Epic Doom, Funeral Doom oder was?

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Beitragvon Goatstorm » 21. September 2008, 23:34

Hugin hat geschrieben: Fuel to the flames:

Ich darf FUNERAL-Bandgründer Anders Eek zitieren:


Es ist eine Ehre, dass Rob [Lowe] auf unserem Album mitmacht. Wegen Candlemass ist Funeral überhaupt erst entstanden, und Solitude Aeturnus ist eine der ersten und bedeutendsten Bands dieses Genres."


Hängt Eek die Fahne in den Wind, oder hat die "Funeral Music" ihre Wurzeln nun doch im Doom Metal?

;)

Natürlich, Solitude Aeturnus sind eindeutig Funeral Doom. Das hört man schon an Rob Lowes markantem Grunzgesang, den monotonen lavaartigen, endlos tiefergestimmten Gitarren und den für den Sound von SA typischen Keyboards mit Dead can Dance-Einfluss. Keine Frage, Candlemass und Solitude Aeturnus sind definitiv die Archetypen von Funeral Doom an sich.

Und es bringt natürlich massig Credibility, wenn man mit traditionellen Namen rumposen kann, auch wenn man sonst das ganze Jahr über damit beschäftigt ist, sich von Traditionen und Metal generell zu distanzieren...
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Beitragvon Hugin » 22. September 2008, 00:02

Goatstorm hat geschrieben: Natürlich, Solitude Aeturnus sind eindeutig Funeral Doom. Das hört man schon an Rob Lowes markantem Grunzgesang, den monotonen lavaartigen, endlos tiefergestimmten Gitarren und den für den Sound von SA typischen Keyboards mit Dead can Dance-Einfluss. Keine Frage, Candlemass und Solitude Aeturnus sind definitiv die Archetypen von Funeral Doom an sich.

Was ja kein Mensch behauptet hat. *g*

Wollt nur - ganz ohne Hintergedanken - das Zitat weitergeben und hinzufügen, dass der Song welchem Rob die Stimme leiht ('In The Fathoms Of Wit And Reason'), ein ziemlich guter ist.

Ach ja, bei Funeral (der Band) gibt es schon seit einiger Zeit keinerlei Grunzgesang mehr, sondern eher was, das an tiefen, choralen Kirchengesang erinnert.

Dass bei Bandgründung anno 1991 allerdings Candlemass Pate gestanden haben sollen, nehm ich dem Guten irgendwie auch nicht ganz ab.
:rolleyes:
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Beitragvon Acrylator » 22. September 2008, 11:24

Hugin hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben: Natürlich, Solitude Aeturnus sind eindeutig Funeral Doom. Das hört man schon an Rob Lowes markantem Grunzgesang, den monotonen lavaartigen, endlos tiefergestimmten Gitarren und den für den Sound von SA typischen Keyboards mit Dead can Dance-Einfluss. Keine Frage, Candlemass und Solitude Aeturnus sind definitiv die Archetypen von Funeral Doom an sich.

Was ja kein Mensch behauptet hat. *g*

Wollt nur - ganz ohne Hintergedanken - das Zitat weitergeben und hinzufügen, dass der Song welchem Rob die Stimme leiht ('In The Fathoms Of Wit And Reason'), ein ziemlich guter ist.

Ach ja, bei Funeral (der Band) gibt es schon seit einiger Zeit keinerlei Grunzgesang mehr, sondern eher was, das an tiefen, choralen Kirchengesang erinnert.

Dass bei Bandgründung anno 1991 allerdings Candlemass Pate gestanden haben sollen, nehm ich dem Guten irgendwie auch nicht ganz ab.
:rolleyes:

Warum eigentlich nicht?
Nur weil man ein musikalisches Vorbild hat das einen auch inspiriert, muss man ja noch lange nicht so klingen wie dieses.
Und wenn man die frühen Funeral Doom Sachen vielleicht um 50 (oder 100) % schneller abspielen und mit melodischem Gesang versehen würde, fehlte zu Candlemass zwar das Majestätische, aber eine deutlichere Ähnlichkeit zu traditionellen Doom Metal Bands wäre schon vorhanden.
Ich würde sagen, Bands wie Skepticism, Thergothon oder Funeral haben einfach das was für Doom Metal typisch war (vom Gesang mal abgesehen) viel weiter ins Extrem getrieben.

Bands wie Cryptopsy oder Origin klingen ja auch ganz anders als der Death Metal der 80er und dennoch dürften sie von ihm beeinflusst worden sein und haben sicher auch ihre Vorbilder aus dem Bereich - und es gibt halt auch noch stilistische Parallelen...
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Beitragvon Hugin » 22. September 2008, 11:30

Ich hab das Funeral-Debüt sofort bei Erscheinen gekauft und weder die Scheibe an sich hat mich damals an Candlemass erinnert, noch hätte ich den Eindruck gehabt, dass in dem Umfeld damals jemand groß Candlemass im Kopf oder als Background gehabt hätte. Von denen hat damals in dieser Szene kaum jemand geredet oder sich auf sie bezogen. Will aber nichts über die inneren Motivationen der Jungs und Mädels behaupten. Man sieht ja nicht rein. Trotzdem scheint es mir EHER unwahrscheinlich, dass Candlemass bei der Bandgründung ein Haupteinfluss von Funeral gewesen wären.
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Beitragvon Acrylator » 22. September 2008, 11:33

Hugin hat geschrieben: Ich hab das Funeral-Debüt sofort bei Erscheinen gekauft und weder die Scheibe an sich hat mich damals an Candlemass erinnert, noch hätte ich den Eindruck gehabt, dass in dem Umfeld damals jemand groß Candlemass im Kopf oder als Background gehabt hätte. Von denen hat damals in dieser Szene kaum jemand geredet oder sich auf sie bezogen. Will aber nichts über die inneren Motivationen der Jungs und Mädels behaupten. Man sieht ja nicht rein. Trotzdem scheint es mir EHER unwahrscheinlich, dass Candlemass bei der Bandgründung ein Haupteinfluss von Funeral gewesen wären.

Ich habe ja auch nicht behauptet dass die frühen Funeral Sachen nach Candlemass klingen.
Aber es kann doch trotzdem sein dass die Bandmitglieder damals schon Candlemass geliebt haben und deren Musik ein Grund war, Funeral zu gründen.


Übrigens wirkt das Zitat fast so, als wären die Bandnamen Candlemass und Solitude Aeturnus vertauscht worden (anders herum wäre es auf jeden Fall sinnvoller).
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Beitragvon Goatstorm » 22. September 2008, 11:51

Acrylator hat geschrieben:Und wenn man die frühen Funeral Doom Sachen vielleicht um 50 (oder 100) % schneller abspielen und mit melodischem Gesang versehen würde, fehlte zu Candlemass zwar das Majestätische, aber eine deutlichere Ähnlichkeit zu traditionellen Doom Metal Bands wäre schon vorhanden.
Ich würde sagen, Bands wie Skepticism, Thergothon oder Funeral haben einfach das was für Doom Metal typisch war (vom Gesang mal abgesehen) viel weiter ins Extrem getrieben.

Bands wie Cryptopsy oder Origin klingen ja auch ganz anders als der Death Metal der 80er und dennoch dürften sie von ihm beeinflusst worden sein und haben sicher auch ihre Vorbilder aus dem Bereich - und es gibt halt auch noch stilistische Parallelen...

Skepticism, Thergothon und Funeral haben absolut NICHTS mit irgendetwas zu tun, das für Doom Metal typisch ist. Sämtliche Bands, die heute von den Plattenfirmen und Magazinen unter dem "Funeral Doom"-Aufhänger vermarktet werden, stammen entweder aus dem Death Metal oder dem Gothic Metal.
Liest man frühe Interviews mit den Bands fallen bei der Frage nach den Einflüssen NIE Namen wie Candlemass, Solitude Aeturnus oder Saint Vitus, sondern immer irgendwelche Death Metal Bands und vor allem irgendwelche Gothic oder Wave-Truppen wie Dead can Dance, Depeche Mode oder sonst irgendwer. Es ist einfach schwarz auf weiß belegbar, dass das Genre "Funeral" NICHT aus dem Doom Metal entstanden ist. Das ist auch der Unterschied zu einer Band wie Cryptopsy, die heute vielleicht nicht mehr nach Death Metal klingt, aber dennoch ihre Wurzeln im Death Metal hat.
Die ganzen "Funeral"-Bands stehen außerhalb der Tradition von Doom. Das ist einfach eine völlig andere Szene, mit anderer Geschichte, Traditionen, Codes und Werten. Nur weil Musik langsam ist, ist sie noch kein Doom Metal.
Die Bezeichnung Doom wurde auf die Funeral-Musik geklebt, weil man zunächst hilflos war, wie man die frühen Platten kategorisieren sollte. Es war halt langsam, also muss es Doom sein... Danach hat es sich verselbständigt, bzw. ist von der Industrie aufgegriffen worden, um dem neuesten Hype (und Funeral Doom ist der neueste Hype) mit einem etablierten Begriff Credibility zu verschaffen.
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Beitragvon YYZ » 22. September 2008, 12:19

...aber auch hier muss man doch unterscheiden. Sagen wir Bands wie die deutschen WORSHIP oder die Australier von MOURNFUL CONGREGATION...da hört man doch, dass die eindeutige Doom METAL-Einflüsse haben. Und selbst wenn nicht, diese Bands tragen doch diesen Doom-Spirit irgendwie mit sich, auch wenn auf eine andere Weise wie Gates Of Slumber zum Beispiel.
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Beitragvon Ghoul » 22. September 2008, 12:32

Ja klar, bei Worship merkt man voll den Doom-Spirit. Vor allem wenn man sich noch die anderen Bands vom Herrn "Doommonger" anschaut... :lol:
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Beitragvon YYZ » 22. September 2008, 12:48

Naja, ich hör mir halt die Musik an und die hat sich für mich nach Doom angehört, nicht nur weil sie langsam ist. :)
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Beitragvon TexasInstruments » 22. September 2008, 12:48

Ich mache mir das recht einfach, an Traditional / Epic Doom finde ich viele Sachen super, Funeral Doom finde ich bisher eigentlich grundsätzlich scheisse.
Gegrowle zu langsamen Songs kommt mir irgendwie albern vor und oft unfreiwillig komisch.

Meinetwegen sollen sie das Geschwurbel Doom nennen, ich nehme es trotzdem nicht wahr.... :)
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Beitragvon Ulle » 22. September 2008, 12:51

Ist es nicht eigentlich auch völlig egal, wer von was und warum beeinflusst wurde und ob man das dann auf den eigenen Werken raushört?
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Beitragvon Goatstorm » 22. September 2008, 12:52

YYZ hat geschrieben: ...aber auch hier muss man doch unterscheiden. Sagen wir Bands wie die deutschen WORSHIP oder die Australier von MOURNFUL CONGREGATION...da hört man doch, dass die eindeutige Doom METAL-Einflüsse haben. Und selbst wenn nicht, diese Bands tragen doch diesen Doom-Spirit irgendwie mit sich, auch wenn auf eine andere Weise wie Gates Of Slumber zum Beispiel.

Wo denn?! Sag doch mal, WO diese Bands den "Doom Spirit" verkörpern?!

Funeral Doom ist einfach der aktuelle Hype. Letzlich geht's einfach nur wieder darum, ein paar Teenager mit Superlativen zu ködern. Bei Black Metal ging's drum, wer den schnellsten Drummer hat, wer die meisten Kirchen abgefackelt hat und wer die blasphemischsten Texte hat.
Jetzt wird mit Funeral die nächste Sau durch's Dorf getrieben und es geht jetzt eben darum, wer am langsamsten ist, wer die tiefsten Growls hat und wer die depressivsten Selbstmordtexte.

Das ist immer das gleiche Spiel. Es geht doch immer nur darum, den Leuten mit irgendwelchen neuen Extremen neue Differenzangebote zu schaffen und ihnen so das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die musikalische Substanz ist doch bei diesem ganzen pubertären Höher-Schneller-Extremer völlig sekundär. Das wichtigste ist, wer am krassesten ist. Und das ödet mich einfach nur noch an. Zumal es in den unterschiedlichsten Schattierungen schon tausendmal da war.

<!--QuoteBegin-Ulle+--></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (Ulle)</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteEBegin-->Ist es nicht eigentlich auch völlig egal, wer von was und warum beeinflusst wurde und ob man das dann auf den eigenen Werken raushört? [/quote]

Eigentlich schon, aber wenn bewusst gelogen und Geschichtsverfälschung betrieben wird, um mehr Platten zu verkaufen, dann erlaub ich mir schon, das Ganze mal ein wenig kritischer zu sehen. Man muss ja nicht alles schlucken, was einem von den Magazinen und der Industrie reingewürgt wird.
Zumal ich als Doom Metal-Fan nicht mit geschminkten, weinerlichen Semi-Emos in einen Topf geworfen werden will.
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Beitragvon Acrylator » 22. September 2008, 13:02

Es mag ja richtig sein dass die Funeral Doom Szene nichts mit der ursprünglichen Doom Metal Szene zu tun hat und nicht aus ihr heraus entstanden ist, aber dass es in der Musik keine Parallelen gäbe, kann man nun wirklich nicht sagen.
Es gab auch beim traditionellen Doom schon teilweise ähnliche Riffs und (zumindest beim Epic Doom) auch mal melancholische Gitarrenmelodien und sogar Keyboards. Natürlich ist das was man Funeral Doom nennt im Grunde eher experimentelle Musik und ein Hybrid aus verschiedenen Genres. Aber als Überbegriff würde Death Metal (bis auf den Gesang) eigentlich noch weniger passen auch wenn die Funeral Doom Bands eher von Death Metal Bands beeinflusst waren (deren düster-langsame Momente wie bei Bolt Thrower oder Torchure aber wiederum sicher vom Doom Metal inspiriert waren).
Und mit dem massentauglichen Kitsch vom Gothic Metal hat Funeral Doom auch nicht so viel zu tun (auch wenn es bei einigen Bands wie z.B. Shape Of Despair durchaus auch einen gewissen Gothic-Einschlag gibt).

Stilistisch sehe (bzw. höre) ich jedenfalls z.B. bei Origin einen ähnlich großen Unterschied zu Possessed oder frühen Death wie bei Thergothon zu Candlemass.

Dass Funeral Doom der neueste Hype ist, kann man ja eigentlich auch nicht sagen. Ein Hype sicher (wenn auch ohne große kommerzielle Relevanz), aber in jüngerer Zeit gab es ja auch noch Metalcore (und das ist wohl der größte Hype dieser Zeit).
Gut, die Medienpräsenz des Funeral Doom ist in den letzten Jahren sehr gestiegen während sich in den Anfängen fast niemand dafür interessiert hat, aber diese immer größere Aufmerksamkeit in der Metalszene für dieses Subgenre hat sich (nach jahrelangem Ignorieren) auch langsam gesteigert, das zieht sich ja nun auch schon über viele Jahre hin. Und so extrem viel wird ja auch nicht darüber geschrieben, in den großen Printmagazinen gibt's höchstens mal einen kurzen Artikel darüber oder das eine oder andere Interview mit Bands aus dem Genre.
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Beitragvon YYZ » 22. September 2008, 13:03

@Goatstorm: Hui...wo ist denn Funeral Doom ein Hype? Ich kenn hier von viiielen Metalhörern genau 3 Leute die mehr oder weniger Bands aus dem Genre hören und das sind jetzt nicht wirklich die Metallica, Slipknot und Jennifer Rostock-Fans, aber egal. Vielleicht ist das bei euch auch völlig anders, in Nürnberg geht ja mit den Low Frequency Assaults ordentlich was ab, konzerttechnisch, bla bla..

Doomspirit! Also vielleicht und sehr wahrscheinlich verstehen wir da beide mal wieder was anderes drunter. Ich verstehe und fühle meinen Doom halt einerseits als Ausdruck, als dieses Gefühl von Dunkelheit, Verzweiflung, Tod. Auf der anderen Seite einfach das klassische Sabbath/Vitus-Gefühl, wahnsinnig tolle Riffs mit okkulter, anti-Hippie-Oberflächligkeits-Atmosphäre. Ich kann mich an beidem erfreuen, ich mag sowohl Esoteric als auch The Gates Of Slumber, ich liebe Winter und Saint Vitus auch dolle - alles gleichzeitig! Ich kann nicht wirklich verstehen warum manche ausschließlich traditionelle Doomheads das neue (Funeral) Doom-zeug so verteufeln. Was soll daran nicht Doom sein? Klar klingts nimmer so wie The Obsessed, klar singt da kein Wino - aber es hat doch trotzdem die Grundgedanken - halt anders gedacht und interpretiert.

Ich kann jetzt auch nicht wirklich einen Wettbewerb erkennen wer da der langsamste ist, das interessiert mich auch nachdem ich das erste Mal ganz baff Ahab gehört hab (und rasch danach zig bessere Bands aus dem Genre gefunden hab) nicht mehr. Whatever :)

@Metalcore-hype: Metalcore war auch mal was anderes, was NIX mit Bands wie Unearth, Cataract etc. zu tun hatte, aber das führt jetzt zu weit... :D
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Beitragvon Goatstorm » 22. September 2008, 13:12

Es mag ja richtig sein dass die Funeral Doom Szene nichts mit der ursprünglichen Doom Metal Szene zu tun hat und nicht aus ihr heraus entstanden ist, aber dass es in der Musik keine Parallelen gäbe, kann man nun wirklich nicht sagen.
Es gab auch beim traditionellen Doom schon teilweise ähnliche Riffs und (zumindest beim Epic Doom) auch mal melancholische Gitarrenmelodien und sogar Keyboards.


Das würde für jede andere Teilszene im Heavy Metal auch gelten. Heißt das jetzt, das Funeral Doom eigentlich Thrash Metal ist? Auch wenn Funeral und Doom vielleicht beide langsam sind, ändert das nichts daran, dass die Bezeichnung Funeral Doom nur ein künstlicher Verkaufsslogan ist, der nichts mit der Realität zu tun hat.

Und mit dem massentauglichen Kitsch vom Gothic Metal hat Funeral Doom auch nicht so viel zu tun (auch wenn es bei einigen Bands wie z.B. Shape Of Despair durchaus auch einen gewissen Gothic-Einschlag gibt).


Seeehr euphemistisch ausgedrückt. Shape of Despair sind ja wohl eine der größten Kitsch-Bands überhaupt. Dass solche Kaspertruppen überhaupt annähernd in Verbindung mit Doom gebracht werden, ist an sich schon der größte Hohn.

Stilistisch sehe (bzw. höre) ich jedenfalls z.B. bei Origin einen ähnlich großen Unterschied zu Possessed oder frühen Death wie bei Thergothon zu Candlemass.


Das ist schon klar. Dennoch greift der Vergleich nicht, weil die einen ihre Wurzeln in ähnlichen Traditionen haben und die anderen eben nicht.


Dass Funeral Doom der neueste Hype ist, kann man ja eigentlich auch nicht sagen.


HALLO?! Feature-Story über Funeral Doom im Metal Hammer?! Funeral Doom-Bands auf Semi-Major-Labels? Ganzseitige Anzeigen für Funeral Doom Bands in Mainstream-Magazinen? Kein Hype?!
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