Bei Darkthrone bin ich natĂĽrlich kein StĂĽck objektiv. Sonst hoffentlich auch nicht, aber bei Darkthrone noch weniger.
Ich verehre alle Alben der Band, allenfalls bei der "Goatlord" mache ich leichte Abstriche, aber sonst ist das für mich alles ziemlich perfekt. Was die neuen Alben angeht, bin ich von denen sehr angetan. Die sind natürlich anders als die alten Sachen - bewusst, wie ihr sagt - aber ich finde es gerade bewundernswert, dass sich die Band mindestens zum vierten Mal neu erfunden hat. Dass in der Tat viele der neuen Songs sehr punkig sind, stört mich kein Stück. Punkiger und rock'n'rolliger Metal war schon immer mein Ding. Das fängt bei Motörhead an und geht über Venom bis hin zu The Exploited. Und gerade der Black Metal mit punkiger Schlagseite ist mir eine besondere Herzensangelegenheit. Was das Berufen der Band auf den 80er-Metal angeht, meinen Fenriz und Ted auch ganz bewusst die punkigen und rock'n'rolligen Sachen. Die NWoBHM, die kanadische Schule uvm...
Wie auch immer: Auch wenn einige Leute inzwischen spät aber doch auf den Darkthrone-Zug aufgesprungen sind und Fenriz und Ted dadurch weit mehr mediale Präsenz haben als früher, wirkt das Duo auf mich immer noch authentisch. Das zeigt für mich auch das oben verlinkte Interview sehr deutlich. Der Herr Kult wirkt zurückhaltend, bescheiden und doch selbstbewusst und überzeugend. Keine Profilneurose, kein Bedarf einen auf dicke Hose zu machen oder eine große Show aufzuziehen. Irgendwie sind die beiden schon die Motörhead des Black Metal.
Aber ich komm ins Schwärmen...
