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Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 1. Februar 2012, 18:18
von Raf Blutaxt
Da ich ja ein rückgratloser, dem Kommerz verfallener Alleskäufer bin, habe ich mir überlegt, dass ich, um meinem Ziel, in diesem Jahr etwas mehr zu schreiben, etwas näher zu kommen, einfach möglichst viele meiner Neuerwerbungen kurz besprechen könnte. Ich hoffe, dass meine kurzen Reviews den einen oder anderen von Fehlkäufen abhalten oder zu unerwarteten Entdeckungen führen werden. Ich werde mich bemühen, möglichst viele Neuerwerbungen zu besprechen, werde den Fokus aber auf Neuerscheinungen legen, da wohl kaum jemand hier noch eine weitere dilettantische Besprechung von anerkannten Klassikern braucht. Außerdem würde das ja die klaffenden Lücken in meiner Sammlung offenbaren und mich der Lächerlichkeit preisgeben, als der Poser und Möchtegern-Undergroundler entlarvt, der ich eigentlich bin. :smile2:

Wohlan, ich bestellte neulich zahlreiche CDs in Italien, bei My Graveyard Productions, die nun der reihe nach dran glauben müssen. Als erstes sind jetzt also dran:

Hyborian Steel: Blood, Steel And Glory

Ob man eine Band von Italienern, die so tun als seien sie Amerikaner, und die hier Musik verbraten, die sich nicht großartig von ihrer Hauptband Axevyper unterscheidet, braucht, ist eine Frage, die man sicherlich schnell mit "Nein" beantworten kann. Was des Cimmerers Kamm schwellen lässt, stört mich persönlich jetzt nicht ganz so sehr, die thematische Beschränkung auf das literarische Werk Robert E. Howards ist ein nettes Gimmick, das dem musikalischen Treiben hier wenigstens einen Rahmen gibt, der es von Axevyper unterscheidet. Nun aber zur Musik: Die ist um einiges besser, vor allem auch besser produziert, als auf dem Erstling "An Age Undreamt Of". Man bekommt mehr oder minder gut komponierten, traditionellen Metal vorgesetzt, der leicht rumpelt und mit eher enthusiastischem als kompetentem Gesang versehen wurde. Manche der Songs sind wirklich ziemlich gut geworden, wie etwa "Eastern Swords" oder "Rock Hyboria", die meisten Lieder versinken aber in der Beliebigkeit und folgen allzu deutlich immer den gleichen Schemata. Die Coverversion "War Eternal" von Cirith Ungol hätte man sich getrost schenken können, hier kommt man zu keiner Zeit auch nur ansatzweise an das Original heran, bietet aber auch keine wirkliche Eigenständigkeit. Es klingt halt ein wenig nach ner Schülerband, die ihre großen Helden covert.
Positiv ist auf jeden Fall das Gitarrenspiel, das mich immer wieder an Running Wild erinnert und klar die Stärke der Band ist. Alles in allem braucht man dieses Album nicht wirklich. Wer mit dem Vorgänger seinen Spaß hatte, kann hier sicher zuschlagen, wer ssklavish alles kauft, was in Italien veröffentlicht wird sicher auch, ansonsten gibt es wohl bessere Wege, sein Geld in Musik umzuwandeln. Notentechnisch würde ich mal eine 6,5 oder knappe 7 von 10 geben.


Tracklist:

01. Metal Barbarians
02. Blood, Steel And Glory
03. Aquilonian Battlecry
04. The Mountain Of Crom
05. War Eternal (Cirith Ungol)
06. The Black Hand Of Seth
07. Eastern Swords
08. Cimmerian's Blues
09. Drums Of Pictdom
10. Rock Hyboria


Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 1. Februar 2012, 23:38
von Hugin
Raf Blutaxt hat geschrieben:Alles in allem braucht man dieses Album nicht wirklich. Wer mit dem Vorgänger seinen Spaß hatte, kann hier sicher zuschlagen, wer ssklavish alles kauft, was in Italien veröffentlicht wird sicher auch, ansonsten gibt es wohl bessere Wege, sein Geld in Musik umzuwandeln. Notentechnisch würde ich mal eine 6,5 oder knappe 7 von 10 geben.

Mir sind in metallischen Dingen schon sehr viele äußerst bizarre Fetische untergekommen, aber dass es Leute gibt, die sklavisch alles kaufen, was aus Italien kommt, das will ich nicht glauben...
:ehm:

EDIT: Die Band läuft gerade, mehr dazu später...

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 1. Februar 2012, 23:44
von Raf Blutaxt
Hugin hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Alles in allem braucht man dieses Album nicht wirklich. Wer mit dem Vorgänger seinen Spaß hatte, kann hier sicher zuschlagen, wer ssklavish alles kauft, was in Italien veröffentlicht wird sicher auch, ansonsten gibt es wohl bessere Wege, sein Geld in Musik umzuwandeln. Notentechnisch würde ich mal eine 6,5 oder knappe 7 von 10 geben.

Mir sind in metallischen Dingen schon sehr viele äußerst bizarre Fetische untergekommen, aber dass es Leute gibt, die sklavisch alles kaufen, was aus Italien kommt, das will ich nicht glauben...
:ehm:

EDIT: Die Band läuft gerade, mehr dazu später...

Problematischer als einen Ostmetalfetisch find ich das dann aber auch nicht. :lol:

Wobei ich schon den Eindruck habe, dass die aktuelle Italienische Szene einen deutlich schlechteren Ruf hat, als gerechtfertigt ist. Sind wohl noch die Nachbeben der Rhapsody Epidemie der späten 90er.

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 1. Februar 2012, 23:46
von Pavlos
Sehr schön, Herr Blutaxt. Ich finde solche Threads immer wieder toll.

:yeah:

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 1. Februar 2012, 23:59
von Raf Blutaxt
Pavlos hat geschrieben:Sehr schön, Herr Blutaxt. Ich finde solche Threads immer wieder toll.

:yeah:

Freut mich. :smile2:
Ich wollte halt vor allem auch Alben besprechen, die in den sonstigen Forenaktivitäten etwas untergehen.
In besagtem Paket waren auch noch die neuen Alben von Axevyper, Prodigal Sons und der Italian Tribute To Omen, die ich dann wohl auch noch kommentieren werde.

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 2. Februar 2012, 00:41
von Hugin
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Hugin hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Alles in allem braucht man dieses Album nicht wirklich. Wer mit dem Vorgänger seinen Spaß hatte, kann hier sicher zuschlagen, wer ssklavish alles kauft, was in Italien veröffentlicht wird sicher auch, ansonsten gibt es wohl bessere Wege, sein Geld in Musik umzuwandeln. Notentechnisch würde ich mal eine 6,5 oder knappe 7 von 10 geben.

Mir sind in metallischen Dingen schon sehr viele äußerst bizarre Fetische untergekommen, aber dass es Leute gibt, die sklavisch alles kaufen, was aus Italien kommt, das will ich nicht glauben...
:ehm:

EDIT: Die Band läuft gerade, mehr dazu später...

Problematischer als einen Ostmetalfetisch find ich das dann aber auch nicht. :lol:

Wobei ich schon den Eindruck habe, dass die aktuelle Italienische Szene einen deutlich schlechteren Ruf hat, als gerechtfertigt ist. Sind wohl noch die Nachbeben der Rhapsody Epidemie der späten 90er.


Nö, problematisch fände ich das auch nicht. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, wie man so schön sagt. Aber eine wirklich massiv ausgeprägte Italo-Metal-Sammelleidenschaft ist mir bisher halt bei keinem Bekannten untergekommen. Dürfte wohl daran liegen, dass dem italienischen Metal kein wirklicher Exotenbonus mehr zukommt, den ungarische oder russische Bands vielleicht noch haben, und daran, dass Italien eben auch dafür bekannt ist, jeweils aktuell angesagte Genres mit einer massiven Schwemme an Nacheiferern zu überziehen, die nur in den selteneren Fällen die Qualität der Originale erreichen und deren Individualität oft auch sehr überschaubar ist. Das ist mit dem Melodic-Speed/Euro-Power Mitte der Neunziger passiert, Ende der Neunziger mit Black Metal und Melodic Death, Anfang der 2000er mit Epic-Schoten usw... Am ehesten die Melo-Power-Schiene hat eine Zeit lang einen ziemlichen Italien-Run ausgelöst, aber in so eine "ich muss jede Italo-Band haben"-Kiste ist das nicht wirklich ausgeartet. Jedenfalls ist mir das nicht aufgefallen.

Ist ja auch egal. Hyborean Steel finde ich okay. MAIDEN und OMEN grüßen. Der Sänger ist nicht allzu toll, die Riffs sind cool, das Songwriting lässt echte Hinhörer vermissen. Plätschert dann doch ein wenig dahin. Wie du selbst sagst: Pflichtkauf geht anders.

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 2. Februar 2012, 01:40
von Raf Blutaxt
Ich denke, da kommen mehrere Sachen zusammen:

1. Ist Italien als Metalschauplatz erst in den 90ern wirklich auf den Plan getreten und hat dann natürlich als europäisches Industrieland direkt mit der vollen Macht einer gut entwickelten Musikindustrie Unmengen an Bands auf den Markt geworfen. Ein, an Komplettierung interessiertes, Sammeln ist da also von Anfang an ziemlich unmöglich gewesen.

2. Gibt es kein direkt auffallendes Merkmal, das den Italo Metal auszeichnet, wie du selbst gesagt hast, wurden jeweils aktuelle Trends kopiert. Das ist ja an sich nicht schlimm, zur gleichen Zeit wurden auch in allen anderen Ländern eine Menge Melospeed, Black Metal, oder Melodeath Bands gegründet, eben weil es gerade angesagte Stile waren und die meisten jungen Bands in einer ähnlichen Richtung unterwegs sind, wie es ihre aktuellen Vorbilder halt auch sind. Warum ausgerechnet die italienischen Bands dann einen so guten Vertrieb hatten, dass sie ganz Europa überschwemmt haben, ist eine andere Frage.

3. Während der erste große Italienhype, mit Rhapsody und anderen Melospeedbombastlern zunächst von allen Magazinen abgefeiert wurde, da er zumindest in Teilen dem Basisgenre des melodischen Metal Hamburger Prägung neue Facetten hinzugefügt hat, wurde das Genre am Schluss von Magazinen durchaus aktiv zu Grabe getragen und in Grund und Boden geschrieben. Der Kitschbogen wurde halt ziemlich überspannt und plötzlich wollten all die, die noch vor ein paar Jahren jede neue Platte aus Italien abgefeiert haben, nichts mehr damit zu tun haben, was in klassischen Überreaktionen mündete. Spätestens an diesem Punkt hat die italienische Szene den Ruf der billigen Kitsch produzierenden Kopisten angeheftet bekommen, den sie bis heute nicht los geworden ist. Den meisten Bands aus Italien eilt dann der Ruf voraus, wie andere, vermeintlich bessere, Bands zu klingen, nur mit etwas zu viel Kitsch oder zu viel Anstrengung, so dass sie künstlich und nicht authentisch klingen.

Ob dieser Ruf im Allgemeinen gerechtfertigt ist, ist nun eine andere Frage. :smile2:

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 2. Februar 2012, 08:14
von Sgt. Kuntz
Raf Blutaxt hat geschrieben:Ich denke, da kommen mehrere Sachen zusammen:

1. Ist Italien als Metalschauplatz erst in den 90ern wirklich auf den Plan getreten und hat dann natürlich als europäisches Industrieland direkt mit der vollen Macht einer gut entwickelten Musikindustrie Unmengen an Bands auf den Markt geworfen. Ein, an Komplettierung interessiertes, Sammeln ist da also von Anfang an ziemlich unmöglich gewesen.


Also zwei Dinge sehe ich komplett anders, erstens gab es auch schon vor den 90ern eine große Metal-Szene dort, die in Sachen Qualität und Quantität leicht die beste in Südeuropa war. Zweitens gibt es sehr wohl einen ur-italienischen Stil, dem des doomigen, okkulten Metal mit typischen Hörspiel-artigen Elementen aus dem Horror-Genre. Man denke an DEATH SS/PAUL CHAIN, THE BLACK, REQUIEM, BLACK HOLE, SCHYTE, TEGEN HEART und zahlreiche andere. Oder auch als progressive Variante (DARK QUARTERER, ADRAMELCH, CRYSTAL PHOENIX). Dazu bei Bedarf noch eine ganze Latte an traditionellen Bands der Extraklasse, von den “Großen“ wie SABOTAGE oder VANEXA bis zu Underground-Perlen wie OLD YRON oder BERSERKS, oft erschienen auf einen der beiden italienischen Kult-Labels Metal Masters oder Minotauro.

Ich hoffe, das reicht als Anregung. :smile2:

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 2. Februar 2012, 09:01
von Killmister
Wo er Recht hat,hat er Recht der Kuntz.Potenzial und gute Scheiben gab es reichlich,allerdings war wohl die Wahrnehmung der deutschen Metalfans i.d.R. eine andere.

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 2. Februar 2012, 09:53
von Raf Blutaxt
Sgt. Kuntz hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:Ich denke, da kommen mehrere Sachen zusammen:

1. Ist Italien als Metalschauplatz erst in den 90ern wirklich auf den Plan getreten und hat dann natürlich als europäisches Industrieland direkt mit der vollen Macht einer gut entwickelten Musikindustrie Unmengen an Bands auf den Markt geworfen. Ein, an Komplettierung interessiertes, Sammeln ist da also von Anfang an ziemlich unmöglich gewesen.


Also zwei Dinge sehe ich komplett anders, erstens gab es auch schon vor den 90ern eine große Metal-Szene dort, die in Sachen Qualität und Quantität leicht die beste in Südeuropa war. Zweitens gibt es sehr wohl einen ur-italienischen Stil, dem des doomigen, okkulten Metal mit typischen Hörspiel-artigen Elementen aus dem Horror-Genre. Man denke an DEATH SS/PAUL CHAIN, THE BLACK, REQUIEM, BLACK HOLE, SCHYTE, TEGEN HEART und zahlreiche andere. Oder auch als progressive Variante (DARK QUARTERER, ADRAMELCH, CRYSTAL PHOENIX). Dazu bei Bedarf noch eine ganze Latte an traditionellen Bands der Extraklasse, von den “Großen“ wie SABOTAGE oder VANEXA bis zu Underground-Perlen wie OLD YRON oder BERSERKS, oft erschienen auf einen der beiden italienischen Kult-Labels Metal Masters oder Minotauro.

Ich hoffe, das reicht als Anregung. :smile2:

Da hast du natürlich Recht und teilweise waren mir diese Bands ja auch schon bekannt. Das waren aber nie die italienischen Bands, die außerhalb eines sehr kleinen Kreises von Hörern groß wahrgenommen wurden. Der ureigene italienische Stil hat es außerhalb einer kleinen Gruppe von Liebhabern nicht einmal so weit gebracht, dass man ihn überhaupt erkennt. Death SSS sind da wohl noch die erfolgreichsten gewesen.

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 2. Februar 2012, 10:10
von Dr. Best
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Sehr schön, Herr Blutaxt. Ich finde solche Threads immer wieder toll.

:yeah:

Freut mich. :smile2:
Ich wollte halt vor allem auch Alben besprechen, die in den sonstigen Forenaktivitäten etwas untergehen.
In besagtem Paket waren auch noch die neuen Alben von Axevyper, Prodigal Sons und der Italian Tribute To Omen, die ich dann wohl auch noch kommentieren werde.

Ha! Mir hier einfach meine Review-Ecken-Idee streitig machen, sowas hab ich ja gern, du Schuft! :angry2:

Nee, sollte man die nicht einfach zusammenwerfen? Wenn ich wieder mehr Zeit hab will ich meine Ecke nämlich auch wieder etwas reaktivieren, aber wir brauchen ja denk ich keine 2 Threads, oder?

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 2. Februar 2012, 10:29
von Sgt. Kuntz
Raf Blutaxt hat geschrieben:Da hast du natürlich Recht und teilweise waren mir diese Bands ja auch schon bekannt. Das waren aber nie die italienischen Bands, die außerhalb eines sehr kleinen Kreises von Hörern groß wahrgenommen wurden. Der ureigene italienische Stil hat es außerhalb einer kleinen Gruppe von Liebhabern nicht einmal so weit gebracht, dass man ihn überhaupt erkennt. Death SSS sind da wohl noch die erfolgreichsten gewesen.


Das stimmt, aber dafür sind wir ja da. Quasi als Aufklärer und Inquisitoren in gleicher Instanz.

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 2. Februar 2012, 13:31
von Raf Blutaxt
Dr. Best hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Sehr schön, Herr Blutaxt. Ich finde solche Threads immer wieder toll.

:yeah:

Freut mich. :smile2:
Ich wollte halt vor allem auch Alben besprechen, die in den sonstigen Forenaktivitäten etwas untergehen.
In besagtem Paket waren auch noch die neuen Alben von Axevyper, Prodigal Sons und der Italian Tribute To Omen, die ich dann wohl auch noch kommentieren werde.

Ha! Mir hier einfach meine Review-Ecken-Idee streitig machen, sowas hab ich ja gern, du Schuft! :angry2:

Nee, sollte man die nicht einfach zusammenwerfen? Wenn ich wieder mehr Zeit hab will ich meine Ecke nämlich auch wieder etwas reaktivieren, aber wir brauchen ja denk ich keine 2 Threads, oder?

Können wir gerne machen, wobei wir dann wohl jemanden mit administrativen Fähigkeiten um Hilfe bitten müssten. :smile2:

Re: Agent Blutaxts Metal Dossiers

BeitragVerfasst: 2. Februar 2012, 23:02
von Raf Blutaxt
Prodigal Sons: On Our Last Day

Noch so eine italienische Band von MGP, die ich mir neulich zugelegt habe. Die Musik ist vermutlich einigen hier etwas zu plakativ pathetisch, bereitet mir aber durchaus Freude. Grob kann man das gebotene sicher als melodischen Metal eher europäischer Prägung charakterisieren. Dabei wird aber vom eher schnellen Euro-Metal, über epische Klänge bis hin zum melodischen Thrash das gesamte Spektrum ausgereizt. Der Sänger übertreibt es manchmal etwas mit den Emotionen, es wirkt so, als würde er vor lauter Pathos die Töne nicht mehr ganz treffen, dafür ist er aber mit ganzem Herzen bei der Sache. Die Gitarristen machen ihre Sache richtig gut, auch wenn der eine oder andere Part seine jungfräuliche Herkunft nicht verleugnen kann. Mit zwei Coverversionen, Crimson Glorys "Red Sharks" auf diesem Album und Omens "Die By the Blade" auf dem Tribute Sampler von MGP zeigt man zudem, wess Geistes Kind man ist. Beide Songs sind durchaus kompetent vorgetragen und passen gut ins Gesamtbild. Als wirklich starke Songs würde ich das heftige "The Sacred Land", das epische, lange "I Dream Of Hope" und das recht fröhlich geratene "Banquet To The Gods" nennen. Die Produktion ist angenehm natürlich,der Schlagzeugsound im speziellen gefällt mir durchaus gut. Das Album ist sicher kein Meilenstein, aber eine kurzweilige, abwechslungsreiche Platte für Zwischendurch ist es allemal. Im so beliebten Zehnersystem würde ich mal eine 7,5 geben.

01. 1.9.8.4
02. V
03. Banquet To The Gods
04. Let Us Speak
05. Deception From Heaven
06. Zeus
07. On Our Last Day
08. The Sacred Land
09. I Dream Of Hope
10. Red Sharks

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