Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Raf Blutaxt » 22. November 2011, 18:31

Es ist Herbst und neue Doom Metal Bands schießen wie die Pilze aus dem Boden. Eine Metapher, die ich nicht weiter analysieren möchte und euch deshalb lieber auf Pilgrim hinweise.
Diese Truppe kommt aus Rhode Island in den USA und spielt Doom Metal, der nach eigenen Aussagen mit einem völlig einzigartigen Sword&Sorcery Konzept verwoben wird. Während sich jetzt alle The Gates of Slumber Fans wütend in ihrem Feldlager in Luxemburg versammeln dürfen, um von dort aus "Plagiat!" gen Westen zu rufen (Ist unser ehemaliger Verteidigungsminister nicht kürzlich auch dorthin gezogen?), können alle Interessierten einen ersten Song des Albums "Misery Wizard", das wohl so heißt, um TGOS Fan Odium etwas milder zu stimmen, auf der Metal Blade Seite (wenn dort der Player funktioniert) oder bei Blabbermouth anchecken.
Die Band steht bei Poison Tongue, dem Label des Primordial Sängers, unter Vertrag und das Album kommt am 30.01. über PT Vertriebspartner Metal Blade auf den Markt, hoffentlich nicht im alten MB Digisleeve.

Genug der Worte, hier noch Tracklist und Quellenangabe:

Tracklist:

01. Astaroth
02. Misery Wizard
03. Quest
04. Masters of the Sky
05. Adventurer
06. Forsaken Man

Quelle: http://www.roadrunnerrecords.com/blabbe ... mID=166426

Ach ja, nette Pseudonyme gibt's auch, wer möchte, kann also raten, hinter welchem sich Karl Theodor zu Guttendoom versteckt:

The Wizard - Guitar, Vocals
Count Elric The Soothsayer - Bass
Krolg, The Slayer Of Man - Drums
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Cromwell » 22. November 2011, 18:40

Sehr einzigartiges Textkonzept, wenn man ausblendet, dass es einfach generische Pulp Fantasy-Texte sind.

Für mich wirkt die Band von Alpha bis Omega wie am Reißbrett entworfen und auf eine bestimmte Zielgruppe hin produziert. Die mehrfache Erwähnung von Originalität im Promotionstext täuscht nicht darüber hinweg, dass es keine gibt.
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Raf Blutaxt » 22. November 2011, 18:48

Ja, was die Originalität des Konzepts angeht, stimme ich dir zu. Musikalisch kann ich es nach einmaligem Hören des Songs nicht beurteilen. Aber wenn ich alle Bands aussortieren würde, die kein originelles Textkonzept haben, bliebe wohl nicht mehr viel übrig.:smile2:
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Dr. Best » 22. November 2011, 19:03

Cromwell hat geschrieben:Die mehrfache Erwähnung von Originalität im Promotionstext täuscht nicht darüber hinweg, dass es keine gibt.

:ehm: :ehm: Ist nicht gerade das das originelle? Ich mein, wo gibt es denn schon Originalität im Doombereich, der nicht sofort mit den Worten "traditionell", "Vitus"/"Sabbath"/"RB" oder "dark, heavy, majestic" beginnt? :lol: Aber ich geb dir nicht gänzlich unrecht, zumindest die Promo sieht nach hässlichem Reißbrett aus, die Band ist es aber (glaube ich) nicht, da ich irgendwo ein Demo einer gleichnamigen US-Doomband von 2009 hab mit so wundervollen Titeln wie "Quest for the Jewel of Endless Life".
Wobei ich das jetzt musikalisch alles nicht grade als besonders mitreißend empfinde, da geh ich lieber wieder Akelei oder Lord Vicar hören.
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Cromwell » 22. November 2011, 19:06

Wenn es im Labelgeblubber für die Presse (die es prompt ignoriert) mehrfach auftaucht, fällt der zum dritten Mal aufgewärmte Kaffee halt etwas deutlicher auf. Liebevoll heißt das "alten Helden überdeutlich Tribut zollen", im Klartext eher "Ghoul auf dem Riff-Friedhof gespielt".
Die Musik finde ich langweilig. Wenn's um Doom Metal-Frischlinge geht, lieber Cardinals Folly, Procession, Caskets Open, Age of Taurus, vielleicht auch Pallbearer. Lord Vicar logischerweise außer Konkurrenz, weil alte Recken. Pilgrim landen eher zusammen mit den südamerikanischen Gurken von Condenados (laaaaangweilig) und TheDeadResurrected, weil die einen ähnlich unmarkanten Sänger haben, auf dem Stapel "dritte Wahl". :smile2:
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Odium » 22. November 2011, 22:13

Raf Blutaxt hat geschrieben:..."Misery Wizard", das wohl so heißt, um TGOS Fan Odium etwas milder zu stimmen....


*kauf*

:-D

Nä, nicht wirklich...
Was der Fuck.
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Cimmerer » 23. November 2011, 12:24

Wenn man liest, dass eine Band, oder eher ein Label gute 30 Jahre nach Manowar und Manilla Road Heavy Metal mit Sword and Sorcery Texten als Novum anpreist, dann muss man sich wirklich fragen ob das nun komplett schwachsinnig oder genial ist. Bedenkt man, dass sich auch genügend Wärmflaschenschutzer finden lassen, denen man 70er Jahre Geklimper mit Texten über den Teufel als bahnbrechende Neuheit anpreisen kann, dann ist es wohl -zumindest in Punkto Marketing- Letzteres.

Unterm Strich ist das Konzept aber immer sekundär. Wichtig ist die Umsetzung und die ist in diesem Fall an Aufgesetztheit kaum zu Überbieten. Was diese Käsejogies, die hier als Doom Metal Band dilletieren, bieten ist um es auf den Punkt zu bringen schlicht bodenlos.

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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon rapanzel » 23. November 2011, 12:26

Cimmerer hat geschrieben:Wenn man liest, dass eine Band, oder eher ein Label gute 30 Jahre nach Manowar und Manilla Road Heavy Metal mit Sword and Sorcery Texten als Novum anpreist, dann muss man sich wirklich fragen ob das nun komplett schwachsinnig oder genial ist. Bedenkt man, dass sich auch genügend Wärmflaschenschutzer finden lassen, denen man 70er Jahre Geklimper mit Texten über den Teufel als bahnbrechende Neuheit anpreisen kann, dann ist es wohl -zumindest in Punkto Marketing- Letzteres.

Unterm Strich ist das Konzept aber immer sekundär. Wichtig ist die Umsetzung und die ist in diesem Fall an Aufgesetztheit kaum zu Überbieten. Was diese Käsejogies, die hier als Doom Metal Band dilletieren, bieten ist um es auf den Punkt zu bringen schlicht bodenlos.

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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Goatstorm » 23. November 2011, 12:35

Die Leute werden's trotzdem kaufen. Weil's "Doom Metal" ist und "Doom Metal" gerade in ist. Und weil Metal Blade die Möglichkeiten hat, die Band den Konsumetallern via Anzeigenwerbung, guten Beziehungen zu den Magazinen und Promomaschinerie in den Hals zu stopfen. Da ist dann auch egal, dass die Band samt Konzept wie am Reißbrett entworfen aussieht und Reverend Bizarre 1:1 kopiert (nur in langweilig...). Manchmal frag ich mich echt, wer sich das alles noch kauft.
Komisches Signing. Da ziehen sich Metal Blade extra den Alan als A&R zu Rate, weil die eigenen Leute keine Ahnung haben, was die coolen Kids heute so hören, und jetzt kommt der auch schon mit so einem Quatsch an.
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Raf Blutaxt » 23. November 2011, 12:39

Das mit Alan hat mich auch am meisten gewundert. Der redet sonst so gern über Underground und Integrität und sagt dabei auch teilweise wirklich schlaue Sachen und dann macht der sowas. Hat sich Redemption... nicht ordentlich verkauft und er muss jetzt seinen Namen für jeden MB Blödsinn hergeben? :smile2:
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Goatstorm » 23. November 2011, 12:42

Nein, das hat er ja schon lange vor "Redemption..." gemacht. Ohne Alan hätten ja Metal Blade (mit zwei Jahren Verspätung) auch nie gerafft, dass Portrait und In Solitude nicht sooo schlecht sind und dass es da eine eigene Szene gibt, die diesen komischen alten Heavy Metal mit düsteren Texten hört und vor allem kauft.
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Raf Blutaxt » 23. November 2011, 12:48

Ja, das stimmt schon. Wobei ich zwischen In Solitude und Portrait auf der einen Seite und Pilgrim auf der anderen schon noch einen Unterschied sehe.

Die einen bedienen sich freizügig bei Klassikern aus den Achtzigern, die anderen bedienen sich freizügig bei Bands, die sich freizügig bei Klassikern bedienen. Quasi die nächste Generation der Kopisten.
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Goatstorm » 23. November 2011, 12:51

Ja, stimmt.
Deshalb wundert es mich ja, wieso Alan sich mit so einer völlig durchkalkuliert wirkenden Truppe beim Volk anbiedert.
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Raf Blutaxt » 23. November 2011, 12:58

Tja, das müsste man ihn wohl selbst fragen.
Oder wir sind einfach alle furchtbare Zyniker, die die Qualität der Band nicht erkennen. :smile2:
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Re: Pilgrim - Doom Metal meets Sword&Sorcery

Beitragvon Kubi » 24. November 2011, 17:30

ohne jetzt auch nur einen Ton gehört zu haben, frage ich mich, warum denn PILGRIM jetzt unglaublich kalkuliert & aufgesetzt wirken, während hier die anderen genannten Bands in diesem Thread und noch viele mehr, die sich sehr sehr deutlich von MERCYFUL FATE, JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, MANOWAR, BATHORY oder BLACK SABBATH beinflussen lassen, total authentisch und super und toll sind und stellenweise kilometerweit in den Himmel gehoben werden. Mag ja sein, dass die Musik weniger gut ist, aber warum sind denn die Musiker damit auch gleich weniger ehrlich?
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