So geschehen mit yours truly und Arkngthand (bitte nicht versuchen, den Namen auszusprechen). Fünf Jahre lang/kurz trieb diese sechsköpfige Truppe ihr Unwesen im Untergrund und reichlich verspätet werde ich auf sie aufmerksam. Und zwar in IO Pages, einem niederländischen Prog-Magazin das meine progvernarrte Freundin (hi sweetie


Freundin setzt sich am PC. Akute gemeinsame Recherchen in Googleland müssen angestellt werden. Diese ergeben eine inforeiche Band-Website sowie YouTube-Clips verschiedener Tracks besagten Albums. Flugs in einige Tracks reingehört und voilà : da donnert uns ein NL-Powerbonbon mit epischer Note entgegen. Durchdacht die facettenreichen und schlüssigen Kompositionen, bombig produziert das Album. Und als i-Tüpfelchen: ein Top-Sänger.
Entdeckung? You bet.
Zurückgesurfed zur Arkngthand-Website. Seit einem Jahr scheint's keine Updates gegeben zu haben. Hm, Auflösungsvermutungen kommen auf. Erneut googlen. Und in der Tat: am 27. November 2010 hat die hochtalentierte Band mit einem Abschiedsgig im südlichen Sittard das Handtuch geworfen. Mist! Der Webshop scheint aber noch aktiv. Umgehend wird eine Mail geschrieben. Keine halbe Stunde später kommt eine freundliche Antwort, von Sänger Rim Steijvers. Die erste CD 'Merlin's chamber' ist leider restlos vergriffen, 'Songs...' gibt's aber noch, 12 Euro plus Porto pro Exemplar. Es werden sofort zwei Stück bestellt.
http://www.arkngthand.com/html/index.html
Flash forward nach heute, Sonntag 25. September. 'Songs of ice and fire' dreht hier ihre mittlerweile 'zigste Runde im Player. Und zum wiederholten Male frage ich mich: wie habe ich die Existenz dieser Band aus der südlichen Provinz Limburg bloss all die Jahre verschlafen können und wieso ist man nicht über die Grenzen bekannt geworden? Am Material und an der Presentation hat's wohl nicht gelegen. 'A game of thrones', 'Truth in a fool's word', 'The woods of whisper', 'Equinox' und 'Clash of kings' (mit semi-'Enter Sandman'-Riff, aber bei Arkngthand drückt man gerne ein Auge zu) - alle sind reine Leckerbissen für den Qualitätsmetaller. Das Material ist so vernünftig und präzise arrangiert dass wie aus einem Guss klingt.
Leicht verspielten Power (und nicht Prog) Metal mit epischem Feel heisst hier die rundumgelungene Mischung. Und die Stimme von Rim Steijvers trägt erheblich dazu bei dass 'Songs of ice and fire' von A bis Z mitreisst, es klingt quasi wie ein (aufgepasst, ihr BG-Hasser) Blind Guardian-Album ohne den Kinderbombastkram und mit viel besseren Vocals. Diese sind metal to the bone, rauh und leicht heiser, melodisch, ebenso kraft- wie gefühlvoll. Da denkt man gar ein wenig an Rogier 'Stocky' Stockbroeks von Powervice (R.I.P.) und man weiss: yeah, that's metal.
Das Riffing ist eckig und kantig und immer wieder erfreut der Hörer sich an schönen Gitarrenleads. Es dürfte klar sein: ein wahres NL-Juwel wurde hier - mea culpa, Arkngthand - jahrelang sträflichst übersehen. Das möchte ich jetzt mit dieser, zugegeben etwas lang geratenen Vorstellung zumindest nachträglich korrigieren. Dass die Geburtsjahre der Jungs so zwischen 1986 und 1992 liegen, macht die Chose umso erstaunlicher.
Das ehemalige Arkngthand-Personal:
Rim Steijvers - Vocals
Ruud van Sloun - Lead Guitars
Job Verdonschot - Bass Guitars
Bart Latten - Rhythm Guitars
Nick Vossen - Keys
Niels Janssen - Drums & Percussion
Was es mit dem unaussprechlichen Bandnamen auf sich hat, müsst ihr euch selbst ergooglen.

Wie gesagt gibt es 'Songs of ice and fire' (fabrikgepresste CD, 12-seitiges Booklet) noch über die Band-Website zu erstehen, PayPal-Option gibt's auch. Wer überweisen möchte, schickt einfach eine Mail mit der erwünschten Exemplaren-Anzahl an die Kontaktadresse. Rim antwortet zügig. Zum antesten einiger Arkngthand-Songs von 'Songs...' gibt's hier einige YouTube-Links.
'Clash of kings' - live @ The Rock Temple, Kerkrade, NL, 24.01.2010