mal soviel Energie wie sonstwo...

Ansonsten hat der Cthulhu natürlich mal wieder völlig Recht, eine anständige Scheibe hat 45 Minuten (lässt sich also auf eine Seite einer 90 Minuten Kassette kopieren :smile2: ) und 8 bis 10 Songs. Der Niedergang der vernünftigen Albumlänge ging halt einher mit dem Aufstieg der CD...
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Re: *Mal eine absolute Unart anpranger*

Beitragvon Cromwell » 22. Mai 2010, 17:35

Ice-B hat geschrieben:...
Ansonsten hat der Cthulhu natürlich mal wieder völlig Recht, eine anständige Scheibe hat 45 Minuten (lässt sich also auf eine Seite einer 90 Minuten Kassette kopieren :smile2: ) und 8 bis 10 Songs. Der Niedergang der vernünftigen Albumlänge ging halt einher mit dem Aufstieg der CD...


Eine anständige Scheibe dauert genau so lange, wie für sie gut ist. 45 Minuten Albumlänge machen schlechte Musik nicht besser, 130 Minuten Albumlänge machen gute Musik nicht schlechter.
Und schon wieder geh'n wir zum Chinesen.
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