von Michael@SacredMetal » 15. Dezember 2009, 21:50
Feddich:
A Decade of Steel, Metal and Doom - SMMs 00er-Jahre
Ark – Burn The Sun
Prog kann auch vordergründig leichtfüßig, aber dennoch jederzeit höchst anspruchsvoll und fordernd daherkommen. Das Debüt war schon ein Knaller, auf dem zweiten Album hauen Tore Ostby (Ex-Conception), Jorn Lande und ihre Mannschaft aber noch mehr geniale Songs (mit Betonung auf SONGS) raus. Von vorne bis hinten fantastisch.
Cage – Hell Destroyer
Das “Painkiller” der 00er-Jahre. Sean Peck screamt besser als der blutjunge Metalgott – und polarisiert natürlich ziemlich. Und es ist schön, dass er es tut. Wäre doch schrecklich, wenn immer alle alles gut fänden.
Communic – Conspiracy In Mind
Immer noch ein absolutes Killerdebüt, dem Communic leider mit den beiden Nachfolgern keinen mehr drauf setzen konnten. Bin mal gespannt, wie es mit der Combo weitergeht.
Crescent Shield – The Last Of My Kind
Wie auch der 2009er-Nachfolger “The Stars Of Never Seen“ ein Paradestück für höchst anspruchsvollen, niemals angestaubt wirkenden US-Metal mit Schmackes, Bums, Knall, jeder Menge toller Gesangslinien und einer genialen Gitarrenarbeit von Dan DeLucie. Beide Alben sind 10/10-Werke.
Dream Theater – Score (Live)
Ein bisschen gemogelt hab ich hier, da ich nicht genau wusste, welches DT-Album in diese Liste soll. „Score“ ist aber ein Livealbum, wie man es sich besser kaum vorstellen kann. Geniale Setlist, fantastischer Sound und eine wie immer spielfreudige Band.
Jag Panzer – Mechanized Warfare
Auch schon fast neun Jahre alt ist das letzte wirklich geniale Jag Panzer-Album. So wie hier sollte Metal klingen, um mich glücklich zu machen.
John Arch – A Twist Of Fate
Als ich 2003 mit zittrigen Fingern die Promo in den CD-Schacht stopfte, hab ich fast geheult vor Rührung. Auch heute, sieben Jahre danach, sind die beiden Songs „Cheyenne“ und „Relentless“ (mehr enthält diese EP nicht) das wahrhaft monumentale Erbe des Gottkaisers unter allen Sängern und das letzte musikalische Lebenszeichen dieser Legende. Schade, dass wir wohl nie wieder was von ihm zu hören bekommen…
King Diamond – The Puppet Master
Fragt man mich nach meiner Lieblingsband, schieße ich seit mindestens fünfzehn Jahren “Fates Warning” aus der Hüfte. Mittlerweile müsste ich mit ein wenig Nachdenken eigentlich immer King Diamond/Mercyful Fate sagen – denn etwas Schwaches hat der sympathische Satanist von Nebenan noch nie veröffentlicht. „The Puppet Master“ steht eigentlich seinen großen Klassikern in kaum etwas nach. Wird Zeit für ein neues Mercyful Fate-Album, Jungs!
Moonsorrow – Kivenkantaja
Als ich diese Liste zusammenstellte kam mir komischerweise als erstes diese Band in den Sinn, obwohl die letzten Alben in meinen jeweiligen Jahrescharts nie ganz vorne landeten. Mittlerweile bin ich aber reifer *g* und muss zugeben, dass es wenig originellere Bands in diesen letzten zehn Jahren gegeben hat als die Finnen.
Pagan Altar – Magical & Mythical
Gitarrero Alan Jones zählt wohl zu den unterschätztesten Meistern der gesamten Metalszene. Was dieser Mann aus den sechs Saiten holt ist einfach nur magisch. Mythisch sind Pagan Altar aber auch und gehören auf jeden Fall in jede ernstzunehmende Doom-/Underground-Sammlung.
Pharaoh – The Longest Night
“After The Fire” ist bei mir bei der Veröffentlichung etwas untergegangen, aber was der US-Fünfer drei Jahre später auf die Metalwelt losließ, macht mich noch immer sprachlos. Absolut perfekter US-Metal mit Klassikerpotential. Auch „Be Gone“ ist im übrigen fantastisch.
Power Of Omens – Rooms Of Anguish
Das Debüt “Eyes Of The Oracle” ist ein fantastisches Progressive Metal-Album, der Nachfolger objektiv gesehen sogar noch nen Zacken besser. (Viel) besser produziert, (noch) packendere Songs, (noch) verfrickelter und verschachtelter und noch schwerer zu begreifen. Musik, die erarbeitet werden will.
Primordial – To The Nameless Dead
Bisher fand ich die Iren immer „ganz gut“, „To The Nameless Dead“ ist aber wirklich ein sagenhaftes Werk geworden, das zu toppen für die Combo wohl schwer werden wird.
Reverend Bizarre – In The Rectory Of The Bizarre Reverend
“Cirith Ungol” = Definition von Doom Metal. Wer mich besucht und mich fragt, ob ich ihm in 20 Minuten mal „diesen Doom“ nahebringen könne, dem spiele ich diesen Song vor. Und entweder man liebt es und ist verzaubert oder rührt diesen Stil nie mehr an. Beides ist für sich okay. Eines ist aber klar: Tonnenschwerer, dreckiger und intensiver als Reverend Bizarre konnte man diesen Stil nie mehr hören.
Spiral Architect – A Sceptic’s Universe
Ich musste mich zwischen Zero Hour und Spiral Architect entscheiden, nur hauchdünn war schließlich der Vorsprung der Combo, die wie Psychotic Waltz 2.0 klingt und mich mit ihrem großartigen Progressive Metal noch immer begeistern können. „Das ist doch kein Stück progressiv!“ sagt ihr. Ihr habt nichts verstanden.
Steel Prophet – Messiah
Damals hat Steve Kachinsky die Hammeralben noch am Fließband rausgehauen, mittlerweile hört man leider gar nichts mehr. Sänger Rick Mythiasin tönt wie der verschollene Zwillingsbruder von John Arch – und der US-Metal der Bande war vom Demo „Inner Ascendance“ bis hin zu „The Book Of The Dead“ eh über jeden Zweifel erhaben und enthielt nie einen schwachen Track. Diese Band MUSSTE in diese Liste.
The Gates Of Slumber – Conqueror
Ein Monument. Mehr ist nicht zu sagen.
Warning – Watching From A Distance
Unbedarfte Hörer werden “Watching...” als “langweilig“ oder „ewig gleich klingend“ abkanzeln. Mich hat aber in den letzten Jahren bis auf zwei, drei Ausnahmen wohl kaum ein Album so berührt wie dieses Meisterwerk, welches auch in meinen Alltime-Faves einen Top 10-Platz innehat. Hört diese fünf Songs bitte mal im Auto – man möchte nie mehr aussteigen.
Warrel Dane – Praises To The War Machine
Ich hör sie schon schreien, die Nevermore-Anhänger. Doch, ich mag Nevermore. Ziemlich sogar. Aber Warrel Danes-Solodebüt ist noch besser als die 00er-Alben seiner Hauptband, denn zerbrechlicher, schöner und verwundeter klangen selbst Nevermore nicht. Mehr als einmal bleibt einem ein fetter Kloß im Halse stecken. Ich sage nur „Brother“…
While Heaven Wept – Vast Oceans Lachrymose
Und dann kam das Jahr 2009 und die von mir langerwartete neue WHW-CD erschien. Ich hab mir schon gewünscht, dass sie großartig wird – das aber solch ein Alltime-Classic herauskommt, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Dieses Album ist die Synthese ALLER Bestandteile des Heavy Metal, die ich liebe. Epik, Dramatik, Härte, Melodie, schwelgerische Songaufbauten - und „Vessel“. Vielleicht DER beste Song der letzten zehn Jahre. Kratzt sogar am zweiten Warning-Werk und erreicht in den besten Momenten locker „Awaken The Guardian“-Niveau. Glaubt ihr nicht? Könnt ihr aber.
For all the words unspoken, for all the deeds undone,
for all our shattered dreams, for all the songs unsung,
for all the lines unwritten and all our broken hearts,
for all our wounds still bleeding and all our kingdoms come.